Portfolio-Club Deutschland
Seit geraumer Zeit gibt es auch endlich in Deutschland einen Club für Portfolio-Anwender.
M. Schröder stellt den jungen Club und die Leistungsmerkmale dieser
Anwendervereinigung den Lesern der ATARI-Inside vor.
Wir haben ein Jahr, in dem viele Dinge neu erfunden wurden, in dem man Prozessoren schneller,
besser und kleiner machte, und ein Jahr in dem 32-Bit Prozessorbusbreite großgeschrieben
wurden. Kleine Rechner, Notebooks, Laptops standen in diesem Jahr nicht im Vordergrund.
Und doch erlebte der kleine Portfolio von ATARI einen Aufschwung. Durch den günstigen
Verkauf diverser Großanbieter auf Messen konnte man nun schon für wenige Mark einen kleinen
16-Bit Rechner mit 4.9 MHZ Arbeitstakt und sage und schreibe 256 KB Ramspeicher erwerben.
Daten, die heute einen Computer-Fachmann nur schmunzeln lassen.
So mancher fragt mit Recht, wie es dazu kommen konnte. Vielleicht lag oder liegt es an der
Kompaktheit und Flexibilität. Vielleicht auch nur an der Orginalität und sicher auch am Preis.
Dabei gibt es viele von ihnen:
Den Portfolio Besitzern. 150.000 sind alleine nach Deutschland verkauft worden und von den
USA wollen wir hier mal nicht reden. Jedenfalls sind viele der Kleinen im Einsatz.
Genau hier wollen wir ansetzen und einsetzen.
Trotz der hohen Zahl hat sich in Deutschland noch keine organisierte Gruppe gefunden,
Interessen zu verbinden und gemeinsame Erfahrungen auszutauschen. Dabei gibt es viele
Freunde, über ganz Deutschland verteilt, bis hin zur Schweiz, Österreich oder der Tschechei, die
eifrig gearbeitet, die entwickelt und geforscht und programmiert haben.
Was Sie nun in der Hand halten, ist eine Konkretisierung einer Vielzahl von Ideen, geschmiedet
in den Köpfen einiger Leute, die den Portfolio in ihrer täglichen Arbeit organisiert haben.
Sie werden staunen, wenn Sie zu denen gehören, die den Portfolio erst frisch erworben haben,
oder zu denen, die den Portfolio schon lange haben, ihn aber nie richtig zu verwenden wussten,
wenn Sie zu denen gehören, die nie mehr als die internen Programme nutzten, wenn Sie zu denen
gehören, die sich nicht vorstellen konnten, was man alles mit dem Kleinen machen kann.
Die Vielzahl der Soft- und Hardware, die es nicht nur aus Amerika gibt, wird auch den
Erfahrenen unter uns verblüffen. Und sollten Sie trotzdem zu den "alten Hasen" gehören, die
schon alles kennen, dann bin ich mir sicher, mit dem Club eine ganz neue Perspektive zu
eröffnen, die Arbeiten und Erleben mit dem Portfolio zu einem Spaß werden lassen.
Vorstellungen
Man könnte an dieser Stelle die Entstehungsgeschichte des Clubs, die misslungenen Versuche
von anderen, die schlechten Erfahrungen mit anderen aufzählen und einige Spalten mit Text
füllen. Aber ich denke, dass das eines der Themen ist, das einmal in der Clubzeitschrift
erscheinen könnte, in einer Rubrik "Sonstiges".
Hier will ich einfach nur erklären, wie es dazu kam, dass das Infoblatt hier in ihren Händen liegt.
Eigentlich bin ich ein NeuUser, was den Portfolio betrifft. Aber ich bin einer der ersten
ComputerUser, seit sie den Homebereich erobert haben. Ich hatte schon die legendäre Atari-
Spiele-Konsole. Gewechselt zum Commodore 64, weiter über den Atari bis zum PC, der nun
schon den Xten Umbau hinter sich hat, habe ich eine Menge Erfahrungen sammeln können.
Nebenbei habe ich schon 7 oder 8 Terminplaner, -Verwalter, -Organizer gehabt, bis ich beim
Portfolio gelandet bin.
