Midi für alle Gelegenheiten

Wir stellen Ihnen alle auf dem deutschen Markt erhältlichen Midiprogramme vor. Der bisher vollständige Überblick: Über dreißig Produkte!

In den letzten Monaten sind ungeheuer viele neue Midi-Programme auf den Markt gekommen. Einige Programme, die bereits länger erhältlich sind, liegen in neuen Versionen vor.

Um allen Interessenten eine Hilfe für Kaufentscheidungen zu geben, wollen wir Ihnen einen Überblick über die Möglichkeiten der einzelnen Programme, aber auch über Hardwareerweiterungen in Sachen Musik verschaffen.

Midi-Software kann man in zwei grosse Kategorien einteilen. Die erste (und vielleicht wichtigste) sind Midi-Sequen-cer, also Programme, die es erlauben, Midi-Daten aufzuzeichnen, zu bearbeiten und wiederzugeben. Zu dieser Gruppe sollen auch jene nützlichen Programme zählen, die es erlauben, aufgenommene Musik in mehr oder minder guter Qualität auszudrucken.

Die zweite Kategorie von Midi-Software: Programme, die dem technikgeplagten Musiker helfen, die immer komplizierteren elektronischen Musikinstrumente zu beherrschen. Diese Programmgruppe kann man weiter unterteilen. Die sogenannten Bankloader-Programme dienen dazu, die Klang-Daten verschiedener Synthesizer auf Diskette zu speichern und bei Bedarf an die angeschlossenen Geräte zu senden. Eine andere Gruppe sind Klangeditoren, mit denen man Klangdaten nicht nur verwalten, sondern auch editieren kann, was meist erheblich komfortabler ist, als Klänge an den üblicherweise winzigen Displays der Synthesizer zu editieren. Die Computer-Software kann über grafische Darstellungen die Arbeit mit Synthesizern ganz erheblich erleichtern. Eine besondere Gruppe unter den Klangeditoren sind Programme, die die Bearbeitung digitalisierter Klänge von Samplingkeyboards erlauben. Mit dieser Software können meist auch Klänge mit sehr komplexen Synthesetechniken erstellt werden.

Natürlich gibt es noch andere Produkte, die sich in keine dieser Kategorien einteilen lassen.

Eine dritte Gruppe von Midi-Produkten für den Atari sind Hardware-Erweiterungen, die aus dem Atari einen Musikcomputer ganz anderer Klassen machen. Im wesentlichen handelt es sich hier um Produkte, die Klänge in professioneller Studioqualität digitalisieren und bearbeiten können. Eine englische Firma bietet gar ein System, das professionelles CD-Mastering erlaubt. Allerdings liegt der Preis dieses System auch in wahrhaft professionellen Größenordnungen.

Schließlich gibt es noch eine letzte Gruppe von Programmen: Solche nämlich, die der musikalischen Ausbildung dienen. Bisher ist in diesem Bereich allerdings erst ein Programm erhältlich.

Fangen wir also an. Zunächst soll ein Kurzüberblick gegeben werden, in dem alle erhältlichen und angekündigten Midi-Produkte für den ST namentlich aufgelistet werden. Wir haben nur die Programme berücksichtigt, bei denen man noch in diesem Jahr mit dem Erscheinen rechnen kann. Anschließend werden wir diese Programme etwas näher beschrieben. Dabei ist die Beschreibung von Programmen, die bereits von uns getestet wurden, im allgemeinen etwas kürzer ausgefallen. Einige andere, neue Produkte finden Sie in diesem oder den folgenden Heften im Test, so daß wir uns an dieser Stelle einen genauen Test bericht sparen wollen.

Übrigens: Bitte seien Sie nicht böse, falls uns ein Programm entgangen ist. Wir haben uns alle Mühe gegeben, einen Überblick von größter Genauigkeit zu geben. Wenn Ihnen noch andere Programme bekannt sind, schreiben sie uns. Wir sind für jeden Hinweis dankbar.

Zur Orientierung sei schließlich bemerkt, daß sich bei den Sequencern unserer ersten Kategorie sehr deutlich zwei Preis- und Qualitätsklassen unterscheiden lassen: Da sind einmal die Programme mit professionellem Anspruch, die in der Preisklasse zwischen ca. 450 und 600 DM liegen. In der folgenden Tabelle sind dies in der Kategorie l.A. die Programme 1,2 und 3,6 und 8.

Die übrigen Sequencer dieser Klasse, die zwischen 100 und 200 DM kosten, sind weniger für den Profi, wohl aber für den interessierten Amateur interessant. Die Vertriebsadressen der einzelnen Produkte finden Sie gesammelt am Ende des Artikels.

1. Kategorie: Sequencer u. Notendruckprogramme

Gruppe A:
Sequencer, bereits lieferbar:

  1. Steinberg Research: Twenty-Four.
  2. Hybrid Arts: MidiTrack ST Professional.
  3. Hybrid Arts: MidiTrack ST.
  4. Hybrid Arts: EasyTrack.
  5. Passport Design: Midisoft Studio.
  6. Dr.T’s: Keyboard Controlled Sequencer.
  7. Dr.T’s: Midi Recording Studio.
  8. C-Lab: Creator.

Die ersten vier Programme wurden von uns bereits getestet.

B: Sequencer, angekündigt:

  1. Beam Team: Xtrack.

C: Notendruckprogramme, bereits lieferbar:

  1. Dr.T’s: The Copyist.

D: Notendruckprogramme, angekündigt:

  1. Steinberg Research: Masterscore.
  2. Beam Team: Xnotes.
  3. Amadeus: Notensatz für Musikverlage.
  4. Hybrid Arts: EasyScore und Midi Score.

2. Kategorie: Bankloader und Editoren

A: Bankloader für Synthesizer, bereits lieferbar:

  1. Hybrid Arts: GenPatch für fast alle Synthesizer.
  2. G.C.Geerdes: Dxware für DX7.

B: Editoren für Synthesizer, bereits lieferbar:

  1. Steinberg Research: Sound Voodoo für Yamaha DX7.
  2. Hybrid Arts: Android für DX7 und Casio CZ.
  3. G.C.Geerdes: Editor ST für Korg DW/EX-8000.
  4. Beam Team: Xsyn für DX7,FB01, Casio CZ, Roland JX, Oberheim Matrix 6.
  5. Dr.T’s: DX-Heaven für DX7.

C: Editoren für Synthesizer, angekündigt:

  1. G.C.Geerdes: Dxware-Editor für DX7.
  2. Steinberg Research: Synthworks für Yamaha DX7 und FB01 (dieses Programm wird den Sound Voodoo, der darin bereits enthalten ist, ersetzen).
  3. C-Lab: XAlyser für DX7.

D: Editoren für Sampling-Keyboards, bereits lieferbar:

  1. G. C. Geerdes: PSE-900 für Akai S-900.
  2. Steinberg Research: SoundWorks für Akai S-900 und Ensoniq Mirage.

E: Editoren für Sampling-Keyboards, angekündigt:

  1. Digidesign: Sounddesigner für alle wichtigen Sampler.
  2. Digidesign: Softsynth (Zusatzprogramm zum Sounddesigner).
  3. Steinberg Research: SoundWorks für SCI Prophet 2000 und EMU Emax.

Die Programme der Firma Beam Team fallen ein wenig aus dem Rahmen, weil sie als Module in eine einheitliche Benutzerschale eingebunden werden können. Damit gehört das ständige Verlassen eines Programmes, weil einmal etwas anderes getan werden soll, der Vergangenheit an. Leider existieren im Moment aber nur die Editor-und Bankloadermodule. Auf Sequen-cer- und Notendruckmodul wird man noch ein wenig warten müssen.

