Neben den Hardwareeigenschaften eines Computers, ist die verfĂŒgbare Software von entscheidender Wichtigkeit, denn die meisten Computerbesitzer woillen, anstatt selbst als Programmierer aktiv zu werden, fertige Software benutzen. Bei dem Atari ST ist das Angebot der im Laden kĂ€uflichen Software momentan noch nicht sehr vielfĂ€ltig. Viele namhafte SoftwarehĂ€user haben aber umfangreiche Produkte fĂŒr den Atari St angekĂŒndigt, stecken aber noch in der Entwicklung. Als bestes Beispiel sei die Firma Atari selbst genannt. Der gröĂte Teil ihrer Software ist noch in der Entwicklung und ist zur Zeit nur in Vorabversionen erhĂ€ltlich. Darunter fĂ€llt neben dem wichtigsten Produkt, dem TOS auch GEM Write und GEM Draw. Bei diesen Produkten ist es auch angebracht dem Kunden eine noch nicht voll funktionstĂŒchtige Version zur VerfĂŒgung zu stellen, aber bei Softwareherstellern die ihre Produkte teuer verkaufen, ist es als selbstverstĂ€ndlich zu betrachten, daĂ sie ihre Produkte erst voll ausgereift auf den Markt bringen. So entsteht ein ziemlich groĂer Zeitdruck, denn alle Firmen wollen ihre Produkte möglichst schnell auf den Markt bringen, vor allem aber vor der Konkurrenz.
Bei dem Atari ST ist seine Prozessorverwandtschaft mit dem Apple Macintosh von Vorteil, denn dadurch ist es relativ leicht Software anzupassen. Die Firma FOCUS aus Hannover bietet eine Vielzahl solcher Programme an. Dazu gehören die gebrÀuchlichsten Programmiersprachen: Pascal, Basic und Fortran 77.
Bei dem Pascal-Compiler handelt es sich um ein echtes USCD-Pascal, das den vollen Pascalstandard nach Wirth und Jensen bietet. Desweiteren verfĂŒgt der Compiler noch ĂŒber vielseitige Befehlserweiterungen zur Stringverarbeitung, 36-stelliger Arithmetikoperationen und Schnittstellen zu Assembler und GEM. Dadurch ist es möglich GEM-Routinen (Maus, Grafik, Windowtechnik etc.) in das Programm einzubinden. Preis: 890,- DM.
Der Fortran 77 Compiler entspricht dem ANSI 77 Standard und unterstĂŒtzt neben grafischen Routinen auch komfortable Dateiverwaltungsfunktionen (Preis: 990,- DM).
Die dritte Programmiersprache im Bunde ist der Basic-Compiler fĂŒr 790, - DM. Er enthĂ€lt vor allem strukturierte und ZeilennummernunabhĂ€ngige Programmierbefehle sowie Möglichkeiten zur Funktionserstellung mit ParameterĂŒbergabe Ă€hnlich wie in Pascal und Fortran.
Zu diesen 3 Compilern gibt es ein Tool-Kit. Er enthÀlt unter anderem einen Debugger, zur Hilfe bei der Fehlersuche, einen Maschinencode Generator sowie einen 68 000 Assembler (Preis 490,- DM).
Grundlage dieser Sprachen ist ein UCSD p-System, welches fĂŒr alle Sprachen gleichermaĂen aufgebaut ist. Es erzeugt einen Zwischencode, p-Code genannt, der auf sĂ€mtliche Computer, die dieses USCD p-System beherrschen, ĂŒbertragbar ist. Somit sind Programme, die auf einem IBM, Wang, Apple, HP, DEC, NEC, TI oder einem von ĂŒber 100 Computern, auf denen das p-System lauffĂ€hig ist, erstellt wurden, auf dem Atari 520 betriebsfĂ€hig. Mit diesen Programmen, die ĂŒbrigens sofort lieferbar sind, erhĂ€lt man einen Bildschirmeditor, der nĂŒtzliche Utilitys, zum Beispiel: Text verschieben, suchen und ersetzen enthĂ€lt. DarĂŒber hinaus verfĂŒgt der Editor ĂŒber die Möglichkeit TextauszĂŒge abzuspeichern und zu laden sowie ĂŒber komfortable Formatierungsmöglichkeiten, Ă€hnlich einem Textverarbeitungspro-gramm. Durch den einheitlichen p-Code ist es möglich Progarmme, die in verschiedenen Programmiersprachen erstellt wurden, zusammenzufĂŒgen.
