Hook

Hook-Adventure bedeutend schneller als die »Sierra-Schnecken«

Erinnern Sie sich noch an Spielbergs Film »Hook«? Jetzt wirft Ocean das Piratenspektakel als drei Disketten umfassendes Programm auf den Markt.

Von Rainer Burhenne In der kurzen, schön animierten Einleitung werden die zwei Kinder von Peter Banning, in dessen Rolle der Spieler schlüpft, von Captain Hook entführt. Die Vergangenheit hat Mr. Banning eingeholt, denn er war ... Peter Pan. Also macht er sich mit Hilfe einer Fee auf ins Nimmerland. Dort angekommen, stellt er fest, daß er nicht an Bord von Hooks Schiff kommt, da er überhaupt nicht wie ein Pirat aussieht. Er muß also erst einmal versuchen, in der Piratenstadt eine Art Seeräuberuniform aufzutreiben.

In den oberen zwei Dritteln des Bildschirms befindet sich das große Grafikfenster. Klar gezeichnete, bunte Grafiken bilden die Standorte, die Banning/Peter Pan mit Hilfe der Maus durchwandert, wobei die Ausgänge aus einem Bild mit Wörtern angezeigt werden, z.B. »Laden« oder »Verbrechergasse«. Die Beschreibungen und Dialoge werden auch am Bildschirm in Deutsch ausgegeben.

Der untere Bereich des Screens ist in drei Bereiche unterteilt. Man findet dort fünf Icons, die man anklicken kann (Betrachten, Sprechen, Aufnehmen, Gebrauchen, Geben), darunter eine Bildleiste, in der die aufgenommenen Gegenstände angezeigt werden. Flankiert wird das Ganze von den Gesichtern von Banning und Captain Hook. Unternimmt Banning etwas, das ihm dabei hilft, seine Kinder zu retten, so ärgert sich Hook und Peter lächelt.

Sehr wichtig sind die Gespräche, die man führen muß. Hier kann mit der rechten Maustaste aus mehreren Gesprächstexten ausgewählt werden. Hat man sich entschieden, wird die linke Maustaste gedrückt. Die deutschen Texte erscheinen im Grafikfenster.

Einige Sounds und Melodien begleiten das Spielgeschehen, dessen aktueller Stand sich auch speichern läßt. | (ah)

Info Bomico, Am Sudpark 12 6092 Kelsterbach

MEINUNG

»Hook« ist ein nettes Abenteuer mit einer einfachen Benutzerführung und schnellen Animationen. Es ist bedeutend flotter als die »Sierra-Schnecken« der letzten Monate. Dafür gibt es aber einige augenfällige Mankos in den Bereichen Sound, Handlung und Humor. Vergleicht man dieses Piratenabenteuer mit dem des »großen« Piraten Guybrush Threepwood in »Monkey Island 2«, so werden schnell die Unterschiede klar. Die Beschränkung auf nur fünf Aktionssymbole sowie das stets sicht-und scrollbare Inventory kommen dem schnellen und zügigen Spielverlauf entgegen. Hilfreich und grafisch gelungen ist auch die Idee, die Gesichter der beiden Hauptakteure gewissen maßen als »Statusfeld« einzusetzen. Bei den zu führenden Gesprächen hingegen wird es ärgerlich. Die Gesprächstexte, die auf das Hauptgrafikfenster gelegt werden, verschwinden so schnell, daß man den Text oft im ersten Anlauf nicht komplett lesen kann, außerdem sind sie zuweilen farblich so gewählt, daß kaum Kontrastwirkung zum Bild erzielt wird. Leider ist in der kurzen, ebenfalls in Deutsch gehaltenen Anleitung keine Hilfe für die Behebung dieses Mangels zu finden. Der Spieler ist gezwungen, die gleiche Frage noch einmal anzuklicken, will er die Antwort vollständig lesen.

TOS-WERTUNG: 7

TOS-INFO

Name: Hook
Hersteller: Bomico
Monitor-Typ: Farbe
Schwierigkeit: mittel
Spiele-Typ: Action-adventure
Ca-.Preis: 80 Mark
Atari TT: nein

Top Ten Atari ST

Media Central Charts

Platz Titel Vormonat
1 Secret of Monkey Island 4
2 Lemmings 2
3 Ultima VI 5
4 Airbus A320 1
5 Formula 1 Grand Prix 3
6 Lotus Turbo Challenge II 9
7 Amberstar 7
8 Silent Service II 6
9 Special Forces 8
10 Their Finest Hour 10


Aus: TOS 11 / 1992, Seite 115

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