Das ST-Book: ATARI nimmt Notiz

Alle Welt stürzt sich auf einen neuen Markt. Computer, nur noch so groß wie ein DIN-A4-Notizbuch, sind der große Renner. War dieses Geschäft bislang der großen, weiten PC-Weit Vorbehalten, versucht ATARI nun auch, einen TOS-kompatiblen Rechner in dieser Sparte zu etablieren.

Daß die fortschreitende Technologie den Hang zur Miniaturisierung hat, dürfte gerade in den letzten Jahren mehr als deutlich geworden sein.

Zunächst waren es die sogenannten Desktop-Computer (Schreibtisch-Computer - zu denen auch der ATARI-ST zählt), die Einzug in das tägliche Leben hielten. Mit ihrer Größe waren sie geeignet, auf jedem normalen Büroschreibtisch Platz zu finden und ihren Benutzern mehr oder weniger hilfreich zur Seite zu stehen. Das war schon ein gewaltiger Fortschritt. Bis dahin nahmen leistungsfähige Computernämlich so ziemlich die Größe einer gut ausgestatteten Küche eines Vierpersonenhaushalts ein. Doch Vertreter, Manager und Mitglieder des Jet-Sets verlangten nach transportablen Geräten. Portables waren ein Schritt in diese Richtung. Zwar ließen sie sich transportieren, aber dazu mußte man schon mindestens das deutsche Sportabzeichen in Silber gemacht haben. Kräftezehrendes Treppensteigen mit 20 Kilogramm (oder mehr) am rechten Arm verkraftet nicht jeder ohne bleibende Folgeschäden. Kleiner und leichter mußten die Computer also noch werden. Die Laptops (Schoß-Computer) wurden geboren. Sie waren nur noch so groß und so schwer wie eine gut gefüllte Aktentasche, aber trotzdem so leistungsfähig wie Desktop-Computer. Aber es stellte sich immer noch ein Problem: wer wollte schon zusätzlich zu einer Aktentasche noch ein (Schlepp)-Laptop in der gleichen Größe mit sich herumtragen? Da blieb doch keine Hand mehr frei! Der Computer müßte so klein sein, daß er einfach mit in die Aktentasche gepackt werden könnte und selbst dort nicht viel Platz wegnähme - gerade so groß wie ein Notizbuch. Auch das ist machbar geworden. Die nach Notizbüchern benannten Notebooks sind der absolute Renner der Saison. Die Entwicklung von Massenspeichern wie Festplatten in Dimensionen einer Zigarettenschachtel hat in erheblichem Maße dazu beigetragen, diese Computer auf solch winzige Abmessungen zu bringen.

Abb.1: Trotz Miniformat - die Tastengröße der Notebook-Tastatur ist identisch mit der der ST/TT-Tastaturen.

Auch ATARI wagt den Sprung in dieses Geschäft. Nachdem der Laptop „Stacy“ schon 3 Jahre zuvor Aufsehen erregte, präsentierte ATARI vor einiger Zeit den ersten ST-kompatiblen Computer im Notebook-Format. Freundlicherweise wurde uns ein Gerät aus der Serien- bzw. Vorserienfertigung zur Verfügung gestellt.

Mit den Abmessungen von 215x290x37 mm und einem Gewicht von ca. 2kg hat sich das „ST-Book“ die Bezeichnung „Notizbuch“ wirklich redlich verdient. Es dürfte wohl kaum eine Aktentasche geben, in die das Notebook nicht hineinpaßt. In groben schwarzen Kunststoff gehüllt, verbreitet das Gerät sofort den gewissen Hauch von High-Tech auf jedem Schreibtisch. Aufgeklappt fällt zunächst die hellgrau abgesetzte Tastatur ins Auge. Kaum zu glauben, aber Tastengröße und Abstand unterscheiden sich nicht von denen der gewohnten ST/TT-Tastaturen (Abb. 1). Lediglich die Anordnung der Tasten differiert etwas. Auch fehlt der separate Zifferntastenblock. Hier hat sich ATARI aber eine clevere Alternative einfallen lassen. Durch den Einsatz eines neuen Tastaturprozessors wurde es möglich, die ST-Book-Tastatur um eine Shift-Ebene zu erweitern. Dazu findet sich rechts unten eine blau beschriftete Taste mit dem typischen ATARI-Symbol. Einige Tasten haben zusätzlich zu ihrer normalen Beschriftung auch blaue Zeichen aufgedruckt, die in Verbindung mit der ATARI-Taste erreicht werden können. Dabei wird der komplette Zifferntastenblock über diese zusätzliche Shift-Ebene emuliert. Diese Funktion kann auch, ähnlich der CapsLock-Funktion, dauerhaft eingeschaltet bleiben. Dazu existiert eine weitere Taste mit der Bezeichnung „PadLock“.

