Aus zwei mach eins: Caddystation, Wechselplattenlaufwerk für den Mega STE

Die Caddy-Station bietet beim Mega STE oder TT Platz für ein zusätzliches 5,25 Zoll-Laufwerk

Mit der Caddystation von MCS findet zwei Laufwerke Platz im Rechnergehäuse. Wir nahmen die Kombination original Atariplatte mit einem Syquest 44-MByte-Wechselplattenlaufwerk unter die Testlupe.

Beim Neukauf eines TT oder Mega STE stellt sich die Frage, welche Festplatte das Gerät erhalten soll. Im Gehäuse des Rechners finden selbst großzügig dimensionierte Festplatten ihren Platz. Erst bei einem zweiten Laufwerk, beispielsweise einer Wechselplatte zur Datensicherung, kam man an einem zusätzlichen externen Gerät nicht vorbei. Das »Caddy« von MCS ändert dies. Anstelle der »Butterdose«, also dem Festplattenabteil des TT und Mega STE, tritt die stabile, aus Stahlblech angefertigte Gehäuseerweiterung. Die Gehäusefarbe des Geräts paßt sowohl zum Weiß des TT und dem Grauton des Mega STE.

Im Gehäuseaufsatz von MCS finden neben einer normalen 3,5-Zoll großen Festplatte ein zweites Laufwerk im 5,25-Zoll-Format Platz. Unser Testgerät wurde mit der Atari-Harddisk, einer Seagate ST-157 und dem bekannten 44 M Byte-Wechselplattenlaufwerk von Syquest bestückt.

In den Caddy läßt sich aber jede beliebige Festplatte einbauen. Auch in der Wahl des 5,25-Zoll-Laufwerks sind Sie keinerlei Einschränkungen unterworfen. Die Installation eines Streamers oder optischen Laufwerks stellt kein Problem dar.

Da unser Mega STE bereits mit einer Festplatte ausgerüstet war, bereitete der Umbau keine Probleme. Der Ausbau der vorhandenen Festplatte ist äußerst einfach und auch durch ungebübte Anwender leicht durchzuführen. Befindet sich noch keine Harddisk im Mega STE, ist neben den Laufwerken noch ein Hostadapter einzubauen. Bei einem TT ist der Adapter nicht nötig, da hier Festplatten direkt am SCSI-Bus angeschlossen werden. MCS bietet den Caddy als Kit für 348 Mark an. Speziell für den Mega STE ist die Kombination Caddy, 44 MByte Syquest-Laufwerk inklusive einem Medium und ein Hostadapter gedacht. Diese kostet 1048 Mark. Für den TT, also ohne Hostadapter, sind 848 Mark anzulegen. Für 200 Mark mehr erhalten Sie obiges Set mit einem 88 MByte-Laufwerk von Syquest.

Ein kleiner Minuspunkte an der Caddy-Station ist das Fehlen von Schaltern, um die SCSI-Adresse einzustellen. So ist es unumgänglich, beide Laufwerke auszubauen, um die logische Adresse der Wechselplatte einzustellen. Da dies beim normalen Einsatz aber nur einmal beim Einbau nötig ist, wiegt dieser Kritikpunkt nicht sonderlich schwer.

Erwerben Sie die Caddy-Station mit einem ICD-Hostadapter, so gehört selbstverständlich die Treibersoftware von ICD zum Lieferum-fang. Anwender, die den Mega STE mit dem Caddy und einem zweiten Laufwerk nachrüsten, sind gezwungen, den von Atari stammenden Festplattentreiber zu verwenden. Diesem fehlen nun aber die gängigen Optionen wie ein zusätzlicher Cache oder die Möglichkeit zum Booten von beliebigen Partitionen.

Von diesen beiden Schwachstellen abgesehen, gelang es der Caddy-Station recht leicht, uns zu überzeugen. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, das man bei der Zusammenstellung der Laufwerke völlig freie Hand hat. Auch mit einer ursprünglich in den Mega STE oder TT eingebauten Seagate-Platte gefällt uns diese Kombination recht gut.

MCS, Barroper Bahnhofstr 53,4600 Dortmund 50

TOS-INFO

Name: Caddy
Preis: Caddy ab 348 Mark
Hersteller: MCS


Ulrich Hofner
Aus: TOS 12 / 1992, Seite 46

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