Man schreibt das Jahr 1989, Monat November, der Tag ist ein Donnerstag - wie konnte es anders sein? Seit ĂŒber vier Jahren gehört der ATARI ST zu den beliebtesten Computern in einem Bereich, der schwer zu definieren ist (falls das ĂŒberhaupt wichtig ist). Wie der menschliche Körper im spĂ€ten Mittelalter, ist dieser Rechner Grundstein fĂŒr anatomische Studien, verschiedene Versuche und noch interessantere Erweiterungen.
Alles nur Denkbare, falsch, sogar alles nur Vermutbare wurde auf diesem Rechner ausprobiert. Die TrĂ€ume vieler engagierter Programmierer wurden Schritt fĂŒr Schritt RealitĂ€t. Der Rechner hat zu seiner ursprĂŒnglichen Form immer mehr Abstand bekommen. Wir haben der Rolle von Dr. Frankenstein zugestimmt und versucht, uns fĂŒr Sie eine Hybride, einen Super-ST. auszudenken. Vielleicht haben Sie SpaĂ daran, an unserem Experiment teilzunehmen.
Unter dem gelben Tuch kann man kaum Formen erkennen. Die Spannung ist unertrĂ€glich (es war schon gestern nacht genauso unertrĂ€glich, als wĂ€re Vollmond), und die HĂ€nde zittern. Viele Augenpaare schauen in der Dunkelheit auf die Gestalt, die sich unter dem gelben Tuch befindet. In den Gedanken vieler Anwesender bewegen sich die EindrĂŒcke des ersten Momentes, als alles noch eine Idee war.
Vielleicht hat alles als kleiner Traum von mehr Leistung angefangen. Eine Art âCray II' in Kleinformat. Vielleicht war es purer Neid, als man sich in den Uni-Aulas ĂŒberall mit irgendwelchen Workstations auseinandersetzen muĂte, oder vielleicht war es, wie gesagt, nur die Verwirklichung alter TrĂ€ume. So alt - Ă€lter als der ATARI ST selbst. Man weiĂ es heute nicht mehr, oder besser gesagt, man will es nicht mehr wissen, weil es nicht wichtig ist. Wichtig ist das neue 'Wesen', das unter dem gelben Tuch 'lebt*. Es wird Zeit, daĂ diese Spannung zu einem Ende kommt.
Langsam wird die Gestalt von ihrem Schleier befreit. Die ersten Formen lassen sich erblicken, die Spannung lĂ€Ăt langsam nach. Sehr bekannte Formen werden dem Zuschauer immer deutlicher. Ein ATARI ST in seiner MEGA-Version steht da. Eine Festplatte - der Name ist immer noch nicht zu erkennen - leistet ihre Dienste als Massenspeicher. Ein anderes GerĂ€t, das ungefĂ€hr die gleichen MaĂe der Festplatte besitzt, kann man ebenfalls entdecken. SpĂ€ter stellt sich heraus, daĂ es sich um eine Wechselplatte handelt. Neben diesem Turm steht ein GerĂ€t, das wie ein Floppy-Laufwerk aussieht, aber in seinem Schlitz vorne eine Kassette hat. Es ist ein Band-Streamer. Mehrere Monitore stehen angeblich zur Auswahl. Unter anderem der schon bekannte SM 124, aber auch ein groĂer 19â Monitor, der uns mit seinen blinden Augen im Moment nur reflektieren kann. Ăberall stecken Karten und verschiedene andere GerĂ€te. Das alles ist ziemlich unĂŒbersichtlich und fast monströs.
Kein Applaus von seiten der GĂ€ste. Die schauen sich nur fragend in die Augen, ohne ganz zu begreifen, was das alles sein soll. Welches Mysterium kann sich in etwas verstecken, das man schon kennt? Was ist neu an einem MEGA ATARI ST, den man sowieso zu Hause hat? FĂŒr die Veranstalter aber ist das Ganze eindeutig. Sie stehen hinter dem Monstrum mit einem LĂ€cheln im Gesicht. Es braucht nur ein kleines âKlickâ, und der gewĂŒnschte Prometeus ist erweckt. Verschiedene GerĂ€usche und Farben erfĂŒllen den Raum, und auf einmal tritt das Auditorium dem GerĂ€t immer und immer nĂ€her.
Bild 2: Ein FarbgroĂbildschirm gehört dazu.
