1942 (C 64)

 Grafik  40 ★
 Sound & Musik  61 ★
 Happy-Wertung  63 ★
C 64 (Schneider, Spectrum, C 16)
Action-Spiel
39 DM (Kassette), 59 DM (Diskette)
Automaten-Adaption
An dieser Stelle besprechen wir ein regelrechtes Trend-Spiel. Es erfüllt nämlich alle Kriterien, die auf die Software-Mode der Winter-Saison 1986/87 zutreffen: »1942« ist zum einen ein Schießspiel und zum anderen die Umsetzung eines Spielhallen-Automaten. Dabei handelt es sich allerdings um einen schon etwas betagten Münzschlucker.

Entsprechend einfallslos ist die Handlung: Sie steuern ein Flugzeug über den Bildschirm, das sich während des 2. Weltkriegs durch gut zwei Dutzend Level von Flugzeugträger zu Flugzeugträger kämpfen muß. Bei den Flügen über den Ozean greifen feindliche Flieger in allen möglichen Größen an und setzen unserem Brummer hart zu. Doch da gibt es noch den befreienden Druck auf den Feuerknopf, durch den man den Schurken eine Maschinengewehr-Salve vor die Propeller donnert.

Durch das Überfliegen von Symbolen kann man sich bessere Waffen zulegen. Die MG-Salven werden breiter gefächert oder man erhält sogar zwei Begleit-Flugzeuge, durch die sich die Feuerkraft gar verdreifacht. Durch Druck auf die Leertaste legt der Flieger einen perfekten Looping hin, um einem Gegner kurzfristig auszuweichen.

Die Abwechslung hält sich doch sehr in Grenzen. Man bekämpft stets die gleichen feindlichen Sprites, die lediglich ihre Anflug-Formationen ändern. Die Grafik sorgt dabei höchstens für Stirnrunzeln. Die Flugzeuge, die über einen eintönigen Hintergrund rauschen, sehen recht ärmlich aus. Die musikalische Seite bietet überdurchschnittliche Hausmannskost: Ein nettes Liedchen und die übliche fläkka-Takka-Päng-Sprotz!«-Geräuschkulisse während des Spiels.

1942 hat durchaus einen gewissen Spielreiz. Obwohl das Programm auf den ersten Blick recht schlimm aussieht, kann es eine Weile am Joystick fesseln. Auf der anderen Seite gibt es wesentlich bessere Schießspiele wie zum Beispiel »Uridium«. Als Billigspiel wäre 1942 ein Volltreffer, aber für 40 Mark darf man doch etwas mehr Originalität erwarten. (hl)


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 01 / 1987, Seite 88

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