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Zuerst einmal ein Wort in eigener Sache. Wir - die ST-Redaktion - versuchen in diesen News soviel wie möglich neue Informationen fĂŒr Sie -die Leser - zu sammeln. Dabei sind wir aber auch redlich bemĂŒht, ĂŒber keine GerĂŒchte, sondern ausschließlich ĂŒber Fakten und fest geplante Projekte zu berichten. Um die nötigen Informationen zu bekommen, versuchen wir einen engen Kontakt zu Software-Herstellern und der Firma ATARI selbst zu unterhalten. Dies unterscheidet uns von einigen anderen Computerzeitschriften, die nur auf Neuigkeiten aus sind, egal, ob sie der RealitĂ€t entsprechen oder nicht.

Der ATARI 520ST ist zum Computer des Jahres 1985 in der Sparte Personalcomputer gewÀhlt worden. Dieser Titel wird jedes Jahr von internationalen Fachjournalisten aus sieben LÀndern vergeben.

Nach einem lÀngeren TelefongesprÀch mit ATARI stellten sich einige neue Informationen ein: Die Festplatte zu den ST-Rechnern wird eine SpeicherkapazitÀt von 20 MByte haben und leider erst im Laufe des nÀchsten Jahres zu erhalten sein. Eine 10 MByte Version ist vorlÀufig nicht geplant.

Das CD-ROM ist weiterhin geplant. Es existieren auch bereits Prototypen, wie man in einem Bericht einer amerikanischen Zeitschrift sehen konnte. Mit einem CD-Laufwerk ist aber nur das Lesen von Daten möglich. So werden spÀter wohl nur mehrbÀndige Lexika o. À. auf den kleinen silbernen Scheiben erhÀltlich sein.

Weiterhin gibt es zu berichten, daß das TOS im ROM bis zum Jahresende wahrscheinlich nicht mehr ausgeliefert wird.

Auch software-mĂ€ĂŸig gibt es allerhand Neues. So ist seit Anfang Dezember ein CP/M-Emulator von ATARI an die HĂ€ndler ausgeliefert worden. Er hat das CP/M-Format 2.2 und darf kostenlos beim HĂ€ndler kopiert werden. Damit laufen nun so gĂ€ngige Programme wie Wordstar oder dBase III auf den ST-Rechnern. Das einzige Problem bleibt, wie man diese Software auf 3 1/2-Zoll-Disketten bringt. Abhilfe bietet der Markt & Technik Verlag.

Bei ihm ist diverse Software auf CP/M 2.2 Format fĂŒr die ATARI-Laufwerke zu erhalten.

Desweiteren testet ATARI derzeit ein Fakturierungs- und Lagerverwaltungsprogramm, das von der MĂŒnchner Softwarefirma SM hergestellt wurde. Es soll dann rechtzeitig zu Weihnachten auf den Markt kommen und direkt bei ATARI zu beziehen sein.

Zuletzt wurde uns noch versichert, daß an den bisher bei der Lieferung der 520ST-Rechner fehlenden Programmen GEM-Write und GEM-Paint fieberhaft gearbeitet wĂŒrde und sie nach ihrer Fertigstellung sobald wie möglich beim HĂ€ndler nachzubeziehen seien.

Prototyp der 20 MByte Festplatte

Verschiedene TOS-Versionen

Zur Zeit sind drei TOS-Versionen im Umlauf, die allerdings unterschiedliche Fehler aufweisen. So kann man zum Beispiel am seriellen Bus (RS 232) keinen Drucker anschließen. Der Rechner erwartet, ĂŒber diese Schnittstelle nach jedem gesendeten Zeichen eine EmpfangsbestĂ€tigung von der Peripherie. Diese BestĂ€tigung (Handshake) wird von einem Drucker nicht geschickt. Ein Drucker liest eine grĂ¶ĂŸere Menge von Zeichen bis sein Puffer voll ist. Bei einem Modem funktionierte diese Schnittstelle einwandfrei, da Modems das benötigte Handshake-Signal geben.

Die DruckqualitĂ€t bei der implementierten Hardcopyroutine (’Alternate + Help’), lĂ€ĂŸt sich nicht Ă€ndern. Der Ausdruck ist gleich, unabhĂ€ngig von der Einstellung 'Test’ oder 'QualitĂ€t’. Ebenso findet keine ÜberprĂŒfung der Uhrzeit im Kontrollfeld statt.

Bildschirminvertierung

Durch Nullstellen der RGB-Regler im Kontrollfeld erfolgt beim monochromen Monitor eine komplette Invertierung des Bildschirms. Die Schrift erscheint in Weiß auf schwarzem Grund.

TOS-Kopie

Die TOS-System Diskette kann nur auf einseitig formatierten Disketten kopiert werden. Das Boot-Programm ist nicht fĂŒr doppelseitiges Format ausgelegt. Da man mit der SF 314 Floppy auch einseitiges Format beschreiben kann, ist es natĂŒrlich auch möglich sich von der TOS-Diskette Backups zu machen.

