Bootmenü - Starthilfe mit *.INF-Auswertung

Programme und Accessories lassen sich bequem an- und ausknipsen.

Prinzipiell könnte man ja seinen ATARI einfach einschalten und loslegen, wenn da nicht die Accessories und Auto-Ordner-Programme wären. Diese beiden Sonderformen eines Programmes bereiten nämlich manches Mal arge Kopfschmerzen: 1) Man hat nicht genügend RAM oder mehr als sechs Accessories. 2) Die installierten Hintergrundprogramme vertragen sich nicht untereinander oder behakeln sich mit der Hauptanwendung. So bleibt einem oft nichts anderes übrig, als von Mal zu Mal die Boot-Konfiguration zu ändern: für die Textverarbeitung das Rechtschreibkorrekturprogramm, die ASCII-Tabelle und die Umschlagbeschriftung oder für Malprogramme die super Druckroutine für riesengroße Poster und ein Snapshot-Utility.

Damit man nicht mühselig von Hand jeweils alle betroffenen Programme außer Gefecht setzen muß, hat Klaus Rittmeier das Programm BOOTMENÜ entwickelt (ST-PD # 327). Wenn es als physikalisch erstes Programm im Auto-Ordner steht, listet es nach einem Reset alle im Auto-Ordner befindlichen Programme und im Wurzel Verzeichnis vermerkten Accessories tabellarisch auf. Aktive Programme sind dabei durch einen schwarzen Balken hervorgehoben. Durch einen simplen Mausklick kann man nun die gewünschten Programme an- und ausschalten. Erst nach einem Klick auf OK oder durch die RETURN-Taste wird der Boot-Vorgang fortgesetzt und die Anwendungen installiert. Allerdings muß man bei den Accessories selbst auf die Höchstzahl von sechs achten.

In älteren Versionen von BOOTMENÜ wurde diese Manipulation über das Dateiattribut „hidden“ erreicht, was aber mit den neueren TOS-Versionen nicht mehr funktioniert. Deshalb werden jetzt -wie bei ähnlichen Hilfsprogrammen (z. B. SET-UP, ST-PD #246; ST Computer 3/1991) die Dateinamen geändert: *.PRG wird zu *.PR_ und *.ACC zu *.AC_. Wen die Umbenennerei stört, sei auf das Programm CHOOSEBOOT verwiesen, das ursprünglich für eine EPROM-Disk entwickelt wurde und somit in der ursprünglichen Anwendung gar nichts verändern konnte (ST-PD #356).

Neben der Hauptfunktion, die dem Programm den Namen gab, bietet es noch eine andere nützliche Einrichtung: wie allgemein bekannt, sind in der DESKTOP.INF alle möglichen individuellen Einstellungen zum System gespeichert. Leider wird aber ein Teil der Informationen nur richtig ausgewertet, wenn das von ATARI mitgelieferte Kontrollfeld installiert wurde. Wer’ s nicht glaubt, braucht sich über abgeschnittene Hardcopies nicht zu wundern. BOOTMENÜ wertet deswegen die Datei in dieser Hinsicht selbst aus und stellt die Parameter entsprechend ein.

Darüber hinaus hat der Programmautor an die Atarianer gedacht, die einen SM 124 für Textverarbeitung und Farbfernseher für Spiele benutzen. Damit das Desktop nicht bei jedem Umschalten zwischen den unterschiedlichen Auflösungen total durcheinandergerät, läßt für die hohe, mittlere und niedrige Auflösung jeweils eine eigene DESKTOP.INF anlegen. Die drei Dateien werden dann mit einer Numerierung ebenfalls in den Auto-Ordner kopiert und ausgewertet.

thl

Bootmenü
ST-PD 327



Aus: ST-Computer 07 / 1992, Seite 164

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