Leserecke/Leserbriefe

Leser antworten Leser

Diese neue Rubrik ist ein Teil unserer gemeinsamen Gestaltung. Jeder der Lust und Kenntnis hat, kann seine Antwort oder auch Frage zu uns schicken. Wir werden dann die Besten bzw. Wichtigsten veröffentlichen. Um Ihnen das Antworten auf eine Frage schmackhaft zu machen, verlosen wir unter den abgedruckten Antworten eine Diskettenbox für 50 3 1/2-Zoll Disketten. Wir hoffen, daß dadurch denjenigen, die verzweifelt an einem Problem hängen, eine Möglichkeit gegeben wird, diese zu lösen.

Antwort auf die Frage nach der Kombination von Atari 520 ST mit Typenradschreibmaschine Olympia Carrera (6/86, Dirk Schirmer)

Falls die Maschine überhaupt nicht anspricht, sollte man das Datenkabel sowie die Sicherungen in der Schreibmaschine kontrollieren, da es möglich ist, daß am Centronics-Stecker Pin 18 ( + 5 V) mit einem Massepol kurzgeschlossen ist. Ansonsten ist die Kombination durchaus funktionstüchtig und von Basic aus direkt zu benutzen. Um eine Druckeranpassung zu erhalten, muß man folgende Änderungen

in der ASCII-DAtei vornehmen:
M.c.v.:
0, 0, 0, 0, 0, l

Printer charakteristics:

12, 1B, 44 *Superscript on
13, Ib, 55 *Superscript off
16, IB, 55 *Subscript on
17, IB, 44 *Subscript off

In der Translation Table sind folgende Änderungen bzw. Neueintragungen nötig:

3C, IB, 62 * <
3E, IB, 64 * >
7C, IB, 61 *Tab Strich
7F IB, OA * Neg. Papiertransport (zum Unterstreichen)
81, 7D *ü
84, 7B *ä
8E, 5B *Ä
94, 7C *ö
99, 5C *Ö
9A, 5D *Ü
9E, 7E *ß
E6, 3C *(my)
F8, 3E * Grad-Zeichen
FD, 1B, 59 * Exponent 2
FE, 1B, 5 A * Exponent 3

Die letzten vier Sonderzeichen sowie der Tabulatorstrich müssen in der Sonderzeichentabelle angeklickt werden. Zum Unterstreichen setzt man aus der Sonderzeichentabelle ein Dreieck hinter die zu unterstreichende Zeile. Dann unterstreicht man in der nächsten Zeile. Beim Ausdruck findet ein neg. Zeilenvorschub statt, so daß ohne die Leerzeile unterstrichen wird. Andere Sonderzeichen können durch Kombination von zwei oder mehreren Zeichen mittels Backspace ($08) ausgedruckt werden.

Durch das Install Programm wird dann aus der geänderten Anpassungstabelle ein DOT-File erstellt. Die Maschine muß auch im Desk-Top als Matrix Drucker angesprochen werden, funktioniert dann aber einwandfrei.

Thomas Zander, Hannover

CP-80 X Anfrage von Herrn Bernd Goßmann

Um den CP-80 X von Melchers am Atari ST zu betreiben, muß man zuerst zwei interne DIP-Schalterstifte umlegen, um von der normalerweise vorgesehenen seriellen Datenübertragung beim C-64 auf parallele Datenübertragung über die normale Centronics umzuschalten. Diese beiden DIP-Schalterstifte sind die Nr. 3 und Nr. 4 des ersten und größeren DIP-Schaltrs auf der Platine, der unter der Walze geschickt versteckt ist. Diese beiden Stifte müssen nun in die Position „ON" gebracht werden. (Ein paar Informationen hierzu finden sich auch im Anhang B des Druckerhandbuches.) Um die Verbindung zwischen dem Atari ST und dem Drucker herzustellen, kann man dann ein handelsübliches Centronics-Kabel benutzen, bei dem die acht Datenleitungen, STRO-BE, BUSY und GROUND durchgeführt sind und welches natürlich über die richtigen Centronics-Stecker (einmal 36-polig und einmal 25-polig) verfügt.

Probiert man den Drucker jetzt aus, wird man feststellen, daß sich einfache ASCII-Zeichen problemlos drucken lassen, allerdings sind einige Steuersequenzen anscheinend nicht mehr vorhanden. Das liegt daran, daß der Drucker intern vom Commodore Zeichensatz auf den normalen ASCII-Zeichen-satz umgeschaltet hat. Dadurch verschieben sich alle Steuersequenzen, bei denen nach ESC ein Buchstabe kommt, weil die Kleinbuchstaben im ASCII-Code an einer anderen Stelle liegen als im Commodore-Code. Deshalb muß man jetzt die Steuersequenz 27,101 (ESC V) für Fettdruck an den Drucker schicken, anstatt wie früher 27,69. Andere Fähigkeiten, wie z. B. die softwaremäßige Umstellung der internationalen Zeichensätze (ESC 'R') gehen beim Betrieb über die Centronics- Schnittstelle vollständig verloren.

