Computer-Schmiede »Atari-Lab«


Neue Computer, superschnelle Prozessoren, unglaubliche Farbgrafik: Wir waren in den Technik-Labors von Atari zu Besuch. In der kalifornischen Computer-Schmiede liegen schon die Waffen um den Markt von morgen im Feuer.

Gnadenlos brennt die Sonne; über der Straße sengende Hitze. Die Luft flimmert und bildet spiegelnde Pfützen auf dem Asphalt. Schnurgerade zieht sich der Highway durch die Wüste. Zwei wilde Typen auf schweren Harley-Davidson überholen meinen Wagen. Auf dem blauen Schild über dem Highway steht in großen Buchstaben »Sunnyvale« Nein — kein Easy-Rider-Traum. ich bin wirklich in Kalifornien und auf dem Weg zu Atari.

Ataris Zentrale liegt in einem neuen Industriegebiet in Sunnyvale an der Borregas Avenue. Hier trifft Ataris oberster Boß, Jack Tramiel, Entscheidungen, die den Computermarkt wesentlich beeinflussen und die seine

Konkurrenten inzwischen fürchten. Und hier entwickeln Shiraz Shivji und seine Mitarbeiter bereits zukünftige Versionen des ST. Jim Tittsler beispielsweise arbeitet an einem Betriebssystem für den Coprozessor »Blitter« und die hochauflösende Farbgrafik.

Das Hauptquartier *Atari-Lab« gleicht einem Kontrollturm. Der flache Bau verbreitert sich ab dem oberen Drittel. Das ist aber keine Schau, sondern ein bautechnischer Kniff, um die Sonne nicht in die Fenster scheinen zu lassen. Mehr als 30 Grad sind das ganze Jahr über normal. Nur im Winter regnet es manchmal, ansonsten ist das Klima in diesem Sonnenland eigentlich viel zu schön um zu arbeiten.

Um 10 Uhr erwartet mich der Chefentwickler von Atari, Shiraz Shivji. Seinem Können verdankt die Heimcomputerbranche den größten Verkaufsschlager: den Commodore 64. Vor zirka einem Jahr wechselte er zu Atari und entwickelte hier den 16-Bit-Preisbrecher Atari ST. Aber der ST — so sagt Shivji — ist nur der Anfang einer ganzen Computerreihe mit 16-Bit-Ttechnologie.

Am Tor zum Technik-Tempel

Shiraz und ich, wir kennen uns bereits von zahlreichen Messen. Ich weiß also, wer mich erwarten wird. Kurz vor 10 Uhr biege ich in die Borregas Avenue ein und parke vor dem eindrucksvollen Gebäude. In der Empfangshalle sitzen eine junge Dame und ein uniformierter und bewaffneter Wachmann. Nachdem ich meine Visitenkarte überreicht habe, bekomme ich einen Besucherausweis. Shiraz kommt einige Minuten später, um mich abzuholen. Kein Besucher darf Atari-Lab ohne die Begleitung eines Atari-Angehörigen betreten. Die Sicherheitsregeln sind sehr streng. Viele Konkurrenten würden nur zu gerne wissen, an welchen Neuheiten die Entwicklungscrew arbeitet.


Shiraz Shivji tippt sein Paßwort in seine VAX, um uns die »Blitter«-Simulation vorzufahren

Shiraz Begrüßung ist herzlich. Nach dem obligatorischen kurzen Smalltalk, ohne den es in Kalifornien nicht geht, gehen wir zu seinem Büro, das im ersten Stock liegt. Es ist nicht groß. Den vorderen Teil des Raumes nimmt ein runder Tisch ein, an dem nur noch Platz für zwei Stühle ist. Der Tisch ist mit Schaltplänen überhäuft. Weiter hinten im Raum steht sein Schreibtisch, daneben das Terminal für eine der drei VAX 11/780. Diese Computer unterstützen ihn und seine Mitarbeiter bei der Entwicklungsarbeit. Eine solche VAX simuliert seit Oktober '85 den Blitter. Erst wenn die Schaltung eines solchen Chips in der Simulation einwandfrei läuft, folgen die »echten« Tbst Versionen.

