Diesmal kommen wir zum letzten Teil der âBildwerkstattâ, wir setzen jetzt den gesamten Computerfilm zusammen. Mit ein paar wenigen Mausklicks arrangieren Sie auf dem elektronischen Storyboard von IMAGIC einen Computerfilm. Wie das gemacht wird, haben wir Ihnen bereits in den letzten Folgen gezeigt. Besonders einfach ist die Handhabung dabei natĂŒrlich, wenn Sie die Parameter der IMAGIC-Effekte unverĂ€ndert so lassen, wie sie voreingestellt sind. Doch mit ein wenig mehr Arbeit an den einzelnen Grafiken, ein wenig Experimentieren an den Effekt-Parametern und natĂŒrlich auch ein biĂchen Phantasie erzielen Sie oftmals weitaus interessantere Ergebnisse. An ein paar Beispielen wollen wir Ihnen das diesmal zeigen.
Geisterlinien
Diejenigen unter Ihnen, die wieder selbst mitmachen möchten, starten bitte das Programm DENISDEM.PRG von der IMAGIC PD-Diskette 1. Legen Sie nach dem vollstĂ€ndigen Laden des Programms die Diskette 2 in Laufwerk A und laden Sie das Bild âHEAD.IC1â in ein freies Feld der Bilddatenbank.
Den bisherigen Teil unseres Computerfilms haben wir mit einem schwarzen Bild beendet (s. ST-COMPUTER 2â89). Wie es weitergehen soll, haben wir uns so vorgestellt:
Der Kopf wird von unten hochgescrollt. Dazu setzen wir einfach den Effekt âFASTSCROLLâ ein, der das gesamte Bild schnell nach oben schiebt. Doch dann wollen wir etwas Besonderes machen: Kennen Sie noch den alten SchwarzweiĂfilm âFrankensteins Braut"? Beim Betrachten des vorliegenden Bildes und der originellen Frisur kam uns so ein Gedanke... Wir versuchen einmal, um den Kopf herum Lichtblitze in Form von farbigen Zackenlinien âtanzenâ zu lassen, genau so, als ob die Person elektrisch geladen wĂ€re ... (Wir hoffen nur, die Dame auf dem Bild nimmt uns das nicht allzu krumm!)
Als Ăberblendung suchen wir uns den IMAGIC-Effekt âFLIPPERâ aus, der zufĂ€llige Zackenlinien auf den Bildschirm zeichnet. Wie löst man aber das Problem, daĂ die Linien nur genau um den Kopf herum erscheinen sollen, nicht aber ĂŒber das Gesicht selbst hinweg gezogen werden? Nun, die Lösung besteht darin, daĂ man eine Kopie von diesem Bild erstellt, in der man den gesamten Hintergrund durch die Farbe der Zackenlinien ersetzt, den Kopf selbst aber in beiden Bildern gleich lĂ€Ăt. SpĂ€ter wird dann mit âFLIPPER" das gesamte Bild ĂŒberblendet, somit erscheinen die Linien, als wĂŒrden sie nur um den Kopf herum gezeichnet.
Digitalisiertes Originalbild
Gesagt, getan: Kopieren Sie das Bild "HEAD" in den obersten Zeichenbuffer #1 von DENISE und gehen Sie in den Zeichenteil. Jetzt können Sie mit den Standardzeichenfunktionen den gesamten Hintergrund im Bild durch die Farbe BLAU (im Farbmodus) bzw. WEISS (im Monochrommodus) ersetzen ... Doch was wĂ€re das fĂŒr eine Arbeit! GroĂe FlĂ€chen im Hintergrund lassen sich noch relativ bequem mit der Funktion âgefĂŒlltes Rechteckâ behandeln, doch die feinen Haarspitzen im Bild erfordern eine Ă€uĂerst mĂŒhselige Feinarbeit mit dem Zeichenstift und der Lupe, will man den Hintergrund möglichst sauber ersetzen. Und wenn wir uns den Hintergrund unter der Lupe einmal genau ansehen, so erkennen wir, daĂ er aus tausenden verschiedenfarbigen Punkten zusammengewĂŒrfelt ist. Also versagt hier auch eine FĂŒllfunktion, die ja immermur eine zusammenhĂ€ngende FlĂ€che fĂŒllen kann.