Garsten von der Lippe, Bünde

Basic-Fehler bei Dateizugriff

Da fragte Ihr Leser Alexander Schuhmacher aus Herrenberg, wie er die Fehlermeldung beim ordnungsgemäßen Zugriff auf ein sequentielles File verhindern kann. Es handelt sich hier zweifellos um einen Fehler im Basicinterpreter. Die unsinnige Fehlermeldung läßt sich aber verhältnismäßig einfach verhindern. Dazu muß nur die sequentielle Datei vor dem eigentlichen Datenzugriff einmal mit dem Open-Befehl geöffnet und sofort mit 'close' wieder geschlossen werden (z. B. open "I", # l,"name",128:close). Nach dem nächsten Open-Befehl können die Daten nun ohne Fehlermeldung eingelesen werden. Heinz Galler, Vohburg

Artikel in ST Juni '86 - Einbau Atari in PC-Gehäuse

Den Artikel über den Einbau eines Atari 260/520 ST in ein PC-Gehäuse habe ich mit Begeisterung gelesen, da ich schon 1/4 Jahr im Besitz eines solchen Umbaues bin. Dennoch möchte ich mit diesem Brief eine Kritik anbringen.

Nachdem ich meinen Rechner in das PC-Gehäuse eingebaut und die Tastatur, wie bei Ihnen beschrieben, mit einem ca. 1 m langen Kabel verbunden hatte, lief der Rechner zuerst. Nach mehrstündigem Arbeiten bemerkte ich jedoch, daß er öfter als zuvor abstürzte.

Wie ich später mit meinem Oszilloskop herausfand, war die Ursache die ungepufferten Leitungen RX & TX Data von der Tastatur zum Rechner. Die Abhilfe dieses Mankos war jedoch nicht schwer. Man benötigt lediglich einen TTL-Treiber 7407, der wie in der beiliegenden Schaltung in der Tastatur vor das Spiralkabel angeschlossen wird.

Seit Einbau dieser Pufferstufe läuft mein Atari bis heute... Tag und Nacht!

A. Hoepfner, Lippstadt

Betrifft die Anfragen von R. Höher und W. Graus (Heft 7/86) über EPSON 24-Nadel Matrixprinten

Seit einigen Wochen habe ich einen EPSON LQ-800 (Nachfolgemodell des LQ-1500) an meinen ATARI 520 ST+ angeschlossen. Insgesamt gesehen habe ich mit dieser Gerätekombination gute Erfahrungen gemacht. Die Anpassung an 1st Word ist problemlos möglich. Es sind alle IBM-Zeichen dank dem ESC/P Identitätsmodul druckbar. Dies gilt für sämtliche Schriftarten wie fett, kursiv, hoch- und tiefgestellt, sowie Breit- und Komprimiertschrift (in draft und letter quali-ty). Die Atari-Sonderzeichen (hebräisch usw.) können entweder durch anwenderdefinierte Zeichen (ESC &) oder durch Bit Image Kommandos (ESC *) in guter Qualität wiedergegeben werden.

Etwas komplizierter ist die Ausgabe von Grafiken.

Beginnen wir mit dem Bildschirmausdruck (screen dump). Die zerquetschte Darstellung, welche R. Höher erwähnt, ist auch bei mir aufgetaucht. Der Grund dafür liegt im Zeilenvor-schubkommando, welches das Betriebssystem (TOS) an den Drucker sendet. Es wird ein 'ESC l' Befehl (bedeutet im Normalfall 7/72" Vorschub) geschickt, den der Drucker nicht kennt und somit auch keinen Vorschub ausführt. Also muß man im TOS 'ESC l' durch 'ESC 3 21' ersetzen, was genau das gleiche bedeutet. Wie macht man das? Am besten mit einem Disk und Memory Monitor (z. B. JOSHUA). Die Adresse im TOS (196 kB-Version, booten ab Diskette, nicht ab ROM) lautet: hexl7A7F-hex!7A81. Dort steht hexlB 31 OOj(='ESC l') und muß durch hex{lB 33 15 ersetzt werden. Damit ist der Bildschirmausdruck möglich. Allerdings nur im 8-Nadelmodus, da der Driver im TOS (genauer im BIOS) nicht für 24 Nadeln vorgesehen ist. Für einen Dump ist das aber durchaus genügend. Aus mechanischen Gründen (Nadelabstand ist bei 24 Nadel-Printern anders als bei 9 Nadel-Druckern) ist das Bild zudem etwas in vertikaler Richtung überdehnt.

