Sysinfo - Information ist alles

Für viele ist es ein Buch mit sieben Siegeln: das, was so alles im "Computerhirn" vor sich geht. So läßt sich die Schar all jener, die sich mit der EDV beschäftigen, ganz grob in eine "Zweiklassengesellschaft" einteilen. Einerseits sind da die Anwender, die darauf vertrauen, daß die gegebene Problemstellung von der EDV im gewünschten Umfang gelöst wird und andererseits gibt es die "Erwählten", die Programmierer und Freaks, die den totalen Überblick bewahrt haben.

Es ist schwer für einen Außenstehenden, zu einem "Eingeweihten" zu werden, da gibt es doch so viele Fremdwörter, die man kennen, und so viele merkwürdige Vorgänge, die man beachten muß. Dabei existiert schon eine Menge an Hilfsprogrammen, die einen unterstützen, wenn man die "Schwelle zum Licht" überschreiten will.

Eines dieser Programme, das den Schleier des Geheimen rund um RAM und CPU lüften will, heißt SYSINFO. Es gibt einen Einblick in die Zustände von Hard-und Software des Atari und bietet darüber hinaus noch ein Paar Zusatzfunktionen für Programmierer an. SYSINFO läuft mit allen offiziellen ROM- und RAM-TOS-Versionen, auch in allen Grafikauflösungen. Es läßt sich als Programm sowie als Accessory benutzen.

Die allgemeinen Funktionen teilen sich auf in

Weiterhin ist angezeigt, ob GDOS installiert ist, und welche Schnittstellen aktiv sind, und ob ein Arithmetik-Coprozessor (FPU) eingebaut ist. Ist ein Blitter-Chip vorhanden, kann er hier ein- oder ausgeschaltet werden. Das Ein- und Ausschalten eines Cache-Speichers ist nur interessant für Leute, die z.B. Hypercache ST+ besitzen. Letztendlich wird nur das Bit 6/Port A im Soundchip gesetzt bzw. zurückgesetzt. Was ein entsprechendes Cache-Programm oder eine Hardware-Erweiterung damit machen, ist deren Problem. Eine kleine Eckuhr ist ebenfalls vorhanden.

Die Funktionen System, Vektor, Cookie und XBRA sind hauptsächlich für Programmierer gedacht. Es handelt sich dabei um Listen, die entsprechende "Vektorverbieger" und residente Hintergrundprogramme anzeigen. Das dürfte durchaus interessant werden, wenn eigene Programmentwicklungen sich mit anderen nicht so recht vertragen wollen. Alle Zahlen dieser Funktionen werden hexadezimal ausgegeben. Die XBRA-Funktion braucht ein paar Sekunden, weil das gesamte RAM durchsucht wird.

SYSINFO dürfte für eingefleischte Programmierer ein unverzichtbares Utility werden und auch den unbedarften Anwendern viel Interessantes zum "Innenleben" ihres Rechners verraten.

DK

SYSINFO

ST-PD: 467



Aus: ST-Computer 02 / 1992, Seite

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