Der erste Traum wird Wirklichkeit
Der ATAR! ST war immer ein sehr schneller Rechner. Als er vor ĂŒber vier Jahren auf den Markt kam. war seine Geschwindigkeit gegenĂŒber anderen Rechnern, die erhĂ€ltlich waren, ein absolutes Rennpferd. Die Aufsteiger von Commodore 64 sowie Umsteiger von PC-XT waren (sind immer noch) absolut zufrieden mit der AusfĂŒhrungsgeschwindigkeit des ATARI STs. Langsam wurden aber die Programme komplizierter, und man hat nach noch mehr Geschwindigkeit verlangt. Die alten Zeiten, in denen man sich mit einem âDataset' gequĂ€lt hat, gerieten rapide in Vergessenheit, und man gab sich mit der âlĂ€cherlichen' 8 MHz-Taktfrequenz nicht mehr zufrieden. Die erste Lösung fĂŒr diesen Traum war der Einbau eines M68020. Die Pak-Erweiterung brachte mehr Leistung und eine Geschwindigkeitssteigerung mit sich. Da aber das TOS nicht M68020-Code-tauglich war, muĂten unbedingt einige Modifikationen im TOS selbst vorgenommen werden. Trotzdem laufen bis heute noch nicht alle Programmen unter dieser Lösung.
SpĂ€ter, viel spĂ€ter, wurde eine andere Richtung eingeschlagen, die plausibler und unkomplizierter war. Die Firma Pro VME baute eine kleine Schaltung, die den ST um einiges pfiffiger machte (siehe ausfĂŒhrlichen Bericht in Heft 7/8 1989). Das war der erste Schritt zur Verwirklichung unseres Traums. Das Hypercache ist schnell eingebaut. Sie mĂŒssen Ihren Rechner aufmachen. die eingebaute CPU auslöten (versuchen Sie bitte nicht, sie zu retten - es hat keinen Sinn!) und stattdessen einen Sockel einlöten, der zum Lieferumfang von Hypercache gehört. In diesen Sockel wird die Karte eingesteckt, die den neuen Prozessor und das Cache selbst beinhaltet.
Als 16 MHz-Erweiterung bietet sich Hypercache oder Turbo 16 an.
ZusĂ€tzlich mĂŒssen Sie noch zwei DrĂ€hte löten: der eine wird mit den Soundchips verbunden und dient dazu, das Cache ein- und auszuschalten, der andere wird auf den Pin 39 des Shifters gelötet, wodurch die nötigen 16 MHz gewonnen werden. Das warâs. Jetzt haben wir einen ATARI ST, der mit 16 MHz getaktet ist. Die Steigerung ist gewaltig und funktioniert mit umheimlich vielen Programmen (wir haben es mit vielen Programmen probiert, und bis jetzt hat es mit allen funktioniert. Wir haben aber nicht mit alle Programmen den Versuch gemacht. Es ist insofern durchaus möglich, daĂ es mit einiger Software nicht geht, obwohl das unwahrscheinlich ist). Einmal eingebaut -und man möchte es nicht mehr missen. Der erste Traum ist fast vollstĂ€ndig.
Man hÀtte denken können, daà diese Geschwindigkeitssteigerung ausreichend wÀre, aber dem ist nicht so. Einmal im Rausch, will man immer mehr. Seit langem hat man versucht, dieses Problem mit Software zu lösen, und hatte damit gute Erfolge. Mit dem Hypercache wurde aber definitiv eine Barriere durchbrochen.
Was könnte man noch tun. um es mit zusĂ€tzlichen Mitteln noch schneller zu machen? Mitte letzten Jahres kam ein Programm auf den Markt, das den ATARI ST um einges beschleunigte: eine Art Software Blitter, der sich mit vielen Programmen vertrĂ€gt. Er ist ein ACCESSORY, wird einmal eingeschaltet, und das Ergebnis ist sofort auf dem Bildschirm sichtbar (es geht letztlich um diese Ausgabeform). Turbo ST, so heiĂt dieses Produkt. ist mittlerweile eine Software, die fast jeder besitzt. Allein sie, die mittlerweile in der Version 1.6 vorliegt, schafft eine enorme Steigerung gegenĂŒber einem normalen ST. sogar mit eingebautem Blitter. Aber beide Erweiterungen zusammen, also Hypercache und Turbo ST, verwandeln einen normalen ST in eine Rakete. Da kommt Freude auf. Es ist schwer zu sagen, in welchen Prozenten sich diese Steigerung bewegt. Bei normalen Texten, die ĂŒber den VDI dargestellt werden, betrĂ€gt die Steigerung ungefĂ€hr 100%. Werden die Texte ĂŒber den VT 52 dargestellt, liegt die Steigerung bei fast 150%. Das ist doch ganz schön, oder?
