FORMULAR - Formulare im Griff

Die geliebte Bürokratie hält für einen Bürger unzählige Formblätter bereit, in die man seine Wünsche und Anliegen in eine behördlich verarbeitbare Form bringen soll. Wenn Sie mal hin und wieder einen Wohngeldantrag oder Bußgeldbescheid ausfüllen müssen, dann lohnt es sich sicher nicht, extra ein Computerprogramm dafür zu benutzen. Aber überlegen Sie mal, wie oft Sie eine Überweisung oder einen Scheck ausfüllen müssen. Dafür lohnt die Arbeit am Computer allemal.

Sie haben recht, Formularprogramme gibt es schon länger. Die einen sind schön auf Banküberweisungen eingestellt, andere wiederum sind auf Rechnungsbögen oder Quittungsblätter spezialisiert. Sinnvoll wird das Unternehmen aber erst, wenn die Bildschirmmaske ganz individuell auf das entsprechende Formblatt an gepaßt werden kann, und vernünftig ausgedruckt soll es schließlich auch werden. Wenn Sie schon ein Textverarbeitungsprogramm Ihr eigen nennen, dann kommen Sie mit viel Zeit, Geduld und Papiervorrat bestimmt auch zum Ziel. Wenn es aber ein Programm gäbe, das uns die leidige Einstellarbeit (Ränder, Einzug, Abstände, Schriftgrößen ...) abnähme?

FORMULAR ist schon ein regelrechter Formblatteditor, es wäre wohl auch nicht vermessen, von Formblatt-DTP zu sprechen. FORMULAR arbeitet streng eingabeorientiert, d.h. es werden alle Felder als unabhängige Bildsegmente behandelt, ganz so, als wären sie alle eigenständige kleine Zettel, die natürlich auch frei im Bild verschoben werden können.

Das Ganze, was diese Feldelemente aufnimmt, nennt man Maske. Um nun aber genau diese Maske, und was noch viel wichtiger ist, um sie auch der Originalvorlage paßgenau anzugleichen, gibt es in FORMULAR zwei Möglichkeiten. 1. Im Sofortdruckmodus zieht man das Formular ein und plaziert vom Programm aus mit den Cursor-Tasten den Druckkopf. 2. Man kann schon einen kleinen Probetext vorsehen, den man mit einem Zeilenversatz in das Formularfeld druckt. Dabei wird die unterste Feldbegrenzung (d.h. die Linie des Formularfeldes, auf die man üblicherweise von Hand schreiben würde) auf den oberen Rand des Druckkopfes gestellt, und beim Ausdruck selber zieht der Drucker das Papier soweit zurück, daß der Text exakt auf der Linie erscheint.

FORMULAR kennt noch den Ediermodus, in dem man die exakten Positionen der Felder festlegt. Im Grunde reflektiert die Edit-Maske die wesentlichen Teile (nämlich die Eingabefelder) des Originalformulars. Schließlich gibt es noch den Ausfüllmodus, der nun (wie der Name schon sagt) die Felder selbst mit Text füllt.

Wenn Sie es leid sind, ständig die selben Texte eintippen zu müssen, stehen Tastaturmakros bereit, um diese Aufgabe zu übernehmen. Eine enorm flexible Schnittstelle von und zu anderen Datenbankprogrammen erlaubt eine Datenübernahme. Sogar die Ausgabe von FORMULAR-Daten in eine Textverarbeitung für Serienbriefe wäre denkbar.

DK

FORMULAR
ST-PD 408



Aus: ST-Computer 07 / 1991, Seite 184

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