Und hier setzt die Geschichte dieses Clubs auch ein. Ich lernte Stefan Kächele kennen, als ich in
meinem Wahnsinn anfing, alles Mögliche für den Portfolio zu kaufen, was es auf dem Markt
gab. Erworben hatte ich den Portfolio auf der ProTos in Bonn '94. Mit der Speicherkarte von
Stefan erhielt ich Adressen und Informationen über weiteres Zubehör. Ich wurde neugierig.
Also horchte ich mich um.
Auf der Hobbytronik in Dortmund ergatterte ich dann drei kleine Heftchen, die ich interessant
fand und erfuhr in diesem Zuge auch, dass es bis Dato keine organisierte Gruppe gab, die
Portfolio-User verband.
Ich telefonierte mit Stefan. Mit einer neuen Bestellung einer Ramkarte erzählte ich ihm von
meiner Idee, doch die 150.000 nach Deutschland verkauften Portfolios und ihre Besitzer
irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Sprich, einen Club zu gründen.
Und nun, am 26.08.1995 war das erste und sicher nicht das letzte Treffen der eigentlichen
Gründungsmitglieder. Dort bekam die Idee nun Hände und Füße. Wir trafen uns im sehr
lockeren Rahmen, tauschten Erfahrungen aus, lernten uns kennen, plauderten, aßen zusammen
zu Mittag.
Bisher hatte ich schon Vorstellungen, was man alles mit dem kleinen Pofo, wie sie ihn nennen,
machen kann. Doch dort kamen mir schon etwas die Augen aus dem Kopf. Ich sah eine
Festplatte, Schnittstellen- und Laufwerkslösungen, PCMCIA-Interfaces, FlashROMkarten und
noch einiges mehr. Kurzum, ich stellte bei dem Treffen eines sicherlich fest:
So wie mir, würde es einigen gehen, die ihren Pofo gerade mal zum Spielen und Organisieren
benutzen. Wenn man keine Informationen bekommt, nicht weiß, was es alles gibt, sinkt schnell
das Interesse und der Portfolio landet in der Ekcke.
Wobei wir eigentlich bei dem wären, was der Club vermitteln soll und will:
Information
Wo Menschen sind, sind Erfahrungen. Was liegt da näher, als diese Erfahrungen, die man
jahrelang gesammelt hat, an den Mann zu bringen? Einfach an die User, die sie brauchen
können. Das ist die Aufgabe eines Clubs. Vermitteln, Weitergeben, Helfen, Organisieren.
Aber das ist nicht alles.
Was gibt es da denn ?
Die Leistungen des Clubs sind sehr vielschichtig. Hier mal einfach die Punkte, die geboten
werden und eine kurze Erklärung dazu.
Clubzeitschrift:
Die Clubzeitschrift wird eine Zeitschrift werden, die mehrmals im Jahr erscheinen soll. Die
Auflage und Anzahl der Erscheinungen hängt stark von den schriftlichen Beiträgen der
Mitglieder und der Mitgliederanzahl ab. Ich denke wir werden viermal im Jahr eine mehrseitige
Zeitschrift mit Informationen für jeden User herausbringen. Darin werden die wichtigsten
Einsatzbereiche des Portfolios behandelt. Z.B.: - Datenorganisation - Rechnerkommunikation
Programme und Programmieren Hardwareerweiterungen - Steuern, Messen, Regeln
Datenfernübertragung, kurz DFÜ. Das ist bei weitem nicht alles. Auch für Spezialbereiche, wie
z.B. Packetradio werden Bereiche angeboten werden. Jeder soll in der Clubzeitschrift eine
lesenswerte Lektüre und eine Anhäufung an Informationen sehen, die sich rund um seinen
Portfolio drehten.
Die Rubriken werden sich an die Darstellungsweise bekannter Computerzeitschriften anlehnen,
also News - Hardwarevorstellungen und Tests - Softwarevorstellungen und Tests -
Bastelanleitungen und Umbauten - Tips für Anfänger von Profis - Kurse für Programmierer,
Bastler und User - News aus der DFÜ- Szene - Flohmarkt und Kontaktadressen - Werbung der
Anbietern von Hard- und Software. Je nach Resonanz hat man hier als User und Entwickler die
Möglichkeit, eine breite Masse anzusprechen. Somit ist die Zeitschrift immer ein gutes Medium
zur Information und dient zusätzlich als Nachschlagewerk. Es ist auch geplant, zusätzlich eine
Art Diskettenzeitschrift zu erstellen.
