← ST-Magazin 11 / 1988

Lords of Conquest

ST-Fun

In Anlehnung an »Risiko« entstand ein packendes Strategie-Spiel. KÀmpfen Sie mit Freunden oder dem Computer um die Weltherrschaft.

Vier Eroberer im Clinch. Was liegt da nĂ€her als ein BĂŒndnis zwischen zwei Parteien? Wer sich Rohstoffe brĂŒderlich teilt, wird den anderen Spielern bald das FĂŒrchten lehren.

Horst und Toni liefern sich einen erbitterten Kampf um Mitteleuropa. Horst ist im Vorteil, denn seine LĂ€ndereien liefern mehr Rohstoffe, mit denen er wiederum mehr Waffen bauen kann als Toni. Da wendet sich das Blatt. Toni verbĂŒndet sich mit Tarik! Vor den geballten StreitkrĂ€ften muß Horst kuschen und sich darauf konzentrieren, sein Warenlager zu verteidigen. Der lachende vierte ist Paul: WĂ€hrend die drei anderen Spieler sich gegenseitig LĂ€ndereien wegschnappen, rollt er von hinten die Landkarte auf.

Jahrelange Freundschaften sind gefĂ€hrdet und Ehen können in die BrĂŒche gehen, wenn man sich in »Lords of Con-quest« vertieft hat. Dieses neue Strategie-Spiel von Electronic Arts hat recht einfache Grundregeln, doch sie reichen vollkommen aus, um intrigenreiche und fesselnde Partien zu entfachen. Wer das Brettspiel »Risiko« kennt, weiß, was ihn erwartet: Taktik und TĂŒfteleien bis zum bitteren Ende. Bevor man sich ans Erobern macht, wĂ€hlt man noch die Anzahl der Spieler (allein gegen den Computer oder bis zu vier menschliche Kontrahenten). Der Computer ist ein schlauer Bursche. Er spielt trickreich, benötigt nur kurze Denkpausen und steht in neun Schwierigkeitsstufen zur VerfĂŒgung.

Zu Beginn einer Runde wÀhlt man sich eine von 19 Landkarten aus, die auf der Programm-Diskette gesichert sind. Sie können auch eigene Karten entwerfen und speichern oder sich vom Programm eine Zufallskarte generieren lassen. Jede Karte ist in einzelne LÀnder unterteilt. Danach wÀhlen die Spieler immer der Reihe nach LÀndereien aus, die zu Spielstart in ihren Besitz gehen.

Es gibt zwei Wege, um bei Lords of Conquest zu gewinnen. Bei der Brutalo-Methode mĂŒssen Sie alle anderen LĂ€ndereien erobern. Es geht auch ein wenig friedlicher: Wer als erster eine bestimmte Anzahl von StĂ€dten grĂŒndet und sie gegen Angreifer verteidigt, wird zum Sieger erklĂ€rt.

Jeder hat jetzt seine LĂ€nder, und der Ernst des Lebens beginnt. Sie können nur LĂ€ndereien erobern, die an ihr Territorium angrenzen. Das klappt aber nur, wenn das angreifende Land mehr Punkte vorzuweisen hat als das Ziel der Expansions-GelĂŒste. Punkte gibt’s, wenn möglichst viele »eigene« LĂ€nder angrenzen oder ein Pferd, ein Boot, eine Waffe oder gar eine Stadt innerhalb der Landesgrenzen steht.

Die Spiele gegen den Computer sind eine echte Herausforderung, doch richtig intrigenreich wird’s erst, wenn Sie ein paar Kumpels vor dem ST zusammenscharen. Jetzt können Sie auch untereinander Handel treiben (ich krieg’ ein Pferd von dir, du bekommst ein GoldstĂŒck von mir) und die eingangs erwĂ€hnten Intrigen und BĂŒndnisse pflegen.

Lords of Conquest ist das ideale Einsteiger-Strategiespiel. Es ist relativ einfach, worunter die Motivation aber nicht leidet. Sie dĂŒrfen’s sehr gemĂŒtlich angehen lassen, bevor Sie sich an komplexere Partien mit Zusatzregeln wagen. Da Sie bei der Auswahl der Spielfelder nicht beschrĂ€nkt sind, bleibt »Langeweile« fĂŒr den Lords of Conquest-Spieler ein Fremdwort.

Zwei RĂŒffel gibt’s dennoch: Grafik und Sound reizen den ST nicht bis an die Grenzen seiner Hardware aus. Und gerade bei diesem Programm ist es Ă€rgerlich, daß es nur mit Farbbildschirmen lĂ€uft. So kommen nur Besitzer von Farbmonitor oder Fernseher in den Genuß dieses cleveren Strategie Spiels. (am)

Lords of Conquest

Hersteller: Electronic Arts
Anbieter: Rushware, Bruchweg 128-132,4044 Kaarst 2
Funktioniert mit Monochrom: Nein
Farbe: Ja
Blitter-TOS: Ja

StÀrken:
□ leicht zu erlernendes und spannendes Spielprinzip □ neun Computergegner, bis zu vier Spieler gleichzeitig □ Landkarten-Generator □ Speichern der SpielstĂ€nde

SchwÀchen:
□ bei Grafik und Sound wurde arg gespart

Heinrich Lenhardt