Leserbriefe


Auf der PCW-Show in London traf Anatol den legendären »Ultima«-Schöpfer Richard Garriott alias Lord British. Ein ausführlicher Messebericht steht im Aktuell-Teil dieser Ausgabe.

Leserbriefe

Unverschämtheit

Was ihr im Heft 10/87 über das Spiel »Battle Ships« geschrieben habt, ist wirklich eine Unverschämtheit. Es ist vielleicht wahr, daß ein Spiel, das im Prinzip das gleiche ist wie »Schiffe versenken« keine 50 Mark (Diskette) kosten sollte, aber es hat auch seine Vorteile. Damit das Spiel nicht zu langweilig wird, hat man eben die Kampfszenen dazugemacht. Ob die Bomben der Flugzeuge nun etwas mit dem Spielgeschehen zu tun haben, ist doch wohl egal.

Und noch was über die persönlichen Meinungen: die von Heinrich (hl) kann man sowieso vergessen. Wenn ich solche Sätze wie »Battle Ships ist leider kein schlechter Witz, sondern ein noch schlechteres Spiel...« höre, bekomme ich schon eine Wut! Für solche Kommentare wie »SG.S.«, »Gebt mir lieber Karopapier« oder »Ab zu den Fischen« habe ich auch nichts übrig. Aber Spiele wie »Garrison« und »Emerald Mine«, die im Prinzip das gleiche sind wie »Gauntlet« und »Boulder Dash« bekommen eine Wertung von 75 beziehungsweise 77 Punkten.

Und dann noch was ganz anderes: In eurem Heft und im Spiele-Teil werden viel zu viele Spiele für den Amiga und den Atari ST getestet. Es gibt doch die 68000er! Und es werden viel zu wenig Schneider CPC-Spiele getestet.

(»Ace of Aces«, Bühl/Baden)

Anonyme Briefe mögen wir gar nicht gerne. Wer eine Meinung hat. der soll sie auch mit seinem Namen vertreten. Unser Freund mit dem schneidigen Künstlernamen »Ace of Aces« befürchtet anscheinend, daß wir ihm ein Rollkommando auf den Hals hetzen. Seinen Absender hat er jedenfalls verschwiegen. Da in diesem Brief einige Vorwürfe stehen, die wir nicht im Raum stehen lassen wollen, drucken wir diesen anonymen Brief ausnahmsweise ab.

Der Verfasser des Briefs widerspricht sich selbst. Erst schreibt er, daß Battle Ships einen Vorteil hat: Auflockerung durch Kampfszenen. Einen Satz später gibt er zu, daß dieses Spektakel sich nicht im geringsten auf das Spielgeschehen auswirkt. Wunderbar, denn in diesem Punkt sind wir uns einig: Die Action-Szene ist reine Augenwischerei und macht das Spielprinzip keinen Deut besser. Wo sind da die Vorteile?

Selbst wenn man den Originalitäts-Aspekt ganz beiseite läßt, sind mir Emerald Mine und Garrison wesentlich lieber als Battle Ships. weil sie spielerisch viel mehr bieten.

Wenn wir ST- und Amiga-Spiele nur in der 68000er testen sollten, müßten wir alle Commodore-Tests auch in die 64'er schieben. 68000er und 64'er sind aber konzeptionell anders ausgerichtet als Happy-Computer und berichten zum Beispiel mehr über Programmieren und Grundlagen für Fortgeschrittene als über Spiele. Angesichts der mittlerweile recht weiten Verbreitung von ST und Amiga halte ich die Berichterstattung über diese Computer nicht für übertrieben. (hl)

Effekt-Hitliste

Ich habe mir mal Eure Spiele-Sonderteile von Ausgabe 11/86 bis 9/87 vorgenommen und eine kleine Tabelle der besten Spiele erstellt (das 3. Spiele-Sonderheft ist mit einbezogen). Diese Tabelle errechnet sich wie folgt: Ich habe die Punkte für Grafik, Sound und Happy-Wertung zusammengezogen. Hier sind die ersten fünf:

