Ein Macintosh-Netzwerk entsteht ruckzuck. Schließlich erlaubt das Betriebssystem doch einfach mittels eines Kabels die Verbindung mehrerer Rechner. Software und Hardware sind in jedem Mac standardmäßig vorhanden. Besitzer eines PowerBook kommen schnell in die Situation, daß sie mal mit Ihrem Kraftzwerg bei einem Freund zu Besuch sind, damit ins Büro traben oder auch zuhause ein Desktop-Mac wohnt, der angenabelt werden will.
Ein fleißiger MagiCMac-Benutzer wird sich die Frage steilen, wie er am besten auf Dateien zugreift, die auf dem anderen Rechner daheim sind. Um unter MagiCMac auf den anderen Rechner zugreifen zu können, drückt man Kommando-W und meldet sich über die Auswahl (im Apfel-Menü des Mac) erstmal bei dessen Platte an - wir setzen mal voraus, daß die grundsätzlichen Handgriffe zum Einrichten des Netzwerks bekannt sind.
Über Parameter/Laufwerke legt man nun die ganze Platte oder ein Unterverzeichnis des anderen Rechners auf ein MagiCMac-Laufwerk, also zum Beispiel das Laufwerk D:. Kehrt man zu MagiCMac zurück, dann liegt da schon das neue Icon D: und darf ganz normal mit Doppelklick geöffnet werden.
Will man eine solche Verbindung öfter herstellen, dann sichert man einfach die Desktop-Einstellungen unter MagiCMac. Startet man das nächste mal den Rechner und MagiCMac neu, dann liegt das - zunächst verbindungslose -Laufwerk D: herum. Beim ersten Versuch, es zu öffnen spannt der Mac, daß es seine Aufgabe ist, die Netzwerkverbindung aufzubauen. Das heißt, daß auf dem MagiCMac-Desktop die übliche Mac-Dialogbox auftaucht, mit der die Netzwerkanmeldung erfolgt. Danach kann wieder auf die Platte des anderen Rechners zugegriffen werden (es sei denn Saboteure haben die Leitung gekappt oder AppleTalk ist nicht eingeschaltet).
Oft wird der PowerBook-Besitzer auch in die Lage geraten, daß er auf ein CD-ROM zugreifen will, das im Desktop-Gerät liegt. Das geht auch über ein Netzwerk. Der Kniff, den man dazu wissen muß, ist, daß bei dem Rechner, in dessen CD-ROM-Laufwerk sie eingelegt ist, unter Gemeinschaftsfunktionen (Kontrollfeld im Apple-Menü) das File-Sharing angeschaltet sein muß. Beim Starten des Rechners wird die CD dann automatisch dem Netz zur Verfügung gestellt. Wird sie später erst eingelegt, dann muß man das Icon der CD selektieren und „Ablage/ Gemeinsam nutzen“ anklicken.
Hat man permanent eine Netzwerkverbindung zwischen PowerBook und Desktop-Mac, dann wird es ein wenig kompliziert, wenn auch noch ein Modem genutzt werden soll. Da das KraftBuch in der Regel nur einen seriellen Anschluß hat, muß man AppleTalk ausschalten, das Netzwerk ausstöpseln, das Modem drankleben und für die umgekehrte Prozedur sogar nochmal neu booten. Das ist ausgesprochen lästig. Auf der anderen Seite hat das Desktop-Gerät noch eine Schnittstelle übrig, an der man bequem das Modem unterbringen könnte. Könnte? Kann man auch. Dafür gibt es die Software „PortShare“, die Modems und Modemgruppen einem Netzwerk zur Verfügung steilen kann. Auf beiden Rechnern wird dazu Port-Share installiert. Dem einen Rechner teilt man mit, an welchem Port das Modem seinen Dienst tut, verpaßt ihm einen Namen (beispielsweise „Heinz") und stellt ihn mit „shared“ dem Netzwerk zur Verfügung. Das war auch schon alles. Für jeden PortShare-Nutzer im Netz ist das Modem nun als CTB-Device (Gerät, das über das Apple-Modem-Tool angesprochen wird) da. MagiCMac muß man nur in seinen Systemeinstellungen sagen, daß der Port für die Modemzugriffe das CTB-Device „Heinz" sein soll und schon wählt Connect über das Modem, das im Netzwerk am anderen Rechner hängt. (MagiCMac muß nach Änderung dieser Einstellung erst verlassen und neu gestartet werden).
Beim PowerBook stellt sich schnell die Frage wie man im Büro mit dem Netzwerk kommuniziert und daheim lokal ohne sich jedesmal blutig zu konfigurieren. Auch das ist sehr leicht. Man richtet sich zwei MagiCMac-Preferences Dateien ein.