3. Kategorie: Hardware-Erweiterungen

A: Timecode-Generatoren und Midi-Interface-Expander:

  1. Steinberg Research: SMP-24 SMPTE-Synchronizer.
  2. Hybrid Arts: Midi-Expansion-Box.

B: Digitale Klangverarbeitung:

  1. Hybrid Arts: ADAP-Soundrack. Stereo-Sampling-Expander in 16 Bit-Qualität.
  2. Audio & Design: Professionelles digitales Harddisk-Schnittsystem.

C: Mischpultautomation:

  1. Doepfer: CMX. Vollcomputergesteuertes Mischpult.
  2. JMS: Fader-Automation. Nachrüstsatz zur Mischpult-Automation.

4. Kategorie: Lernsoftware

  1. Steinberg Research: Das Ohr. Gehörbildungs-Trainings-Programm.

Über dreißig professionelle und Semiprofessionelle Midi-Produkte sind da zusammengekommen. Interessant ist, daß nahezu alle Programme vollständig unter GEM, kein einziges aber ganz ohne Maus arbeitet. Auffällig dabei ist, daß alle europäischen Programme GEM sehr extensiv nutzen, während sich unter den amerikanischen Programmen (von Dr. T’s und Hybrid Arts) auch solche finden, die über Tastatur mit Mausunterstützung bedient werden. Wenn in den folgenden Beschreibungen nichts anderes erwähnt wird, ist das Programm vollständig GEM-gesteuert.

Beginnen wir mit der 1. Kategorie.

Zu Gruppe A: Sequencer

  1. Steinberg Research: Der Steinberg Sequencer Twenty-Four ist sozusagen der Veteran unter den Sequencern auf dem ST. Er ist schon länger als ein Jahr erhältlich; die neuste Version 2.0 wurde gegenüber der ursprünglichen Version, die wir in Heft 10/86 getestet haben, stark erweitert.

Der Twenty-Four ist ein Sequencer, der über 24 Spuren verfügt. Falls das nicht genügt, können Spuren zusammengemischt werden. Das Prinzip und die Bedienung entsprechen dabei im wesentlichen einer Tonbandmaschine. Jede Spur kann auf einem beliebig wählbaren Midi-Kanal senden und aufnehmen. Die Aufnahmen können kopiert und auf alle erdenklichen Arten bearbeitet werden. Wichtig ist, daß alle Arten von Midi-Informationen aufgezeichnet werden können, jetzt auch System-Exclusive-Daten. Spuren können, um den richtigen ’Drive’ zu erzeugen, verzögert oder vorgezogen werden. Die Quantisierungsfunktionen sind sehr vielseitig, insgesamt stehen drei völlig verschiedene Modi in allen Auflösungen zur Verfügung. Die maximale Auflösung beträgt 384 Schläge pro Takt. Tempoänderungen sind natürlich ebenfalls programmierbar. Auch Externe Synchronisierung ist selbstverständlich möglich.

Das eingebaute Dump-Utility wurde um einige Module erweitert, so daß jetzt außer Yamaha-Keyboards und Casio CZ101 auch Roland’s JUNO und der Korg DW-8000 verwaltet werden können.

Bild 1: Die neue Scorepage des Twenty-Four wird Notationskundige erfreuen

Seine besonderen Stärken zeigt der Twenty-Four bei der Editierung einzelner Midi-Events. Dafür stehen zwei Editoren zur Verfügung: Der erste zeigt die aufgenommene Musik in traditioneller Notenschrift, was eine besonders gute Übersicht über eingespielte Spuren erlaubt. Da Notation immer nur eine Annäherung an die tatsächlich gespielte Musik bedeutet, gibt es einen zweiten Editor, in dem die Länge der Noten mit schwarzen Balken gezeigt wird. Mit der Maus können diese Noten dann (übrigens auch im anderen Editor) in allen Parametern verändert werden.

Um Timingfehler zu vermeiden, werden die eigentlichen Noten-Events in der neuen Version bevorzugt ausgegeben.

Eine große Erleichterung in der Version 2.0 ist der sogenannte Sequencer-Modus, der zusätzlich zum Tonband-Modus das einfache Zusammensetzen von Stücken aus eingespielten Teilen erlaubt. Die Teile können mit der Maus einfach in einer Tabelle in die richtige Reihenfolge gesetzt werden. Der Twenty-Four ist, zusammen mit dem C-Lab-Creator, der bisher leistungsfähigste und komplexeste Sequen-cer für den Atari ST. Er kostet 490,-DM.

Der Twenty-Four kann mit zwei Zusatzprodukten erweitert werden: Das Programm Masterscore erlaubt den Ausdruck von Song-Files in Partituroder Stimmenform. Das SMP-24 ist ein Hardware-Zusatz, der die Synchronisierung des Twenty-Four mit Tonbandmaschinen (über den SMPTE-Timecode) erlaubt Außerdem stehen mit dieser Einheit am Twenty-Four insgesamt 5 Midi-Ausgänge und drei mischbare Midi-Eingänge zur Verfügung.

Bild 2: Der Arranger erlaubt komfortables Komponieren nach dem Baukastenprinzip mit dem Twenty-four
  1. und 3.

Hybrid Arts MidiTrack ST. Diese beiden Produkte der amerikanischen Firma Hybrid Arts unterscheiden sich nur dadurch, daß die Professional-Ausführung des Programms mit einem SMPTE-Timecode-Generator ausgeliefert wird. Besonders diese Professional-Version zeichnet sich durch ein sehr gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis aus. Der Sequencer verfügt über 60 Spuren. Der MidiTrack ST verfügt über die üblichen Bearbeitungs- und Quantisierungsfunktionen. Leider besitzt der Sequencer in der von uns in der vorletzten Ausgabe getesteten Version keine Möglichkeit zur Bearbeitung einzelner Events. Diese Funktion wird seit kurzem aber in einer vorläufigen Version bereits ausgeliefert; ein völlig neuer Grafikeditor soll in Kürze fertiggestellt sein. Wenn dieser Grafikeditor hält, was die bisher vorhandenen Teile versprechen, wird der MidiTrack ST mit dem Grafikeditor zusammen in die Klasse der leistungsfähigsten Sequencer-Programme aufsteigen.

Besonders gelungen am MidiTrack ST sind seine Arrangement-Möglichkeiten.

Aus Einzelteilen können Songs völlig frei zusammengestellt werden. Dabei ist besonders bemerkenswert, daß diese Arrangement-Daten auf ganz gewöhnliche Spuren abgespeichert werden. Das bedeutet, daß auch mehrere Arrangement-Schichten übereinander-gelegt werden können, was besonders bei komplizierter Musik zu einer großen Erleichterung gegenüber dem traditionellen Konzept nur einer Arrangement-Schicht bedeutet.

Eine weitere Stärke des MidiTrack ST in der Professional-Version ist der mitgelieferte SMPTE-Synchronizer. Ein normaler SMPTE-Synchronizer kostet erheblich mehr als der MidiTrack ST Professional inclusive SMPTE-Synchronizer! Für die Koppelung eines Se-quencers mit Band- oder Videorecorder ist ein solcher Synchronizer unbedingt erforderlich. Wegen des sehr günstigen Preis-/Leistungs-Verhältnisses dürfte der MidiTrack ST daher vor allem für Anwender in der Filmvertonung eine äußerst interessante Alternative sein; vorausgesetzt, der Grafikeditor wird einigermaßen übersichtlich und leistungsfähig. Der MidiTrack ST Professional kostet 1295,- DM.

