← ST-Computer 03 / 1995

Quick-Tips

Grundlagen

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Wenngleich die Aussage von Herrn Bley zutrifft, so ist sie nicht vollstÀndig und bedarf daher der ErgÀnzung.

GrundsĂ€tzlich ist richtig, daß die Versorgung der Terminatoren (AbschlußwiderstĂ€nde 220Ω gegen +5v, 330Ω gegen Masse) vom Host erledigt werden sollte. Insofern ist der TT in dieser Hinsicht ‘unterversorgt’, wie Herr Bley richtig feststellt. Dies setzt aber voraus, daß alle anderen am Bus hĂ€ngenden Devices ‘TRMPWR’ (= Terminator Power = Versorgung der Terminatoren mit +5V) nicht auf den Bus legen, um möglichen Überlagerungen vorzubeugen. Bei manchen GerĂ€ten lĂ€ĂŸt sich die Versorgung des Pins 26 am SCSI-Bus (nicht zu verwechseln mit Pin 25 an der weiblichen Sub-D-Buchse am Rechner) mit +5V per Jumper abschalten, andere wiederum sind an diesem Pin stĂ€ndig aktiv.

Dies wiederum bedeutet, daß bei mehreren GerĂ€ten am externen SCSI-Bus, bei der von Herrn Bley vorgeschlagenen Lösung, keines die Versorgung der Terminatoren ĂŒbernehmen darf. Tritt der Umstand ein, daß möglicherweise sogar mehrere GerĂ€te die 5 V auf den Bus legen, so sind Fehler beim Lesen/Schreiben vorprogrammiert. Ursache ist die Tatsache, daß nicht alle GerĂ€te (da in der Regel jedes ein eigenes Netzteil hat) exakt 5 V produzieren, sondern je nach Belastung die Spannung geringfĂŒgig schwanken kann. Es versorgt daher immer das GerĂ€t, das die höchste Spannung fĂŒhrt. So versorgt demnach ein externes CD-ROM, dessen primĂ€r getaktetes Netzteil bei nicht eingelegtem Medium quasi im Leerlauf mit etwas mehr als 5 V lĂ€uft, den Bus solange, bis das Laufwerk gestartet wird. Nun sinkt die Spannung um 1/10 oder 2/10 Volt, was dazu fĂŒhrt, daß ein anderes am Bus hĂ€ngendes GerĂ€t die Versorgung ĂŒbernimmt. Dieses Hin und Her bekommt dem Bus nicht. UnabhĂ€ngig davon produziert das nahezu leerlaufende Netzteil unseres, eben beschriebenen, CD-ROMs ziemliche Oberwellen auf der 5 V-Leitung, da ein PrimĂ€rnetzteil erst unter Belastung halbwegs "sauber“ Spannung abgibt. Dem Artikel von Herrn Bley mĂŒĂŸte hinzugefĂŒgt werden, daß bei Versorgung der Terminatoren nur der Rechner - falls er wie beschrieben umgebaut ist - diese Leitung versorgt. Alle anderen Devices mĂŒssen dann so eingestellt sein, daß sie nicht 5V auf den Bus geben. Bedauerlicherweise kann dies bei manchen GerĂ€ten nur dadurch erreicht werden, indem die Leiterbahn zu Pin 26 unterbrochen wird.

Da sich die Versorgung der Terminatoren nach der höchsten Spannungsquelle richtet, wird die durch die Flußspannung der Diode um ca. 0,65 V herabgesetzte Versorgungsspannung dann ohnehin nicht wirksam, wenn noch wenigstens ein Device am Bus hĂ€ngt, das TRMPWR auf den Bus liefert. Der von Herrn Bley beschriebene Umbau kann daher funktionieren - muß es aber nicht. Nicht erklĂ€rbare Schreiboder Lesefehler sind die Folge (z.B. das Schreiben auf Wechselplattenmedium wird plötzlich, meist bei lĂ€ngeren Dateien oder lĂ€ngerem Schreiben, eingestellt).

Die Lösung: Alle Devices und der Host geben die 5 V ĂŒber eine Diode (1N4001) an Pin 26 (beim TT an Pin 25 der SubD). Die Terminatoren werden dann ĂŒber das GerĂ€t versorgt, das das höchste Potential bietet (bei Differenzen von wenigen mV). Selbst bei Schwankungen tritt immer das GerĂ€t mit dem höchsten Potential ein - RĂŒckflĂŒsse auf die anderen GerĂ€te sind ausgeschlossen (Sinnvoll wĂ€ren dann noch eine Mini-Sicherung 1A sowie ein Block-C mit 100”F und ein kleiner Elko mit 4,7”F gegen Masse)

Peter J. Kotulla

Kampf dem Speicherfresser

Im Falcon-TOS existiert ein Ă€rgerlicher Fehler, der sich dadurch bemerkbar macht, daß nach einer gewissen Zahl von Fensteröffnungen im Desktop nicht mehr genug Speicher vorhanden ist, ein Programm zu starten, selbst wenn man alle Fenster ordnungsgemĂ€ĂŸ geschlossen hat. Beim Öffnen eines Laufwerkfensters im Desktop werden 21552 Bytes Speicher reserviert, aber nicht mehr freigegeben, wenn das Fenster geschlossen wird. Um diesen Mißstand zu beheben, kann man einfach ein kleineres Programm starten, das mit dem beschnittenen Speicher noch lauffĂ€hig ist.

Nach dem Beenden dieses Programmes ist der verloren geglaubte Speicher wieder verfĂŒgbar. Es reicht beispielsweise ein Programm, welches sofort wieder terminiert.

Start: clr.w -(sp) trap#1 .end

Praktischerweise kann man dieses Programm nun als Icon auf dem Desktop verewigen, um es bei Bedarf schnell starten zu können. Wahlweise ist es natĂŒrlich auch möglich, das Programm auf eine Taste zu legen, wie z.B. eine Funktionstaste. Die komplette Aktion zum Freigeben des Speichers dauert insgesamt somit nicht lĂ€nger als zwei Sekunden.

Natalie LĂŒbcke