Die GĂ€ste sind immer verblĂŒffter. Aus der EnttĂ€uschung der ersten Minuten wird eine immer wachsendere Begeisterung. Buchstaben blitzen ĂŒber den Bildschirm, Grafiken werden vergröĂert und wieder verkleinert in einem Tempo, das man vorher nicht hat ahnen können. Das Monstrum lebt und wird immer gröĂer.
Bild 1: Eine eingebaute MGE-Grafikkarte
Der zweite Traum: Leistung
Ohne Zweifel ist diese Geschwindigkeitssteigerung durch den Einbau eines Hypercaches und von Turbo ST ein Leistungsgewinn, aber wir möchten jetzt einmal von der Rechenleistung sprechen. Was kann man in dieser Richtung machen? Mit Software ist nicht viel getan. Hier hat ATARI selbst Hilfe geleistet. Es war zwar nicht die erste, aber es war und ist immer noch die gĂŒnstigste Lösung. Dieser Traum heiĂt Coprozessor MC 68881. Von ATARI wird er nur fĂŒr den MEGA ST geliefert, und der Einbau ist absolut unkompliziert: Der MC 68881 wird einfach in der Busstecker, der sich im Inneren des Rechners befindet, eingesteckt. Andere Hersteller bieten fĂŒr alle ST-Modelle eine Ă€hnliche Karte an. Da ist der Einbau aber um einiges komplizierter.
Was bringt diese neue Karte an Leistung? Kann man das wie bei Hypercache oder Turbo ST auf dem Bildschirm sehen? Hier wird es schon schwieriger. Ein Coprozessor bringt seine Leistung im Bereich der Arithmetik, also wenn Sie viel zu rechnen haben und vor allem, wenn diese Rechnungen sehr intensiv und komplex sind. Hierbei muĂ die Software ebenso mitspielen, denn sonst wird der Coprozessor nicht wahrgenommen. Eine Software, die die Möglichkeiten einer solchen Erweiterung nicht ausnutzt, wird nicht schneller in der AusfĂŒhrung, egal ob der Coprozessor installiert ist oder nicht. Mittlerweile bieten aber viele Software-HĂ€user vor allem bei Compiler-Sprachen spezielle Versionen an, die diese sinnvollen Erweiterungen unterstĂŒtzen.
Das Auditorium wird immer unruhiger und aktiver. Der eine möchte ein spezielles Sieb des Eratosthenes probieren, der andere möchte sehen, wie lange das Monstrum fĂŒr die vollstĂ€ndige Lösung des Acht-Damen-Problems braucht. Das GedrĂ€nge wird immer gröĂer - die Aussteller lĂ€cheln im Hintergrund immer weiter.
Der dritte Traum: die Vision
âIch hatte einen Traum. Ich habe meinen Rechner gesehen. Er hatte einen supergroĂen Bildschirm auf dem alles sehr scharf und bunt war. Es war wie im FrĂŒhling!'
Eines der hervorstechendsten Merkmale des ATARI ST war von Anfang an seine gute SW-Auflösung und sei ne flimmerfreie Darstellung.
Dadurch wurde dem ATARI ST seit seiner EinfĂŒhrung auf dem Markt ein groĂes MaĂ an ProfessionalitĂ€t zugestanden. Was die Farbe angeht, sieht die Sache absolut anders aus. Die Menge an Farben, die der ST darstellen kann, sowie die geringe Auflösung der unteren Farben macht den ST in diesem Bereich fast unbrauchbar, höchstens fĂŒr Spiele zu gebrauchen.
Trotz seiner guten Auflösung im SchwarzweiĂmodus wuchs das Verlangen nach einer noch höheren QualitĂ€t. Als der ATARI ST im DTP-Bereich FuĂ gefaĂt hatte, wurde noch deutlicher, daĂ der SW-Monitor einfach zu klein war. Jeder andere Rechner konnte mit einer zusĂ€tzlichen Karte einen l9"-Monitor ansteuern, nur der ST nicht. Auch Farben, viele verschiedene sogar, können sehr unterschiedliche Rechner darstellen. Sechs Farben sind auf keinen Fall ein Standard. Man muĂ mehr können. Viel mehr.