Software Vertrieb:
Hier bietet z.B. Christian Peter, der schon lange die Software für den Portfolio sammelt und
pflegt, eine reichhaltige Sammlung an Programmen an. Einige kennen sie sicher unter dem
Namen "The Capp Brothers". Geplant ist eine Art Bestellservice. Software kann dann per
Diskette, Ram- oder Romkarte bezogen werden. Das bedeutet, dass man seine Ramkarte einsen-
det und sie mit Software bespielen lassen kann. Hier ist ja das Problem bekannt, dass die Daten
im Portfolio, wegen des Fehlen eines Diskettenlaufwerkes nicht zu anderen Rechnerplattformen
transportiert werden können. Selbst mit einer seriellen Schnittstelle ist es ohne fundierte
Kenntnisse und eine Menge Tricks nicht möglich, ein Übertragungsprogramm auf den Portfolio
zu bekommen.
Es soll deshalb ein Dienst eingeführt werden, der es ermöglicht, alle wichtigen
Transferprogramme auf eine Ramkarte kopiert zu bekommen, so dass es leicht möglich ist, die
Daten auf dem heimischen PC, ATARI oder AMIGA zu sichern, da diese Rechner
gängigerweise über Schnittstellen und passende Programme verfügen.
So lassen sich die Daten problemlos auf die Festplatte, Diskette oder Datasette sichern.
Weiterhin stehen Programmierern interessanter Software Tür und Tor offen, eigene Programme
anderen Usern leichter zugänglich zu machen.
Hardwarevertrieb:
Kein Rechner ohne Erweiterungen. So auch bei dem Portfolio. Ob es nun serielle, parallele
Schnittstellen sind, Ramkarten, Diskfolios oder Speichererweiterungen.
Alles kann dann über eine Adresse bezogen werden, sofern erhältlich. Dazu kommt der günstige
Preis bei Sammelbestellungen, vor allem aus dem Ausland und grundsätzlich 10% Rabatt auf
alle Produkte für Clubmitglieder.
Man wird staunen, was es nicht alles in anderen Regionen der Erde noch an Hardware für den
Portfolio gibt. Wolf-Theo Holl ist hier der Spezialist. Ihm sind fast alle Erweiterungen bekannt
und er kann gegebenenfalls beraten, welche Erweiterung welche Vorteile hat. Zudem stehen
auch Adressen von Leuten zur Verfügung, die Hardwareveränderungen durchfuhren können.
Da der Portfolio, wie jeder andere Rechner auch, mit Kinderkrankheiten leben muss, an der Stelle
sei das Displaykabel erwähnt, wird die Ersatzteilfrage auch kein Problem mehr sein.
Mallbox:
Modems sind preiswert. Was liegt also näher, als einen Support von Nachrichten und
Programmen anzubieten, der leicht über das Telephonnetz zu erreichen ist. Hier sei erwähnt, dass
die Pofo-Box schon seit 0l.07.95 angeschlossen ist.
Sie bietet allen Usern mit Modem die Möglichkeit, an eine Vielzahl von Programmen zu
gelangen, Nachrichten zu sammeln und auszutauschen.
Jeder Rechner, sei es ein Amiga, PC oder Atari, kann sich einloggen und die Dateien herunterladen,
um sie dann auf den Portfolio zu übertragen. Über einen QWK Mailer lassen sich Nachrichten
Offline lesen und schreiben, womit auch die Möglichkeit gegeben ist, kurze Onlinezeiten zu
erzielen.
Die Mailbox steht bei:
Michael Schröder
67316 Carlsberg
Poststraße 16 B.
Die Mailboxnummer: 06356/5692
Zugangszeiten:
Montags bis Freitags 16:00 bis 2:00 Uhr,
Samstags und Sonntags evtl. auch nachmittags, sonst wie unter der Woche.
Es wurde sogar versucht, die Mailbox an die Verhältnisse des Portfolios anzupassen, so dass man
auch mit dem "Mini PC" anrufen kann. In der Mailbox werden auch Artikel zur Zeitschrift
gesammelt, News aus anderen Netzen abgelegt. Also ein Medium unserer Zeit.
DFÜ Support:
Was sich in anderen Netzen tut; wie ich an Informationen und Programme über andere Netze
komme; wie ich mich Online schalte mit dem Pofo; wie und was es gibt, das bietet der DFÜ
Support. Hiermit soll ein Ansprechpartner zur Verfügung stehen, der Hilfestellungen und
Erfahrungen rund um den DFÜ Bereich anbieten kann.
