← ST-Computer 07 / 2002

Atari-Fan des Monats: Danielle Berry

Aktuelles

Danielle Berry wurde 1949 unter dem Namen Dan Bunten geboren. In den frĂŒhen 90er Jahren unterzog sich Dan einer (Zitat) "PronomenĂ€nderung" und wurde Danielle Berry.

Danielle entwickelte 1983 das vielleicht erste Multiplayer-Spiel der Computergeschichte, das von Fans in aller Weit immer noch fĂŒr das beste Spiel aller Zeiten gehalten wird: M.U.L.E.

Das erste Spiel ihrer Karriere veröffentlichte Danielle jedoch 1978 fĂŒr den Apple II. "Wheeler Dealers" wurde zusammen mit einer Erweiterung fĂŒr vier Spieler, die der Apple von Haus aus nicht bot, ausgeliefert. Hier wurden also die ersten Weichen fĂŒr MultiplayerGames gestellt. FĂŒr M.U.L.E. konnte Electronic Arts als Publisher gewonnen werden. Danielle war unzufrieden mit den grafischen FĂ€higkeiten des Apple und begeisterte sich fĂŒr den Atari 800, der 256 Farben und Sprites bot. Als Danielle Electronic Arts die Möglichkeiten des Atari fĂŒr ein neues grafisches Spiele aufzeigte, engagierte das amerikanischen Unternehmen einen Designer, der EntwĂŒrfe auf dem Computer entwickelte. Noch etwas faszinierte Danielle am Atari: Ohne zusĂ€tzliche Adapter konnten hier mehrere Joysticks gleichzeitig angeschlossen werden. Der Weg war frei fĂŒr das erste grafische Multiplayer-Spiel.

M.U.L.E, verkauft 30.000 Exemplare - ein beachtlicher Erfolg, wenn man bedenkt, dass Computer in den 80er Jahren im privaten Bereich bei weitem nicht so verbreitet waren wie heute, und der Atari im 8-Bit-Markt niemals den Erfolg des C64 erreichen konnte, Bis heute gibt es Fanseiten und -gruppen, die das Spiel enthusiastisch wie am ersten Tag spielen.

Danielle Berry hatte jedoch weitere Erfolge. 1984 folgte das fast ebenso legendĂ€re Spiel "Seven Cities of Gold". Gleichzeitig sollte es das letzte Spiel sein, dass Danielle fĂŒr den Atari 800 bzw, XL und XE entwickeln sollte, denn Electronic Arts konzentrierte sich auf die grĂ¶ĂŸeren MĂ€rkte des C64, Mac und PC.

Im Sommer 1998 verstarb Danielle. ZurĂŒck bleibt eine Gemeinde dankbarer Fans und eine Spieleindustrie, die in der heutigen Form ohne sie unmöglich gewesen wĂ€re.

Thomas Raukamp