Der MidiTrack ST ohne Synchronizer ist im Vergleich zum Steinberg Twenty-Four oder C-Lab Creator im Grunde weniger interessant, denn er bietet für den Preis von 840,- DM erheblich weniger Möglichkeiten und Komfort.

  1. Hybrid Arts EasyTrack kann von seinem Leistungsumfang her mit den ’großen’ Sequencern für den ST nicht verglichen werden. Es ist eher ein Programm für Musiker ohne professionelle Ambitionen. Zwar stehen 20 Spuren zur Verfügung, doch sie können immer nur als Ganzes bearbeitet werden. Man kann zwar alle gängigen Arbeiten wie Transponieren, Kopieren oder Quantisieren mit ganzen Tracks durchführen, hat aber darüberhinaus keinerlei Editiermöglichkeiten für Teile eines Tracks oder gar für einzelne Events. Dafür ist das Programm sehr billig (150,- DM). Dennoch scheinen uns sowohl das im folgenden beschriebene Programm von Passport als auch das Midi Recording Studio von Dr.T’s ein günstigeres Preis-/Leistungs-Verhältnis zu bieten.

  2. Passport Design’s Midisoft Studio gehört ebenfalls in die Gruppe der einfachen Midi-Programme, deren Anwender sicher nicht die professionellen Musiker sein werden. Es verfügt über 32 Spuren und eine komfortable Benutzerfläche. Die Möglichkeiten entsprechen etwa denen des EasyTrack von Hybrid Arts, darüberhinaus erlaubt das Programm aber auch, nur Teile einzelner Spuren zu bearbeiten. Eine Möglichkeit einzelne Events zu bearbeiten, ist jedoch auch bei diesem Sequencer nicht vorgesehen. Wer einen leistungsfähigen und billigen Sequencer sucht und auf einen Event-Editor verzichten kann, sollte sich dieses Programm näher anschauen. Sie finden einen ausführlichen Test in einem der nächsten Hefte. Das Programm kostet 195,- DM.

  3. Dr.T’s KCS ist ein Programm, das den Anspruch stellt, in die oberste Midi-Leistungsklasse zu gehören. Dort muß es sich mit Programmen wie dem Steinberg Twenty-Four oder dem C-Lab Creator vergleichen lassen. Vom Preis her ist der Vergleich auch gerechtfertigt; der KCS kostet 480,-DM.

Bild 3: Der Passport-Sequencer Midisoft Studio

Vor dem Laden des Programms sollte man allerdings unbedingt ein wenig in der Bedienungsanleitung gelesen haben: Im Gegensatz zu den meisten anderen Programmen, deren Bedienungsfläche spontan an ein Tonbandgerät erinnert und deren Bedienung dann auch tatsächlich genauso funktioniert, ist beim Keyboard Controlled Sequencer vieles ein wenig anders. Zwar finden sich auch bei diesem Sequencer einige Tasten, die an ein Tonbandgerät erinnern, aber es funktioniert etwas anders. Der KCS stellt drei Funktionsmodi zur Verfügung: Den Track-Mode, in dem sich das Programm etwa wie ein Tonbandgerät verhält, den Song-Mode, in dem man aus einzelnen Sequencen (ähnlich wie beim Miditrack ST) seine Stücke zusammenbauen kann, und schließlich den Open-Mode, der gegenüber dem Song-Mode dadurch erweitert ist, daß Sequencen hier Steuerbefehle enthalten dürfen, die andere Sequenzen starten oder repetieren können.

Die Anleitung des KCS macht es dem Musiker nicht gerade leicht, sich in die umfangreichen Möglichkeiten dieser Modi einzuarbeiten. Sie ist sehr klein gedruckt, noch dazu in einem leseunfreundlichen, hohen und schmalen Format. Ein Programm dieser Preis- und Leistungsklasse sollte sich auch in diesem Bereich etwas professioneller geben.

Bild 4: So meldet sich der Keyboard Controlled Sequencer nach dem Einschalten.

Aufnahmen beginnt man am einfachsten im Track-Mode. Hier kann man der Reihe nach einige Spuren aufnehmen, wobei sich die Programmierer eine wirklich geschickte Technik ausgedacht haben: Die erste aufgenommene Spur gibt immer die maximale Länge eines Stückes auf. Nimmt man nun weitere Spuren auf, schaltet das Programm immer dann, wenn eine Spur fertig ist, die nächste Spur auf Aufnahme und beginnt von vorne. Auf diese Weise kann man Aufnahmen auf mehreren Spuren machen, ohne dauernd irgendwelche Tasten betätigen zu müssen. Wenn man sich irgendwo verspielt hat, muß man nur einen Knopf namens ’Re-Record’ drücken, dann wird die letzte Spur überschrieben: Eine richtig praktische Idee. Zusätzlich gibt es noch eine Punch-in/out Funktion.

Die Aufnahmen jeder Spur können mit einem Event-Editor, der auch alle anderen Funktion wie Kopieren, Transponieren, Quantisieren usw. enthält, bis ins kleinste Detail bearbeitet werden. Vom Komfort und der Darstellung her könnte diese Seite (wie überhaupt das ganze Programm) jedoch noch eine Überarbeitung gebrauchen. Aber diese Dinge sind in gewisser Hinsicht ja auch Geschmackssache.

Die Editor-Seite erlaubt es auch, die Spuren einer Aufnahme in eine Sequenz zu verwandeln, die dann im Song-Mode weiterverarbeitet werden kann. Dabei stehen um 92 verschiedene Sequenzen zur Verfügung. Diese Sequenzen können dann in einer Tabelle in die gewünschte Reihenfolge gebracht werden.

Im Open-Mode stehen sogar bis zu 126 verschiedene Sequenzen zur Verfügung. Im Gegensatz zum Song-Mode können aber beliebig viele dieser Sequenzen gleichzeitig abgespielt werden. Außerdem können sogenannte Control-Sequenzen, die den Ablauf einer Sequenz beeinflussen, programmiert werden. Damit kann zum Beispiel die Sequenz 24 vier mal wiederholt und bei jeder Wiederholung um eine Quint transponiert werden. Außerdem kann im Open-Mode ähnlich wie im Track-Mode auch aufgenommen werden.

Der KCS ist ein sehr leistungsfähiges Sequencer-Programm. Es bietet sehr ’ausgeflippte’ Funktionen, die das Erstellen komplizierter Musikstücke stark erleichtern können. Auf der anderen Seite steht unserer Meinung eine noch nicht ausgereifte grafische Benutzerführung. Zuviele Dinge werden einfach nur als Text dargestellt, und das manchmal sehr unübersichtlich. Trotzdem ist der Keyboard Controlled Sequencer ein sehr interessantes Programm.

Bild 5: Dies ist die Edit-Page des KCS im Open-Mode
  1. Dr. T’s Midi Recording Studio ist eine vereinfachte Version des Keyboard Controlled Sequencers. Es verfügt über acht Spuren. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder besitzt das Programm auch nicht die ausgefeilten Sequencer-Features zum Zusammenbasteln von Songs aus Einzelteilen.