Ein weiterer Lieferant fĂŒr hochwertige Software ist der englische Hersteller METACOMCO. Er bietet neben einem Pascal Compiler und einem Macro Assembler noch einen C-Compiler, LISP Interpreter sowie einen BCPL Compiler an. Der Pascal Compiler arbeitet nach dem ISO Standard und erzeugt direkt verarbeitbaren Maschinencode. Er soll sich durch seine schnelle Compilierungszeit auszeichnen und durch die Ăbertragbarkeit sĂ€mtlicher Pascalprogrammen die dem ISO-Standard entsprechen (Preis 475,-). Als weitere Programmiersprache bietet Metacomco einen LISP Interpreter. LISP ist eine Sprache aus dem Bereich der 'kĂŒnstlichen Intelligenzâ. Dem Programmierer bietet sie eine völlig neue Art der Programmerstellung, die stark von den ĂŒblichen Sprachen abweicht. Es handelt sich hier um den Einstieg in eine völlig neuartige Programmierweise, die in Zukunft sicherlich breitere Anwendung finden wird (Preis 795,-).
Die Programmiersprache âCâ kann man mit dem âLATTICE C Compiler' fĂŒr 595,- DM kĂ€uflich erwerben. Der Compiler soll ĂŒber eine groĂe Bibliothek verfĂŒgen, die mit der UNIX-Bibliothek ĂŒbereinstimmt. C ist eine Sprache die heute schon starken Nutzen findet, zum Beispiel in mehreren Computerbetriebssystemen die vollstĂ€ndig oder teilweise in dieser Sprache geschrieben sind. Dazu gehört auch der Atari ST. Die Vorteile dieser Sprache liegen in ihrer universellen AnpassungsfĂ€higkeit, die es dem Programmierer erlauben seinen benötigten Sprachumfang selbst zusammenzustellen. C ist strukturiert und trotzdem assemblernah und bietet somit eine ĂŒberschaubare Programmierung und gleichzeitig die Eigenschaft der Erzeugung eines kompakten Maschinencodes.
Als weitere Sprache wird ein BCPL Compiler fĂŒr 445,- DM angeboten. Diese Sprache zeichnet sich Ă€hnlich wie C, durch die Erzeugung von schnellen und speicherplatzsparenden Programmen aus. Der Compiler bietet die Zugriffsmöglichkeit auf eine Vielzahl von GEM-Routinen, mit denen es zum Beispiel ermöglicht wird, die Grafik- und Window-Funktionen in das BCPL-Programm zu ĂŒbernehmen. Zu guter letzt gibt es noch einen 68 000 Makro-Assembler zum Preis von 395,â DM, der schon lieferbar ist. Die ĂŒbrigen vier Produkte von Metacomco sollen noch im Dezember erhĂ€ltlich sein.
Modula 2 ist jetzt auch fĂŒr den Atari ST verfĂŒgbar. Die neue Sprache des Pascal-Entwicklers Wirth bietet alle FĂ€higkeiten von Pascal und darĂŒber hinaus mehrere Verbesserungen. Modula 2 ist zur intensiven Nutzung der GEM Routinen ausgelegt. Dadurch wird weniger Speicherplatz benötigt, und eine kĂŒrzere Programmlaufzeit erreicht. Bei der Verarbeitung von gröĂeren Datenmengen oder bei der Darstellung von bewegten Grafiken kommt dies besonders zur Geltung. âModula 2/STâ, von TDI entwickelt, ist fĂŒr 890,- DM sofort erhĂ€ltlich. Ein weiterer Fortran 77 Compiler kommt von der englischen Firma Prospero unter dem Namen 'Pro Fortran 77â. Er bietet den gesamten ANSI Standard und dadurch volle Ăbertragbarkeit mit anderen Rechnern, vor allem mit 68 000 Rechnern (Macintosh, Amiga). Es handelt sich hier um einen 2-Pass Compiler der relokatiblen, also SpeicherplatzunabhĂ€ngigen, Maschinencode erzeugt. Es besteht die Wahlmöglichkeit zwischen geschwindigkeits-und speicherplatzoptimierter Kompilierung. ZusĂ€tzlich bestehen verschiedene Möglichkeiten zur Ausgabe von wichtigen Speicheradressen und Laufzeitangaben. Pro Fortran 77 verfĂŒgt ĂŒber eine groĂe Anzahl von Routinen in einer Run-time Bibliothek, die besonders auf schnelle AusfĂŒhrzeit und Rechengenauigkeit zugeschnitten sind. Pro Fortran 77 wird fĂŒr 900,- DM ab Ende Dezember auf dem Markt erscheinen.
