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Neues von MagiCMac 2.1 und MagiC 5.1

Software

Seit kurzem ist MagiCMac, der ATARI-Emulator fĂŒr das Apple-Betriebssystem MacOS, in der Version 2.1 erhĂ€ltlich.

Im folgenden soll kurz vorgestellt werden, was sich bei diesem Update, das ebenfalls den neuen MagiC-Kernel in der Version 5.1 enthĂ€lt, fĂŒr Anwender und Programmierer geĂ€ndert hat. BerĂŒcksichtigt wurden dabei Änderungen seit MagiCMac 2.0.5 bzw. MagiC 5.0. ZunĂ€chst werfen wir einen Blick auf die Anwenderseite.

FĂŒr Anwender

Beim Arbeiten mit Fenstern fallen zuerst die Echtzeitfunktionen auf, wie sie bisher von WINX oder WinCom bekannt waren. Das Verschieben der Fenster, Ändern der GrĂ¶ĂŸe und Bewegen der Slider zeichnet nun nicht mehr bloß den Umriß auf den Bildschirm, sondern bewegt das vollstĂ€ndige Fenster bzw. dessen Inhalt mit. Um diesen Modus kurzzeitig auszuschalten, kann man beim Verschieben <Control> gedrĂŒckt halten, dann wird wie bisher der Umriß verwendet. Wer die Echtzeitfunktionen generell nicht benutzen möchte, kann sie in der Datei MAGXINF in der Zeile #_FLG ausschalten. Die Funktionen können dann im Betrieb immer noch durch DrĂŒcken von <Control> zugeschaltet werden.

Um die nĂ€chste Neuerung zu sehen, muss man doppelt auf den Titelbalken eines Fensters klicken. Das Fenster verkleinert sich daraufhin auf die GrĂ¶ĂŸe des Titelbalkens, so dass man schnell fĂŒr Übersicht auf seinem Desktop sorgen kann. Mit einem erneuten Doppelklick klappt das Fenster wieder auf normale GrĂ¶ĂŸe auf. Dieses Verhalten wird "Shading" genannt und ist ebenfalls bereits von WINX bekannt (s.u.).

Als neues Zusatzprogramm liegt MGNOTICE bei. Damit kann man Ă€hnlich zum Programm "Notizzettel" beim Mac oder PINPOINT - Desktop-Notizen schreiben, die als kleine Fenster stĂ€ndig im Hintergrund liegen und an wichtige Termine, Adressen etc. erinnern. Farbe und Zeichensatz sind bei MGNOTICE-Notizen frei einstellbar, die Anzahl der Notizen ist nur durch die Anzahl der verfĂŒgbaren Fenster beschrĂ€nkt. Schade ist nur, dass kein externer Editor automatisch aufgerufen werden kann, da der interne auf fĂŒnf Zeilen beschrĂ€nkt ist. FĂŒr die meisten Notizen reicht das allerdings aus.

Auf Mac-Seite können im "Dateitypen"-Dialog nun vierstellige Extensions eingetragen werden, was z.B. fĂŒr die Extension ".html" interessant ist. Das Mac-Dateisystem kann sie in der vollen LĂ€nge speichern, nur in der DOS-/SingleTOS-Welt ist sie auf ".HTM" verkĂŒrzt. Mit dem "Dateitypen"-Dialog können unter MagiCMac erzeugten Dateien feste Creator-EintrĂ€ge zugewiesen werden, damit sie auf der Mac-Seite beim Aufruf per Doppelklick automatisch dem richtigen Programm zugewiesen werden.

Weiterhin fallen der Autolocator bei der Dateiauswahl, der jetzt auch schon bei der anfangs ĂŒbergebenen Datei funktioniert, die UnterstĂŒtzung des Klemmbretts in den Editfeldern und der Desktopklick beim MagXDesk positiv auf (siehe Bild 2).

FĂŒr Programmierer

center Das Fenster-Shading ist fĂŒr Programmierer sehr angenehm, erfordert es doch keine spezielle Anpassung der Applikationen! Man muss bei der Bildschirmausgabe lediglich beachten, dass auch schon das erste Rechteck der Fensterrechteckliste, das von wind-get(WF FIRSTXYWH) geliefert wird, ungĂŒltig sein kann - aber dieser Fall konnte auch bisher schon bei vollstĂ€ndig verdeckten Fenstern auftreten und sollte daher keine Probleme bereiten. "Sollte" daher, weil die Praxis vor allem bei Ă€lteren Programmen manchmal anders aussieht. Wer auf das Shading reagieren möchte (z.B. Verhindern von Tastatureingaben), kann die AES-Nachrichten WM-SHADED (0x5758, beim Einklappen des Fensters) und WM UNSHADED (0x5759, beim Ausklappen) auswerten. In msg[3] wird jeweils die ID des Fensters zurĂŒckgeliefert. Die bei den Nachrichten sind kompatibel zu WINX, ebenso wie die Tatsache, dass sie nur "informativ" verschickt werden, d.h. beim Empfang der Nachricht kann sich der tatsĂ€chliche Status des Fensters schon, wieder geĂ€ndert haben. WĂŒnschenswert wĂ€re in diesem Zusammenhang noch die vollstĂ€ndige UnterstĂŒtzung sĂ€mtlicher WINX_wind_get()/ wind set()-Erweiterungen, die sich nicht nur auf das Shading beziehen, sondern das Fensterhandling generell vereinfachen.

FĂŒr ein applikationsbezogenes Fenster-Cycling wurde wind-get(WF-BOTTOM) erweitert. Bei diesem Aufruf kann in intin[2] die AES-I.D einer Applikation ĂŒbergeben werden. Der Wert des Fensterhandles in intin[0] bestimmt dann die Ausgabe in intout[2]:
0: liefert das oberste Fenster der Applikation
-1: liefert das unterste Fenster der Applikation

0: der Wert wird als Fensterhandle interpretiert; geliefert wird das nach diesem Handle nÀchste Fenster der Applikation.

Desweiteren enthĂ€lt das Betriebssystem nun AES-Routinen, die ihre Zeichenroutinen auf den sichtbaren Bereich eines Fensters beschrĂ€nken - dies ist u.a. fĂŒr Fensterdialoge interessant. Betroffen sind davon die Routinen objc_wdraw(), objc wchange(), graf wwatchbox(), form wbutton() und form wkeybd(), denen im Gegensatz zu den bisher schon vorhandenen Funktionen (objc_draw() etc.) zusĂ€tzlich ein Fensterhandle ĂŒbergeben wird. Interessant dĂŒrften diese Erweiterungen dann werden, sobald sie in der Systemerweiterung WDIALOG auch unter anderen Betriebssystemen zur VerfĂŒgung stehen.

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Fazit

Das Update hat viele kleine Verbesserungen gebracht, die das alltÀgliche Leben (und Arbeiten) angenehmer gestalten. Die neuen Features des MagiC 5.1-Kernels sind auch in der ATARI- und Windows95-Version von MagiC enthalten. MagiCMac 2.1 ist erhÀltlich zum Preis von: 299 DM

Bezugsquelle:

Application Systems Heidelberg Software GmbH Postfach 10 26 46 D-69016 Heidelberg

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