Das Midi Recording Studio gehört in die gleiche günstige Preisklasse wie Hybrid Arts EasyTrack und das Midisoft Studio von Passport Design. Es ist sogar das billigste dieser drei Programme, und trotzdem hat es seiner Konkurrenz die Möglichkeit der Editie-rung einzelner Midi-Events voraus. Unserer Meinung läßt aber die Gestaltung der Bedienungsoberfläche zu wünschen übrig. Wer ein Midi-Programm der Preisklasse um 100,- DM sucht, aber nicht auf einen Event-Editor verzichten will, sollte sich dieses Programm einmal näher anschauen. Die Möglichkeiten sind seiner Klasse ein wenig voraus. Auch dieses Programm werden wir in einem der nächsten Hefte genauer betrachten.

Mit 110,- DM ist das Midi Recording Studio der mit Abstand billigste Se-quencer überhaupt.

  1. Der C-Lab Creator war die interessanteste Neuvorstellung auf der Frankfurter Musikmesse. Leider war die Firma C-Lab bis zum Redaktionsschluß dieser Ausgabe trotz zahlreicher Anfragen nicht bereit, uns eine Testversion des Programms zukommen zu lassen.

Aber dieses Ärgernis kann den Leistungsumfang des Programms natürlich nicht mindern. Der Creator stellt 4 Blöcke mit jeweils 16 Spuren zur Verfügung. Insgesamt können also bis zu 64 Spuren verwendet werden. Die Aufnahmetechnik entspricht der einer Tonbandmaschine: ’Record’-Taste drük-ken und drauflosspielen. Sehr nützlich ist dabei ein Aufnahme-Modus, der es erlaubt, eine Spur beliebig oft zu überspielen, ohne die bisherigen Aufnahmen auf dieser Spur zu löschen. Besonders für Schlagzeugaufnahmen ist das eine enorme Erleichterung.

Jeder der 4 Blöcke kann unabhängig arrangiert werden. Wie beim Twenty-Four oder Miditrack können die Einzelteile einfach in einer Tabelle aneinander gehängt werden. Für jeden Block gibt es eine eigene Arrangement-Spalte.

Der Creator besitzt die höchste Auflösung aller Sequencer auf dem ST: Ein Takt wird in 768 Teile geteilt. Nützlich ist, daß diese Rate bei Fremdsynchronisierung, die üblicherweise mit 92 Schlägen pro Takt erfolgt, weitgehend eingehalten wird.

Wie der Twenty-Four ist auch der Creator in der Lage, System-Exclusive Informationen aufzunehmen.

Sehr gut funktioniert auch die eingebaute intelligente Quantisierung. Nur der neue Quantisierungsmodus des Twenty-Four kann damit noch konkurrieren.

Selbstverständlich besitzt auch der Creator einen Event-Editor. Er stellt alle aufgenommenen Midi-Events in Tabellenform dar, liefert jedoch keine grafische Ubersichtsdarstellung oder gar Notenschrift. Ein Noten-Editor ist allerdings geplant, über den möglichen Liefertermin gibt es noch keine Angaben. Deshalb sollte man in diesem Jahr nicht mehr damit rechnen.

Der C-Lab Creator kostet 590,- DM und gehört mit Sicherheit in die Midi-Oberklasse. Gegenüber dem direkten Konkurrenten Twenty-Four hat er Vorteile im Bereich Arrangement-Komfort und Auflösung, der Twenty-Four hat umfangreichere Editiermöglichkeiten. Welches der beiden Sequencerpro-gramme für den professionellen Anwender besser geeignet ist, hängt völlig von der Arbeitsweise, also dem persönlichen Geschmack ab. Ob Hybrid Arts Miditrack eine Konkurrenz für diese beiden Programme werden kann, hängt im wesentlichen von der Qualität des Event-Editors ab, der leider bis zum Redaktionsschluß noch nicht vorlag.

Gruppe B: Sequencer, noch nicht lieferbar

Uns ist nur ein weiteres Sequencerprogramm bekannt, das noch in diesem Jahr erscheinen soll: Das Xnotes-Programm der Kieler Firma Beam Team. Bisher ist allerdings sehr wenig über dieses Programm, das als Modul mit einer Reihe anderer Programme (wie oben erwähnt) zusammenarbeitet, bekannt. Die Programmierer der Firma Beam Team kommen offensichtlich vom Macintosh: Design und Konzept ihrer Produkte sind stark von den auf dem Macintosh verfügbaren Programmen beeinflußt.

Der Sequencer wird über eine nur vom Speicherplatz begrenzte Anzahl von Spuren verfügen. Die Auflösung soll irgendwo im Bereich über 400 Schlägen pro Takt liegen. Ansonsten wird wohl der in modernen Sequen-cern übliche Komfort eingebaut werden. Uber die übrigen Module des Systems können Sie etwas in den anderen Gruppen finden.

Gruppe C: Notendruckprogramme

Bild 6: Dies ist die Editier-Seite des Notendruckprogramms The Copyist...

Bisher ist nur ein einziges Notendruckprogramm für den ST lieferbar. Es trägt den Namen 'The Copyist’. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Art Notenschreibmaschine. Bei einmal eingegebenen Stimmen ist keine 'intelligente’ Bearbeitung wie Transposition oder Schlüsselwechsel (mit folgender Anpassung der Noten) mehr möglich. Das bedeutet, daß Stimmen für transponierende Instrumente auch transponiert eingespielt (oder eingegeben) werden müssen - eine Arbeit, die ein Notendruckprogramm dem Benutzer eigentlich ersparen sollte. Zusätzlich können allerdings Musikstücke, die mit dem Keyboard Con-trolled Sequencer (ebenfalls von Dr. T’s) erstellt wurden, eingelesen und in musikalische Notation umgesetzt werden. Alle Parameter müssen hierbei allerdings beim Einlesen vorgegeben werden, nachträgliche Veränderungen sind nicht möglich.

Die Bedienung des Copyist erfolgt im wesentlichen über die Tastatur, manches kann auch mit der Maus betätigt werden. Die Benutzeroberfläche erinnert ein wenig an UCSD-Pascal oder Wordstar auf PCs: Oben ein Menü, durch das man mit den Cursortasten hindurchscrollen kann, unten das komplette Directory der jeweils eingelegten Diskette. Ich verstehe wirklich nicht, weshalb die Programmierer diese Lösung gewählt haben; Menüleisten und Fileselectorboxen sind unter GEM mit Sicherheit leichter zu programmieren als diese antiquierte Art der Benutzerführung, bei der man sogar Filenamen eintippen muß, obwohl man sie genausogut mit der Maus anwählen könnte. Wahrscheinlich liegt der Grund für diese Probleme des Programmes in seiner Herkunft; der Ausdruck einer Symboltabelle im Anhang des übrigens ausführlichen Handbuchs läßt auf Abstammung von einem IBM-Programm schließen.

Leider prägt sich eine gewisse Umständlichkeit in der Bedienung das ganze Programm. Wenn man vom Hauptmenü aus in den Edit-Modus gelangt ist, müssen alle Eingaben per Tastatur erfolgen. Leider ist auch nicht möglich, die Tonhöhe von einzugebenden Noten per Midi-Keyboard zu bestimmen. Man muß sich alle Kommandos merken; es gibt kein Menü, aus dem man die gewünschten Zeichen auswählen könnte. Dabei dürfte der verfügbare Zeichenvorrat für die allermeisten Anwendungen genügen. Lange Trillerzeichen sind ebensowenig ein Problem wie Arpeggien über zwei Systeme. Auch die Eingabe von Text ist möglich, wobei die Größe des Zeichensatzes leider fest eingestellt ist. Dummerweise funktionieren im Textmodus (zumindest mit der deutschen Tastatur) auch die Backspace- und Delete-Tasten nicht, so daß schon ein einfacher Tippfehler zur Neueingabe des Textes zwingt. Mir fehlten im Zeichenvorrat des Programms nur Crescendo- und Diminuendowinkel. Es ist darüberhinaus möglich, eigene Symbole zu definieren.