Die MAXON-Grafik-Expansion ist eine Karte, die ebenfalls wie die Coprozessorkarte in den Busstecker des Mega ST eingesteckt wird. Sie hat verschiedene Auflösungen, und das sowohl in Farbe als auch in Monochrom. Bis zu 256 verschiedene Farben auf einer Palette von 262144 kann die MGE gleichzeitig darstellen. Und das bei einer Auflösung von 640x480 Pixeln. Im SW-Modus, besser gesagt im Duochrombetrieb, kann man mit der MGE 1280x960 Bildpunkte darstellen. Die mitgelieferte Software, ein speziell fĂŒr diese Karte entwickelter VDI-Treiber, ermöglicht das problemlose Arbeiten mit vieler und wichtiger Software. wie zum Beispiel CALAMUS. Neue Horizonte öffnen sich mit dieser Erweiterung sowohl fĂŒr den Programmierer als auch fĂŒr den Anwender.
Die Zuschauer in der zweiten Reihe, die nicht viel von Programmierung verstehen, haben von ihren Ellbogen Gebrauch gemacht und erreichten die vordere Reihe. Fast alle erfahrenen Anwender versuchten, mit der Maus und der Tastatur die Farben oder die Darstellung zu Ă€ndern. Der Raum reflektierte stĂ€ndig die verschiedenen Farben, die das âMonstrum' pausenlos wie ein ChamĂ€leon generierte.
Der vierte Traum: The Great Pretender
Wer erinnert sich heute noch an die ersten Jahre, in denen es nicht viel Software fĂŒr den ATARI ST gab, und ein CP/M-Emulator eine BrĂŒcke zwischen einem Berg bestehender Software und dem ST schuf? Fast niemand, es liegt einfach zu weit in Zeit und Raum zurĂŒck. SpĂ€ter, als das Angebot schon sehr groĂ war, kam der erste gut funktionierende MS-DOS-Emulator: PC ditto. Diese Software-Emulation, die sehr langsam ist, tat fast zwei Jahre ihren Dienst und wurde fĂŒr viele, die MS-DOS-Software am ST probieren wollten, eine richtige Lösung.
Was aber kann man heute in diesem Bereich machen? Kann mein ST MS-DOS besser emulieren als PC-ditto? Unserer kann es! Es ist ebenfalls wie das Hypercache, die Coprozessorkarte und die MGE eine Lösung, die man im Rechner intern ausfĂŒhren muĂ. PC-Speed, so heiĂt der Emulator, der in unserem Monstrum seine Dienste verrichtet, wird direkt auf die CPU gelötet. NatĂŒrlich ist das nicht kinderleicht, aber mit ein wenig Geduld problemlos zu bewĂ€ltigen. Dann noch ein wenig Software, und unser Super-ST hat sich wieder in einen anderen Rechner verwandelt. Der PC-Speed ist sehr schnell und eine riesige Menge von MS-DOS-Programmen lĂ€uft unter dieser Emulation.
NatĂŒrlich ist nicht jeder Anwender auf MS-DOS fixiert. Unter uns gibt es auch ein paar Feinschmecker, die, wenn es sich um Emulation handelt, dann eher einen ârichtigen' Rechner emulieren möchten. Zum Beispiel den mit dem Apfel. Sie wissen schon, den âMac'.
Beliebt, in Europa aber fĂŒr Studenten fast unerreichbar, ist der Macintosh von APPLE. Im Grunde ist der ATARI ST fĂŒr vieles nur eine Art Zwischenlösung. Von dem, was der Geldbeutel nicht schafft, können wir nur trĂ€umen und deswegen existiert seit fast zwei Jahren ein Macintosh-Emulator, der im Inneren unseres STs herumgeistert. Man braucht den Rechner nicht aufzumachen, man muĂ nur einfach einstecken. Dann wieder ein wenig Software (in diesem Fall sogar fremde Software, von Apple nĂ€mlich), und man hat auf dem ST einen Macintosh-Rechner.
Jetzt kamen von ganz hinten Herren mit NadelstreifenanzĂŒgen, einem Melonenhut auf dem Kopf und einem Stock in der Hand, betrachteten das âMonstrum' skeptisch und gingen sofort wieder, als wĂ€ren sie beleidigt.
Der fĂŒnfte Traum: die Masse
Alles fing mit einem kleinen, fast lĂ€cherlichen Floppy-Laufwerk an. Es war ziemlich unbrauchbar, weil es von der KapazitĂ€t her einfach zu klein war. Die ersten fremden, aber gröĂeren Laufwerke kamen kurz danach. Der AnschluĂ ist unproblematisch. denn der ST ist von Haus aus schon so vorbereitet, daĂ man jedes beliebige Laufwerk anschlieĂen kann. Aber der Bedarf nach gröĂeren und schnelleren externen Massenspeichern wurde immer stĂ€rker.