Und doch gibt es eine ganz einfache Lösung in IMAGIC: Schauen wir uns den Kopf noch einmal an: Der Hintergrund ist bunt zusammengesetzt, doch die Haare selbst bilden eine zusammenhĂ€ngende, gleichmĂ€Ăig schwarze FlĂ€che. Wir stellen in der Farbpalette im AuswahlmenĂŒ von DENISE (rechte Maustaste!) die Zeichenfarbe SCHWARZ ein, wĂ€hlen dann das gefĂŒllte Rechteck aus und wischen damit alle nichtschwarzen Teile vom Gesicht aus der schwarzen FlĂ€che heraus. (Womit wir es uns wohl endgĂŒltig mit der Dame verdorben haben!)
Bildmanipulationen
Erinnern wir uns noch an die letzte Folge der âBILDWERKSTATTâ: Dort haben wir eine Schnittmaske erstellt, dir wir dann eingesetzt haben, um bestimmte Teile von einem Bild in ein anderes einzukopieren. Genau diese Technik löst auch diesmal unser Problem.
Je nachdem, ob Sie an einem Farbmonitor oder im SchwarzweiĂmodus des ATARI ST arbeiten, gibt es jetzt zwei etwas unterschiedliche Vorgehensweisen:
Im Farbmodus gehen Sie bitte in das AuswahlmenĂŒ und stellen mit dem Icon âFarbpaletteâ die Zeichenfarbe BLAU ein. AnschlieĂend klicken Sie auf âFĂŒllenâ und fĂŒllen den gesamten schwarzen Bereich mit der Farbe BLAU. Der blaue Bereich dient uns nachher als Schnittmaske. Jetzt benötigen Sie noch ein komplett blaues Bild als neuen Hintergrund: Da beide Bilder die gleiche Farbpalette besitzen mĂŒssen, gehen Sie zuerst noch einmal in die Palettenauswahl und speichern die Palette des aktuellen Bildes mit einem Klick auf den Button âspeichernâ. Jetzt schalten Sie mit den doppelten vertikalen Scrollpfeilen auf den nĂ€chsten leeren Zeichenbuffer um. Wieder in der Farbauswahl klicken Sie den Button âladenâ. Damit hat der Zeichenbuffer die gleiche Palette wie unser vorher bearbeitetes Bild. Mit einem gefĂŒllten Rechteck fĂ€rben Sie jetzt das gesamte Bild BLAU ein.
Im Monochrommodus setzen Sie die digitale Bildfilterung ein, um eine schwarze Schnittmaske zu erstellen. Kehren Sie zurĂŒck auf die Bilddatenbank von DENISE, aktivieren Sie das bearbeitete Bild im Zeichenbuffer mit einem Mausklick auf das verkleinerte Bild, und klicken Sie sofort danach auf das Icon âDigitale Bildfilterungâ. Stellen Sie im FiltermenĂŒ folgende Werte ein:
Filtermatrix = 5, Hochpass
Obere Grenze = +7.
Ersetzungsmodus
SCHWARZ = ">"
WEISS = ânieâ.
Klicken Sie âFenster definierenâ an und wĂ€hlen Sie das gesamte Bild aus. AnschlieĂend aktivieren Sie die Filterung mit einem Klick auf âFenster bearbeitenâ. Der Hintergrund wird aus dem Bild entfernt und durch WEISS ersetzt. Ăbernehmen Sie das Ergebnis mit einem Druck auf die linke Maustaste und verlassen Sie die Filterung ĂŒber den Button âEXIT". Im Zeichenteil entfernen Sie die stehengebliebenen Reste des Hintergrunds mit dem âRadiererâ.