Abb.2: Ein Transferprogramm erleichtert die Übertragung von Programmen und Daten.

Neben der Tastatur ist, wie wir alle wissen, die Maus das wichtigste Eingabemedium der ST/TT-Computer. Aus Gründen der Transportabilität erscheint bei einem Notebook eine Maus nicht besonders sinnvoll. Zu selten hat man die nötige Unterlage für eine solche parat. Alternativ bietet sich ein Trackball an, auf den ATARI wohl aus Platzmangel ebenfalls verzichten mußte. Stattdessen erfanden die ATARI-Entwickler ein völlig neues Eingabegerät, das „Vector-Pad“. Es besteht aus einer kreisrunden Vertiefung und zwei davorliegenden runden Tasten. Durch Druck auf den Rand der Vertiefung setzt sich der Mauspfeil in die entsprechende Richtung in Bewegung, wobei sich die Geschwindigkeit des Mauspfeils proportional zur Druckkraft auf das Vector-Pad verhält. WerMaus oderTrackball gewöhnt ist, wird mit dem Vector-Pad sicherlich so manche Stunde zu Übungszwecken verbringen. Zwar ist es deutlich besser als eine einfache Joystick- oder Cursor-Tastensteuerung, aber das „Gelbe vom Ei“ ist das Vector-Pad sicherlich nicht. Auch mit einiger Übung wird es sehr schwer sein, das ST-Book via Vector-Pad auch nur annähernd so schnell und flüssig zu bedienen wie per Maus. Erschwerend kommt noch hinzu, daß das LC-Display ziemlich träge reagiert. Man muß schon genau aufpassen, um den Mauspfeil bei schnelleren Bewegungen nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren. Dies ist nicht besonders augenfreundlich und wirkt sich auf die Dauer negativ auf die Konzentrationsfähigkeit des Bedieners aus. Damit haben wir auch schon den zweiten Schwachpunkt des ST-Books angesprochen.

Das LC-Display, das ATARI seinem jüngsten Sproß aus der ST-Familie spendierte, ist leider nur bei guten Lichtverhältnissen deutlich ablesbar. Eine (Hintergrund-) Beleuchtung hätte hier sicherlich erheblich bessere Resultate erzielt. Die etwas trägen Reaktionen führen zudem zu den weiter oben schon beschriebenen Problemen. Wer allerdings hauptsächlich Texte mit dem Notebook erfassen will, dabei die Bedienung per Vector-Pad einschränkt und stattdessen auf Tastenkombinationen zurückgreift, wird keine großen Probleme bei der Umstellung auf das ST-Book bekommen. Dazu reicht die Qualität des Displays auf jeden Fall aus.

Abb.3: Die winzige Platine des ST-Books zeigt: auch auf engstem Raum hat ein ST Platz.

