Cannon EX 12 F: Scannen mit Präzision

Scanner erlangen in Verbindung mit dem Atari ST immer mehr Bedeutung. Die Verarbeitung von Bildvorlagen und die Abnahme gedruckter Texte sind ihr Einsatzgebiet. Der EX 12F-Scanner von Cannon bietet dabei ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis und gute Qualität.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl Scanner, die sich am Atari ST betreiben lassen. Genauso breit gestreut wie das Angebot sind dabei auch die Leistungen. Teure Produkte leisten keineswegs immer mehr als preiswertere Geräte.

Der EX 12F ist ein Flachbettscanner und kann maximal DIN-A4-Vorlagen verarbeiten. Mit einer Länge von 57 cm, einer Breite von 37 cm und 11 cm Höhe benötigt er relativ viel Standfläche. Wer über wenig Platz auf dem Schreibtisch verfügt, braucht für dieses Gerät einen eigenen Aufstellplatz.

Schweres Gerät für leichte Arbeit

Die Bedienung des Scanners dagegen ist aufgrund seiner Größe äußerst angenehm. Die Abdeckung der Abtastfläche ist ausreichend schwer, damit auch wellige Blätter plan auf der Glasscheibe aufliegen. Dies verhindert Interferenzen (Randunschärfen) während des Abtastvorgangs. Sind Vorlagen aus dicken Unterlagen oder von starker Pappe in den Computer zu übertragen, läßt sich die Abdeckung mit einem Griff entfernen.

Bedienungselemente sind an dem Gerät nicht vorhanden. An der Vorderseite befindet sich eine Leuchtdiode, die den Betriebszustand des Scanners anzeigt. Auf der Rückseite finden Sie den Netzschalter sowie die Anschlüsse für die Versorgungsspannung und die Verbindung zum Computer. Verwenden Sie das Programm »Lazy Paint«, dann ist der Anschluß an den Atari ST einfach. Sie schließen das zum Lieferumfang des Programms gehörende Modul an den ROM-Port des ST an. Das benötigte Verbindungskabel liegt ebenfalls bei. Es spielt auch keine Rolle, welcher ST zum Einsatz kommt.

Cannon-Scanner: gute Qualität mit Platzbedarf. Das stabile Gehäuse und die schwere Abdeckplatte sorgen für angenehmes Arbeiten.

Stecken Sie das Modul in den (ausgeschalteten) Computer, schließen Sie den Scanner an und sorgen Sie für die Versorgungsspannung. Schon ist das System betriebsbereit. Um eine Vorlage in den Computer zu übertragen, bedarf es der entsprechenden Software. Wollen Sie ihre Bilder nicht weiter bearbeiten, sondern anschließend direkt in ein anderes Anwenderprogramm wie zum Beispiel »Calamus« übertragen, steht das Programm »ST-Scan« zur Verfügung. In Verbindung mit ST-Scan liest der EX 12F eine DIN-A4-Vorlage innerhalb von 15 Sekunden ein und gibt die Informationen an den Computer weiter. Der Scanner arbeitet beim Abtastvorgang äußerst präzise, so daß Sie sich auf das Resultat verlassen können; eine Kontrolle ist in der Regel nicht notwendig. Bilder, die Sie mit diesem Scanner eingelesen haben, lassen sich zum Beispiel mit »Calamus« verwenden. Sie ersparen sich den Pre-scan, also das Abtasten eines Referenzabschnitts der Vorlage.

Sind Sie auf schlechte Vorlagen angewiesen, so empfiehlt sich die Kontrolle und Nachbearbeitung mit anderen Programmen, wie zum Beispiel dem in dieser Ausgabe vorgestellten »Lazy Paint«. Ungenauigkeiten lassen sich dann leicht korrigieren.

Der EX 12F arbeitet mit einer maximalen Auflösung von 300 dpi (dots per inch), die sich softwaremäßig bis auf 75 dpi reduzieren läßt. Damit ist der Scanner allen Aufgaben gewachsen. Die Geräuschentwicklung ist erstaunlich gering, und das Gerät macht sich selbst in ruhigen Räumen nicht störend bemerkbar. Wer einen Mega ST betreibt, hört zwar den Computer, nicht jedoch den Scanner.

Die Verarbeitung kann sich sehen lassen, das Gerät macht einen rundum stabilen Eindruck. Ein dickes Kunststoffgehäuse schützt das empfindliche Innenleben auch bei rauher Behandlung vor Schäden. Die Bodenplatte aus Metall gibt dem Scanner genügend Verwindungssteifheit.

Auch der Preis kann sich sehen lassen. Mit 3998 Mark sucht der EX 12F in dieser Preisklasse seinesgleichen. Stehen Sie vor der Entscheidung, einen professionellen Scanner anzuschaffen, sollten Sie sich dieses Gerät unbedingt ansehen.

(wk)

Weide Elektronik, Regerstraße 34, 4010 Hilden

Wertung

Name: Cannon EX 12 F
Preis: 3998 Mark
Vertrieb: Weide Elektronik

Stärken:
□ einfache Bedienung □ stabiles Gehäuse □ schwere Abdeckung □ einfacher Anschluß

Schwächen:
□ große Abmessungen

Fazit:
ein Gerät der mittleren Preisklasse, das professionellen Ansprüchen durchaus genügt


Bernhard Reimann
Aus: ST-Magazin 05 / 1989, Seite 35

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