Der Maskenschnitt
Ab hier geht es fĂŒr Farbe und SchwarzweiĂ wieder gemeinsam weiter: Schalten Sie in die Bilddatenbank von DENISE. Kopieren Sie die Bilder in den Zeichenbuffer rechts so, daĂ sich das gerade erstellte Maskenbild im mittleren Zeichenbuffer #2 befindet. Der untere Zeichenbuffer #3 sollte entweder komplett BLAU (im Farbmodus) oder komplett WEISS (im Monochrommodus) sein. Erstellen Sie eine Kopie vom Originalbild âHEAD" und aktivieren Sie die Kopie mit einem einfachen Mausklick links, so daĂ Sie invertiert ist. Jetzt klicken Sie das Icon âMaskierenâ an. Ebenfalls mit der Maus wĂ€hlen Sie jetzt den Bildausschnitt, der maskiert werden soll, aus: Klicken Sie einmal in die linke obere, danach in die rechte untere Bildecke. DENISE kopiert jetzt den Kopfausschnitt in das Hintergrundbild ein. Ăbernehmen Sie das fertige Bild, indem Sie die Frage âErgebnis speichern?" mit âJA" beantworten.
Wieder zum Film
Schalten Sie um in den Filmeditor von DENISE. Stellen Sie an den Anfang des neuen TeilstĂŒcks den Befehl âDEFAULT" (Schieben Sie dazu das Icon Modul an die erste Position im leeren Storyboard, und wĂ€hlen Sie dann das Modul DEFAULT aus, Sie erinnern sich?). Damit ist sichergestellt, daĂ alle Zeichenmodi, Fensterdefinitionen etc. auf die Standardwerte zurĂŒckgesetzt werden.
Unser Film endete das letzte Mal mit einem schwarzen Bild, also machen wir an dieser Stelle weiter: Klicken Sie auf das Icon âPaletteâ, wĂ€hlen Sie die Farbe SCHWARZ aus und schieben Sie sofort danach das Icon âLOAD" in das Storyboard. So beginnen wir wieder mit einem schwarzen Bild.
Dann erscheint der Kopf: Mit einem Klick auf das Originalbild âHEAD" schieben Sie das Icon âEffekt" in das Storyboard und wĂ€hlen dann den Effekt âFASTSCROLL" aus. Mit âUPâ als Parameter wird das Bild spĂ€ter im Film schnell von unten nach oben hochgeschoben.
Bis zur nĂ€chsten Aktion lassen wir den Film erst kurz warten: Schieben Sie das Zeitsymbol in das Storyboard und geben Sie âPause: 200" ein. Jetzt setzen wir noch das Modul âREDRAW" ein um anzugeben, nach wie vielen gezeichneten Linien diese wieder verschwinden sollen, denn es sollen ja immer nur vereinzelte âGeisterlinienâ im Bild erscheinen: Als Parameter fĂŒr REDRAW wĂ€hlen wir
ZM (Zeichenmodus) = 0,
LM (Zeichenmodus) = FULL,
Anzahl = 20,
Bild = DESTIN.
Aktivieren Sie jetzt unser vorhin erstelltes Bild mit dem blauen oder weiĂen Hintergrund. WĂ€hlen Sie fĂŒr das Bild den Effekt âFLIPPERâ aus, mit folgenden Parametern:
ZM = 0,
LM = FULL,
Anzahl = 2000,
X = 500,
Y = 500.
Damit nicht die letzten Linien eine Zeitlang im Bild âstehenbleibenâ, setzen Sie sofort dahinter noch die beiden Anweisungen âPAUSE 0" und âLOAD HEAD" in das Storyboard. Das Ergebnis sehen Sie auch diesmal wieder sofort, wenn Sie auf das Icon âSTART" klicken. Hat alles geklappt? Ok, dann machen wir gleich weiter:
Damit wir jetzt nicht jeden Schritt zu unserem Film im einzelnen besprechen mĂŒssen, bitten wir Sie an dieser Stelle, wieder einen kompletten Teil des Computerfilms als IMAGIC-Struktur einzuladen. Sie wissen schon, in einer Struktur werden zusammen mit den einzelnen Bildern auch die Befehle aus dem Filmeditor gespeichert und können so jederzeit bequem zur Weiterverarbeitung eingeladen werden.
