Jaguar: Iron Soldier

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Mit „Iron Soldier“ liegt nun das erste Jaguarspiel einer deutschen Entwicklercrew vor. Im Auftrag von ATARI programmierte der ost- westfälische Label „Eclipse Software“ ein packendes 3D-Actiongame. Der Spieler übernimmt die Rolle eines Kampfroboterpiloten und kämpft gegen die übermächtige Militärdiktatur der „Iron Fist Corporation“ (IFC). In 16 Kämpfen (Missionen) zwingt der 14 Meter hohe Stahlgigant das Imperium der IFC in die Knie.

Zu Spielbeginn stehen allerdings nur die stählerne Faust des Roboters und ein halbautomatisches Harldfeuergewehr als Bewaffnung zur Verfügung. Nach dem erfolgreichen Beenden einiger Missionen, gibt’s als Belohnung ein neues Waffensystem dazu. Das Spektrum der Missionen reicht von der Zerstörung feindlicher Brükken, Festungen oder Waffenfabriken über das Durchbrechen von Seeblockaden bis hin zum Zweikampf mit anderen Kampfrobotern. Eine Auftragsbesprechung zum Beginn der Mission gibt Aufschlüsse über die benötigten Waffensysteme. Die Zusammenstellung der Waffensysteme trifft der Spieler dann ansprechend seiner zurechtgelegten Strategie. Befestigt werden die Waffen an Abschußvorrichtungen an Schultern, Hüften und Händen des Robbis. Durch die Mehrfachinstallation derselben Waffe kann ein größerer Munitionsvorrat mitgeführt werden. Das Waffenarsenal reicht von Schnellfeuergewehren und Handgranaten über Raketenwerfer und Abwehrschilde bis hin zum Marschflugkörper. Die Auswahl der jeweiligen Abschußvorrichtung und der zugeordneten Waffe erfolgt über ein Joypadoverlay auf dem Zahlenblock. Je nach Mission ändert sich auch die Zusammenstellung der neun Gegnertypen. Um bei der Gegnervielfalt die Übersicht zu behalten, wurde der Iron Soldier mit einem Radarsystem ausgestattet, welches die Gegnertypen farbig darstellt. Zu den „leichten“ Gegnern zählen die Helicopter und die kleinen Panzer. Eine größere Gefahr stellen die Senkrechtstarter und die großen Panzer dar. Sie sind auf den Radarschirm nicht von den „leichten“ Gegner zu unterscheiden und können eine Mission vorzeitig zu unseren Ungunsten beenden. Durch das Zerstören von IFC-Lagerhäusern und Fabriken werden verschiedene Powerups in Form von Kisten freigelegt. In den Kisten befinden sich Munition und Reparaturkits, die aufgenommen werden können.

Die Steuerung des Kampfroboters fordert von Spielbeginn an ein Höchstmaß an Koordination und Konzentration vom Spieler. Die Geschwindigkeit, die Neigung des Kopfes, die Marschrichtung und die Umschaltung der Waffensysteme müssen in Sekundenschnelle koordiniert werden, um die zweistelligen Missionen erfolgreich zu beenden. Beim Faustzweikampf gegen andere IS trennt sich dann schnell die Spreu vom Weizen. Eine Spezialfunktion erlaubt dem „fortgeschrittenen“ IS-Piloten, die Laufrichtung des Robbis von der Ausrichtung des Kopfes zu entkoppeln z.B. gerade auslaufen und nach rechts schießen. Alle Drehbewegungen lassen sich durch spezielle Tastenkombinationen noch beschleunigen und zeigen die Leistungsfähigkeit des Jaguars. Dies wird beim Einsatz des Marschflugkörpers besonders eindrucksvoll vorgeführt. Nachdem Abschuß dieser Waffe kann der Spieler die Flugbahn mit Blick aus der Verfolgerperspektive in rasantem Tempo bis ins Ziel lenken Die abwechslungsreiche Vektorgrafik zeichnet sich durch vereinzelte Texturen auf den Objekten (Panzer, Helicopter usw.) sowie spektakuläre Explosionen aus. Akustisch runden die sehr gute Ingamemusik und die Soundeffekte das gute Gesamtbild ab.

„Iron Soldier“ bietet ein abwechselungsreiches und rasantes Gameplay mit teilweise spektakulären Grafikeffekten und fetziger Musik. Was soll man dazu noch schreiben. Kaufen muß man’s!

Iron Soldier
Hersteller: ATARI/Eclipse Software
Sonstiges: 1 Spieler, drei Schwierigkeitsstufen
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Genre: 3D-Action
Gratik: 80%
Sound: 45%
Spaß: 85%
Gesamt: 80%


Aus: ST-Computer 03 / 1995, Seite 94

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