Energiesparen nach Töpfer

Einen Vorteil hat allerdings die fehlende Display-Beleuchtung: das ST-Book dürfte mit zu den stromsparendsten Notebooks am Markt zählen. ATARI gibt eine durchschnittliche Betriebsdauer mit einem Batterie- bzw. Akkusatz von 5 bis 10 Stunden an. Nach unseren Messungen konnte dieser Wert zwar nicht ganz erreicht werden, aber immerhin lief das Gerät fast vier Stunden bei ständigem, also ununterbrochenem Festplattenzugriff. Das ST-Book ist serienmäßig mit einer 40-Megabyte-Festplatte im 2.5"-Format ausgestattet. Diese Platte ist extrem sparsam, leise und dennoch sehr schnell. Ein spezielles Programm im Auto-Ordner der Boot-Partition sorgt für weitere stromsparende Maßnahmen. Nach einer einstellbaren Zeit wird die Festplatte abgeschaltet. Sobald danach ein Zugriff auf die Platte erfolgt, fährt diese wieder an und ist nach 4-5 Sekunden wieder betriebsbereit. Auch das Display kann automatisch nach einer einstellbaren Zeit abgeschaltet werden. Überein mitgeliefertes Accessory lassen sich diese Zeiten in gewissem Rahmen ändern. In der Praxis heißt dies, daß sich das ST-Book nach einer gewissen Zeit von selbst schlafen legt (Sleep-Modus), aber jederzeit durch einen Tastendruck wieder geweckt werden kann. Zudem kann man auch einstellen, ob auf ankommende Zeichen der seriellen Schnittstelle reagiert werden soll. Dies ist sicherlich dann von Vorteil, wenn das ST-Book mit einem Modem z.B. als mobile Mailbox betrieben wird. ATARI wird ein 9600-Baud-Fax-Modem zum Einbau in das ST-Book optional anbieten. Unterhalb des Vector-Pads ist für ein solches Gerät auch schon Platz vorgesehen.

Abb.4: Ein Taschenrechner darf nicht fehlen.

Der „Sandmännchen-Modus“

Ein besonderer Clou ist ein kleiner Sleep-Taster am unteren linken Rand des Displays. Wird das Notebook zugeklappt, wird dieser Taster automatisch betätigt und schaltet das Gerät in den Sleep-Modus. Dabei wird die gerade laufende Applikation nicht beendet, und alle Daten bleiben erhalten. Wird das ST-Book wieder geöffnet und eine Taste betätigt, befindet sich der Anwender an exakt der gleichen Stelle im Programm, an der er das Gerät zugeklappt hatte. Eine überaus praktische Angelegenheit.

Mit Schnittstellen reich bestückt

Was wäre ein echter ATARI-ST ohne seine vielfältigen Schnittstellen? Auch das ST-Book ist mit allem ausgestattet, was der anspruchsvolle ST-Besitzer gewohnt ist. Parallele sowie serielle Schnittstelle sind ebenso vorhanden wie die für Musiker überaus wichtigen MIDI-Buchsen. Diese sind allerdings aus Gründen der Platzersparniss in Mini-DIN-Norm ausgelegt, was allerdings kein allzu großes Problem darstellt, da entsprechende Adapter mittlerweile in jedem gut sortierten Rundfunk-/Video-Fachgeschäft zu haben sind. Auch der DMA-Port (auch ACSI-Port genannt) zum Anschluß von externen Festplatten ist in einem anderen Format herausgeführt, als man es vom ST/TT gewohnt ist. Diesem Anschluß kommt auf dem ST-Book auch noch eine besondere Bedeutung zu. Da das Notebook über kein eingebautes Diskettenlaufwerk verfügt und ebenso keinen integrierten Floppycontrol-ler besitzt, muß eine externe Floppy über den ACSI-Port angeschlossen werden. Die dazu notwendigen Signale sind ebenfalls auf der neu gestalteten DMA-Buchse zu finden. Ein externes 1,44MB-Floppy-Laufwerk mit integriertem Controller wird ATARI zum Erscheinungstennin des ST-Books optional anbieten. Eine Maus läßt sich über eine an der rechten Seite befindliche Tastaturschnittstelle anschließen. Hier kann auch ein separater Zifferntastenblock Verbindung zum ST-Book aufnehmen.

Den wohl besten Einfall hatten die Entwickler des ST-Book, als sie ihm den Expansion-Bus bescherten. Auf dieser sage und schreibe 120poligen Buchse sind alle Signale aufgelegt, die in irgend einer Art und Weise wichtig sein könnten. Neben dem kompletten M68000-CPU-Bus liegen auch einige Leitungen des Tastaturprozessors, drei Taktfrequenzen (16MHz, 8MHz, 500kHz), 5V-Versorgungsspannung und eine Leitung zum Aufwecken aus dem Sleep-Mode an: Sogar ein Signal, mit Hilfe dessen eine externe Hardware erkennen kann, ob es sich bei dem Gerät um ein ST-Book oder einen STYLUS (ST-Pad) handelt, ist verfügbar. Über diesen Expansion-Bus läßt sich also ohne weiteres der fehlende ROM-Port nachbilden.