Wie steht's jetzt mit eigentlichen Grafik-Programmen? Aus eigener Erfahrung kenne ich EASY DRAW. Der darin enthaltene Driver ist leider nur für 8-Nadel Grafiken ausgelegt. Somit lassen sich Grafiken mit dem LQ-800 wohl aufs Papier bringen, nur ist die resultierende Qualität nicht besser als bei preiswerteren Printern. Auch hier ist die leichte Überdehnung vorhanden, die sich aber durch Schrumpfung der fertigen Grafik um den Faktor 1,2 leicht beheben läßt. Insgesamt gesehen ist der LQ-800 in Kombination mit dem ST ein gutes Hilfsmittel zur Darstellung von beliebigen Texten in Korrespondenzqualität. Der Drucker wäre auch in der Lage, sehr schöne Grafiken aufs Papier zu bringen. Leider kenne ich keine Atari-Software, welche die Vorteile eines 24-Nadel Druckers auch voll nutzt. Falls jemand ein leistungsfähiges Grafikprogramm mit 24-Nadel Driver kennt, wäre ich um eine Mitteilung dankbar. Thomas Ernst, CH-Adliswil

Anfrage von Dirk Schirmer, Wuppertal, betreffs Anschluß einer Olympia Carrera Typenradschreibmaschine mit Centronics-Interface an den Atari ST. Zum Anschluß einer Typenradschreibmaschine an den Atari ST kann ich eine Erfahrung beisteuern. Ich besitze eine Olivetti Praxis 40 mit Centronics-Anschluß. Trotz ordnungsgemäßer Verbindung reagierte die Maschine nicht auf LPRINT- bzw. LLIST-Befehle. Bei Messungen an der Schnittstelle stellte ich fest, daß vermutlich unterschiedliche Logikpegel des STROBE- bzw. BUSY-Signals in beiden Geräten für die Fehlfunktion verantwortlich waren. Durch die folgende, sehr einfache Schaltung stellte sich dann endlich der gewünschte Erfolg ein:

Die Stromversorgung erfolgt bei mir aus dem Schreibmaschineninterface. Ich hoffe, Dirk Schirmer wird damit auch seine Olympia in Gang bringen. P.S.: Gibt es in Mainz und Umgebung einen ST-Anwender Club?

Thorsten Fink, Budenheim

Leserbriefe

Sehr geehrte Herren und Damen, ich habe Ihre Zeitschrift ST Nr. 6 gekauft, weil ich mir bald einen Atari 520 ST kaufen möchte. Erlauben Sie mir einige Fragen:

  1. Stehen Sie mit der Firma in Kontakt oder sind Sie unabhängig?

  2. Ich möchte UNIV statt Gern nutzen. Was ist zu tun?

  3. Auf Diskette 7 bieten Sie Lisp an. Das finde ich sehr kulant. Ist die Beschreibung als Text auf Diskette oder wie meinen Sie das mit den 54 kB? Ohne Handbuch halte ich ein Produkt für wenig akzeptabel.

  4. Kann es sein, daß diese Firma Software anbietet, die nicht im Update von Atari steht, da diese Firma dort nicht aufgeführt wird? Ich erwarb diesen Katalog für 5 DM und bin von dem Programm nicht sehr begeistert!

Frank Bunge, Koblenz

Antwort: zu 1) Natürlich stehen wir mit ATARI sowie den Softwarefirmen in Kontakt. Deshalb sind wir aber trotzdem eine eigenständige Zeitung, d. h. von dem Rechnerhersteller unabhängig.
zu 2) Unix wird es wahrscheinlich auch in Zukunft nicht für den ST geben. Dazu plant ATARI einen neuen Rechner. Als Alternative steht allerdings OS9 zur Verfügung, zu
3) Die Beschreibung zur der Sprache LISP befindet sich auf Diskette. Das ist unserer Meinung nach die beste Möglichkeit einer Produktbeschreibung, zumindest bei Public-Domain Software. Bei käuflicher Software sollte aber ein Handbuch als 'Buch' vorliegen.
zu 4) Da es täglich neue Produkte für den ST gibt, ist es für den Rechnerhersteller fast unmöglich, eine ständig aktuelle und vollständige Softwareübersicht zu erstellen. Falls eine Firma nicht erwähnt ist, so mag dies auch an der Firma selbst bzw. an deren Presseabteilung liegen.

Ich hoffe, Sie können mir mit einigen Informationen weiterhelfen: Das jedem ST beigelegte Handbuch ist leider mehr als dürftig. Zwar weist es den Anfänger ganz gut in die Grundlagen ein, darüber hinaus bietet es jedoch nicht viel.