  1. Wizball (C 64, 276 Punkte)
  2. World Games (C 64, 263 Punkte)
  3. Antiriad (C 64, 257 Punkte)
  4. Alleykat (C 64, 256 Punkte)
  5. Goldrunner (Atari ST, 255 Punkte)

Noch eine Frage: Wann ist »Star Killer« endlich für den C 16 fertig?
(Lothar Hausfeld, Lohne)

Vielen Dank für die interessante Arbeit, Lothar. Ich möchte noch bemerken, daß bei unseren normalen Bewertungen die Happy-Wertung das Gesamturteil ist. Es ist aber mal interessant zu sehen, welche Programme unter Berücksichtigung der »Effekt-Noten« Grafik und Sound am weitesten vorne landeten.

Nun die Antwort zu deiner Frage: Erst die gute Nachricht — die C 16-Version von Star Killer ist fertig programmiert. Jetzt die schlechte Nachricht Sie ist derart umfangreich, daß sie nur auf die 70-MByte-Festplatte von Boborola paßt... (hl)

Öfter mal was Neues

Der ewige Kampf um den perfekten Halbseiten-Test geht weiter. Von der vorliegenden Ausgabe an bekommt diese bei uns sehr häufig erscheinende Testform ein neues Gesicht. Anlaß dazu sind diverse Leser-Anregungen. die uns in den letzten Monaten erreichten.

Bei unseren monatlichen Spiele-Tests gerieten wir etwas in Gefahr, einen wichtigen Aspekt in den Hintergrund zu drängen: eine konkrete Kaufhilfe in Form einer detaillierten Beschreibung der Spiel-Eigenschaften. Wir meinen damit nicht die subjektive Wertung eines Spiels, sondern Gesichtspunkte wie zum Beispiel Schwierigkeitsgrad, wie viele Spieler mitmachen können oder ob bei diesem Programm spezielle Sprachkenntnisse vorausgesetzt werden. Dafür haben wir jetzt die »Happy-Empfehlung« eingeführt, die in ein, zwei Sätzen diese Faktoren berücksichtigt.

Ein anderes Problem wollen wir mit einer zweiten Neuerung anpacken. Die meisten von Euch werden es schon einmal erlebt haben, daß sie für nicht wenig Geld ein neues Spiel kaufen, aber davon am Anfang ziemlich gefrustet werden: sei es. weil man partout nicht auf die Lösung des ersten Adventure-Problems kommt oder weil man an immer derselben Stelle im Start-Level von einem feindlichen Raumschiff abgeschossen wird. Viele dieser ersten kleinen Hürden meistert man zwar nach einer Weile, doch bis dahin verplempert man Zeit und Nerven. Aus diesem Grund führen wir bei unseren Tests die »Erste Hilfe« ein, eine Art kleinen Bruder von »Hallo Freaks« Hier findet Ihr zu jedem Spiel die ersten Mim-Tips, die uns beim Testen auffielen. Die Super-Profis unter Euch, die im ersten Anlauf ohnehin fast jedes Spiel lösen, werden mit diesen Ratschlägen wohl etwas unterfordert sein Wir glauben aber, daß sie für Einsteiger und »Normal-Spieler« hilfreich sind.

Wo soviel Neues anfällt, müssen auch Opfer gebracht werden. In diesem Fall mußten die beiden Meinungskästen daran glauben. Da sich die beiden Tester in den meisten Fällen mit ihrem Fazit immer ziemlich einig waren, haben wir die subjektive Wertung in den Fließtext integriert, der dafür länger wurde Meinungskasten-Fans dürfen sich mit unseren Spiele-Sonderheften trösten, in denen wir diese Form fortführen werden.

Eure Meinung ist wie immer erwünscht.

Unsere Anschrift: Happy-Computer, Spiele-Redaktion, Hans-Pinsel-Str. 2, 8013 Haar bei München.

Abschließend möchte ich alle Spiele-Fans bitten, sich in dieser Ausgabe den Aktuell-Teil vorne im Heft anzusehen. Hier findet Ihr einen ausführlichen Bericht von der PCW-Show. der weltweit wichtigsten Messe für Computerspiele. (hl)



Aus: Happy Computer 12 / 1987, Seite 82

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