Design-Master - Computer Aided Atari

Design-Master ist ein brandneues Grafik-Programm für alle XL/XE-Computer. Mit ihm lassen sich Zeichnungen in höchster Auflösung anfertigen. Wer einen Drucker an seinem Atari hat, darf sich besonders freuen: Design-Master enthält ein Programm zum Ausdruck der Grafiken auf den meisten Matrix-Druckern. Der Preis ist ein wahrer Knüller: weniger als 20.- Mark!

Damit ergibt sich eine Fülle von Anwendungen. Von elektronischen Schaltplänen und Grundrissen bis hin zu Illustrationen sind alle Arten von Zeichnungen möglich. DesignMaster kann auch beschriften und unterstützt eine Vielzahl von Schriftgrößen und -arten, die alle in einem Bild beliebig gemischt werden können. Daher ist er auch zum Drucken von Schildern, Aufklebern oder sogar DIN A4 großen Plakaten geeignet.

Das Zeichen-Programm arbeitet mit modernen Pull-Down-Menüs. Nach dem Druck auf die START-Taste erscheint das Modus-Fenster, mit dem alle Funktionen aufgerufen werden. Zur Verfügung stehen: Freihand-Zeichnen, Linien ziehen, Rechtecke (Rahmen, gefüllt oder geschachtelt), Kreise, Blockoperationen und eine Füll-Funktion mit acht Mustern. Besonders hilfreich ist der Menüpunkt "Hoppla", mit dem die letzten Veränderungen des Bildes rückgängig gemacht werden können. Wer an einem komplizierten Bild arbeitet, wird "Hoppla" zu schätzen wissen.
Hat man eine Funktion mit Joystick oder Tastatur gewählt, verschwindet das Fenster und gibt die ganze Zeichenfläche frei. Wie bei großen CAD-Systemen dient als Cursor, das von einem zum anderen Bildschirmrand reicht. Der Cursor kann mit dem Joystick zügig positioniert werden, wobei die Feinpositionierung über die CursorTasten erreicht wird. Mit dem Fadenkreuz hat man immer eine Beziehung zu anderen Objekten auf dem Bildschirm, ähnlich einem Lineal am Zeichenbrett.

Der Design-Master verwaltet zwei unabhängige Hi-Res Bildschirme mit einer Auflösung von je 320x192 Bildpunkten. Zwischen ihnen kann man jederzeit hin- und herschalten. Richtig zur Geltung kommt diese Fähigkeit mit den Blockoperationen, die es erlauben, beliebige Bildteile auszuschneiden und wieder einzusetzen. Damit kann man natürlich auch Teile eines Bildes in das andere übertragen. Eine denkbare Anwendung: In Bild 2 hat man eine Reihe elektronischer Symbole, die man nach Bedarf herauskopiert und in Bild 1 zu einem Schaltplan zusammensetzt. Da auch Bilder von anderen Malprogrammen geladen werden können (solange diese das 62-Sektor-Format unterstützen), lassen sich auch davon beliebige Bildteile entnehmen.

Optionen-Fenster

Neben dem Modus-Fenster gibt es noch ein zweites Pull-Down-Menü, das mit der SELECT-Taste herbeigerufen wird. Es birgt eine Reihe von nützlichen Optionen wie Auswahl der Farben und der Pinselgröße. Weiterhin können Spiegel, Gitter und Zoom eingeschaltet werden. Wer statt des Fadenkreuzes lieber einen kleinen Cursor haben möchte, kann auch das hier wählen.

Drei Farben stehen zur Verfügung: schwarz, weiß und invers. Letzeres ist keine Farbe im üblichen Sinne. Es bedeutet nur, daß jeder bearbeitete Punkt die Farbe wechselt. Gerade diese Option erlaubt viele Tricks. An Pinseln stehen fünf verschiedene Größen bereit. Eine sechste Option erlaubt den Einsatz einer Spraydose. Die Pinsel können mit allen Zeichenbefehlen verwendet werden. Die nützlichste aller Optionen ist das Gitter. Es überblendet das Bild mit einem Punkteraster und zwei Maßstäben an den Seiten, so daß genauestes Arbeiten möglich wird (s. Bild 1). Das Gitter kann jederzeit an- und abgeschaltet werden, ohne daß das Bild zerstört wird.
Pixelgenaue Arbeit ist mit dem Zoom möglich, der das Bild um das 16fache vergrößert. Der Zoom benutzt das einzigartige Feinscrolling des Atari-Computers.

Beschriftung

Beschriftungen sind in vielerlei Arten und Größen möglich. Grundsätzlich wird die Größe einer Schrift durch die Pinselgröße bestimmt. Beim Aufruf von "Text" kann man aber auch zusätzlich noch den Punktestand festlegen. Somit lassen sich viele Spezialeffekte erzielen (s. Bild 2). Daneben kann man Kursiv- und Fettschrift anwählen. Mit dem zusätzlichen Nachladen von Zeichensätzen von Diskette ergibt sich eine enorme Vielfalt der Schriftarten.
Über das Modus-Fenster kann auch das Disk-Menü aufgerufen werden. Es bietet die üblichen Funktionen wie: Bild laden, Bild speichern, Zeichensatz laden, Disk-Inhalt anzeigen und Formatieren einer Diskette. Von hier aus kann auch der Hardcopy-Master aufgerufen werden. Das ist ein separates Programm, mit dem die Bilder am Drucker ausgegeben werden können.

Hardcopy

Der Hardcopy-Master wird von Disk nachgeladen. Dennoch bleiben beide Bilder im Speicher erhalten. Sie haben dann die Auswahl, neue Bilder zu laden, die Bilder anzusehen, den Drucker anzupassen oder Bilder auszudrucken. Hat man einen Epson oder dazu kompatiblen Drucker, kann man gleich ausdrucken lassen. Andere Drucker müssen angepaßt werden, indem verschiedene Steuercodes eingegeben werden, die man anschließend auch permanent auf der Design-Master Diskette speichern kann. Auf diese Weise können alle Matrixdrucker mit mindestens acht Drucknadeln angepaßt werden.
In die Hand erhält man somit ein leistungsfähiges Werkzeug zum Verändern der Größe des Ausdruckes. Über das Anpassungsmenü lassen sich drei verschiedene Breiten und drei verschiedene Höhen des Ausdrucks kombinieren. Ist eine Große eingestellt, kann man den derzeitigen Parametersatz als SETUP-File abspeichern. Bei erneutem Aufruf des Hardcopy-Programmes braucht man nur noch das File laden und hat schon alles wieder eingestellt.

Das Programm ist für alle XL/XE-Computer ab 64 K geeignet. Es wird auf Disketten mit einer 24seitigen Anleitung (DIN A6) geliefert. Auf der Diskette befinden sich außer den Programmen noch einige Zeichensätze und Demo-Bilder. Der Preis ist ein wahrer Hammer: 19.80 DM.
Der Design-Master kann über den CK-Verlag bestellt werden, Bestellschein siehe Buchversand.


Oskar Schleim
Aus: Computer Kontakt 08 / 1986, Seite

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