âDas Atari-Magazin von Usern fĂŒr Userâ, so bezeichnete sich die ST Vision, war vielen aber nur von der gleichnamigen PD-Serie ein Begriff. Was ist das fĂŒr ein Magazin, welches eine der bekanntesten PD-Serien schuf, aber nur selten als Magazin wahrgenommen wurde?
ST Vision war eine Veröffentlichung des gleichnamigen Anwenderclubs aus Langen. Wer ein Abo ĂŒber sechs Ausgaben abschloss, wurde automatisch Mitglied im Club und konnte Disketten aus der PD-Serie zu reduzierten Preisen erwerben. Die frĂŒhen Ausgaben waren typisch fĂŒr ein Club-Magazin in geringer Auflage: S/W-Druck, zweispaltiges Layout und wenig Screenshots. Mit 60 Seiten hatte aber schon die Ausgabe 5/88 einen Umfang, den die aktuelle ST-Computer nur zu JubilĂ€en erreicht. Dies hatte sie zum Teil auch ihren Anzeigekunden zu verdanken, Firmen wie Tommy Software, Omikron und diverse HĂ€ndler warben im Heft. Noch im Jahr 1988 war eine deutliche Professionalisierung zu bemerken und sowohl von der HeftqualitĂ€t als auch dem Umfang kam die Vision den gĂ€ngigen ST-Magazinen nahe.
Inhalt
Trotz einer vergleichsweise kleinen Redaktion deckte die ST Vision die wesentlichen Themenbereiche ab und veröffentlichte auch regelmĂ€Ăig Listings. Wie beim PD-Journal war einer der Themenschwerpunkte die Public-Domain-Software, bei den kommerziellen Programmen wurden hauptsĂ€chlich die ĂŒblichen VerdĂ€chtigen wie Spectre 128 oder fibuMAN getestet. Relativ umfangreich war auch der Spieleteil, nur Hardware-Basteleien â eine SpezialitĂ€t der ST-Computer â kamen zu kurz.
Zu vielen Computer-Magazinen der 80er gehörte ein Comic-Strip: Veteranen werden sich an Dr. Nibble, Kosinus oder Starkiller erinnern. Bei der ST Vision hieĂ dieser âAGNUS - Der Hardvirusâ. Titelheld AGNUS konnte sowohl innerhalb als auch auĂerhalb des Ataris Gestalt annehmen. Zeichner von AGNUS war Oliver Saalfeld, der auch Artikel schrieb und spĂ€ter zum PD-Journal wechselte.
Letzte Ausgabe
Laut der Deutschen Nationalbibliothek ist die 03/89 die letzte Ausgabe â und dies ist auch eine der Ausgaben, die fĂŒr diesen Artikel zur VerfĂŒgung gestellt wurden. In dieser Ausgabe ist nichts von Abschiedsstimmung zu spĂŒren und es wird eine vierte Ausgabe angekĂŒndigt. Doch einige Mitarbeiter arbeiteten nun fĂŒr den Heim Verlag: Kai-Uwe Wahl beispielsweise, der fĂŒr die ST Vision Vertriebsleiter und Mitglied der Chefredaktion war, sowie die Anzeigenleitung ĂŒbernahm. Er und Mit-Chefredakteur Michael SchĂŒtz bildeten die feste Redaktion des PD-Journals, ST-Vision-Autor Christian Strasheim schrieb nun auch fĂŒr das neue Magazin.
FĂŒr die ST-Vision-Hefte bedanke ich mich bei Konstantin Themelidis.