Multifont - Systemfont ade!

Sie wußten nicht, daß man den ewig tristen Systemzeichensatz, den uns Atari ins ROM gebannt hat, mit einem anderen Font überpinseln kann? Sie haben sich schon lange über das ewig gleiche Aussehen der Schrift auf dem Systemdesktop geärgert und neidisch auf Programme geschaut, die ihren eigenen Font mitbringen? Die Zeit des Font-Einerleis und der Einfallslosigkeit ist vorbei.

Es gibt MULTIFONT! Schon als ST-PD-Diskette Nr 430 hatte uns Hayo Schmidt seine Idee unter dem Namen FONTSELECTOR vorgestellt. Innerhalb kürzester Zeit hat er dieses Zeichensatzumschalte-Utility (was für ein Wort!) erweitert, verbessert und gleich den Namen geändert.

MULTIFONT2 ist ein kombiniertes Fontload-Accessory/Programm, d.h Sie können es als ACC oder als PRG starten. Es verarbeitet die Formate Standard-GEM und IMAGE. Außerdem arbeitet MULTIFONT mit GDOS zusammen, kann also auch über diesen Weg Fonts nachladen.

Die Box des Programms ist ein fliegender Dialog, d.h. Sie können die Box mit der rechten oberen Ecke innerhalb des Bildschirms verschieben. Im FONT#-Feld wird die Identifikation des Zeichensatzes eingestellt. Mit POINTS kann die Zeichengröße gewählt werden. Im großen grauen Feld sieht man den aktuellen Font in der eingestellten Größe angezeigt, darüber steht sein Name. Beim Anklicken dieses Feldes oder des MULTIFONT-Logos erscheint die zugehörige Zeichencodetabelle.

Im Auswählen-Feld kann der aktuelle Font beim AES (Menüs, Dialogboxen), bei allen anderen VDI-Workstations oder bei der Console-Ausgabe (CON:) für TOS-Applikationen (nur Fonts mit konstanter Breite von 8) angemeldet werden. D.h. Sie haben jetzt die Möglichkeit, mit proportionalen Fonts in Dialogen und Menüs zu arbeiten.

Im Fontheader-Feld wird bestimmt, ob das aktuell geladene Font-IMAGE (also Font # 1) für die normale Bildschirmausgabe (RAM), für die Line A-Fontheader-Tabelle (ROM) und die Console-Ausgabe (CON:) gelten soll. Wichtig ist noch zu erwähnen, daß von MULTIFONT der Line A-Vektor verbogen wird, hierzu ist ein kleines Programm im Auto-Ordner beim Systemstart notwendig (die XBRA-Kennung ist „MFNT“). Dieser Patch kann notfalls wieder entfernt werden (nicht bei ACC-Be trieb).

Also: Die Zeit der Desktop-Langweiler ist vorbei, mit MULTIFONT und dem Zusatzprogramm IMAGEFONT kann die Schriftenorgie beginnen.

DK

MULTIFONT
IMAGEFONT
ST-PD 458



Aus: ST-Computer 09 / 1991, Seite 192

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