In der letzten Ausgabe haben wir Ihnen die neue Version von »Graffiti-Paint« vorgestellt. Heute geht es um die weiteren Module, die zu diesem Zeichensystem gehören.
Die Besonderheit der Software von KLC liegt in ihrer konsequenten Modularisierung. Graffiti ist eigentlich eine Shell, die alle benötigten Module nachlädt und entsprechend nur den Speicher verbraucht, der wirklich erforderlich ist. Trotzdem gibt es auch beim Wechsel der Module keine Probleme, da alle Teile auf die gleiche Zeichenfläche wirken. Außer der mitgelieferten Grundausstattung, die Sie bereits in der letzten Ausgabe kennengelernt haben, sind bei KLC weitere Module erhältlich. Als Diskette Nummer drei ist das Programm-Modul »Konvert« zu bekommen. Das Austauschen der Dateien zwischen Grafikprogrammen ist durch die Vielzahl der verschiedenen Dateiformate fast unmöglich geworden. Jedoch haben die meisten Zeichenhilfen eins gemeinsam: Jedes gute Bildverarbeitungsprogramm gibt seine Daten an einen HP- kompatiblen Drucker aus - und hier setzt Konvert an. Zum Lieferumfang gehört das Accessory »Gemcon«. Es leitet die Druckerausgabe in einen eigenen Buffer um und fängt dadurch die vom Zeichen program m ausgegebenen HP-Laser-Dateien ab. Gemcon meldet sich mit einer schnell verständlichen Dialogbox zu Wort. Neben einer Reset-festen RAM-Disk mit 32 KByte bis 4 MByte Größe haben Sie Zugriff auf die Einstellungen eines Druckerspoolers. Hier geben Sie vor allem die Größe des Spoolers an. Eine H P-Laserdrucker-Datei hat erfahrungsgemäß eine Größe von 1,2 MByte und mehr. Entsprechend groß muß der Spooler sein. Die Zeiten für 1 -MByte-Rechner scheinen damit wohl vorbei zu sein. Druckt man jetzt z.B. mit »Calamus« ein Dokument über den HPL-Treiber, leitet Gemcon diese Daten in den eigenen Buffer um. Jetzt entscheidet der Anwender, ob er die Datei auf der Festplatte sichern oder das Dokument direkt in Graffiti übernehmen will.
Alle, die mit 2 MByte RAM auskommen müssen, sichern die Daten durch die Selektion von »To Disk« direkt auf der Festplatte. Dadurch schreibt Gemcon die Daten beim Drucken auf die Festplatte. Lästig ist aber die feste Voreinstellung des Pfades auf »C:\GRAFIK.HPL«. Auch.fehlte im Test eine Anzeige, die angibt, ob Daten im Spooler gespeichert sind oder nicht. Ist eine Datei im HP-Laser Druckformat auf der Platte gespeichert, tritt das Modul Konvert in Aktion. Es erlaubt die direkte Konvertierung dieser Dateien in die Graffiti-Bitmap. Mittlerweile weiß wohl jeder, daß Datenfernübertragung (DFÜ) nicht nur per Computer machbar ist. Mit Hilfe von Telefaxgeräten übermittelt man schnell und relativ preiswert Zeichnungen, Texte und andere Daten über die Telefonnetze der ganzen Erde. Das Prinzip ist sehr einfach. Nach dem Einlesen der Vorlage wird diese gescannt, d.h. die Daten auf dem Blatt werden digitalisiert. Um Zeit bei der Übertragung zu sparen, sind die Daten vordem Senden zu komprimieren. Der Empfänger dekomprimiert die Mitteilung und druckt sie, meistens per Thermodruckwerk, wieder auf Papier. Seit einiger Zeit ist auch das Faxen direkt aus dem Computer möglich. Ein entsprechendes Fax-Modem mit Software bietet beispielsweise die Firma TKR aus Kiel an. Das Modem ist in der Lage, sich mit einem anderen Faxgerät zu verständigen. Graffiti bietet nun ein Modul, über das Sie eine fertige Graffiti-Seite direkt per Fax-Modem von TKR abschicken. Um mit Graffiti zu faxen, muß man zunächst eine Vorlage unter Paint in der Faxauflösung herstellen. Das freie Kombinieren von Grafik und Text, auch in verschiedenen Schriftarten und -Stilen, ist eine sehr angenehme Sache. Für längere Texte fehlt aber noch ein vernünftiger Texteditor. Ist das Fax fertig, starten Sie aus der Graffiti-Shell das * Faxmodul per Pull-Down-Menü oder Icon (vgl. Bild 1).
