ICF Festplatte - Der große Speicher mit dem schnellen Zugriff


Nach unserem Test der ATARI Festplatte SH 204 stand uns mit dem Laufwerk der Firma ICF aus Mainz eine weitere Harddisk zur Verfügung - allerdings diesmal mit 44 MByte!

Bei der ICF Festplatte handelt es sich, genau wie bei der ATARI SH 204, um eine 5 Zoll Platte, das heißt, die Größe entspricht auch in diesem Falle der eines Schuhkartons. Leider gab es noch eine weitere unangenehme Parallele. Beide Platten sind leider nicht sehr geräuscharm. Doch es ist sicherlich nur eine Gewohnheitssache, bis man das Geräusch gar nicht mehr warhnimmt.

Mitgeliefert wird bei ICF eine Diskette mit einem Treiberprogramm, das im Autostart-Ordner der Systemdiskette installiert werden sollte, so daß es bei jedem Neustart des Rechners gleich mitgeladen wird. Ferner befindet sich auf der Diskette eine Formatier-Routine, mit der die Platte auch neu in Partitions, also mehrere Laufwerke, eingeteilt werden kann. Dies ist notwendig, da das Betriebssystem des ST nur maximal 16 MByte auf einmal als Laufwerk verwalten kann. Es bietet sich an, die Platte in Partitions à 11 MByte aufzuteilen und somit die Laufwerke C, E, F und G zu erhalten, da der Platz im Desktop ansonsten recht eng wird; für jedes Laufwerk steht ja ein Symbol. Laufwerk D bleibt für eine RAM-Disk weiterhin zur freien Verfügung. Außerdem befindet sich auf der Diskette noch ein README-File, in dem die nötigen Installationshinweise für den Anwender enthalten sind.

Das Innenleben der Festplatte zeigt uns eine NEC Harddisk, die im Gegensatz zur ATARI-Platte kein SHIP-DISK-Befehl benötigt, um den Kopf der Platte zu arretieren. Dies ist bei der Firma NEC eleganter gelöst, indem der Kopf angehoben wird und so ein sogenannter Headcrash, ein Festfahren des Kopfes, verhindert wird. Angeschlossen wird die ICF-Platte an den DMA-Port des ST, wobei lobend erwähnt sei, daß das Kabel so lang ist, daß man die Platte hinter dem Rechner neben dem Monitor positionieren kann. Auch das anfängliche Problem des Steckermangels für den DMA-Port (ein 19-poliger Cannon-Stecker ist schon etwas exotisch) ist bei ICF gelöst; also werden alle Festplatten mit den passenden Steckern ausgeliefert. Bei unserem Besuch in Mainz ist uns auch aufgefallen, daß ausreichende Stückzahlen zur Montage bereitstanden, so daß man uns Lieferzeiten von etwa zehn Tagen zusagte.


Zum Schluß machten wir mit der ICF-Platte die obligatorischen Benchmarktests. Zu erwähnen ist, daß wir nur zur Vergleichmöglichkeit auch noch den

Test mit der 1st_Word-Datei aus Ausgabe Nr. 9 wiederholten, obwohl er uns im Nachhinein nicht sehr sinnvoll erschien, da dieses Textverarbeitungsprogramm eine sehr langsame Datenverwaltung hat. Die Ergebnisse dieser und der anderen Benchmarks kann man dann den Tabellen entnehmen. Alle Werte sind in Sekunden angegeben.


Bild 3: Innenansicht der ICF-Platte

Kopieren einer 356 KByte-Datei    [sek]

Festplatte ICFFestplatte ICF9,7
Festplatte ICFFloppy79,0
Festplatte ICFRAM-Disk6,4
FloppyFestplatte ICF42,3
RAM-DiskFestplatte ICF6,0
Festplatte ATARIFestplatte ATARI7,9
Festplatte ATARIFloppy79,0
Festplatte ATARIRAM-Disk5,4
FloppyFestplatte ATARI40,8
RAM-DiskFestplatte ATARI5,2
FloppyFloppy111,5

1st Word Datei

1st Word-Dateiladen [sek]speichern [sek]
Floppy44,473,6
Festplatte ATARI25,718,7
Festplatte ICF25,019,7
RAM-Disk23,616,8

Laden einer 140 KByte-Datei [sek]

Floppy19,3
Festplatte ICF4,6
Festplatte ATARI3,4
RAM-Disk 2,6

Die ICF-Platten werden zur Zeit als 44 MByte-Platten zu DM 3480,- als 22 MByte-Platten zu DM 2480,- und als 11 MByte-Platten zu DM 2280,- angeboren und liegen somit etwas über dem Preis des ATARI-Laufwerks.

Die Bezugsadresse lautet:

ICF - Data Technology Rheinstr. 122 6500 Mainz

(HE)



Aus: ST-Computer 11 / 1986, Seite 36

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