Mit âSTR laden" in der untersten Bedienungsebene von DENISE laden Sie bitte die Struktur âC_HEAD.STR" (am Farbmonitor) bzw. âM_HEAD.STR" (am Monochrommonitor) ein. (Die vorher erstellten Bilder und Befehle werden dabei gelöscht, möchten Sie sie erhalten, so verwenden Sie bitte âSTR zuladen".) ZurĂŒck im Filmeditor sehen Sie jetzt zusĂ€tzlich zu den Befehlen, die wir vorhin besprochen hatten, weitere Elemente aus dem Computerfilm im Storyboard von DENISE.
Starten Sie wieder den Film, so sehen Sie den kompletten Teil: Nach unseren âGeisterlinienâ fĂ€hrt ein verkleinerter Ferrari durch das Bild, dann klappt das Bild weg. Jetzt kommt der Wagen wieder groĂ ins Bild, hĂ€lt an. Die Buchstaben IMAGIC werden hinter dem Wagen hochgezogen, eine Schrift erscheint in verschiedenen Farben. Der Ferrari startet wieder und fĂ€hrt aus dem Bild, die Buchstaben klappen zusammen und verschwinden.
Texte in bewegter Grafik
Wie Sie schon wissen, können Sie das Storyboard mit den horizontalen Scrollpfeilen hin- und herscrollen, die Parameter dabei mit einem Doppelklick einsehen. Neu ist diesmal die Einbindung von Texten in unserem Film, weshalb wir Ihnen dazu ein paar kurze ErlÀuterungen geben möchten:
Es gibt zwei Arten, Texte in einer bewegten Computergrafik darzustellen. Die eine Methode, Texte von vornherein in eine Grafik âhineinzuschreibenâ und diese dann einzublenden, kennen Sie bereits: die ĂŒbergroĂen Buchstaben vom Anfang unseres Films. Die zweite Methode schreibt die Texte erst beim Ablauf des Films auf den Bildschirm. Das ist flexibler, weil leichter zu Ă€ndern, und kostet viel weniger Speicherplatz, weil nur die Textbefehle gespeichert werden mĂŒssen; allerdings ist die Auswahl an Schriftarten und -groĂen natĂŒrlich eingeschrĂ€nkt.
Im vorliegenden Storyboard von DENISE sehen Sie die Befehlsfolge von WINDOW, TFONT, TSKEW und TCOLOR. Damit wird ein Ausgabefenster fĂŒr den Text bestimmt, gewĂŒnschte Schriftart und Schriftfarbe werden ausgewĂ€hlt. Legen Sie ein âSTOP"-Symbol genau vor das erste "TEXT"-Symbol im Storyboard und starten Sie den Film. Der Film stoppt jetzt genau vor der Textausgabe, die gewĂŒnschten Einstellungen sind bereits aktiv. Machen Sie jetzt mit der linken Maustaste einen Doppelklick auf das âTEXT"-Symbol hinter dem âSTOP": Sie sehen ein Fadenkreuz sowie die Textzeile
"Entdecken Sie die".
Wenn Sie die Maus bewegen, können Sie die Textzeile in vertikaler Richtung im ausgewĂ€hlten Textfenster verschieben. In horizontaler Richtung lĂ€Ăt sich die Textzeile nicht verschieben, sie ist linksbĂŒndig zum Textfenster ausgerichtet. Sie können die Ausrichtung aufheben, indem Sie die Taste <0> auf dem Zahlenfeld rechts drĂŒcken. Sie sehen, jetzt kann der Text frei auf dem Bildschirm bewegt werden, sichtbar ist er allerdings nur im mit WINDOW vorgegebenen Fenster. Experimentieren Sie ein wenig mit den Tasten des rechten Zahlenfelds: Mit <*> beispielsweise schreibt IMAGIC den Text im automatischen Blocksatz in das Textfenster, das bedeutet: Die AbstĂ€nde der einzelnen Buchstaben werden vom Programm so festgelegt, daĂ die Textzeile unabhĂ€ngig von der Anzahl der Buchstaben in der Zeile immer die gleiche Breite hat...
