|
Das monatelange Warten scheint sich auszuzahlen: Die Atari ST-Version von Star Trek ist endlich fertig und präsentiert sich als komplexes Super-Spiel.
Innerhalb der letzten Wochen sind mehrere Raumschiffe der Föderation verloren gegangen. Weitere Schiffe, die zur Aufklärung dieser Fälle nachgeschickt wurden, erlitten das gleiche Schicksal. Das Star-Fleet-Command (die Regierung der Föderation) fand heraus, daß die Besatzungen der betroffenen Schiffe desertierten und zu den Klingonen überliefen.
Die näheren Untersuchungen ergaben, daß sich die Meutereien in einer kugelförmigen Sphäre rund um den Planeten Dakiak abspielten. Der Umfang dieser Sphäre nimmt ständig zu und wird in wenigen Monaten die gesamte Galaxis umfassen.
Um diese Welle der Meuterei zu stoppen, soll ein großes Gebiet rund um Dakiak vom restlichen Universum getrennt werden. Erreicht wird dies durch eine Klem-Sphäre. ein Kraftfeld, das kein Objekt durchdringen kann. Diese Klein-Sphäre ist fast fertiggestellt, doch noch hat das Star-Fleet-Command Hoffnung auf Rettung der betroffenen 4000 Planeten. Raumschiff Enterprise soll innerhalb dieser Zone die Ursache der Meutereien finden und beseitigen. Kann die Enterprise dies nicht erreichen, wird sie ebenfalls für immer in der Klein-Sphäre eingeschlossen sein.
Dies ist die Rahmenhandlung für das lange erwartete Computerspiel zur Fernsehserie »Star Trek» (Raumschiff Enterprise). Termingenau zum vierten Kino-Film dieser Serie ist nun die Atari ST-Version erschienen. Weitere Umsetzungen, wie zum Beispiel Schneider CPC und C 64. sollen erst im Laufe des Jahres folgen.
Das Spielprinzip von Star Trek ist recht vielschichtig. Primär geht es natürlich darum, die Ursache für all diese Meutereien zu finden. Zu diesem Zweck muß man sich in vielen Sonnensystemen Informationen und Gegenstände besorgen, die für diese Aufgabe wichtig sind. Hier findet man also die typischen Elemente eines Adventures.
Gleichzeitig haben aber auch Action und Strategie ihren Platz: Kämpfe mit Klingonen sind ebenso an der Tagesordnung wie Expeditionen zu Planeten, an denen man Vorräte nachtanken und die Enterprise reparieren kann.
Alle sieben Hauptdarsteller der Serie kommen im Spiel vor und können von Ihnen kontrolliert werden: Captain Kirk. Mr. Spock (Wissenschafts-Offizier), Sulu (Navigation), Chekov (Waffensysteme). Uhura (Kommunikation). Scotty (Triebwerke) und »Pille« McCoy (Bordarzt). Obwohl jede dieser Personen verschiedene Funktionen durchführen kann, ist die Bedienung des Programms kinderleicht. Lediglich die Maus wird verwendet. die Tastatur dürfen Sie völlig vergessen.
Der Bildschirm teilt sich in einen Haupt- und sieben Nebenschirme auf. Die Aktionen auf dem Hauptbildschirm können Sie stets direkt kontrollieren. Sollten Sie einen anderen Programmteil auf dem Haupt-Schirm benötigen, genügt ein Mausklick auf einen der Nebenbildschirme und maximal zwei weitere, um durch zwei Untermenüs zur gewünschten Funktion zu gelangen. Einfacher geht es wirklich nicht mehr; schon nach einigen Minuten kann man sich in Windeseile durch die Menüs tasten. Später ist dies in kritischen Situationen sehr günstig, muß man doch nicht lange über die Steuerung nachdenken.
Star Trek ist ein sehr komplexes Spiel. Der Hersteller gibt an. daß über 4000 Planeten in etwa 1000 Sternsystemen angeflogen werden können. Wenn man bedenkt. daß wir während des Tests auf etwa 10 Prozent der Planeten interessante Gegenstände gefunden haben, kann man sich gut vorstellen, wieviel in Star Trek steckt. Natürlich läßt sich so ein Spiel nicht an einem Nachmittag lösen. Deswegen kann ein Spielstand auf der Original-Diskette gespeichert werden. Leider ist es nicht möglich. mehrere Spielstände zu speichern.
Zum Thema Grafik braucht man bei der ST-Version wirklich kein Wort zu verlieren. Wer die Bildschirmfotos in dieser und in Ausgabe 1/87 (Seite 82) gesehen hat. wird uns bestätigen, daß Star Trek zur grafischen Spitzenklasse gehört. Bei einzelnen Anzeigen wie der Sternenkarte oder dem Waffencomputer, darf der 68000-Prozessor im ST die Muskeln spielen lassen: Er zaubert fließende 3D-Vektor-Grafik auf den Schirm.
Was Sie hier natürlich nicht sehen können, sind die digitalisierten Sounds von Star Trek. die zusammen mit synthetisch erzeugten Klängen eingesetzt werden. So hat man das Vergnügen, während des Spiels von gesprochenen Kommentaren der einzelnen Besatzungsmitglieder begleitet zu werden, die direkt aus der amerikanischen Fernsehserie herausdigitalisiert wurden. Sogar das Geräusch des Transporters (»Scotty. beam mich hoch!«) wurde aus der Serie übernommen. Zu Anfang des Spiels ertönen gar einige Takte der Original-Fernsehmusik, die dann von einer Computer-Version des Star-Trek-Songs abgelöst werden. Hier fällt der einzige Mangel des Programms auf: Die digitalisierten Sounds sind recht leise, während die künstlich erzeugten Klänge mit voller Lautstärke aus dem Lautsprecher dröhnen. Ein Angleichen der Lautstärke wäre hier sehr angebracht gewesen. Trotzdem eine starke Leistung.
Sollte man die Mission nicht erfolgreich beenden (was übrigens sehr leicht passieren kann), gibt es noch ein Bonbon zum Schluß: Mr. Spock erscheint auf dem Bildschirm, hebt eine Augenbraue und meint lako-