← ST-Magazin 05 / 1991

Jupiter's Masterdrive & Metal Masters

ST-Fun

Aus der Vogelperspektive

Kaum ein Monat vergeht, in dem nicht irgend ein Label einen Fahrsimulator ins Rennen schickt. Diesmal ist Ubi Soft mit »Jupiters Masterdrive« am DrĂŒcker. Auf dem Jupiter und neun seiner Nachbarn findet ein interplanetarischer Grand Prix statte Bevor die Konkurrenten an der Startlinie drĂ€ngeln, bietet ein geschĂ€ftstĂŒchtiger Außerirdischer diverse Extras feil: Neben Treibstofftanks, Turbo-Boostern und stĂ€rkeren Motoren sind auch Schußwaffen im Angebot. Zur Auflockerung folgt nach jedem erfolgreichen Durchgang eine Bonusrunde, in der man Extras unter Zeitdruck einsammelt. Ein kleiner Radarschirm zeigt jeweils an, wo der nĂ€chste Gegenstand zu suchen ist. Dabei ruckein Sprites und Hintergrundgrafiken um die Wette. Die Grafiken entzĂŒcken nicht unbedingt, ĂŒberhaupt prĂ€sentiert sich die Szenerie recht postapokalyptisch: trist, farblos, mit vielen glatten FlĂ€chen - Jupiter eben. In Sachen Sound und Musik herrscht ebenfalls schockierende Trostlosigkeit. KlĂ€glich piepst und quietscht der Computer vor sich hin, bis man entnervt zum LautstĂ€rkeregler greift. Konsequenterweise erweist sich auch das Gameplay als eine einzige Mangelerscheinung: Jedes Rennen verlĂ€uft nach dem Prinzip »Feuer-knopf-gedrĂŒckt-halten-und-nur-nicht-Einschlafen«. Daran Ă€ndern die zunehmend verwinkelten Kurse und Gags wie Ölflecken und Beschleunigungsfelder genauso wenig wie die ĂŒberlangen Bonusrunden. Jupiters Masterdrive ist ein ziemlich amateurhaftes Werk.

(Carsten Borgmeier/hu)

Jupiter's Masterdrive

Hersteller: Ubi Soft

Preis: 89.95 DM

Note: 2 von 6

Bis zum Kurzschluß

Wie sieht Infogrames unsere sportliche Zukunft? Kickboxer Jean Claude van Damme ist schon lĂ€ngst in Rente, dafĂŒr treten die »Metal Masters«, meterhohe Roboter, in Sportarenen gegeneinander an. AusgerĂŒstet mit Lasern und Raketen prĂŒgeln sie so lange aufeinander ein, bis einen von ihnen der Kurzschluß ereilt. Auf Solospieler warten gleich zehn verschiedene Gegner. Nach jedem zweiten Kampf in der Arena gibt's zur Kurzweil eine Bonusrunde mit anderer Hintergrundgrafik.

Zwei Möglichkeiten gibt es, den Gegner zu maltrĂ€tieren: mit rohen Hieben oder Distanzwaffen wie Raketen und Laserkanonen, die sich nach jeder Runde aufrĂŒsten lassen. Will man dem feindlichen Blechgesellen nĂ€her auf die Pelle rĂŒcken, leisten zehn PrĂŒgeltechniken durchschlagende Dienste. Von der harten Rechten bis zum hinterhĂ€ltigen Hieb auf den Sicherungskasten ist alles erlaubt, was den Stahl zum Bersten bringt.

Wie so viele Actionspiele aus Frankreich glĂ€nzt auch Metal Masters mehr durch Aufmachung als durch Spielbarkeit. Allein das animierte Intro mit digitalisierten RockklĂ€ngen und Sprachausgabe fĂŒllt bereits die erste Diskette. Auch im Spiel selbst wollten die Programmierer auf Effekthascherei nicht verzichten: Da fliegen kaputte Bauteile klirrend durch die Gegend, reißen Raketen Löcher ins Chassis... Das biedere Spielprinzip steht hierzu in krassem Gegensatz: HĂ€ufig hat man das GefĂŒhl, alle Aktionen in Zeitlupe zu erleben, so trĂ€ge reagieren die KĂ€mpfer. Nur die Vielfalt der Ausbaumöglichkeiten rettet.Metal Masters vor dem Sturz in den Keller. (hu)

cb

Metal Masters

Hersteller: Infogrames

Preis: ca. 80 DM

Note: 3 von 6