Die Textfunktion ist sehr flexibel, man kann die Buchstaben auf den Kopf stellen oder beispielsweise auch von rechts nach links schreiben. Genaueres dazu finden Sie im IMAGIC-Handbuch beschrieben. Wenn man den IMAGIC-COMPILER zu Hilfe nimmt, sind auch die typischen âComputerausgabenâ auf dem Monitor machbar: Mit ihm können Sie die Textausgabe beliebig verlangsamen, so wie Computer eben in beinahe jedem Science-Fiction-Film schreiben: Tack-Tack-Tack-...
Mary, rotierend
Ein wichtiges Element von Computerfilmen ist das Drehen von Bildelementen: Schriften wirbeln durch den Raum, werden dabei gröĂer oder kleiner, Bilder klappen herein, drehen sich und verschwinden wieder im Nichts. Nun, dazu brauchen wir kein aufwendiges Videostudio, sondern eben nur unseren ATARI ST und beispielsweise das Programm IMAGIC.
Laden Sie das Bild âMARY.IC1â in die DENISE-Bilddatenbank und kopieren Sie es gleich in einen der drei Zeichenbuffer rechts. Gehen Sie jetzt in den Zeichenteil und stellen Sie den Zeichenbuffer so ein, daĂ Sie das Bild in voller GröĂe vor sich haben. Verwenden Sie zum Scrollen die Doppelpfeile, damit die Bildschirme richtig âeinrastenâ.
Bevor wir damit beginnen, das MĂ€dchen im Raum herumzuwirbeln, noch ein wenig Theorie zur dreidimensionalen Rotation: Im Raum gibt es drei Drehachsen, um die ein Objekt rotieren kann. Ein zweidimensionales, pixelorientiertes Zeichenprogramm, wie es der Zeichenteil von DENISE ist, kann eine echte Rotation dabei nur um eine der drei Raumachsen durchfĂŒhren - die Achse, die senkrecht auf der Zeichenebene steht. Man kann sie sich leicht als Strahl vorstellen, der direkt vom Auge des Betrachters in den Monitor hinein verlĂ€uft. Wird eine Computergrafik um diese Achse gedreht, wird das Bild wirklich rotiert: Das Programm errechnet fĂŒr jeden Punkt im Ursprungsbild einen âgedrehtenâ Zielpunkt.
Die beiden anderen Raumachsen stehen senkrecht zu dieser Rotationsachse und verlaufen in der Ebene des Monitorbildes. Jede Rotation um eine dieser beiden Achsen bedeutet fĂŒr unsere Computergrafik eine einfache Verzerrung in horizontaler oder vertikaler Richtung, da die Grafik ja immer nur eine zweidimensionale Projektion auf den Bildschirm darstellt. Somit können wir durch Zusammenspiel von winkelgenauer Rotation, Spiegelung und stufenloser Zoomvorrichtung jeden gewĂŒnschten Dreheffekt im dreidimensionalen Raum erzielen.
Digitalisiertes Originalbild
In der Praxis
Mit dem Icon âQuellbildâ im AuswahlmenĂŒ wĂ€hlen Sie das gesamte Bild als Bildelement aus, das wir entsprechend bearbeiten möchten. Im Farbmodus speichern Sie bitte noch die aktuelle Farbpalette mit âspeichernâ im FarbmenĂŒ. Schalten Sie jetzt in den nĂ€chsten Zeichenbuffer um und löschen ihn komplett mit einem Klick auf "OSCAR", den MĂŒlleimer. Ăbertragen Sie noch die richtige Farbpalette mit âladenâ, wenn Sie in Farbe arbeiten. Den Vorgang haben wir bereits weiter oben beschrieben.