Dazu geht man folgendermaßen vor: Für den Netzwerkbetrieb legt man - wie beschrieben - die Laufwerke an und richtet das virtuelle Modem ein. im Systemordner liegt der Ordner Preferences, in welchem freundlicherweise die Datei „MagiCMac Preferences“ der Beachtung harrt. Wir beachten sie nun und kopieren sie an einen exponierten Platz (vorzugsweise den Finder-Desktop). Eine Namensänderung wäre geschickt, also z.B. „Netzheinz".
Nun wird MagiCMac nochmal gestartet und die Einstellungen für den Betrieb ohne Netzwerk werden getroffen (also Schnittstelle Modem/Drucker, statt virulenter Port). Auch die daraus resultierende Preferences-Datei wird auf den Finder-Desktop kopiert und umbenannt in „Soioprefs". Tja und das war’s auch schon. Für den Netzwerkbetrieb startet man MagiC-Mac mit Doppelklick auf die Netzwerk-Preferences (Netzheinz) und daheim macht man das über einen Doppelklick auf „Solo-prefs", der Preferences-Datei für zuhause.
Betreibt man das Book normalerweise im Netz und nur in Ausnahmefällen ohne, dann ist es ganz gut, wenn man nach dem Ausschalten von AppleTalk die Dialogbox der Auswahl noch geöffnet läßt (sofern man noch ein paar Gramm Speicher dafür übrig hat). Beendet man MagiCMac dann vor dem Ausschalten des Rechners, dann erinnert die Dialogbox wie ein digitaler Taschentuchknoten daran, daß man nun besser AppleTalk wieder anknipst, weil man sich damit einmal Booten sparen kann.
Dieser Kniff ist nicht nur für Netzwerker interessant, sondern er ist auch brauchbar, wenn man hartnäckige Leistungsverweigerer wie Signum!2 oder Fibu-Man benutzt, deren störrische Haltung gegen den Betrieb in Farbe manchem sizilianischen Esel die Hochachtung in die Stirn treibt. Hier geht man analog vor. Für den normalen Betrieb sichert man sich eine Preferences-Datei, die MagiCMac mit 256 Farben startet und für die bösen Schlingel bastelt man noch eine für 640x400 monochrom. Nun ist der Wechsel zwischen artigen und ungezogenen Programmen nicht mehr ganz so tragisch. MagiCMac beenden und Neustart über die entsprechenden Preferences tut es schon.
Nebenbei bemerkt kann man MagiCMac auch beim Systemstart gleich über eine Preferences-Datei starten. Dazu legt man die gewünschte Preferences-Datei („In Farbe“) in den Ordner Startobjekte im Systemordner. Damit wird dann beim Start des Mac auch gleich MagiCMac in Farbe gestartet. Für den gelegentlichen Betrieb von Altlasten beendet man MagiCMac und bemüht die farblose Preferences-Datei „Leistungsverweigerer“, die trist monochromes MagiCMac bootet.
Ein Wort noch zum PowerBook. Der Mangel an Schnittstellen, der das KraftBuch manchmal eher zum SchlaffHeft werden läßt, kann etwas gelindert werden, wenn man sich PortJuggler anschafft. Dieses Kästchen hat einen Eingang und vier Ausgänge. Damit hätte man dann also vier Anschlüsse.
Achtung: Anschlüsse, nicht Schnittstellen! Der Unterschied ist, daß die Schnittstellen mit unterschiedlicher Hardware gleichzeitig kommunizieren könnten, die Anschlüsse aber nur die wahlweise Umschaltung gestatten. Das tut es aber meistens schon, denn erstens ist es eine Preisfrage und eine Multiportkarte paßt nur dann in das PowerBook, wenn man unter Gebrauch von StemmEisen derartig viel Gewalt anwendet, daß der resultierende Schrotthaufen das Gegenteil eines zufriedenen PowerBooks ist.
Der PortJuggler ist aber kein dummes nutzloses Kästchen (es sei denn man stellt ihn auf die Fensterbank zwischen die Blumen), sondern er ist durch die mitgelieferte Software auch lernfähig. Man bringt ihm einmal bei, an weichem der vier Stöpsel beispielsweise das Modem, der Drucker, das Netzwerk und Pa-perPort(Achtung: QuickCam und PortJuggler mögen sich bis dato nicht) zu finden sind und der Schlaumeier merkt sich dann auch weiche Software wann wohin will. Dabei wird sogar LokalTalk ein-und ausgeschaltet (kleine Wunder werden sofort erledigt). Bevor wir zum Smalltalk übergehen, schlagen wir lieber den Bogen zurück: Ja, der PortJuggler kooperiert auch mit MagiCMac.
Das wär’s erst mal aus dem Labor der schlaflosen Macs. Fragen und Anregungen sind willkommen. Und schlagen Sie das Heft auch nächsten Monat wieder auf, wenn wir die Frage erörtern „Reagiert der PowerMac verschnupft auf Vitamin C im Diskettenlaufwerk?"