Ein weiterer Hersteller ist die englische Firma KUMA. Sie bietet einen sehr kompakten Makro-Assembler, âSEKAâ an. Dieser Assembler erzeugt direkt ausfĂŒhrbaren Maschinencode mit einer extrem schnellen Geschwindigkeit von 30 000 Zeilen pro Minute. Es kann absoluter oder verschiebbarer Maschinencode generiert werden, der nicht erst, wie bei manchen anderen Assemblern, einem âLinkprozessâ unterworfen wird um lauffĂ€hig zu werden. Der âSEKAâ dĂŒrfte fĂŒr denjenigen der möglichst einfach und schnell Assemblerprogramme schreiben will, das momentan gĂŒnstigste Programm sein. Es belegt nur 17Kbyte Speicherplatz und ist somit auch fĂŒr resistente Programmierung geeignet, d. h. man kann sein Programm im RAM kompilieren und von dort aus auch ausfĂŒhren. Zum Lieferumfang gehört neben einem Bildschirmeditor auch ein Disassembler, ein Linker zum Zusammenbinden von mehreren Assemblerprogrammen sowie ein Maschinenmonitor. Dieses Programm ist unter anderem bei SOFTLINE zum Preis von 198,- DM erhĂ€ltlich.
Ebenfalls bei dieser Bezugsadresse ist ein Forth Compiler zu beziehen (Preis: 498,- DM).
Ein weiterer englischer Softwarehersteller ist GST aus Cambridge. Er bietet einen C-Compiler und einen Makro Assembler an. Beide Produkte enthalten neben den eigentlichen Bestandteilen einen Bildschirmeditor, mit GEM bezogenen Editiereigenschaften, umfangreiche Bibliothekszugriffsmöglichkeiten sowie Schnittstellen zu GEM und TOS. Der Preis liegt bei dem C-Compiler bei etwa 80 Pfund und bei dem Makro Assembler bei 40 Pfund. Neben Programmiersprachen existieren auch schon einige Anwenderprogramme. Neben dem GEM-Write, das noch nicht in der endgĂŒltigen Version erhĂ€ltlich ist, gibt es schon mehrere Textverarbeitungsprogramme fĂŒr den Atari ST. Zum ersten das SM-Text 520, von der MĂŒnchner Firma SM entwickelt, welches nun von Atari vertrieben wird und das C-Text, ebenfalls von einer deutschen Firma (C-Soft). Beide Programme waren bei RedaktionsschluĂ noch mit einigen kleinen Fehlern behaftet, die bei falscher Bedienung den Rechner zur â Pilzproduktionâ anregten. Aber kein Programm ist bekanntlich fehlerfrei, was sich manchmal erst nach vielen Betriebsjahren herausstellt.
C-Text wird zusammen mit C-Adress im Paketpreis von 250,â DM geliefert. Es handelt sich hierbei um ein Wordstar Ă€hnliches Textverarbeitungssystem, das in Kombination mit C-Adress zum komfortablen Erstellen von Serienbriefen genutzt werden kann. Durch den niedrigen Preis eignet es sich besonders fĂŒr diejenigen die nach dem Kauf des Rechners billigere Software bevorzugen. NĂ€heres zu diesem Programmpaket sowie zu SM-Text 520 können Sie in den gesonderten Testberichten dieser Zeitschrift nachlesen. Neben dem Programmpaket C-Text & C-Adress bietet C-Soft noch ein Programm zur Auftragsabwicklung, unter dem Namen âC-Auftragâ an. Hiermit können Kundendateien und
Lagerdateien verwaltet, AuftrĂ€ge erstellt und Rechnungen geschrieben werden. Die Masken zur Datenaufnahme können wie bei einem universellen Dateiverwaltungsprogramm (z. B. DBase) frei definiert und auf die jeweilige Nutzung angepaĂt werden. Das Programm eignet sich zum Erstellen des gesamten Schriftverkehrs der bei der Auftragsabwicklung anfĂ€llt. Dazu gehören auch Werbeangebote und Rundschreiben an die einzelnen Kunden. Das kann durch Kombination mit C-Text geschehen, wobei die betreffenden Daten automatisch in einen Text eingesetzt werden.