Wir wollen jetzt den Effekt erzielen, daĂ sich das Bild aus dem Hintergrund kommend nach vorne dreht und dabei gröĂer wird. Damit es hier einfacher wird, beschrĂ€nken wir uns einmal auf den Endzustand sowie 10 Einzelschritte, in denen das Bild gedreht und verkleinert wird. Auch werden wir die Verkleinerung proportional, das heiĂt mit gleichen Faktoren fĂŒr X und Y vornehmen. Dadurch ergibt sich ein Dreheffekt nur um eine Raumachse. NatĂŒrlich können Sie selbst jede beliebige Drehung/Verzerrung vornehmen. Nur möchten wir die Beschreibung hier nicht allzusehr ausdehnen.
Die drei Raumachsen
Eine komplette Rotation beinhaltet einen Drehwinkel von 360 Grad. Wenn wir die einzelnen Phasen um jeweils 10 Grad weiterdrehen, erhalten wir eine Drehung um etwas mehr als 90 Grad. Entsprechend wird die VergröĂerung aufgeteilt in Faktoren von 0.9 bis 0.1 und einen letzten Schritt mit 0.05.
Noch ein paar Worte zur Bedienung: Die Rotation in DENISE ist Ă€uĂerst komfortabel und flexibel, es können die einzelnen Angelpunkte der Drehung sowohl im Quellbild als auch im Zielbild bestimmt werden. ZusĂ€tzlich lĂ€Ăt sich noch ein beliebiges Zielfenster bestimmen, in dem das rotierte Objekt erscheint.
Klicken Sie auf das Icon âRotierenâ. Sie sehen jetzt das Quellbild und ein Fadenkreuz vor sich, mit dem Sie den Angelpunkt der Drehung im Quellbild bestimmen können. Wir bestimmen, daĂ der Angelpunkt immer in der Bildmitte liegen muĂ: DrĂŒcken Sie die Taste 5 auf dem Zahlenfeld rechts und danach einmal die linke Maustaste, ohne die Maus dabei zu bewegen. Zur sicheren Bedienung können Sie die linke Maustaste auch ĂŒber die Tastenkombination ALTERNATE + INSERT auslösen. Sie sehen daraufhin wieder das (schwarze) Zielbild vor sich. Bestimmen Sie jetzt mit dem Fadenkreuz das gesamte Bild als Zielfenster der Rotation. Mit dem nun folgenden Fadenkreuz legen Sie den Angelpunkt der Drehung im Zielfenster ebenfalls in der Bildmitte fest. Daraufhin stellt Ihnen DENISE den Rotationswinkel links oben im Bildschirm dar. Wenn Sie jetzt die Maus bewegen, können Sie die Gradzahl einstellen, gleichzeitig sehen Sie dabei, wie sich der Quellbildrahmen im Zielbild dreht.
Stellen Sie 350 Grad (= -10 Grad) ein und klicken Sie mit der linken Maustaste. Die Rotation wird ausgefĂŒhrt, das Ergebnis im Zielbild abgelegt. âGreifenâ Sie daraufhin dieses Ergebnis wieder mit dem Icon âQuellbildâ, löschen Sie das Zielbild sofort mit einem Klick auf den MĂŒlleimer und verkleinern Sie das gedrehte Ergebnis mit dem Faktor 0.9, wie wires Ihnen in der letzten Folge der âBildwerkstatt" gezeigt haben. Achten Sie bei der Verkleinerung darauf, daĂ Sie das Bild möglichst in die Bildmitte positionieren. Das Programm hat natĂŒrlich auch eine Positionierungshilfe, alles möchten wir hier aber nicht verraten ...
