The Pawn (Atari ST)

Atari ST (C 64, Atari 8-Bit, Schneider CPC, Amiga, IBM-PC, Macintosh, QL)
Grafik-Adventure
89 DM (Diskette)
Exzellente Bilder

Wirre politische Verhältnisse im Lande Kerovnia: König Erik verliert an Popularität, denn er weigert sich, die Staatsangehörigkeit der Roobikyoub-Zwerge anzuerkennen. Die Bevölkerung ist damit aber nicht ganz einverstanden, denn jene Zwerge brauen den stärksten Malzwhisky diesseits des Obakanga-Tals und erfreuen sich deshalb uneingeschränkter Beliebtheit.

Das ist die Ausgangssituation für »The Pawn«. dem jüngsten Streich in Sachen Abenteuerspiele. Das Ziel in diesem Grafik-Adventure ist nicht vorgegeben; Sie müssen es im Spielverlauf schon selbst herausfinden. Fantasy der klassischen Art mit Magiern. Drachen und Dämonen ist angesagt, doch das Adventure nimmt sich nicht allzu ernst. Selbstironie und Humor sind reichlich vertreten.

Der englische Parser liegt weit über dem Durchschnitt und versteht fast alle nur denkbaren, einigermaßen sinnvollen Text-Eingaben. Die Kommunikation mit anderen Spielfiguren ist möglich; man kann sogar gezielte Fragen stellen. Das Meisterstück der getesteten Atari ST-Version sind jedoch die Benutzerführung und die Grafiken. »The Pawn« läuft zwar auch mit einem monochromen Monitor, doch die zahlreichen Bilder kann man erst in Farbe so richtig genießen. Die Grafiken zieht man wie einen Rolladen über den Textbildschirm, indem man mit der rechten Maustaste die obere Menüzeile anklickt. Die Programmierer haben hier das Kunststück fertig gebracht, 80-Zeichen-Textdarstellung mit mittelauflösenden Farbbildern zu mischen.

Zahlreiche Spezial-Funktionen sorgen für Spiel-Komfort: Vorder- und Hintergrund-Farben können frei gewählt und die Funktionstasten beliebig belegt werden. Neben Anleitung und Programmdiskette findet man in der Verpackung ein Poster, eine Landkarte und einen spritzig geschriebenen Roman, in dessen Anhang man einige codierte Tips für die schwierigsten Situationen findet. Summa summarum: Ein Über-Spiel für Adventure-Fans, bei dem Englischkenntnisse dringend empfohlen sind. (hl)


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 06 / 1986, Seite 172

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