Philips LCD-Monitor: Monitor mondän

Klein, flach, schwarz präsentiert sich Philips neuer LCD-Monitor. Seine Technologie ist zukunftsweisend, das Hightech-Design von kühler Schönheit. Sein Preis: stolze 2000 Mark.


Der Philips-Monitor vereint kühle Hightech-Ästhetik mit technischer Brillanz

Die schöne Form setzt sich in der auf Funktionalität getrimmten Computerindustrie immer mehr durch. Philips neuer LCD-Monitor (Flüssigkristall-Anzeige) ist nicht nur mit Hightech-Styling, sondern auch mit Technik vom Feinsten ausgestattet.

Das mit rund 2000 Mark sündhaft teure Schmuckstück ist eine der wenigen gesundheitsschonenden Alternativen zu den üblichen Datensichtgeräten. Den Computer-Anwendern, die häufig über Kopfschmerzen und Augenleiden klagen, verspricht der LCD-Monitor Linderung: Der Bildschirm bietet ein sehr klares Schriftbild und ist über eine Steckkarte oder über einen RGB-Konverter an jeden MS-DOS-PC anzuschließen (der Konverter beherrscht sogar EGA-Auflösung und die Darstellung von acht Grautönen).

Scharf bis in die letzte Ecke, ist die Bilddarstellung ein wahrer Augenschmaus. Dazu kommt die absolut flache Bildebene, die aus einer Linie eine Gerade und keine Kurve macht.

Bei diesem LC-Display fehlt das von den herkömmlichen Kathodenstrahl-Monitoren so gefürchtete Flimmern. Die Bilddarstellung läuft nicht mehr analog und in zeilenweiser Darstellung, sondern digital; jeder Bildpunkt wird von der Elektronik einzeln angesteuert. Insgesamt kann die Elektronik im Monitor und im Computer ein Bild bis zu 73mal in der Sekunde neu aufbauen. Zum Vergleich: Eine gewöhnliche CGA-Karte für PCs baut ein Bild 50mal in der Sekunde neu auf.

Leider kann das Display da nicht mithalten: Der Pferdefuß des Geräts ist die Trägheit der Flüssigkristalle (siehe auch Seite 106). Durch diese Trägheit entsteht ein Nachleuchten, an das man sich nur langsam gewöhnt und das die schnellen Bewegungen eines Mauszeigers nicht mehr darstellt, der Zeiger verschwimmt bis zur Unkenntlichkeit. Auch die Auflösung von 640 x 200 Pixeln in der CGA-Darstellung (640 x 400 sind es im sogenannten Double Scan-Modus) ist grobkörnig und entspricht nicht dem neuesten Stand der Technik. Das gleiche gilt für den Kontrast, den man zwar mit dem einzigen am Monitor angebrachten Regler verändern kann, der jedoch auch in Maximalstellung immer noch relativ schwach ist.

Der zierliche, wenig Platz beanspruchende LCD-Monitor ist auch ein wahrer Energiesparer: Er braucht inklusive der Hintergrund-beleuchtung gerade 4 Watt, während ein durchschnittlicher Farbmonitor rund 60 Watt benötigt. Außerdem verwendet der LCD-Monitor nur noch ein Anschlußkabel direkt zum Computer, in das auch die Stromversorgung integriert ist. Sie können also den dicken, voluminösen PC unter den Tisch verbannen, ohne daß Sie sich Sorgen um den sicheren Anschluß des Tastaturkabels machen müßten. Im Sockel des Displays ist eine Buchse zum Anschluß der Tastatur integriert (allerdings keine übliche 5polige DIN-Buchse).

Bald wird zum Monitor passend auch ein RGB-Konverter erhältlich sein, der die Bildqualität verbessert, das Gerät aber auch um weitere 200 Mark teurer macht.

Der Philips-LCD-Monitor vermittelt schon jetzt eine Ahnung davon, was uns die Technik in der Zukunft bringen wird: Bildschirme, in der Größe einer Wand und Farbdisplays von nicht geahnter Brillanz. kl

Auf einen Blick
Produktname PM11211/10 R, AVQ100
Produktart LCD-Monitor
Hersteller/Importeur Philips
Preis ca. 2000 Mark, mit RGB-Konverter ca. 2200 Mark
Lieferumfang Monitor, Handbuch, Anschlußkabel, Neig-/Schwenkfuß, Grafikkarte, Software
Kompatibel zu MDA, CGA
maximale Auflösung (Pixel) 640 x 400
Bildschirmgröße (BxH) 211 x 132 mm
Anschluß 25pol. D-Sub-Stecker
Maße in mm (BxTxH) 300 x 160x300
Gewicht (kg) 3,3
Wertungen
Bildqualität gut
Bedienung sehr gut
Ausstattung sehr gut
**Handbuch** Informationsgehalt Einsfeigerfreundlichkeit

gut
befriedigend

Gesamtwertung gut

HAPPY-COMPUTER vergibt die klassenbezogenen Wertungen hervorragend, sehr gut, gut, befriedigend, aussreichend und ungenügend. Preisangaben beruhen ouf Informationen der Herstellervertriebe und enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. Marktpreise können abweichen.


kl
Aus: Happy Computer 09 / 1989, Seite 113

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