Die Software

Wenn das ST-Book nicht über ein serienmäßiges Floppy-Laufwerk verfügt, wie bekomme ich dann meine Daten und Programme auf die Festplatte?

Daran wurde natürlich auch gedacht. Die Festplatte ist bereits fertig formatiert, eingerichtet und mit einigen netten Hilfsprogrammen bespielt. Erwähnenswert ist insbesondere ein Programm namens ST-TRANS, das auch als Diskette mitgeliefert wird. Mit Hilfe eines Nullmodems (normales serielles Kabel bei dem RX/TX- sowie RTS/CTS-Signale gekreuzt sind) kann man das ST-Book mit jedem ST/TT-Computer verbinden. Nun kommt ST-TRANS ins Spiel: nachdem es auf beiden Computern gestartet wurde, legt der Anwenderfest, welcher Rechner als „Server“ und welcher als „Client“ fungieren soll. Um den Client braucht er sich fortan nicht mehr zu kümmern, er wird komplett vom Server aus gesteuert. Ähnlich wie bei einem File-Kopierer (wie z.B. Kobold), kann der Anwender nun beliebige Dateien vom Server zum Client und umgekehrt übertragen (Abb.2). Sogar ein komplettes Backup von einer oder mehreren Partitionen kann übertragen werden. Selbst bei einer maximalen Übertragungsrate von 19200 Baud nimmt dieser Vorgang doch einiges an Zeit in Anspruch. Kleinere Dateien oder Programme lassen sich so aber bequem und unkompliziert auf das ST-Book übertragen. Obwohl die Festplatte der Marke Conner sehr unempfindlich gegenüber mechanischen Störungen ist, kann man den Fall eines Platten-Crashes nie ganz ausschließen. Selbst für diesen Fall wurden Vorsichtsmaßnahmen eingerichtet. Eine fest installierte ROM-Disk mit der Kennung P: ist mit den wichtigsten Programmen zum Formatieren, Partitionieren und Installieren der Festplatte ausgestattet. Selbst wenn auf die Festplatte gar nicht mehr zugegriffen werden kann, steht die ROM-Disk mit den Hilfsprogrammen zur Verfügung. Im Notfall kann sich der Anwender also in gewissem Rahmen selbst helfen. Diese ROM-Disk befindet sich übrigens zusammen mit dem TOS in einem einzigen 512KByte fassenden PLCC-EPROM (Abb.3 rechts). Auch hier also absolutes High-Tech.

Kleine Helferlein inklusive

Neben dem Übertragungsprogramm STTRANS werden noch weitere Programme mit dem ST-Book ausgeliefert. Der obligatorische Taschenrechner (Abb.4) darf hierbei natürlich nicht fehlen. Auch ein Terminplaner (Abb.5) wird mitgeliefert - dieser wartet mit einigen gut durchdachten Funktionen auf. Termine lassen sich mit Uhrzeit und Datum ablegen, wobei zu jedem Termin eine Überschrift sowie weitere Notizen angegeben werden können. Per Mausklick lassen sich Termine auch um einen bestimmten Zeitraum verschieben bzw. automatisch und unter ganz bestimmten Bedingungen wiederholen. Eine kleine Adreßverwaltung mit automatisierter Telefonanwahl per Modem rundet das Paket ab. Diese kleinen Programme sind als Accessories installierbar und stehen dadurch jederzeit in GEM-Programmen zur Verfügung.