Die ersten Festplatten hatten Schwierigkeiten, sie waren langsam, teuer und von der KapazitÀt her nicht sehr berauschend. Jetzt aber gibt es eine wahre Flut von Platten (siehe in ST 12/89 die Vorstellung verschiedener Platten von Claus Brod). Nicht nur, daà die Platten schneller wurden, auch die KapazitÀten gingen in die Höhe, und die Preise wurden immer niedriger.
Bei unserem Super ST haben wir uns fĂŒr eine andere Lösung entschieden. Eine etwas komplizierte, aber elegante: Wir haben eine Platte im MEGA ST-GehĂ€use installiert. Wie man das macht? Im Grunde ist es relativ einfach, weil genĂŒgend Platz und alles, was man an Schnittstellen braucht, vorhanden ist. Wir haben eine Quantum-Platte mit 80 MByte und ein SCSI-Interface von ICD verwendet. Der Host-Aadapter von ICD wird an den ACSI von ATARI angeschlossen, und mit der Software von ICD oder mit den Harddisk-Treibern aus dem Scheibenkleister wird die Platte angesprochen (eine genaue Anleitung, wie man eine Platte mit einem SCSI-Interface einbaut, findet man in dieser Ausgabe der ST Computer. AuĂerdem wird ein SCSI-Host-Adapter als Hardware-Projekt vorgestellt). Falls Sie persönlich diese Lösung nicht bevorzugen, gibt es im Moment genĂŒgend Platten, die man einfach am DMA-Port anschlieĂen kann.
Aber was macht man. wenn die Platte voll ist? Ja, dann brauchen Sie ein Backup davon. Machen Sie das auf Diskette, kann es sehr lange dauern. Bis jetzt war fast nichts anderes möglich. Wir haben uns bei unserem Experiment fĂŒr die Wechselplatte von ATARI entschieden. Das Megafile 44 stellt ein absolut gĂŒnstiges Preis/LeistungsverhĂ€ltnis dar. Das Medium sowie die KapazitĂ€t stimmen allemal.
Das Auditorium war hellauf begeistert. Funkelnde Augen betrachteten das Monstrum, das sich immer weiter entfaltete, wie ein gutmĂŒtiges Ungeheuer. Kurz danach leerte sich der Raum. Die Veranstalter, die ihr LĂ€cheln auf dem Gesicht immer noch nicht ausradiert hatten, gingen ebenfalls. Im Raum blieb das âMonstrum* alleine zurĂŒck.
Ein Streamer lĂ€Ăt sich z.B. leicht in das GehĂ€use einer ATARI-Floppy bauen und ĂŒber ein SCSI-Interface (Bauanleitung diese Ausgabe) anschlieĂen.
Das ernĂŒchternde Erwachen
Das alles hier ist nicht irgendeine redaktionelle Phantasterei, sondern pure RealitĂ€t. Der ST, den viele Anwender schon fast abgeschrieben hatten, die schon ungeduldig auf den neuen ATARI-TT warteten, ist durchaus noch erweiterbar. Unsere TrĂ€umerei in diesem Artikel ist fĂŒr viele Anwender eine feste RealitĂ€t. Ob alles, was wir beschrieben haben, einen vernĂŒnftigen Nutzen hat, bleibt jedem selbst ĂŒberlassen. Ob es unbedingt so teuer sein muĂ, wie wir es geschrieben haben mit Sicherheit nicht. Die Alternativen sind gewaltig. Man muĂ z.B. nicht unbedingt PC-Speed nehmen, wenn man einen MS-DOS-Rechner emulieren möchte, es gibt andere Emulatoren auf dem Markt, wie den Supercharger, den man einfach einstecken kann, ohne den Rechner aufmachen zu mĂŒssen. Ebenso gibt es neben Aladin den Spectre 128, oder, wenn man eine höhere Auflösung im SW-Modus erreichen möchte, kann man genauso zwischen den verschiedenen Karten, die die Firma Matrix anbietet, wĂ€hlen oder direkt bei ATARI einen SM 194 kaufen. Beider Wahl von Massenspeichern ist die Qual der Wahl noch gröĂer. Man hat eine Reihe von Lösungen, die von uns gar nicht angesprochen wurden, z.B.: Bandstreamer, CD-ROM, RAMs-Bank etc.
Wie Sie sehen, kann man sich diesen Rechner so gestalten, wie man möchte, man muĂ nur seine eigenen BedĂŒrfnisse kennen und dann anfangen zu suchen.
Schöne TrÀume!
Bild 5: Auch in eine Wechselplatte lĂ€Ăt sich eine zusĂ€tzliche Festplatte einbauen (s. diese Ausgabe).