Natürlich spreche ich Shiraz auf die weiteren ST-Computer an. Ich habe von ihm auf Messen einiges darüber erfahren und die Gerüchteküche hat ihr Süppchen dazu gekocht. Jetzt hoffe ich aus erster Hand zu erfahren, was Atari plant.


Verwirrend wie ein Stadtplan: Das Maskenlayout des »Blitters«

Shiraz lächelt bei meiner Frage. Sie wurde ihm sicher schon oft gestellt. Leider kann er nicht immer so Auskunft geben, wie er gerne möchte. »Ja. wir arbeiten an vielen neuen Sachen. Keine Firma kann sich auf ihren Lorbeeren ausruhen. Wir haben gerade erst begonnen, eine neue Computergeneration zu entwickeln. Der ST ist nur der Anfang eine Reihe weiterer Computer. Ich zeige dir später gerne etwas dazu.« Da bin ich gespannt, aber es gibt noch weitere Fragen.

»Wann kommt der Blitter? Manche behaupten, es gibt ihn gar nicht.« Da muß er lachen und der Schalk blitzt in seinen Augen: »Komm«. Wir gehen in das angrenzende Büro. Duck Renn wird mir vorgestellt. Er ist der Chip-Spezialist von Atari. Von ihm stammen »Glue« und »Shifter«. Sie haben sich bereits in über 200000 verkauften STs bewährt. Er zeigt mir die Testmuster des Blitters. Die Größe ist dieselbe wie bei den anderen Custom-Chips. Das gut gehütete Layout dieses schnellen Grafikprozessors hängt an der Wand. Ein Gewirr von zahllosen feinen Linien auf einem großen Blatt Papier. Die Schaltfunktionen von mehr als 20000 Transistoren vereint der kleine Baustein. Trotzdem kennt Duck Renn jede dieser Limen auswendig. Grafikfunktionen sollen durch den schnellen Helfer bis zu 20mal schneller ablaufen.

Das Prinzip ist einfach. So ein Grafikprozessor verfügt über eine Vielzahl von Befehlen für Bit-Ansteuerung. Das ist der Unterschied gegenüber einer CPU, wie dem 68000er. Die 68000-CPU ist zwar auch sehr schnell. Ihr Befehlssatz ist aber byteorientiert. Möchte man zum Beispiel einen Speicherbereich bitweise manipulieren, dann ist wesentlich mehr Aufwand nötig, als bei byteweisen Operationen. Und da ein Punkt auf dem Bildschirm immer ein Bit symbolisiert. ist ein Grafikprozessor ein bitorientierter Prozessor.


Nur wenige Quadratzentimeter groß ist der »Blitter«, den am Duck Renn hier zeigt

»Gibt es auch schon lauffähige Versionen der Grafikkarte?« frage ich. Ja, es gibt sie. Shiraz geht mit mir durch einige mit Alarmanlagen gesicherte Türen. Nur der Entwicklungschef darf mir Entwicklungen in solchen Frühstadien zeigen. Die letzte Tür ist aus Metall. Hier sichert Atari die geheimsten Entwicklungen vor unberechtigten Blicken. Mein Puls beginnt etwas schneller zu schlagen. Was werde ich dahinter erblicken?

In einer Ecke liegt die Platine eines ST. dahinter eine weitere Platine in derselben Größe. Eine Unmenge kleiner ICs sitzen auf der zweiten Platine und sind frei miteinander verdrahtet. Auf dem Monitor laufen Kreise, Rechtecke, Linien schnell über den Bildschirm. Alles in einer Auflösung, die kein Atari ST erzeugen kann: 640 x 480 Punkte in 16 Farben! Aber die erste Platine stammt von einem ST. Ich erkenne sie mit Sicherheit. Die zweite Platine ist der Versuchsaufbau der hochauflösenden Farbkarte. Sie läuft, und wie. Die Grafik ist beeindruckend schnell. Die Bilder aus dem Testaufbau flimmern auf einem JVC-Monitor. Aber auch da hat Atari einiges in petto. Selbst der hervorragende Monochrom-Monitor von Atari ist nicht in der Lage, mit der Auflösung der neuen Grafikkarte mitzuhalten. Sie bringt monochrom unglaubliche 1280 x 960 Punkte. Das reicht sogar für professionelle CAD-Anwendungen.

