Lord of the Rings

C 64, Schneider, Spectrum, MS-DOS, Apple II
Grafik-Adventure
59 Mark (Kassette),
79 Mark (Diskette)
Spieler kann vier Figuren steuern

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Drei Jahre lang haben sich die »Hobbit«-Schöpfer Zeit für ihr neues Mega-Adventure gelassen. Das entnervte Warten aller Abenteurer hat ein Ende: Mit viel Getöse wird jetzt »Lord of the Rings« präsentiert. Das Programm ist so umfangreich, daß es in zwei Adventures geteilt wurde, die man einzeln laden und spielen kann. Es empfiehlt sich jedoch, erst das erste Abenteuer zu lösen, da man sich im zweiten Teil sonst sehr schwer tut.

Die Programmierer haben ein Herz für Einsteiger und auf den Rückseiten der beiden Kassetten je ein »Anfänger-Abenteuer« gespeichert, bei denen man sich warmspielen kann und dank einer »Help«-Funktion einige Tips erhält.

»Lord of the Rings« ist das erste Abenteuerspiel, bei dem bis zu vier Leute gleichzeitig mitmachen können, Wenn Sie alleine spielen, können Sie sich außerdem für einen von vier Hobbits entscheiden, dessen Rolle Sie dann in dem Abenteuer übernehmen. Außerdem haben die Programmierer großen Wert auf die Interaktivität gelegt. Das heißt im Klartext, daß alle Figuren, die im Adventure vorkommen, ein computergesteuertes Eigenleben führen. Auch die Konversation mit anderen Personen ist möglich und sogar unbedingt notwendig, um das Abenteuer zu lösen.

Es gibt relativ wenige Bilder, die zudem nur mittelmäßig ausgefallen sind. Im Gegensatz zum »Hobbit« gibt es aber wesentlich mehr und anspruchsvollere Texte und Beschreibungen. In der oppulenten Packung findet man noch ein Taschenbuch mit dem ersten Teil der »Herr der Ringe«-Trilogie. Wer bei Tolkien nachschmökert, entdeckt nicht nur viele Hinweise für das Adventure, sondern auch ausführliche Umgebungskarten. Leider ist alles in englisch, von den Programmtexten bis zur Dokumentation.

»Lord of the Rings« wird nicht ganz den hohen Erwartungen gerecht, ist aber dank des Spielprinzips eine reizvolle Herausforderung für Adventure-Freaks. Man sollte allerdings mit Englisch gut zurechtkommen, wenn man sich an dieses Abenteuer heranwagt.


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 03 / 1986, Seite 162

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