Editorial: ST - eine neue Fachzeitschrift

Liebe Leser!

Die Redaktion der ST freut sich, Ihnen die Erstausgabe einer Fachzeitschrift für Ihren Atari ST präsentieren zu können.

Die Ziele der Zeitschrift liegen dann, daß Sie einen Einblick in die Rechnerbedienung, in die Rechnertechnik und in das Betriebssystem des Atari ST bekommen. Ferner werden wir Sie über Neuheiten auf dem Soft- und Hardwaresektor informieren. Diese Produkte werden von unseren Mitarbeitern ausführlich getestet und Ihnen präsentiert. Außerdem werden in monatlichen Abständen Kurse m den wichtigsten Programmiersprachen erscheinen (Logo, C, Pascal, Fortran und Assembler), sowie spezielle Anwendungen in Basic.

Die Zeitschrift behandelt neben der Theorie vor allem die praktische Seite, um es Ihnen zu ermöglichen sämtliche Anwendungen nachzuvollziehen.

Die Redaktion und Ihre Mitarbeiter stehen selbstverständlich für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.

Eine neue Rechnergeneration

Seit einigen Monaten ist ein neuer Personalcomputer auf dem Markt, der Atari ST. Es gibt ihn in zwei Ausführungen die sich lediglich in der Größe des internen Ram’s unterscheiden. Der 260 ST mit 512 KByte Ram und der 520 ST+ mit 1 MByte sind also weitgehend softwarekompatibel. Für den 520 ST gilt dies genauso da er mit dem 260 ST, abgesehen von einem fehlenden Videosignal, völlig identisch ist.

Es kann der ST Serie schon heute eine große Karriere vorausgesagt werden. Die Gründe dafür liegen hauptsächlich an den technischen Merkmalen und natürlich auch am Preis, denn in dieser Preisklasse ist nichts Vergleichbares vorhanden. Der Rechner arbeitet mit einer 68 000 CPU von Motorola, dem momentan leistungsfähigsten Microprozessor im Personalcomputerbereich. Er hebt sich durch seinen großen Befehlssatz (z. B. implementierte Multiplikations- und Divisionsbefehle), durch seine 16/32 Bit-Struktur und die damit verbundene hohe Rechengeschwindigkeit von den bekannten Microprozessoren ab.

Mit einer Speicherkapazität von 512 KByte liegt selbst der kleinere ST-Rechner weit über vergleichbaren Personalcomputern (IBM, Macintosh, Amiga).

Durch das neuartige GEM (Graphics Enviroment Manager) wird dem Benutzer eine leichte und komfortable Zugriffsmöglichkeit auf die rechnerinternen Möglichkeiten geboten. So entfallen die manchmal sehr komplizierten Befehle die an eine exakte Syntax gebunden sind, und werden durch anschaulichen, leicht erlernbaren grafischen Bedienungssymbolen ersetzt.

Schon jetzt gibt es eine große Anzahl von hochwertiger Anwendersoftware, wie Textverarbeitungs, Datenverwaltungs- und Kalkulationsprogramme. Außerdem sind mittlerweile die gängigsten Programmiersprachen erhältlich. Dazu zählen verschiedene Basicversionen, Pascal, C, Logo, Fortran, Modula-2, LISP, BCPL und Assembler.

Selbst rechnerunterstützte grafische Konstruktion (CAD) ist, wenn auch nicht in Perfektion, so doch zumindest ansatzweise auf diesem Rechner möglich.

Alle diese Gründe sprechen für den Atari ST der sowohl für den professionellen Benutzer als auch für den Hobbyprogrammierer ein leistungsstarkes Gerät darstellt.



Aus: ST-Computer 01 / 1986, Seite 1

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