Ein Produkt, das auch diesen Anwendungsbereich abdeckt ist das Programmpaket ST Manager Kunden, Lager, Rechnung das fĂŒr 598,- DM erhĂ€ltlich ist. Dieses Programmpaket wurde von der Firma SM geschrieben und wird wie der ST Manager Text von Atari vertrieben.
Ebenfalls ĂŒber Atari wird ein Pascal-Compiler der Firma CCD angeboten. Er nennt sich âGEM-DOS Pascalâ und kostet 249,- DM. Es handelt sich hierbei um einen Ein-Pass Compiler, dessen Objekt-Module mit denen des C-Compilers und des Assemblers aus dem Atari Entwicklungspaket kompatibel sind. Der Pascal Compiler erfĂŒllt den ISO Standart, enthĂ€lt aber noch einige Erweiterungen. Dazu gehören beispielsweise die Funktionen LOOP (Schleife ohne Abbruchbedingung), SEEK (Setzen eines Dateizeigers), CHAIN (Aufruf eines anderen Programmes) und Routinen zur Stringbehandlung auf die hier nicht nĂ€her eingegangen werden soll. Der Compiler verfĂŒgt ĂŒber einen eigenen Editor und ĂŒber Schnittstellen zum Einbeziehen von Assemblerprogrammen. Auch die internen Funktionen des GEM, des BIOS und des XBIOS können benutzt werden.
Ein Kalkulationsprogramm vom Ku-ma âSpreadâ ist durch die Firma Soft-line zum Preis von 228,- DM zu beziehen. Es ist vergleichbar mit Multiplan, eines der bekanntesten Kalkulationsprogrammen fĂŒr Personalcomputer. âSpreadâ arbeitet mit der Maus und unterstĂŒtzt die Fenstertechnik. Mit dem amerikanischen âVIP-Professionalâ wird der Softwaremarkt um ein hochwertiges Produkt bereichert. Es handelt sich hierbei um ein Programmpaket, das alle Eigenschaften des bekannten 'LOTUS 1-2-3â enthalten soll. Dazu gehört ein Dateiverwaltungs-, ein Kalkulations- und ein Textverarbeitungsprogramm . â VIP-Professionalâ verfĂŒgt ĂŒber die gleiche Bedienungsform wie 'LOTUS 1-2-3â und ist somit ideal fĂŒr diejenigen die sich mit diesem Programm auskennen. Man kann allerdings die Kommandos auch ĂŒber die gewohnten Drop-down MenĂŒs anwĂ€hlen. Dies ist einer der Verbesserungen die in diesem Programm vorgenommen worden sind. Dazu gehören auch die erweiterten grafischen Darstellungsmöglichkeiten, die dem Benutzer helfen einen Ăberblick ĂŒber die Daten zu erhalten. Auf dem amerikanischen Softwaremarkt gibt es weitere Programme zur Textverarbeitung, Terminplanung und zur Finanzabwicklung.
Desweiteren existiert auch schon ein COBOL-Compiler fĂŒr ca. 45 Dollar. Auch im Bereich der Utilities ist schon einiges verfĂŒgbar. Neben Diskettenmonitoren, Kopierprogrammen fĂŒr Einzelfiles (lĂ€stiges Diskettenwechseln bei einem Laufwerk entfĂ€llt), existieren schon softwaremĂ€Ăige Realisierungen von Druckerpuffern und einer RAM-Floppy. Diese RAM Floppy imitiert ein Laufwerk C, das seine Daten im freien Rechnerspeicher unterbringt. Dadurch erreicht man einen Speicherzugriff in kaum spĂŒrbarer Zeit. Die KapazitĂ€t dieses Pseudo-Laufwerkes ist frei einstellbar und nur von dem benötigten Programmspeicher abhĂ€ngig.
