CAD für schmale Portemonnaies - Design Master (Atari XL)

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»Design Master« ist ein Zeichenprogramm für die Atari XL/XE-Computer, das starke Funktionen und menügesteuerte Benutzerführung zu einem unglaublich niedrigen Preis bietet.

Nachdem die Atari XL-Modelle schon seit geraumer Zeit unter 200 Mark gefallen sind, gibt es jetzt auch ein Grafikprogramm zu einem Zehntel des Computerpreises.
Zwei verschiedene Grafikmodi sind auf dem Atari besonders interessant: die hochauflösende Farbgrafik mit 160 mal 192 Punkten und vier Farben, sowie die höchste Auflösung von 320 mal 192 Punkten, in der man nur noch mit zwei Farben arbeiten kann. Fast alle Malprogramme verwenden verständlicherweise die Vierfarb-Grafik, ist sie doch ein vernünftiger Kompromiß zwischen Farbenzahl und Auflösung.

Die Auflösung macht's

Die höchste Auflösungsstufe wurde bislang etwas stiefmütterlich behandelt. Das ist immer dann schade, wenn man die Zeichnungen ausdrucken will und daher mehr an einer möglichst feinen Auflösung, als an den Farben interessiert ist. In diese Lücke stößt das Programm »Design-Master«. Wie es sich für ein modernes Programm gehört, findet sich auch bei »Design-Master« eine Steuerung über Fenster, die in die Grafik eingeblendet werden. Dabei ruft man die einzelnen Menüs mit den verschiedenen Funktionstasten auf und bewegt den Cursor mit dem Joystick. Damit ist stets für eine bequeme und übersichtliche Befehlseingabe gesorgt. »Design-Master« umfaßt alle Standard-Funktionen von Malprogrammen, wie Zeichnen von Punkten, Linien, Kreisen und anderen geometrischen Figuren. Auch verschiedene Sprühdosen und Füllmuster sind vorhanden. Interessanter sind jedoch die Funktionen, die »DesignMaster« von anderen Programmen abhebt.
So kann man beispielsweise mit zwei getrennten Bildschirmen arbeiten und dabei Bildausschnitte von einem in das andere Bild übertragen oder diese Ausschnitte drehen. Weiterhin ist bemerkenswert, daß man auch ein Fadenkreuz einblenden kann, das sich über die ganze Größe des Bildschirms erstreckt. Damit ist es sehr einfach, den Cursor genau zu positionieren. Wer will, kann aber auch mit einem Gitter und eingeblendeten Randlinealen arbeiten.

Verschiedene (nachladbare) Zeichensätze in mehreren Größen und Mustern stehen zur Texteingabe zur Verfügung. Schließlich sei noch die »Zoom«-Funktion erwähnt, die den Grafik-Chip des Atari voll ausnutzt und dadurch ungeheuer schnell ist.

Wenn die Pixel Über den Bildschirm rasen

Bewegt man den Cursor, so wird der vergrößerte Bildausschnitt völlig ruckfrei mit einer atemberau- benden Geschwindigkeit über den gesamten Bildschirm verschoben. Daß auch im »Zoom«-Modus Gitter und Fadenkreuz-Cursor funktionieren, versteht sich fast von selbst.
Als zusätzliches Schmankerl befindet sich auf der Diskette ein Hardcopy-Programm, das über ein einfaches Menü jeden Drucker mit 8-Nadel-Grafikdruck ansteuert (Besitzer eines »Atari 1029«-Druckers können unser Hardcopy-Programm aus Happy-Computer 10/1986 benutzen).
Für den sagenhaften Preis von 19,80 Mark erhält man die ungeschützte (!) Diskette und eine deutsche (!) Anleitung, Design Master steht nicht nur durch seine starken Leistungen, sondern auch wegen seines günstigen Preises zur Zeit absolut konkurrenzlos da.

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Julian F. Reschke
Aus: Happy Computer 11 / 1986, Seite 153

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