Immer mehr der neuen Computerspiele basieren auf Spielautomaten. Grund genug, sich in den Spielhallen nach den aktuellen Rennern umzusehen, die heiße Kandidaten für Heimcomputer-Umsetzungen sind. Drei besonders starke Anwärter stellen wir Euch hier vor.
Spielautomaten stehen mehr denn je im Brennpunkt des Interesses. Kein Wunder, denn ein beachtlicher Teil aller neuen Computerspiele basiert auf solchen Spielhallen-Titeln. Eine Softwarefirma kauft beim Hersteller eines Automaten eine Lizenz, um Umsetzungen zu programmieren. Das bedeutet, dass die Softwarefirma das Recht hat, den Spielhallen-Titel für Heimcomputer umzusetzen. Bei der Umsetzung muss man freilich fast immer Abstriche bei Grafik und Sound machen, denn Spielautomaten sind teure Spezialmaschinen, die nur dazu gebaut wurden, um tolle Effekte zu liefern. Andererseits zeichnen sich gute Automaten-Titel durch ein besonders fesselndes Spielprinzip aus. Schließlich sollen sie in der Spielhalle nach jedem »Game over« den Spieler animieren, noch einmal ein Markstück einzuwerfen, um erneut eine Runde zu riskieren. Wenn eine Heimcomputer-Umsetzung eines solchen Automaten diesen spielerischen Reiz hat und zudem technisch gut programmiert ist, wird sie mit ziemlicher Sicherheit ein Renner. »Ghosts'n Goblins«, »Arkanoid«, »Gauntlet« und »Nemesis« sind nur einige Beispiele für Computer-Hits, die aus der Spielhalle kommen.
Wer sich heute mit aktuellen Spielautomaten auskennt, der weiß, welche Titel morgen die Heimcomputer-Renner sein werden. Die Softwarefirmen reißen sich momentan geradezu um die Umsetzungs-Rechte für populäre Spielautomaten; ein Ende dieser Welle ist vorerst nicht abzusehen.
Um Euch hier aktuell über die neuesten Trends zu informieren, haben wir eine kompetente Mitarbeiterin gewonnen, die sich auf diesem Gebiet bestens auskennt. Die Engländerin Clare Edgeley schreibt seit längerem eine Kolumne über neue Spielautomaten für die englische Fachzeitschrift Computer + Video Games. In Deutschland findet Ihr Clares Tests neuer Automaten exklusiv in Happy-Computer. In dieser Ausgabe steigen wir mit einem besonders ausführlichen Artikel ins Automatengeschehen ein. Clare berichtet von drei Spielen, die alle heiße Anwärter auf Computer-Umsetzungen sind.
Uns würde es sehr interessieren, was Ihr von der neuen Spielautomaten-Ecke haltet. Schreibt uns doch, ob Euch dieses Thema interessiert oder nicht. Von Eurer Meinung hängt es ab, wie oft wir in Zukunft über neue Spielautomaten berichten werden. Macht uns auch Vorschläge, welche Automaten Euch interessieren.
Doch genug der Vorrede. Zum Einstieg präsentiert Euch Clare jetzt drei Spielautomaten, die in den letzten Monaten für viel Aufsehen sorgten " demnächst vielleicht schon für Euren Computer erhältlich. (hl)
Was haben King Kong, Godzilla und ein Werwolf gemeinsam? Ein brennendes Verlangen, möglichst ordentlich zu randalieren. Drei der berühmtesten Monster aller Zeiten haben sich zusammengetan, um ein paar Wolkenkratzer in Schutt und Asche zu verwandeln. Möglich macht das ein Spielautomat namens »Rampage«, bei dem die drei Monster die schönen Namen Lizzie, Ralph und George haben. Eigentlich sind die drei ganz normale Menschen, doch dank radioaktiver Strahlung, chemischen Müll und einer Überdosis Super-Vitamine haben sie sich in Werwolf, Saurier und Riesen-Gorilla verwandelt.
Drei Spieler können gleichzeitig mitmachen. Jeder übernimmt eines der Monster und gibt dann sein Bestes, um eine Stadt gründlich zu demolieren. Um die nächste Stadt zu erreichen, muss man pro Spielstufe drei oder vier Hochhäuser zerstören.