Abb.5: Auch ein Terminkalender gehört zum Lieferumfang des ST-Books

Ans Eingemachte

In unserem Test-Notebook lief ein deutsches TOS 2.06. Dies ist die Weiterentwicklung des aus den Mega-STEs bekannten TOS 2.05. Wer aber nun vermutet, daß das ST-Book mit solchen Hardware-Eigenschaften wie der Mega-STE aufwartet, etwa mit Digital-Sound oder Hardware-Scrolling, sieht sich getäuscht. Wirft man einen Blick in den Cookie-Jar (Abb.6, weitere Informationen über den Cookie-Jar siehe ST-COMPUTER Ausgabe 12/ 90; ab Seite 151) stellt man sehr schnell fest, daß es sich bezüglich der Hardware-Eigenschaften des ST-Books um einen ganz normalen ST handelt. Es wurde also auf die Mega-STE-spezifischen Erweiterungen verzichtet. Allerdings wird man bei einem solchen Gerät kaum den DMA-Sound oder 4096 Farben vermissen. Das Display des ST-Books ist sowieso nur monochrom, und der Anschluß eines Monitors ist nicht vorgesehen. Immerhin ist der übliche ST-Soundchip nebst eingebautem Minilautsprecher vorhanden. Aus dem Cookie _CPU geht hervor, daß in dem ST-Book ein M68000-Prozessor seine Arbeit verrichtet. Dieser wird mit 8MHz getaktet. Geschwindigkeitsweltrekorde kann man also nicht von dem Notebook erwarten. Ein Test mit dem Performance-Testprogramm Quickindex zeigt dann auch, daß das ST-Book sogar ein wenig langsamer als ein normaler ST ist. In der Praxis fällt das aber kaum ins Gewicht, da der Anwender, bedingt durch das etwas träge Display, sowieso die ein oder andere Sekunde auf den Bildschirmaufbau warten muß. Die sehr flinke Festplatte entschädigt dafür um so mehr. Leider konnten wir die Geschwindigkeit der Festplatte nicht explizit messen, da keines der bekannten Testprogramme (RATEHD, CHECKHD usw.) die IDE-Bus-Festplatte ansprechen konnte. Auch hier ging ATARI neue Wege und erweiterte extra für das ST-Book seinen Festplattentreiber um die Funktion IDE-Bus-Harddisks anzusprechen. Unser Testgerät war mit einem Megabyte Hauptspeicher ausgestattet. ATARI will aber auch ein Gerät mit 4 Megabyte RAM ausliefern.

Kompatibilität

Wir testeten eine Vielzahl an bekannten und weniger bekannten Programmen auf dem ST-Book, darunter Textverarbeitungen wie 1st Word plus, Script oder Cypress; Grafikprogramme wie STAD oder der Public-Painter; Entwicklungssysteme wie GFA-BASIC, OMIKRON.BASIC, Pure-C oder der TurboASS. Keines dieser Programme versagte den Dienst auf dem ST-Book, selbst monochrome Spiele wie Oxyd oder Spacola laufen einwandfrei (inclusive Digital-Sound über den ST-Soundchip). Daß letztere trotzdem nicht spielbar sind, liegt allerdings am Vector-Pad. Hierfür ist eine Maus oder ein Trackball zwingend notwendig. Auch Calamus SL ist lauffähig, was allerdings bei unserem Testgerät mit lediglich einem Megabyte RAM nicht besonders komfortabel erschien. Insgesamt kann man dem ST-Book also durchaus volle Kompatibilität nachsagen, sieht man einmal von Farbanwendungen bzw. Spielen ab.

Fazit: Notebook oder Not-Book?

Das ST-Book liegt voll im Trend. Dies kann man mit Sicherheit behaupten. Technisch gesehen bietet es auch eine Menge Leckerbissen, wie die schnelle 2.5"-Festplatte oder den Expansion-Bus. Leider wiegen die Wehrmutstropfen des qualitativ schlechten LC-Displays und der stark gewöhnungsbedürftigen Maussteuerung per Vector-Pad doch schwer. ATARI hat einen vorläufigen Endverbraucherpreis von ca. 3900,- DM angegeben. Dieser Preis wird aber sicherlich noch ein gutes Stück nach unten rutschen müssen, wenn man mit der riesigen Konkurrenz aus dem PC-Markt mithalten will. Für Vielschreiber, die darauf angewiesen sind, auch unterwegs Texte zu tippen und Zugriff auf bestimmte ST-Applikationen zu haben, ist das ST-Book aber zur Zeit die einzige praktikable Lösung. Vielleicht ändert ATARI noch etwas an dem Display, dann kann sich das Notebook zum Renner der kommenden Jahre entwickeln.

CM

Abb.6: Die Belegung der Cookies gibt Aufschluß über die Hardware-Eigenschaften des ST-Books.


Aus: ST-Computer 01 / 1992, Seite 20

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