Die Eingabe von Noten geht im Grunde wie bei einem Malprogramm vor sich. Man bewegt einen Cursor auf eine gewünschte Stelle und zeichnet hier das Symbol mit der dafür vorgesehenen Tastenkombination. Um das Symbol wieder zu löschen, muß der Cursor an genau der gleichen Stelle stehen, an der er bei Erzeugung des Symbols stand. Das erforderte manchmal eine ganze Reihe von Löschversuchen, wobei man zum Löschen auch noch die gleiche Tastenkombination wie zum Erzeugen braucht. Die Aufteilung der Symbole geht dabei soweit, daß man sogar Notenköpfe und -Hälse getrennt erzeugen muß. Der Cursor bewegt sich in einem Raster, dessen Größe etwa einer halben Notenbreite entspricht. Darüberhinaus gibt das Programm keinerlei Positionierungshilfen.

Diese Methode der Eingabe hat den Vorteil, daß man das Layout einer Partiturseite völlig frei gestalten kann, ist aber extrem zeitraubend. Im Grunde würde das Malen von Noten mit Signum oder STAD nicht viel länger dauern! Es wäre sehr wünschenswert, daß der Copyist mit einer Option ausgestattet wäre, die es erlaubte, eingegebene Noten automatisch im Takt zu verteilen. Ohne diese Möglichkeit wird das Erstellen größerer Partituren zur Qual, zumal keine vernünftige Kopierfunktion für sich wiederholende Blöcke existiert. Im Grunde ist der Editor des Copyist ein spezialisiertes Malprogramm, das nicht einmal besonders bedienungsfreundlich ist. Für ein Notenschreibprogramm ist das einfach zu wenig.

Bild 7: ...und so sieht es mit dem Epson-Treiber gedruckt aus.

Aber glücklicherweise gibt es ja noch die Transkriptions-Möglichkeit für Files des Keyboard Controlled Sequencers der gleichen Firma. Der Transkriptionsvorgang ist zwar etwas umständlich, mit dieser Option bietet sich aber eine Möglichkeit, schnell und einfach Musik in Notenschrift umzusetzen. Alles in allem funktioniert diese Option gut.

Eine weitere Möglichkeit des Copyist ist die Zerlegung von Partiturseiten in einzelne Stimmen. Leider ist es hierbei aber nicht möglich, die Stimmen im Vergleich zur Partitur mit anderen Schlüsseln zu versehen oder zu transponieren.

Der Copyist druckt mit HP-GL kompatiblen Plottern, dem HP-Laserjet oder Inkjet, sowie mit Epson-kompatiblen Matrixdruckern. Die Druckqualität mit Epson-Druckern ist nicht gerade umwerfend, aber auch nicht schlecht. Wir wollten einen HP-GL-Plotter und den

HP-Laserjet ausprobieren, aber dabei stellte sich heraus, daß die Druckertreiber nicht in der Lage sind, ihre Ausgabe über die serielle Schnittstelle zu erledigen. Bei beiden Druckern ist die serielle Schnittstelle aber viel weiter verbreitet als die parallele!

Fazit: Der Copyist bietet einige gute Ansätze, ist aber in vielen Punkten noch längst nicht ausgereift. Zu empfehlen ist er eigentlich nur für Besitzer des Keyboard Controlled Sequencers, die ihre aufgenommenen Stücke druk-ken wollen. Die Eingabe über die Tastatur ist einfach zu umständlich. Die Druckqualität ist auch nicht so gut, daß sie den zusätzlichen Aufwand rechtfertigen würde. Ganz billig ist der Copyist nicht: Er kostet 480,- DM.

Kurz vor Redaktionsschluß erreichte uns die Meldung, daß in einer neuen Version des Copyist, die in Kürze erscheinen soll, ein Großteil der von uns angeführten Mängel bereits behoben ist.

Gruppe D: Notendruckprogramme, noch nicht lieferbar

  1. ’Masterscore’ nennt sich ein Notendruckprogramm von Steinberg Research, das auf der Frankfurter Musikmesse vorgestellt wurde, aber bis heute (Ende Mai) leider noch immer nicht lieferbar ist. Bis zum Erscheinen dieser Ausgabe sollte das Programm endgültig fertiggestellt sein - aber man weiß ja nie...

Masterscore ist kein völlig eigenständiges Programm. Zwar ist es möglich, Partituren mit dem Programm zu bearbeiten, als eigentliches Editierprogramm ist jedoch der Sequencer Twenty-Four, der bereits oben unter der Kategorie Sequencer beschrieben wurde, vorgesehen.

Das Notendruckprogramm transkribiert Sequencen, die mit dem Twenty-Four erstellt wurden und macht daraus Partituren, die dann mit musikalischen Sonderzeichen und Text versehen werden können. Dabei ist angenehm, daß die Stimmen jederzeit auch transponiert werden können. Diese Option erlaubt es, zum Beispiel eine Klarinettenstimme in C-Dur einzuspielen und dann in die korrekte Tonart für die Partitur zu transponieren, je nachdem, ob für die Stimme ein in A, B, oder ein gestimmtes Instrument verwendet werden soll.

Im Gegensatz zum Copyist von Dr. T’s erledigt Masterscore die Positionierung der Noten auf der Notenzeile vollautomatisch. Lediglich das Seitenformat und die Anzahl und Abstände der Systeme müssen vom Benutzer eingegeben werden. Auch die Druckgröße ist wählbar.

Es ist zwar auch möglich, im Masterscore selbst Noten einzugeben, doch war bei der Messe-Version noch nicht ersichtlich, wie komfortabel diese Option sein wird. Im allgemeinen wird man es wohl vorziehen, Noten mit dem neuen Score-Editor des Twenty-Four einzugeben. Dessen Notenbild entspricht vom Layout her weitgehend den Transkriptionen des Masterscore.

Die Druckqualität der auf der Messe gezeigten Version war selbst auf einem 9-Nadeldrucker erstaunlich gut. Inzwischen gibt es auch Treiber für 24-Nadel- und Laserdrucker, aber Ausdrucke damit waren uns noch nicht zugänglich. Steinberg plant, einen Laserdruckservice für Masterscore-Partituren einzurichten. Das ist eine gute Idee, um auch weniger finanzstarken Musikern zu guter Notendruckqualität zu verhelfen.

Alles in allem scheint Masterscore eine sehr komfortable Sache zu sein. Wie flexibel das Programm letztlich ist, wird erst die entgültige Version zeigen. Der Preis soll 580,- DM betragen.

  1. Die bereits erwähnte Firma Team Beam plant, ihr modulares Musiksystem auch mit einem Notendruckprogramm zu erweitern. Genau wie beim Sequencer sind aber auch hier noch keine näheren Details bekannt. Allerdings soll Xnotes sich stark am ’Pro-fessional Composer’, dem wohl bekanntesten Notendruckprogramm auf Apples Macintosh, orientieren. Wenn es die Qualitäten dieses Programmes erreichen könnte, wäre das eine starke Sache! Aber auch hier gilt: Warten wir’s ab.