Hotline:
Wie jede Firma bietet auch der Club die Möglichkeit, Probleme schon vorab am Telephon zu
klären oder zu helfen. Zu festen Zeiten wird Wolf-Theo Holl sein Telephon freimachen für
Fragen und Ungeklärtes.
Packet Radio Dienst
Auch hier gilt es, User mit Erfahrungen anzusprechen und alle, deren Interesse an diesem Gebiet
groß ist, zu helfen. Fragen, Hardware, Software sollen hier unter einen Hut gebracht werden.
Unterstützung von Soft- und Hardware Entwicklungen:
Leider hat ATARI den Rechner nicht mehr im aktuellen Lieferprogramm. Deswegen ist der
Rechner nicht zum Sterben verurteilt. Wie bekannt ist, wird auf der ganzen Welt gebaut und
gebastelt. Viele haben Ideen und wirklich gute Kenntnisse, die nicht nur für sie selber, sondern
auch für andere von Nutzen sein könnten. Deshalb will der Club seine finanzielle Unterstützung
an Soft- und Hardwareentwicklungen anbieten. Damit soll es leichter werden, Angefangenes
fertigzustellen. Z.B wird immer noch eine gute Faxsoftware benötigt. Zum anderen werden
gerade an einer Hintergrundbeleuchtung für das Portfolio-Diskplay und an einem
Diskettenlaufwerk, welches über eine parallele Schnittstelle betrieben werden kann, gearbeitet.
Man erkennt schnell, dass hier ein weites, offenes Feld ist, das eigentlich nur betreten werden
muss. Genau dabei soll und will der Club im Rahmen seiner Mittel helfen.
Flohmarkt
Haben sie was zu verkaufen, wollen sie was kaufen? In der Clubzeitung wird es eine Rubrik
geben, in der Anzeigen aufgegeben werden können, Werbung für eigene Produkte, Anzeigen für
Sachen, die sie nicht mehr brauchen.
Messetätigkeit
Der Club möchte in Zukunft auch auf Messen vertreten sein. Sei es lokal oder überregional, wie
die Hobbytronik, die TOS-Computing'96 oder ProTos.
Damit steht jedem, der etwas für den Portfolio ausstellen kann oder will, die Möglichkeit zur
Verfügung, dies an dem Stand des Clubs zu tun.
Was soll das kosten?
Das leidige Thema des Geldes...
Klar, dass alle diese Leistungen mit Arbeit und Aufwand verbunden sind und der ldealismus da
aufhört, wo er richtig Geld kostet.
Alleine das Drucken der Zeitschrift und das Verschicken von Disketten, Briefen und der Betrieb
der Mailbox kosten Zeit und Geld.
Diesen Aufwand möchten wir mit einem Clubmitgliedsbeitrag, der einmal jährlich fällig ist,
decken. Ein eventueller Überschuss wird dann in die erwähnten Projekte gesteckt. Der Beitrag
wird sich auf 60.- DM pro Jahr belaufen. Dabei sind Studenten und Schüler mit der Hälfte dabei.
Natürlich nimmt der Club auch Spenden entgegen.
Wer nun mehr wissen möchte oder gar Mitglied werden möchte, der kann sich an Michael
Schröder wenden. (Adresse s.o.)
Wir werden jedem, der uns anschreibt ob elektronisch oder mit der Post, kostenlos Information
zukommen lassen. Es lohnt sich auf jeden Fall, den der Portfolio lebt mit seinen Usern.
Die Adressen
Hardware:
PERMDATA Hard- und Software für
Portfolio Palmtops:
Wolf-Theo Holl
Neue Marktstr. 16
D-47051 Duisburg
Ramkarten, Urnbauanleitung u.v.m.
Stefan Kächele
Mozartstr. 10
D-79331 Teningen
Corvin Falk
Am Leihloh 10
58300 Wetter
Software
The Capp Brothers
Chistian Peter
Im Osterbach 71
D-36211 Alheim
Pascal B. Kreil
Tannenstr. 13
58089 Hagen
Mailbox / Zeitschrift /Clubantrag
TRinitY Computertechnik
Michael Schröder
Poststr.16b
D-67316 Carlsberg