Standardmäßig geben Sie in den ersten Zeilen die Adresse und Telefonnummer des Empfängers ein. Diese Daten speichert das Faxmodul automatisch beim Verlassen und zeigt sie beim Neustart wieder auf der Maske. Um das zu verhindern oder einen neuen Empfänger anzugeben, ist ein Klick auf den Button »Neu« fällig. Unter dem Adressfeld stehen die vier Buttons für die Übertragungsgeschwindigkeit des benutzten Modems. Im unteren Kästchen erscheinen Meldungen, die die Übertragung betreffen. Mit »Liste« bekommen Sie eine Aufzählung aller getätigten Fax-Sendungen. »Übersicht« zeigt das zu sendende Blatt in Gesamtgröße. Der Button »Senden« bedarf wohl keiner Erklärung. Eine Besonderheit bietet noch der Kopf. Mit »Kopf Aus (Ein)« setzt das Faxmodul automatisch einen vorher über »Kopfzeilen einstellen« definierten Fax-Kopf, zum Beispiel ein Logo mit Empfängerfeld. Hier stehen auch die Daten vom Empfängerfeld.
Die Qualität der versendeten Faxe übertrifft die normaler Faxgeräte. Selbst feinste Zeichnungen und Grafiken übermittelt das Duo »SUPREME 9624« von TKR und »Graffiti/Faxmodul« hervorragend. Im Gegensatz zu den anderen Modulen ist das Faxmodul auch schon Großbildfähig.
Kein fünftes Rad am Wagen, sondern ein sinnvolles Modul für Auswertungen ist die Nummer fünf im Paketangebot, »B-Charts«. Für den Test lag zwar erst eine Vorversion vor, doch die gewährte bereits tiefe Einblicke in die Leistungsvielfalt (vgl. Bild 2 und 3). B-Charts bietet eine komfortable Hilfe, um aus Zahlengruppen eine ansprechende Präsentation zu gestalten. Das Modul unterstützt 15 verschiedene Darstellungsarten. Am Anfang einer Eingabe bestimmt man eine Liste mit der Anzahl der Eingaben (z.B. 12 Monate) und Ebenen (z.B. 10 Jahre). Nach der Fertigstellung der Liste zeigt B-Charts die Werte entweder als 3D-, Säulen- oder Tortendiagramm. Auch Kurven und Hügel bietet B-Charts an. Die Unterschiede der verschiedenen Ebenen lassen sich sich wahlweise durch ein Muster oder Rasterungen kenntlich machen. Die endgültige Fassung von B-Charts soll nach Angaben von KLC im April zur Auslieferung kommen. Zum Lieferumfang von Graffiti gehören bereits 29 verschiedene Schriften. Sollte das nicht reichen, dann ist die Fontdiskette 8/9/10 ein guter Tip. Mit diesem Datenträger erwirbt der Käufer 64 Schriften, wobei drei aus Piktogrammen bestehen.
Schon in der letzten Ausgabe haben wir die Inkompatibilität mit Großbildschirmen bemängelt. Bis auf das Faxmodul hat es auch noch kein weiteres Modul geschafft, diese Hürde zu nehmen. Wie nach Rückfrage mit der Firma KLC zu erfahren war, arbeitet man dort bereits an der Großbildschirm-Version von Graffiti und Paint. Einen Fertigstellungs-Termin will KLC jedoch noch nicht nennen. Und was bringt die Zukunft? Die Tasten bei KLC in Hessen kommen sicher noch lange nicht zur Ruhe. Kurz vor der Fertigstellung ist B-Charts. »Organize« und »Text« heißen die nächsten Projekte. Organize ist eine Fakturierung für kleine und mittelständische Betriebe. Es beinhaltet eine Kundenkartei und verwaltet auch einen Artikelstamm. Der Vorteil, beispielsweise bei Rechnungen oder Angeboten, liegt wieder in der freien Kombination mit Paint. Wichtiger erscheint uns aber noch das Text-Modul und vor allem die Großbildschirm-Tauglichkeit. Denn ein System wie Graffiti spricht nicht nur den Hobby-Anwender an, es richtet sich auch und vor allem an den Power-User, (wk)
Konstantinos Lavassas Computersysteme KCL, Gerhard Hauptmann Straße 7, 6302 Lieh/Hessen
TKR GmbH, Am Stadtparkweg 2. 2300 Kiel 1
WERTUNG Name: Konvert Stärken: Universell einsetzbar durch Gemcon.Acc * einfach zu bedienen Name: Faxmodul Stärken: Übersichtlich aufgebaut * durchdachtes Bedienerkonzept * sehr
gute Übertragungsqualität Name: Supreme 9624 Stärken: kommuniziert mit allen normalen Faxgeräten * gutes
Preis/Leistungs-Verhältnis Name: B-Charts Stärken: 15 Darstellungsarten * individuell einstellbare Listen *
automatische Beschriftungen Name: HQ-Fonts 8/9710 |