Top-Secret

Um den Preis des ST noch weiter reduzieren zu können, arbeiten die Mitarbeiter von Shiraz an einer Verringerung der Bauteile. MMU und Glue sitzen in Zukunft als Flat-Packs direkt auf der Platine. Flat-Packs haben nur noch ein Drittel der bisherigen Bauhöhe und benötigen keine Sockel. Auch von ihnen existieren die ersten Test Versionen.

Leider darf ich von diesen brandheißen Projekten kerne Fotos machen. Beim Eintreten in den Top-Secret«Raum forderte Shiraz: »No Pictures, please«. Auch bei den ROMs gibt es Neuerungen. Bisher sechs, sitzen bald nur noch zwei dieser Bausteine auf der Platine. Atari benutzt 1-MByte-ROM-Bausteine. Dadurch bleibt Platz für den Blitter. Bei weiteren ST-Generationen ist er Bestandteil der Hauptplatine. Auch im platzsparenden und preisreduzierenden Flat-Pack-Verfahren.

Auf einem Arbeitstisch steht ein CD-ROM. Es ist lauffähig und könnte technisch gesehen sofort auf den Markt kommen. Atari fand bisher aber noch keinen Hersteller, der auf die geforderten Preise einsteigt. Die Argumente von Jack Tramiel sind nicht von der Hand zu weisen. Ein CD-ROM für Computer benötigt nur wenig zusätzliche Bauteile gegenüber einem CD-Plat-tenspieler. Der Preis darf also nicht wesentlich über dem eines CD-Plattenspielers liegen.

Shiraz verrät mir anschließend in seinem Büro, daß der nächste ST nicht nur eine höhere Auflösung haben wird, sondern auch mehr Speicherplatz. Testgeräte laufen bereits mit 4 MByte. Das kann auch schon der jetzige ST mit seiner MMU (Memory Managment Unit) ohne Zusätze adressieren.

Der neue Super-ST

Um den vielen Speicherplatz besser zu nutzen, zum Beispiel durch Multitasking, greift Atari aber zu neuen Speicherverwaltungsbausteinen von Motorola. PMMU heißt die Weiterentwicklung der MMU. Die PMMU unterscheidet sich von der MMU vor allem durch virtuelle Speicherverwaltung. Ein Computer mit Multitasking-Fähigkeiten braucht die virtuelle Speicherverwaltung. Unterstützt die Hardware solche Fähigkeiten, dann entlastet sie dadurch das Betriebssystem.

Aber bekommt er auch eine leistungsfähigere CPU? Ja. das Herz des neuen ST ist ein 68020 von Motorola, ein waschechter 32-Bit-Prozessor mit 12,5 MHz Taktfrequenz. Dieser Prozessor arbeitet mit einem sogenannten Cache-Speicher von 256 Byte. In einen Cache-Speicher lädt die CPU aus den RAMs immer einen 256-Byte-Teil des bearbeiteten Programms. Läuft das Programm in einer Schleife innerhalb dieses Datenbereichs, dann erfolgt mit dieser Methode kein Zugriff auf externe Bausteine. Die Zeitersparnis ist enorm. Um seine STs noch leistungsfähiger zu machen, bekommt die 68020 noch einen starken Helfer zur Hand, den Arithmetikprozessor 68881. Dieser Arithmetikprozessor arbeitet mit acht 80-Bit-Registern. Gerade für CAD-Aufgaben ist das wichtig.


Leonard Tramiel erläutert die Verbesserungen des neuen Basic

Was kann man sich nach so einem Wunder-ST mit 68020, 68881, Grafikkarte und Blitter vorstellen? Das ist für unsereins ohnehin fast sowas wie Sciencefiction. Zur Zeit schweben Computer mit diesen Spezifikationen in schwindelnden Preishöhen. Aber Atari muß den Slogan »Power without the Price« immer wieder unter Beweis stellen. Auch der neue ST soll nur 3500 Mark kosten.

