Leserbriefe

Vorsicht, Hype!

Eigentlich ist er in der Schallplatten-Branche zu Hause, aber seit einiger Zeit hat er sich auch im Software-Bereich angesiedelt. Hier fühlt er sich sogar recht wohl und hat schon so manches Opfer auf dem Gewissen.

Die üble Kreatur, von der wir reden, ist der Hype. Unter einem Hype versteht man ein Produkt, das von seiner Firma auf Teufel komm raus gepuscht und gepowert wird, obwohl es den Aufwand eigentlich gar nicht wert ist. Durch den gewaltigen Promotion-Aufwand soll der potentielle Käufer dennoch verführt werden — frei nach dem Motto: Erst kommt das Image: das Produkt selber ist zweitrangig.

Der Software-Hype entsteht ganz einfach: Man nehme sich einen großen Namen (TV-Serie, Kino-Film, Spielautomat etc.), fange Monate vor der Veröffentlichung mit massiver Werbung an und rücke ja keine vorzeitigen Testmuster an die Fachzeitschriften raus. Daß sich spielerischer Müll, der derart hochgepäppelt wird, dann auch wirklich verkauft, erleben wir von Monat zu Monat. Drum prüfe, wer sich ewig bindet (wer weiß ob sich was bess'res findet)! Im Klartext heißt das: Niemals »blind« ein Spiel kaufen, sondern erst einen Blick darauf werfen und unsere messerscharfen Tests studieren.

Abschließend noch eine Bitte: Beteiligt Euch weiterhin so aktiv an der Leser-Hitparade! Jeden Tag wird ein Stapel Karten ausgewertet und in einen Redaktions-PC getippt. Da so viele Leser mitmachen, ist das Ergebnis repräsentativ.

Bei der Leser-Hitparade kann man alle vier Wochen neu mitmachen — einfach die aktuellen drei Lieblingsspiele auf eine Postkarte schreiben, Computer-Typ nicht vergessen und an unsere Redaktion (Kennwort: Top 10) schicken. Bei der Jahres-Hitparade kann man auch noch mitmachen. Schickt uns bis zum 15. Januar eine Karte mit Eurem Lieblingsspiel 1986. Hier noch einmal unsere Adresse: Redaktion Happy-Computer Hans-Pinsel-Str. 2 8013 Haar bei München (PS: Frohes neues Jahr!) (bs)

Rundum-Meinung

Ich will mich einmal über die einzelnen Rubriken des Spiele-Teils äußern:

(Claus S., München)

Für die lobenden Worte zunächst mal herzlichen Dank. Bei Soft-Story steht meistens eine Persönlichkeit aus der Computer-Szene im Mittelpunkt und weniger bestimmte Programme. In Ausgabe 11/86 drehte es sich einmal um neue Spiele, weil wir die Gelegenheit nicht verpassen wollten, Euch anläßlich eines England-Besuchs vorab die heißesten Neuheiten vorzustellen. Es stimmt natürlich, daß ein beachtlicher Teil der Spiele später richtig getestet wird, aber wir wollen unsere Leser möglichst frühzeitig mit Informationen über neue Produkte auf dem laufenden halten. Ähnliches gilt für Soft-News: Wenn ein wirklich heißes Spiel in der Luft liegt, bringen wir ab und zu schon vorab ein Bildschirmfoto, um die erste Neugier zu befriedigen. Aber Soft-News besteht ja auch aus den Hitparaden, Kuriositäten. Klatsch und Tratsch. Es wäre interessant, wenn wir mehr Zuschriften zu diesem Thema erhalten würden: Inwieweit seid Ihr an Vorabinformationen interessiert und wie sollte die Mischung bei Soft-News aussehen?

Die Elite-Tips waren ungewöhnlich ausführlich, aber zum einen ist das Programm sehr weit verbreitet (es gehört zu den meistverkauften Computerspielen in Deutschland) und zum anderen lagen uns bündelweise Anfragen vor. In diesem besonderen Fall haben wir deshalb ein regelrechtes Elite-Special gebracht. (hl)

Wer kommt rein?

Wird im Spiele-Teil jedes neue Programm getestet, egal ob es gut oder schlecht ist, um entweder zum Kauf an- oder abzuraten? Oder werden nur die guten Spiele in den Testberichten erwähnt? Zuletzt würde ich noch gerne wissen, ob (oder wann) die Hubschrauber-Simulation »Gunship« getestet wird, weil dieses scheinbar sehenswerte Programm schon in einer vorherigen Ausgabe kurz angesprochen wurde. Wird es überhaupt auf den deutschen Markt kommen?

(Christian S., Hamm)

Es ist klar, daß wir aus Platzgründen nicht jede Neuerscheinung testen können. Wir picken uns also jeden Monat die interessantesten Programme heraus. Das sind zum einen die besten Spiele, die uns in den letzten vier Wochen untergekommen sind, zum anderen aber auch Titel mit großen Namen. Wenn ein Spiel also in aller Munde ist, durch Werbung ordentlich gepowert wird oder besonders vielversprechend ist, testen wir es in jedem Fall gnadenlos. Das Resultat kann dann auch mal ein knüppeldicker Rüffel sein, zumal wir sehr kritisch bewerten.

Gunship wird zwar in Europa veröffentlicht, aber wahrscheinlich erst Anfang 1987. Die Entwicklungszeit des Spiels hat viel länger gedauert, als erwartet. Ein Test folgt demnächst, (hl)

Tips zu den Spiele-Tips

Uns erreichen regelmäßig einige Fragen zu unseren Hallo Freaks-Seiten mit den Spiele-Tips, die wir an dieser Stelle einmal pauschal beantworten.

Wer Fragen zu einem Computer-Spiel hat, einen POKE sucht oder bei einem Adventure steckenbleibt, kann an unsere Redaktion, Kennwort »Hallo Freaks« schreiben. Anfragen werden natürlich kostenlos veröffentlicht. Wir können aber aus Platzgründen leider nicht garantieren, daß alle Fragen abgedruckt werden.

Wer eine Frage entdeckt, die er beantworten kann und sich berufen fühlt, dem armen Leser aus der Patsche zu helfen, kann natürlich helfen: Einfach den Tip aufschreiben und an uns schicken. Alle veröffentlichten Hinweise und Tips werden von uns je nach Qualität und Quantität honoriert. Für Mini-Schnipsel gibt es 20 Mark, aber für ebenso ausführliche wie gute Tips können auch 100 Mark und mehr herausspringen. Wir nehmen auch gerne Hilfen zu Spielen entgegen, für die noch keine Frage veröffentlicht wurde. Wer nicht will, daß sein Name veröffentlicht wird, schreibt das einfach auf den Brief. Briefe ganz ohne Absender akzeptieren wir nicht.

Schritt-für-Schritt-Lösungen werden nicht so gern gesehen, da wir helfen wollen, ohne den Spielspaß zu ruinieren. Karten sind zum Beispiel erwünschte Freak-Delikatessen. Aber auch hier gilt: Wir können leider nicht jeden Spiele-Tip veröffentlichen. der uns erreicht.

Wer dringend Hilfe zu einem Spiel braucht, wende sich bitte schriftlich an Hallo Freaks. Telefonische Anfragen in der Redaktion können wir leider nicht beantworten. (hl/wg)



Aus: Happy Computer 01 / 1987, Seite 78

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