Die Steuerung ist einfach: Durch Feuerknopfdruck und Wahl einer von acht Richtungen schlägt man zu. Wenn ein Wolkenkratzer Anstalten macht, einzustürzen, sollte man sich schleunigst aus dem Staub machen, sonst bekommt man auch etwas ab. Freilich werden die wildgewordenen Monster von Scharfschützen, Panzern und Hubschraubern angegriffen.
Wer es komisch mag, für den ist Rampage ein Muß. Es ist schlichtweg der witzigste und dabei einer der spielerisch interessantesten Automaten, die ich je gesehen habe.
Der »Road Runner«, einer der bekanntesten Cartoon-Helden, hat jetzt auch seinen Weg in die Spielhallen gefunden. Die Umsetzung dieses Automaten für C 64, Atari ST, Schneider CPC und Spectrum soll übrigens schon bald erscheinen. Gelingt es Road Runner, dem hungrigen Koyoten Karl (der im amerikanischen Original Wile E. heißt) zu entkommen?
Der Computer steuert den bösen Koyoten und der Spieler den Road Runner, der beim Spielautomat wie in der Zeichentrick-Serie mit seinem typischen »Beep! Beep!« durch die Landschaft braust.
Die gute Grafik kann sich mit der Zeichentrick-Vorlage messen. Sogar die Musik wurde vom Original übernommen. Mit einem lauten »Beep! Beep!« beginnt Road Runner, über eine scrollende Landschaft zu düsen. Häufchen mit Vogelfutter, die hier verstreut sind, muss er aufpicken. Verpaßt er fünf Haufen, verliert er ein Leben. Dabei wird man vom Koyoten verfolgt, der gemeinerweise auch Fallen stellt. Ziel des Spiels ist es, das Futter zu erwischen, dem Koyoten auszuweichen und ihn möglichst in seine eigenen Fallen laufen zu lassen. Klingt einfach? Ist es aber nicht.
Lastwagen fahren mit selbstmörderischem Tempo durch die Gegend, eine Schere hüpft auf einer Feder herum und Karl der Koyote bedient sich eines Skateboards oder einer schnellen Rakete, um den Road Runner zu erwischen.
Die beste Methode, um Punkte zu sammeln, ist, den Koyoten in seine eigenen Fallen laufen zu lassen. Wie im Zeichentrick-Film macht es dann »Puff!« und Karl steht schwarzgeröstet und von einer Rauchwolke umgeben da.
Ich habe schon die Road Runner-Trickfilme sehr gemocht und der Spielautomat ist wirklich ausgezeichnet gelungen. Ihn zu spielen, ist, als ob man selber aktiv in den Film eingreift.
»Out Run« ist ein neues Autorennen, bei dem man eine bestimmte Strecke innerhalb eines Zeitlimits zurücklegen muss. Anstelle eines Formel-I-Wagens fährt man einen dicken, roten Ferrari, komplett mit einer blonden Dame auf dem Beifahrersitz. Wer den Film »Auf dem Highway ist die Hölle los« gesehen hat, weiß, was Sache ist.
Der Spieler wird mit so ziemlich allem konfrontiert, was auf Amerikas Highways unterwegs ist: Autobusse, Trucks, vorwitzige VW-Käfer etc. Euer Ferrari gerät schnell ins Schleudern.
Out Run gibt es in mehreren unterschiedlichen Versionen, vom einfachen Standgerät bis zum Rennwagen zum Reinsetzen, der sich, wie der Space-Harrier-Automat, richtig in die Kurven legt. Gemein ist das Lenkrad, mit dem man das Bildschirmauto steuert: Fährt man in den Straßengraben, rüttelt das Lenkrad den Spieler ordentlich durch und blockiert sogar!
Das Ungewöhnliche an Out Run ist die Perspektive. Normalerweise hat man bei solchen Spielen eine freie Sicht bis zum Horizont. Hier kommt aber ein echter 3D-Effekt dazu. Es kann ganz schön haarig werden, wenn man einen Hügel auffährt und noch nicht sehen kann, was hinter dem Hügel liegt. An Kreuzungen kann man sich sogar entscheiden, welche Route man fahren will.
Die Autobahnen, auf denen man fährt, können drei- bis sechsspurig sein. Vor allem die Käfer-Fahrer neigen zu wilden Spurwechseln und verursachen so größere Verwirrung.
Die interessante Perspektive und die bewegliche Hydraulik machen Out Run zu einem sehr aufregenden Spiel. Unbedingt ansehen!