Man kann sich schwer vorstellen. wie die Entwicklung weitergehen soll. Welcher Prozessor folgt? Shiraz lächelt süffisant als er sagt: »Der 68030.« Ich stutze: »Der 68030? Ich kenne diesen Prozessor nicht.« »Der 68030 ist eine Kombination aus 68020 und einem Teil der PMMU. Mit 20 MHz Taktfrequenz und 32-Bit-Architektur ist er doppelt so schnell wie eine VAX 11/780.«

Mir dämmert: Der Cray-Simulator für jedermann rückt näher. Bis 1987 muß man sich aber mindestens noch gedulden, vorher liefert Motorola seine neue Super-CPU nicht in größeren Stückzahlen aus.

Aber zurück zu der Maschine, die es bald schon geben wird. Sie ermöglicht bereits Anwendungen. die bisher nur durch aufwendige Hardware realisierbar waren. Der größere Speicherplatz erlaubt zum Beispiel die direkte Ansteuerung eines Laserdruckers. Mit 2 MByte RAM kann man auf einen Controller zwischen Computer und Drucker verzichten. Der ST ist mit soviel Speicher in der Lage einen Laserdrucker direkt anzusteuern. Konkrete Vorstellungen gibt es auch schon. Einen ST mit 2 MByte RAM, Diskettenlaufwerk, monochromem Monitor und Laserdrucker will Jack Tramiel für knappe 6000 Mark auf den Markt werfen. Ein unglaubliches Angebot, aber Preiswände einreißen ist die gefürchtete Stärke von Atari.

Trümpfe im Ärmel

Atari hat also bei der Hardware noch weitere Trümpfe im Ärmel, aber wie sieht es bei der Software aus. Das Basic enttäuschte bisher ja leider. Wann ist mit einer fehlerfreien Version zu rechnen? Shiraz fühlt sich für diese Frage nicht kompetent genug. Er macht mich deshalb mit Leonard Tramiel, einem Sohn Jack Tramiels, bekannt. Dessen Antwort ist vielversprechend: »Das neue Basic ist nicht nur fehlerfrei. es sind auch einige neue Befehle dazugekommen. Man kann mit den Befehlen »Get_ Shape« und »Show_Shape« Sprites ansprechen und Füllmuster für Flächen auf einfache Weise selbst kreieren. Bei PEEK- und POKE-Befehlen braucht man keine Kommandos mehr, um die Zugriffsgrößen Byte, Wort und Langwort zu definieren. Die Rechengenauigkeit wurde bei Integerzahlen verdoppelt. Sie beträgt jetzt 32 Bit.

Die Verarbeitungsgeschwindigkeit hat sich zwar erhöht, aber leider nur minimal. Für umfangreichere Anwendungen ist das Atari-Basic also trotz der Verbesserungen nur bedingt geeignet. Aber es gibt ja eine ganze Anzahl weiterer Sprachen.

Auf fast jeder Messe, an der Atari teilnahm, gab es neue Gerüchte über das Basic. Auf der CeBIT hieß es mal, Atari liefere in Zukunft den Interpreter von GFA aus. Eine Woche später behauptete Memsoft in Paris, sie hätten einen Vertrag über ihren Basic-Interpreter mit Atari geschlossen. Leonard Tramiel widerlegte all diese Gerüchte. Der Vertrag mit Metacomco wird von beiden Seiten eingehalten. Bis auf einige Fehler ist das Basic fertig. Mit der Auslieferung des neuen Interpreters dürfen wir allerdings erst rechnen, wenn Atari überzeugt ist, daß es fehlerfrei ist. Tests sind in vollem Gange.