FĂŒr die DatenfernĂŒbertragung stehen schon einige Programme zur VerfĂŒgung. Dazu gehört das âST-Commâ (R458,- DM, Softline) und das âS-Termâ (149,- DM, Ing. BĂŒro Zoschke). Mit dem âST-Commâ kann man ein VT100 / VT102 Terminal simulieren, womit man Zugang zu Mailboxen und Datenbanken ĂŒber Modem bekommt. Die Ăbertragungsgeschwindigkeit ist von 50 bis 19 200 Baud einstellbar. âS-Termâ bietet eine preislich gĂŒnstige Möglichkeit der Kommunikation mit Mailboxen, Datenbanken oder anderen Rechnern. Eine ausfĂŒhrliche deutsche Anleitung wird mitgeliefert. NatĂŒrlich wird sich demnĂ€chst auch auf dem Spielesektor einiges tun. Momentan schon sind einige Programme vorhanden. Dazu gehören hauptsĂ€chlich Adventures (Ultima II, Crimson Crown, Transylvania), die allerdings meistens einen Farbmonitor benötigen und nicht unter 150,- DM erhĂ€ltlich sind. Neben altbekannten Ballerspielen, wie Missle Command, Centipede, Battlezone oder Star Raiders, die auf dem amerikanischen Softwaremarkt angeboten werden (je 27 $), gibt es auch schon sinnvolle Denkspiele wie z. B. Reversi, zum allerdings recht hohen Preis von 160,- DM.
CP/M auf dem ATARI ST
Die gröĂte Softwarequelle fĂŒr den Atari ST öffnet sich durch den CP/M Emulator. Er verwandelt den Atari ST in eine CP/M 80 Maschine (Version 2.2), mit der der Zugriff auf weit verbreitete Software möglich ist. Unter CP/M gibt es eine nahezu unbeschrĂ€nkte Vielfalt von guter Software. Dazu gehören die schon klassischen Programme: Wordstar, DBase und Turbo Pascal.
Die Aufgabe des Emulators besteht darin, die Routinen des CP/M-Betriebssystems, die in Z80 Maschinensprache geschrieben sind, dem TOS verstÀndlich zu machen. Dazu muà der Z80 Maschinenkode in 68 000 Maschinenkode, den der Atari ST versteht, umgesetzt werden. Dies erledigt das Emulatorprogramm wÀhrend des Programmablaufes. Man könnte den Z80 Emulator mit einem Interpreter vergleichen, der ebenfalls wÀhrend des Programmablaufes aktiv wird. Ein Interpreter (z. B. Basic) greift bei Erkennen eines Befehls auf ein Maschinenunterprogramm zu, denn jedem Rechner ist primÀr nur Maschinensprache verstÀndlich.
Dieser Vorgang ist immer mit einem Geschwindigkeitsverlust behaftet. Dies tritt auch im Falle des CP/M-Z80 Emulators auf. Aber hierbei kommt dem Atari ST zugute, daĂ der 68 000 Prozessor eine wesentlich höhere Arbeitsgeschwindigkeit hat und somit diesen Geschwindigkeitsverlust ausgleicht. Die AusfĂŒhrungsgeschwindigkeit der Programme liegt in Ă€hnlichen Bereichen wie bei reinen Z80-Computern.
Somit ist es der Firma Atari mit Hilfe des Emulators, der ĂŒbrigens kopiert werden darf, gelungen ihrem Computer ein ausreichendes Softwareangebot zu erschlieĂen, solange bis der Softwaremarkt mit speziell fĂŒr den Atari ST geschriebener bzw. angepaĂter Software nachgezogen hat. Das Problem ist das Diskettenformat, denn CP/M Software ist fast ausschlieĂlich auf 5 1/4-Zoll Disketten verfĂŒgbar. Man kann davon ausgehen, daĂ in Zukunft viele Programme auf 3.5-Zoll Format erhĂ€ltlich sind. Demjenigen der vielleicht schon CP/M Software besitzt hat die Möglichkeit ein groĂes Laufwerk (5.25) anzuschlieĂen.
Die genaue Anleitung zum AnschluĂ eines solchen Laufwerkes finden Sie in dieser Ausgabe der ST-COMPUTER.