  2. Eine ganz besondere Spezialität zeigte auf der Musikmesse die Münchner Firma Amadeus. Seit einiger Zeit schon bietet sie ein gleichnamiges, vollprofessionelles Notensatzprogramm an, das für Musikverlage gedacht ist und auf Minicomputern des Typs PDP-11 läuft. Jetzt hat man sich entschlossen, dieses Programm in seinem vollen Leistungsumfang auf den Atari ST zu portieren. Für den Privatanwender dürfte das System, das übrigens auch auf dem ST unter dem Betriebssystem Unix laufen soll, allerdings kaum geeignet sein: Die billigste Ausführung wird um die 25 000,- DM kosten, dafür aber auch alle notwendigen Funktionen, die für die professionelle Druckvorbereitung benötigt werden, enthalten.

  3. Auch für die Sequencer von Hybrid Arts wird es Notendruckprogramme geben. Easy Score ist eine einfache Ausführung, die sich im wesentlichen an EasyTrack-Benutzer wendet und in Amerika 99$ kosten wird. Professionelle Druckqualität soll das Programm MidiScore bieten, dessen Preis aber auch erheblich höher liegen wird (circa 800,- DM).

So, jetzt aber weg von den Programmen, die Musik zu produzieren helfen. Als nächstes sind jene Werke dran, die jene Klangbasteleien, die mit modernen Synthesizern möglich sind, um vieles leichter machen. Die 2. Kategorie: Bankloader und Editoren.

Gruppe A: Bankloader

  1. GenPatch von Hybrid Arts dürfte wohl das universellste denkbare Bankloader-Programm sein: Es ist freiprogrammierbar und darum an jeden Synthesizer, der überhaupt über Midi seiner Klanggeheimnisse beraubt werden kann, anzupassen. Selbst Klänge von Sampling Keyboards kann GenPatch verwalten, wenn auch die Übertragung dieser Daten über Midi eine Angelegenheit für die Kaffeepause ist. Wer ein auch nur halbwegs verbreitetes Midi-Instrument besitzt, braucht sich über die Anpassung von GenPatch auch nicht die geringsten Sorgen zu machen; für über dreißig Geräte sind fertige Anpassungen verfügbar, von Casio bis Yamaha für alles, was auf dem Markt einigermaßen gängig ist. Da die ursprüngliche amerikanische Version von GenPatch mit dem deutschen TOS nicht lauffähig war, konnten wir GenPatch leider noch nicht näher betrachten; inwieweit eine Anpassung für andere Instrumente auch für weniger Midi-erfahrene Spezialisten möglich ist, können wir Ihnen daher noch nicht verraten. Wer Klänge vieler verschiedener Instrumente verwalten muß, für den gibt es im Moment wohl keine Alternative zu GenPatch. Der Preis beträgt 340,- DM.

  2. Dxware von G. C. Geerdes für alle Instrumente der Yamaha DX7-Serie glänzt durch besonderen Komfort, wenn es um die mit konventionellen Programmen sehr mühsame Verwaltung der Klänge im 8-fach DX7-Rack TX816 geht. Bis zu 16 Module der DX7-Serie können gleichzeitig verwaltet werden.

Besonders ausgefeilte Nutzung der GEM-Bedieneroberfläche ist die Stärke des Programms. Ganze Soundbänke werden zum Beispiel auf dem Desktop als Icons angezeigt.

Sehr nützlich ist die Möglichkeit, für jeden Klang eine kurze Demosequenz einzugeben. Viele Klänge zeigen ihre besonderen Eigenarten erst, wenn sie auf eine bestimmte Weise gespielt werden. So ist das Wiederfinden bestimmter Sounds ganz besonders einfach. Demosequenzen und ein Text-Kommentar zu dem jeweiligen Klang werden selbstverständlich auf Diskette mitgespeichert. Dxware kostet 198,- DM.

Eine Erweiterung von Dxware zu einem Editor ist geplant.

Gruppe B: Editoren für Synthesizer

  1. Der Sound-Voodoo für den DX7 gehört zu den ersten Midi-Programmen für den ST. Es handelt sich dabei um ein zufallgesteuertes Klangerzeugungsprogramm. Da der Sound-Voodoo bei Erscheinen dieses Heftes wahrscheinlich durch das Synthworks-Pro-gramm, das eine erhebliche Erweiterung darstellt, ersetzt sein wird, ist er hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

  2. Auch der Android von Hybrid Arts, den es in zwei nicht ganz gleichen Versionen für Yamahas DX7 und Casios CZ-Serie gibt, gehört zu den frühen ST-Midi-Programmen. Das Programm stellt eine Mischung aus komfortablem Editor und einen Klanggenerierungsystem dar, dessen Funktion laut Werbung von Hybrid Arts auf Methoden der künstlichen Intelligenz beruht. Die Bedienung ist sehr komfortabel, obwohl auf GEM weitgehend verzichtet wird. Die Version für den Casio CZ basiert zwar auf dem gleichen Konzept, wie die DX-Ver-sion, ist aber erheblich einfacher gehalten und daher auch billiger: CZ-Droid kostet 230,- DM, der DX-Droid 450,-DM.

  3. Von G. C. Geerdes gibt es einen Editor, der ausnahmsweise mal nicht für den Yamaha DX7, sondern für den Korg DW-8000 gedacht ist. Alle Parameter des DW-8000 werden auf dem Bildschirm dargestellt und können dort mit der Maus editiert werden. Wie in fast allen Editoren ist auch hier ein Bankloader integriert. Der Preis beträgt 248,- DM.

  4. Der einzige Teil des Musiksystems von Beam Team, der bereits fertiggestellt ist, ist eine Serie von Editoren mit integriertem Bankloader für die am meisten verbreiteten Synthesizer-Typen. Die einzelnen Module, die wie der Sequencer Xnotes oder das Notendruckprogramm Xnotes aus einem gemeinsamen Menü aufgerufen werden können, öffnen jeweils ein eigenes Fenster für Bankloader und Editor. Bis zu 6 Soundbänke können gleichzeitig im Speicher befinden.

Bild 8: Der DX-7 Editor aus der Beam Team XWSyn-Serie

Im Moment existieren Module für Yamaha-Instrumente der Serien DX-7, DX21/27/100 und FB-01, für die gesamte Casio-CZ-Serie und für Roland JX-Synthesizer. Jedes Modul kostet ca. 200,- DM. Ein Modul für den Oberheim Matrix 6 stand bei Redaktionsschluß kurz vor der Fertigstellung. Die Benutzeroberfläche der Editoren ist vorbildlich. Sowohl die grafische Gestaltung wie auch die Einfachheit bei der Benutzung (für alle Synthesizer-Typen ist die Bedienerführung gleich, die gleichen Menüleisten usw.) sind bestechend. Auch in den Beam-Team-Editoren ist ein zufallsgesteuertes Klanggenerierungssystem eingebaut, das sehr gute Ergebnisse liefert.

  1. Anscheinend gehört es überall zum guten Ton, zumindest einen DX7-Editor im Programm zu haben; auch Dr. T’s hat einen, der Namen DX-Heaven trägt. Das Programm ist nicht in GEM eingebunden.

Gruppe C: Editoren für Synthesizer, noch nicht lieferbar

  1. Der Dxware-Editor wird eine Erweiterung zu dem oben bereits beschriebenen Dxware-Bankloaderprogramm sein.

  2. Synthworks von Steinberg Research ist eine Erweiterung des Programms Sound Voodoo. Außer für den DX7 wird es auch eine Version für den FB-01 Expander geben.