Für die Anwendungssoftware ist Sig Hartmann. Software-Präsident, zuständig. Bei ihm laufen die neuesten Softwareprodukte ein. Durch seine engen Kontakte mit Softwarehäusern und Kunden weiß er, welche Programme die größten Absatzchancen haben. Auf die Frage, wo Atari große Märkte sieht, kommt von ihm wie aus der Pistole geschossen »In Universitäten und Firmen. Dort stehen oft Großrechner. An diesen hängen viele Terminals. Nun kann man halt anstelle eines 'dummen' Terminals auch einen 'intelligenten' ST anschließen. Ein komplettes ST-System kostet weniger als ein Terminal und man kann es als autonomes System benutzen. Die Anwendungen sind vielfältiger. Ganz davon abgesehen: Bei einer eventuellen Störung des Großrechners, von dem konventionelle Terminals voll betroffen wären, kann man mit den STs noch weiter arbeiten.«


Sig Hartmann, Software-Präsident, begutachtet viele neue Programme selbst auf »seinem« ST

Dafür benötigt Atari Terminal-Emulatoren. Eine stattliche Anzahl hat Atari schon jetzt in ihrem Softwarekatalog. Auch bei den Betriebssystemen möchte Atari eine ganze Palette anbieten. Richard Frick, ein Mitarbeiter von Sig Hartmann, paßt das englische Betriebssystem BOS zur Zeit an den ST an. Je mehr Betriebssysteme lauffähig sind, desto größer ist das Einsatzgebiet eines Computers. Als zukunftsträchtigstes System bezeichnet Hartmann eindeutig Unix. Es ist das leistungsstärkste, und da die Ansprüche immer weiter steigen, wird sich Unix durchsetzen. Deshalb läuft auf den neuen STs nicht nur TOS, sondern auch Unix V.

Dem IBM-PC überlegen?

Der ST hat sich zwar als Heimcomputer durchgesetzt, aber im Bürobereich ist seine Konkurrenz. IBM und Kompatible, sehr stark. Vielleicht zu stark? »Nein, wir haben eine gute Maschine, die dem IBM-PC weit überlegen ist und preislich wesentlich besser liegt. Warum wir dort noch nicht Fuß gefaßt haben, liegt an der Software, nicht an der Hardware. Ein Heimcomputer-Anwender kauft in erster Linie einen Computer, also die Hardware, der Geschäftsmann die Problemlösung. also die Software.« Ich hake nach: »Warum bietet dann Atari noch keine Problemlösungen?« »Weil Atari nur zum Teil überhaupt in der Lage ist. solche Lösungen zu bieten. Mit der Software ist es nicht getan. Es gibt ja schon einige ganz gute Geschäftsprogramme, aber das ist nur ein Teil der Problemlösung. Der Geschäftsmann sucht einen Händler in seiner Nähe, um die Hard- und Software zu kaufen und bei Fragen sofort einen kompetenten Ansprechpartner zu haben. Wir müssen also mehr örtliche Fachhändler haben. Nur dann können wir in diesen Markt eindringen. Das geht langsam. Die Fachhändler müssen erst überzeugt sein, mit dem ST ein Qualitätsprodukt zu verkaufen. Wer den ST für seine Buchhaltung einsetzt, muß sicher sein, daß alles funktioniert. Das tut es auch, aber die Händler müssen ebenfalls erst davon überzeugt sein. Das ist jetzt zunehmend der Fall. Wir haben bewiesen, daß wir keine Eintagsfliege sind.«

Und daß Atari auch in Zukunft keine Eintagsfliege sein wird, dafür sorgen Shiraz Shivji und seine Mitarbeiter mit ausgezeichneter Hardware. Es macht Spaß zu sehen, in welch lockerer Atmosphäre dort umwälzende Entwicklungen entstehen. Jeder gibt sich ungezwungen, alle sprechen sich mit dem Vornamen an. keiner trägt eine Krawatte.

Beim Mittagessen mit Shiraz und seinen Mitarbeitern in einem chinesischen Restaurant wird eine Legende unversehens lebendig. »Gestern habe ich auch hier gegessen.« »Ach ja, mit wem?« »Mit Steven Jobs.« Seit Steven Jobs von Apple wegging und eine eigene Firma gründete. sucht er gute Leute — und Shiraz Mitarbeiter zählen zu den besten. Unversehens merke ich: Silicon Valley ist noch immer eine Goldgräberstadt des zwanzigsten Jahrhunderts. (hb)



Aus: Happy Computer 09 / 1986, Seite 10

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