Programme ohne GEM

Wenn man schon etwas mehr mit Anwenderprogrammen fĂŒr die ST-Serie zu tun hatte, ist einem bestimmt schon der Punkt 'Anwendung anmelden’ im Option-MenĂŒ des Desktops begegnet. Mit ihm ist es möglich zwischen ’GEM’, ’TOS’ oder ’TOS ĂŒbernimmt Parameter’ umzuschalten. Will man sich das lĂ€stige Anklicken dieser MenĂŒpunkte ersparen, besteht die Möglichkeit die Extension des jeweiligen Programmes mit der ’lnfo-Anzeige’ des Datei-MenĂŒs im Desktop umzubenennen. Ändert man die Extension ’PRG’, die fĂŒr Programme steht die unter GEM laufen, in ’TOS’ um, dann wird bei jedem Laden des jeweiligen Programmes automatisch auf das TOS umgeschaltet. Wenn man nun will, daß das TOS auch noch Parameter ĂŒbernimmt, wie es zum Beispiel bei den meisten Hilfsprogrammen der Utility-Diskette des Entwicklungspaketes der Fall ist, dann gibt man die Extension ’TTP’ an und es meldet sich beim Laden das entsprechende Fenster auf dem Bildschirm.

Man spart sich durch diese Extensionangabe das erneute AuswÀhlen vor jedem Laden.

Tastaturbelegung

Die Tastatur der Atari ST sendet keine ASCII-Zeichen. Der eventuelle Anschluß einer anderen Tastatur ist somit nicht problemlos möglich. Die gesendeten Tastaturdaten werden erst im TOS ausgewertet und in ASCII-Zeichen umgewandelt. Hier besteht die Möglichkeit die Tastaturbelegung umzudefinieren.

On Line

Man kann mit dem im Desktop implementierten VT-52 Emulator und einem handelsĂŒblichen Modem bzw. Akustikkoppler sofort ON LINE gehen. Als Verbindung wird ein normales RS 232C-Schnittstellenkabel mit einer 1:1 Belegung benötigt. Zuvor sollte man fĂŒr die Kommunikation mit normalen Mailboxen die Baud-Rate der Schnittstelle auf 300 Baud einstellen.

Entwicklungspaket

Am Entwicklungspaket zum Atari ST, in dem sich unter anderem ein 63 000 Assembler und ein C-Compiler befindet, wurden schon des öfteren Änderungen vorgenommen. In der neuesten Version wurde der Editor von Metacomco durch den ST Textmanager ersetzt. Als Zusatz zum C-Compiler gibt es jetzt auch die von so manchem Programmierer lang ersehnte Standardbibliothek ’stdio.h’. Diese wird benötigt um Eingabe- und Ausgabeanweisungen, die normalerweise im C-Sprachschatz enthalten sind, zu programmieren.

Ein- / Ausgabebausteine

Vorsicht ist beim Herausziehen der Verbindungsstecker zwischen dem Rechner und den PeripheriegerÀten geboten. Manche Ports stehen auch beim abgeschalteten GerÀt unter Spannung. Dies betrifft die +/- 12 Volt Betriebsspannung, die bei der RS-232 benötigt wird. Deshalb sollte man bei der Verkabelung und zur eventuellen Kabelentwirrung, den Rechner vom Netz trennen oder die Stromzufuhr zu diesen GerÀten unterbrechen. Die Portbausteine der GerÀte werden Ihnen dankbar sein.

Leserzuschriften BASIC

Falls Sie Schwierigkeiten mit Hardwareangelegenheiten haben, sei es die Speichererweiterung auf 1 Megabyte, der Anschluß eines anderen Diskettenlaufwerkes oder sonstige technische Probleme, so wenden Sie sich bitte an die ST-Redaktion. Wir sind bemĂŒht, Ihnen bei derartigen Problemen zu helfen.

Andererseits freuen wir uns ĂŒber Zuschriften betreffs Hardware- oder Softwareerfahrungen.

Manuskripte
Gerne veröffentlichen wir Ihre BeitrĂ€ge. Dabei sind Programmlistings, Bauanleitungen, Softwaretests oder sonstige Berichte gleichermaßen willkommen. Bei Veröffentlichung erhalten Sie selbstverstĂ€ndlich ein angemessenes Honorar.

CP/M In Zukunft ist eine CP/M-Rubrik geplant, in der ĂŒber bereits existierende Programme und deren Anpassung an den ATARI ST berichtet wird. Haben Sie eigene Erfahrungen gemacht, so lassen Sie es uns bitte wissen.

ST-Redaktion
Heim-Verlag
Heidelberger Landstraße 194
6100 Darmstadt 13

In letzter Minute!

Die Durchnummerierung der Anschlußpins der Erweiterungs-Cartridge (ROM-Moduls) im deutschen Handbuch ist falsch. Eine nach diesem Handbuch erstellte Modul-Platine wĂŒrde einen Kurzschluß der Datenleitung 14 mit +5 Volt erzeugen. Durch diesen schwerwiegenden Fehler könnten einige Chips des Rechners zerstört werden. Die richtige Pinnummerierung entnehmen Sie bitte folgender Skizze. Die Signalbezeichnungen der Pins bleiben unverĂ€ndert.

Das TOS im ROM wird voraussichtlich im ersten Quartal 1986 erscheinen und DM 99,- kosten.

Der CP/M Emulator wird doch erst im Januar fertig. Er kann dann bei jedem ATARI VertragshĂ€ndler kostenlos auf die eigene Diskette kopiert werden. Dies gilt fĂŒr alle ATARI ST Besitzer.

Vorschau

Die Ausgabe Februar bringt unter anderem:

  • Einstellarbeiten am ATARI Monitor (SM 124)
  • Softwaretests von: SEKA-Assembler von KUMA, ST-Pascal von CCD
  • Eine EinfĂŒhrung in GEM
  • Pascal Kurs

Die nÀchste Ausgabe erscheint Ende Januar.