  3. Der C-Lab Xalyser verspricht eine echte Besonderheit in der Flut der DX7-Editoren und Bankloader zu werden. Dieses Programm hat nämlich einige sehr ausgefallene Funktionen:

Der Xalyser ist in der Lage, DX7-Sounds nicht nur einfach zu verwalten, sondern auch Spektren dieser Klänge aus den Klangdaten zu berechnen und in einem zum Beispiel für Sampling-Keyboards verständlichen Format auszugeben. Damit fällt der sonst notwendige Zwischenschritt des Sampelns weg, was der Qualität der Samples zugute kommt.

DX7-Klänge können vom Programm nach ihrem Klang geordnet werden. Das Programm ist in der Lage, charakteristische Klänge zu erkennen und besitzt auch Suchfunktionen für ähnliche Sounds.

Auf dieses Programm darf man also gespannt sein.

Gruppe D: Editoren für Sampling-Keyboards

Bild 9: Die wichtigste Edit-page des PSE-900 Editors von G. C. Ceerdes
  1. G. C. Geerdes bietet einen Editor für den Akai S-900 Sampler an, der durch besonderen Komfort und große Geschwindigkeit beeindruckt. Sämtliche Parameter des Samplers, also auch die, die nicht direkt mit dem Sampeln von Klängen zu tun haben, können am Computer eingestellt und verändert werden. Darüberhinaus können die eigentlichen digitalisierten Klänge in den Computer eingelesen und dort auf sehr komfortable Weise bearbeitet werden. Man kann Blöcke ausschnei-den, kopieren, mischen, umdrehen usw. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt allein vier verschiedene Funktionen, um den Lautstärkeverlauf eines Signals zu bearbeiten.

Die grafische Darstellung ist sehr übersichtlich. Sehr nützlich ist die Möglichkeit, Klänge direkt von Disketten im Akai-Format einiesen zu können. Zusätzlich zur 'einfachen Bearbeitung’ besteht die Möglichkeit, Klänge einfach mit der Maus zu malen oder bestehende Klänge mit neuen Hüllkurven zu versehen.

Darüberhinaus ist eine Möglichkeit zur Fourier-Synthese von Klängen eingebaut, die extrem vielseitig ist. Die einzelnen Obertöne lassen sich nicht nur in der Lautstärke, sondern auch in der Frequenz mit einer Hüllkurve versehen. Außerdem können die Obertöne nicht nur Sinuswellen, sondern auch kompliziertere Wellenformen wie Rechteck oder Dreieck sein. Die Synthese extrem komplexer Klänge dürfte damit wirklich kein Problem sein. Der Preis von 398,- DM ist günstig.

Die Anleitung, die zum PSE-900 Editor geliefert wird, ist vorbildlich: Übersichtlich, leicht verständlich und dazu noch mit hübschen Cartoons versehen.

Das Programm hat nur den einen Nachteil: Es ist leider nicht für andere Sampler als den Akai S-900 erhältlich. Aber auch das soll sich bald ändern.

Bild 10: Auf dieser Seite des PSE-900 können Klänge synthetisiert werden
  1. Auch Steinberg Research hat zwei Sampling-Editoren im Programm. Sie sind für das Ensoniq Mirage und den Akai S-900. Auch diese Programme erlauben eine ähnlich ausgefeilte Editie-rung, wie sie beim oben erwähnten Editor von G.C.Geerdes erwähnt wurde. Zum Beispiel können in verschiedenen Fenstern mehrere Sampels gleichzeitig bearbeitet werden. Zumindest die Mirage-Version enthält auch eine Synthese-Seite, mit der Klänge nach dem FM-Prinzip erstellt werden können.

Ein besonderes Feature ist die Möglichkeit, Klänge über den eingebauten Lautsprecher des Atari-Monitors abhören zu können. Damit erspart man sich die dauernde Midi-Senderei, die recht zeitraubend ist. Die Qualität ist zwar sehr schlecht, viele Dinge kann man aber auch in dieser Qualität gut hören. Sound Works kostet 390,- DM.

Gruppe E: Editoren für Sampler, angekündigt

  1. und 2. Die Produkte der amerikanischen Firma Digidesign sind wohl jedem, der einen Macintosh zum Musikmachen benutzt, ein Begriff. Im Grunde stehen diese Programme allen anderen Sampling-Editoren Pate. Der Sound Designer ermöglicht die Bearbeitung von Klängen auf ähnliche Weise und mit ähnlichem Leistungsumfang wie bei den oben beschriebenen Editoren (wir setzen in dieser Beschreibung voraus, daß die ST-Version der Mac-Version weitgehend entspricht). Der Soundesigner ist für alle Samplingkeyboards, die auf dem Markt sind, erhältlich. Über ein spezielles Diskettenformat können die verschiedenen Versionen Klänge austauschen, ohne daß sie neu gesampelt werden müssen.

Softsynth ist dagegen ein Programm, das der Synthese von Klängen dient. Es bietet dafür zwei Wege an: Einmal Fourier-Synthese, die bei Softsynth vielleicht etwas weniger Möglichkeiten bietet als bei dem S-900 Editor von G.C.Geerdes, und ein extrem komplexes FM-Synthese-Verfahren, das die Verwendung beliebig vieler Operatorern erlaubt.

Preise und Liefertermine stehen noch nicht endgültig fest.

  1. Die SoundWorks Serie von Steinberg Research wird in Kürze auch für andere Sampler verfügbar sein. Genannt wurden der Sequential Prophet 2000 und der Emax von Emu-Systems.

Jetzt gibt es Hartes: Midiprodukte, die auch Hardware-Erweiterungen beinhalten.

Gruppe A: Timecode-Generatoren und Midi-Interface-Erweiterungen

  1. Steinberg Research bietet mit dem SMP-24 einen äußerst vielseitigen und dabei noch recht preisgünstigen SMPTE-Timecodegenerator an. Zusätzlich sind in dem Gerät vier Midi-Outputs und zwei Midi-Inputs eingebaut. In Verbindung mit dem Twenty-Four Sequencer ist es möglich, jeder Spur des Sequencers einen beliebigen Midi-Output zuzuordnen. Damit stehen maximal 5x16 Midi-Kanäle zur Verfügung. Timing-Probleme wegen überlasteter Midi-Outputs dürften damit der Vergangenheit anghören. Die Midi-Eingänge können gemischt werden; Aufnahmen von mehreren Quellen gleichzeitig werden möglich.

Der Timecode-Generator macht es möglich, den Twenty-Four auf professionelle Weise mit Bandgeräten zu synchronisieren.

Das Interface arbeitet auch mit anderen Computern oder als Standalone-Gerät. Dabei ist es nebenbei auch noch ein programmierbarer Masterkeyboard-Controller. Software wird sowohl für den Atari wie für den C-64 mitgeliefert.

Angesichts dieser Fähigkeiten ist der Preis von 1790,- DM mehr als gerechtfertigt.

  1. Hybrid Arts hat für den Spätsommer eine Midi-Expansionsbox, die wie das Steinberg SMP-24 vier Midi-Ausgänge und zwei Eingänge enthalten wird, angekündigt. Das Gerät wird mit den Hybrid-Arts-Sequencern Zusammenarbeiten. Ein Preis steht noch nicht fest.
Bild 11: Steinberg’s Soundworks für den Akai S-900

Gruppe B: Digitale Klangverarbeitung

  1. Das ADAP Soundrack von Hybrid Arts hat in den Fachzeitschriften schon viel Wirbel ausgelöst. Leider ist der Liefertermin immer wieder verschoben worden. Im Moment wird die erste Juliwoche als Auslieferungstermin angegeben. Aber jetzt wollen wir Ihnen auch verraten, was das ADAP überhaupt ist: Ein 19-Zoll-Rack, in dem sich einige Elektronik befindet.