Weitere ausgewÀhlte Befehle von DENISE
Speichern Sie das Ergebnis mit einem Druck auf die Taste RETURN und einem Klick auf den Button âNEUâ automatisch in die Bilddatenbank von DENISE ein. Dann wĂ€hlen Sie das Ursprungsbild aus und erstellen die nĂ€chsten Phasen fĂŒr die Drehwinkel -20, -20, ... Grad und die Verkleinerungen 0.8,0.7,...
ZurĂŒck in der Bilddatenbank von DENISE, erstellen Sie automatisch den Film aus den Einzelbildern: Mit den vertikalen Scrollpfeilen suchen Sie das erste und das letzte Bild der âRotationsserieâ und merken sich deren Bildnummem. Durch die praktische, verkleinerte Darstellung der Einzelbilder in der Bilddatenbank können Sie die Animationssequenz schnell erkennen. Klicken Sie auf das Icon âFilm erstellenâ und geben Sie Start- und Endnummer Ihrer Animation ein: DENISE schreibt daraufhin alle Befehle fĂŒr eine Einzelbildanimation in das Storyboard des Filmeditors, hinter die bisherigen EintrĂ€ge.
Auch dieser Filmteil ist bereits fertig fĂŒr Sie erstellt: Die Strukturen âC_MARY.STRâ fĂŒr den Farb- bzw. âM_MARY.STRâ fĂŒr den Monochrommonitor enthalten alle erforderlichen Einzelbilder und Storyboardbefehle.
Damit kommen wir zum letzten Teil unseres Computerfilms, den Sie ebenfalls mit âSTR ladenâ oder âSTR zuladenâ komplett in den Filmeditor von DENISE einladen können. Die beiden Strukturen heiĂen âC_TEIL3.STRâ bzw. âM_TEIL3.STRâ. Hier zeigen wir Ihnen noch einige weitere Effekte aus IMAGIC, mit denen Sie Grafiken unterschiedlicher Art prĂ€sentieren können. Wenn Sie bis jetzt alle Schritte dieser Serie mitgemacht haben, brauchen Sie unsere Hilfe eigentlich nicht mehr, um die Anweisungen im Filmeditor zu verstehen und nach eigenen WĂŒnschen umzubauen... (Wissen Sie jetzt, wie die Laserstrahlen um das Capitol herum entstehen?)
Bewegung durch Rotation
Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle von Ihnen verabschieden und uns fĂŒr Ihre Aufmerksamkeit (und Ihre Geduld) bedanken. Und vielleicht ist auch der eine oder andere unter Ihnen, der durch diese Serie Gefallen an dem Thema âComputergrafik' gefunden hat, so wie es uns selbst vor beinahe drei Jahren erging, als die Ur-Ur-Version von IMAGIC die ersten Linien ĂŒber den Bildschirm flimmern lieĂ.
So wie es sich heute darstellt, entwickelt sich die Computergrafik immer mehr zu einem Schwerpunkt der modernen Computertechnik, aus der modernen Videotechnik sind Computer schon gar nicht mehr wegzudenken. Wir sind selbst gespannt auf die Entwicklung der nÀchsten Jahre und versuchen, soweit uns das möglich ist, selbst etwas dazu beizutragen. Und vielleicht treffen wir oder Sie eines Tages auch unseren Helden Edmond wieder, in einem der unzÀhligen Computerlabyrinthe in den Spielautomaten der Zukunft auf der Suche nach Alice...
... fade WIND using FLAP_UP ( 300 );
fade SCREEN using
FADE_DUT ( 250, $777 );
load WHITE;
TRESET;
TFONT ( high, 100);
text (t_center, t_center)
[ GOODBYE ! ];
end;
Alexander Beller & Jörg DrĂŒcker
PS: Es ist geplant, in der nÀchsten Ausgabe einen kleinen Wettbewerb auszuschreiben, durch den interessierte Leser u.a. ein Original-IMAGIC gewinnen können. NÀheres in der April-Ausgabe der ST Computer.
Das Capitol