Macrofire
Bei diesem Editor/Assembler fĂ€llt sofort die umfangreiche Dokumentation auf. Sie ist mit zwei HandbĂŒchern zu je 200 Seiten sehr groĂ geraten und soll die Anwender nicht nur die Bedienung des Programms, sondern auch das Kommunizieren mit dem Computer in Maschinensprache beibringen. Dieses Ziel wird trotz der Vielzahl der bedruckten Seiten nicht erreicht. Der AnfĂ€nger wird sich auf jeden Fall weitere Literatur oder Fachleute ins Haus holen mĂŒssen. Die HandbĂŒcher zeigen allerdings ausgezeichnet den Umfang mit MACROFIRE. Sehr gelungen fĂŒr angehende Profis ist auch die Programmierung von Spielen. So ist ein komplettes Spiel in Assembler abgedruckt und auĂerdem wird die Programmierung von Sprites und Sound angesprochen.
Kommen wir aber zum Programm selbst. Der Editor ist sehr komfortabel und nicht umsonst ist der Autor dieses Programms gleichzeitig der "geistige Vater" von Blitztext. Die Eingabe der Kommandos kann nach der BetĂ€tigung der CTRL-Taste erfolgen. Dies ist trotz der EffektivitĂ€t der Befehle ein wenig hinderlich, da man entweder die Tasten auswendig lernen oder das Handbuch zum Nachschlagewerk degradieren muĂ. Ansonsten kann man mit Annehmlichkeiten wie Zeilenumbruch, Tabulatoren und einem Kopierregister zum EinfĂŒgen von Programmteilen rechnen.
Der eingebaute SUPERMON 64 ist direkt vom Editor aus abrufbar. Man kann ihn aber nur als Minimonitor bezeichnen, da er beispielsweise die zugehörigen ASCII-Codes der Hex-Dumps nicht mit ausgibt und so das Finden von Texten sehr erschwert wird.
Der Assembler arbeitet in drei DurchgĂ€ngen und beinhaltet eine formatierte Druckerausgabe und eine sehr nĂŒtzliche INCLUDE-Anweisung; mit deren Hilfe Quelltexte von Kassette oder Diskette eingefĂŒgt bzw. angehĂ€ngt werden können.
Insgesamt ein sehr gutes Werkzeug fĂŒr den Programmierer, wobei sich AnfĂ€nger noch nĂ€here Informationen ĂŒber die Welt der Opcodes, Labels und X-Register beschaffen mĂŒssen.
System: C 64
Hersteller: Hofacker Verlag
Preis: 198 DM