Das ADAP macht aus dem Atari einem Stereo-Sampler, dessen technische Daten sich sehen lassen können: Die Auflösung beträgt 16 Bit, die Sampling-Rate bis zu 44,1 kHz. Diese Daten entsprechen CD-Qualität. Dabei ist das Gerät 6-stimmig. Verwendet man eine geringere Sampling-Rate, ist das ADAP maximal 12-stimmig.

Bei einem Atari mit einem Megabyte Speicher beträgt die Sampling-Zeit bei bester Sampling-Rate 10 Sekunden in Stereo oder 20 Sekunden in Mono. Steht mehr Speicher zur Verfügung, wird er automatisch mitverwendet.

Die Software des Systems stellt alle Funktionen eines normalen Sampling-Keyboards zur Verfügung, zusätzlich noch viele Funktionen, die man sonst nur bei Editing-Software (wie oben beschrieben) findet.

Besonders schön ist, daß die ADAP-Software die Diskettenformate aller Sampling-Keyboard, die 3,5-Zoll-Dis-ketten verwenden, lesen kann. Damit steht die gesamte Soundbibliothek folgender Keyboards zur Verfügung: Se-quential Prophet 2000, Akai S-900, Roland S-50, Korg DSS-Emu Emax und Ensoniq Mirage. Mehr Klänge kann man sich kaum wünschen!

Maximal 64 Samples können, je nach Speichergröße, gleichzeitig verwendet werden. Dabei stehen alle Midi-Möglichkeiten offen. Auch die Verteilung der Samples auf der Tastatur ist frei programmierbar.

Der Preis des ADAP wird 4500, - DM betragen, was im Vergleich zu anderen Sampling Keyboards durchaus günstig ist.

  1. Die englische Firma Audio & Design hat eine Erweiterung für den ST konstruiert, die aus dem Rechner ein wahrhaft professionelles digitales Schnittsystem macht, das zum Beispiel zum Mastern von CDs geeignet ist. Das Ge-

rät dürfte die bisher mit Abstand teuerste ST-Peripherie sein: Die größte Ausführung, die mit einer 800 MByte Harddisk eine Stunde Stereo-Aufnahmezeit erlaubt, kostet um die 14 000,-Pfund! Ein Grundpaket, dessen maximale Aufnahmedauer ca. 6 Minuten beträgt, ist schon für 7000, - Pfund zu haben. Für ein derartiges System ist dieser Preis sensationell.

Über einen speziellen Adapter arbeitet das System mit den Sony PCM-Prozessoren zusammen, die die A/D und D/A Wandlung für das System erledigen.

Für professionelle Anwender ist wichtig, daß das Gerät Standard-Schnittstellen nach AES/EBU sowie nach Sony 1610-Standard besitzt. Ganz schön spannend, was man mit einem ST alles machen kann...

Gruppe C: Mischpultautomation

  1. Die Münchner Firma Doepfer Musikelektronik bietet ein modulares Mischpult an, das eine ungewöhnliche Konzeption besitzt: Das Gerät ist nicht, wie man es von einem Mischpult erwartet, mit einer Unzahl von Reglern vollgepackt. Das einzige, was man an dem CMX genannten Computermischpult per Hand regeln kann, ist die Empfindlichkeit der Eingänge. Alle anderen Funktionen werden über Software von einem angeschlossenen Computer aus geregelt. Dieser Computer kann entweder ein C-64 oder eben ein Atari ST sein. Leider ist die Arbeit an der ST-Version der Software noch nicht abgeschlossen.

Das Mischpult kann auf nahezu beliebig viele Ein- und Ausgänge ausgebaut werden. Die gewünschte Konfiguration ist vom Benutzer völlig frei (nach Geldbeutel) wählbar. Das wird über eine Standardisierung aller Wege erreicht: Es gibt keine besonderen Effekt- oder Ausgangswege oder Subsummen mehr. Man kann beliebige Ausgänge als Effektwege oder Summenkanäle verwenden. Die Eingangskanäle können mit einem 2- oder 4-bändigen parametrischen Equalizer ausgestattet werden. Außerdem gibt es VU-Meter-Module und einen Kopfhörerverstärker.

Dadurch, daß alle Parameter über Software gesteuert werden und damit auch speicherbar sind, ist das Pult, das übrigens in ein 19-Zoll-Gehäuse eingebaut ist, die ideale Ergänzung zu einem Midi-Sequencer-System. Auch auf der Bühne kann ein solches System eine Menge Mühe und Nerven sparen.

Das CMX ist wahlweise als Fertiggerät oder als Bausatz lieferbar.

  1. Einen anderen Weg der Mischpult-Automation geht die Dortmunder Firma JMS mit Ihrem C-Mix System. C-Mix ist eine Erweiterung, die in beliebige bereits vorhandene Pulte eingebaut werden kann, um die Kontrolle der Fader über den Computer zu ermöglichen. Dazu wird in das Pult eine Steuerelektronik eingebaut. Jeder Kanal ist einzeln zwischen Automatik-und Handbetrieb umschaltbar. Maximal 64 Kanäle können auf diese Weise bearbeitet werden.
Bild 13: Das Gehörbildungs-Trainingsprogramm. Das Ohr von Steinberg Research

Die Software des Systems erlaubt es, in Realtime alle Faderbewegungen aufzunehmen und wiederzugeben. Dabei können auch mehrere Fader gleichzeitig aufgenommen werden. Eine nachträgliche Bearbeitung der Mix-Aufnahmen ist ebenfalls möglich. Ganze Einstellungskombinationen können als Preset abgespeichert werden. Ein besonders nützliches Feature der Software ist die Möglichkeit, mehrere Kanäle des Pultes softwaremäßig zu Subgruppen zusammenzufassen, also gemeinsam zu steuern.

Das System kann über SMPTE-Timecode oder über Midi synchronisiert werden.

Der Preis ist recht hoch; für gewerbliche Anwender kostet C-Mix in der kleinsten Ausführung für 16 Kanäle 4386,- DM plus Mehrwertsteuer. Dazu kommen noch Einbaukosten zwischen 400,- DM und 1000,- DM.

Zum Schluß noch die letzte Kategorie: Lernen mit dem Computer

Steinberg Research liefert ein Programm, das dem Training des Gehörs dient und daher den Namen „Das Ohr“ trägt. Dieses Programm gibt Übungen auf und kontrolliert die Lösungen; darüberhinaus wird eine genaue Statistik über die Fehler des Benutzers geführt. Da Sie in diesem Heft einen Testbericht finden, soll hier nur der Preis verraten werden: 98,- DM.

Die Vertriebsadressen der vorgestellten Produkte:

Steinberg Research:
TSI
Neustr. 12 D-5481 Waldorf

C-Lab
Postfach 710446
2000 Hamburg 71

Hybrid Arts Deutschland
Lindenscheidstr. 1
6230 Frankfurt/Main 80

Dr. T’s und Passport Design:
MEV Karl-Hromadnik-Str. 3
8000 München 60

G. C. Geerdes
Bismarkstr. 84
1000 Berlin 12

Beam Team
Sophienblatt 42a
2300 Kiel 1

Digidesign:
C-Lab
Postfach 710446
2000 Hamburg 71

Doepfer Musikelektronik
Lochamer Str.
8032 Grefelfing

JMS:
Jellinghaus Musik Systeme
Martener Hellweg 40
4600 Dortmund 70

Audio & Design:
Unit 3
GB-Pangbourne RGB 7 JW



Aus: ST-Computer 08 / 1987, Seite 116

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