Editorial: Commodore greift an

Was ATARI seit vielen Monaten nicht geschafft hat, wird Commodore im Juni bewältigen: Der AMIGA 3000 wird auf den Markt geworfen. Dieses Gerät wird eine emstzunehmende Konkurrenz zum TT werden - sofern dieser denn endlich bei einem oder zwei von ATARI auserwählten Fachhändlern erscheint. Sollte der TT nicht innerhalb weniger Wochen ausgeliefert werden, dürfte ATARI es schwer haben, das Gerät im Markt zu etablieren. Der AMIGA 3000 wartet mit beeindruckenden Daten auf: 68030-Prozessor mit 16 oder 25 MHz Systemtakt, Coprozessor 68881 oder 68882, 40 bis 100 MB-SCSI-Platte, herausgeführter SCSI-Bus, eine NeXT-ähnliche Oberfläche (Workbench 2.0), Stereo-Sound, Video-Slot, 8 Erweiterungsports für Steckkarten, 2 MB RAM serienmäßig, erweiterbar auf bis zu 18 MB. Das Gerät arbeitet sowohl intern als auch extern mit 32 Bit. Anschlüsse für einen MultiSync sind vorhanden - die Bildschirmauflösung geht bis zu 1448x566 Pixeln mit 4 Farben bzw. Graustufen. Die kleine Ausführung wird zwischen 5000,- und 6000,- DM kosten...

Auch wenn viele ATARI-Freaks mir bei diesem Satz die Freundschaft kündigen werden, sehen Sie bereits an den oben aufgeführten Daten, daß der TT gegen den A3000 manchmal schon etwas schmächtig aussieht. Wenn ATARI den TT noch verkaufen will, sollte er schnell auf den Markt kommen - sehr schnell. Vielleicht sollte man im Hause ATARI bei der Preisgestaltung auch noch etwas umdenken?


Martin Pittelkow
Aus: ST-Computer 06 / 1990, Seite 3

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