Über das ST-Anfangsstadium bin ich hinaus und würde ganz gerne an einige Kniffe und Tricks zum ST herankommen, ohne allerdings gleich das ganze Betriebssystem umschreiben zu wollen. Die mir bekannte ST-Literatur geht jedoch hauptsächlich darauf ein. Was mich interessiert wäre:

Karl Obermayr, Poing

Antwort: Die im AUTO-Ordner befindlichen Programme werden beim Einschalten des Rechners oder nach einem Reset automatisch gestartet. Um dies zu erreichen, eröffnet man einen Ordner namens AUTO, in den man das Programm oder die Programme hineinkopiert. Es funktioniert nur mit TOS.Programmen (* .TOS), also Programmen ohne die Menüleiste. Die Endung muß dann im AUTO-Ordner von '.TOS' auf '.PRG' geändert werden; dann funktioniert es. Auch bei dem ROM-TOS können Sie die Accessories benutzen. Dazu legen Sie einfache die Diskette mit den Programmen '*.ACC' beim Einschalten in das Laufwerk. Der Rechner lädt diese automatisch. Eine MS-DOS Oberfläche erhalten Sie durch ein Zusatzprogramm, beispielsweise 'TOOLBOX' (Paperlogic) oder 'DOSSHELL' (Michtron).

Ich möchte Ihnen hiermit einen kleinen Tip zum Basic-Interpreter für den Atari 520 ST übersenden. Wer hat sich bisher nicht darüber geärgert, daß der Editor nur Zeilen mit 80 Zeichen verarbeiten kann. Doch es gibt eine Möglichkeit, auch hier längere Zeilen einzugeben, indem man die erste Spalte der zweiten und dritten Zeile frei läßt und in der zweiten Spalte den Programmtext fortsetzt. So kann man eine Programmzeile über drei Editorzeilen ausdehnen.

Andreas Hein, Wolfsburg

Obwohl es sich von selbst versteht, sollte es einmal erwähnt werden: Mit der von Ihnen in Heft eins vorgestellten Lösung, mit nur vier Widerständen einen Fernseher mit Videoeingang als Monitor zu nutzen, kann jeder, der einen Videorekorder besitzt, jeden beliebigen Fernseher als SW-Monitor nutzen.

Über diese Möglichkeit waren sich leider selbst Vertragshändler von ATARI nicht im klaren.

Klaus Steimels, Köln

Vor ca. 3 Wochen ließ ich mir in meinen 520 ST+ die Roms einbauen. Leider mußt ich nach dem Einschalten bemerken, daß das gesamte Desktop um ca. 2 cm nach oben verrutscht war, so daß nun das Desktop-Menü (Desk, Datei, Index, Extras, etc.) nicht mehr auf dem Bildschirm zu sehen ist. Außerdem flackert der Bildschirm, so daß man nach spätestens einer Stunde Kopfweh bekommt. Sollten Sie das bei Ihrem Test der Roms in Ausgabe 6/86 nicht bemerkt haben? Ich habe daraufhin meinen 520 ST + und zwei 1040 ST/F an verschiedenen Monitoren (Sanyo, Sony, Thomson for Atari und Original Atari) ausprobiert. An jedem der genannten Monitore trat das oben beschriebene Phänomen auf. An einem mehr, an anderen weniger. Nur bei dem Monochrom-Monitor ist es kaum zu bemerken. Ich habe dann festgestellt, daß man mit dem 50-60-hertz Programm das Flackern und Verschieben des Bildes wegbekommt.

Es ist doch sehr ärgerlich, daß man nun, nachdem man dachte, man muß nur noch den Computer einschalten, ein Extraprogramm einladen muß, damit die Roms richtig funktionieren. Vor zwei Tagen nun erfuhr ich von meinem Computer-Händler, daß die Roms inzwischen in Kartons mit der Aufschrift „60-Hz" geliefert werden. Sollte ich etwa 50-Hz Roms eingebaut bekommen haben und deshalb Ärger mit dem Monitor haben? Mit der Bitte um Antwort (persönlich oder in Ihrer Zeitschrift) verbleibe ich mit freundlichen Grüßen.

Lothar Ziegler, Offenburg

Antwort: Es gibt nur eine Sorte ROMs. Diese synchronisieren mir 50 Hertz. Das verursacht ein leichtes Flimmern des Bildes, da nur 25 Bilder/sec erzeugt werden. Bei manchen Monitoren kann sich das Bild auch ein wenig verschieben. Mit dem Wandlerprogramm kann nun eine 60 Hertz Synchronisation erzeugt werden: dadurch wird das Bild ruhiger (30 Bilder/sec). Nun kommt natürlich die Frage auf, wieso die ROMS nicht gleich mit 60 Hertz arbeiten. Der Grund dafür liegt darin, daß einige Monitore die erhöhte Bildfolge nicht mehr verarbeiten, d. h. mit 60-Hz ROMS schlichtweg nicht funktionieren.



Aus: ST-Computer 09 / 1986, Seite 85

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite