ST-Podium — Das Podium für Ihre Diskussionsbeiträge

# Liebe Leserin, lieber Leser

Trotz Atari-Laptop, trotz Wechselplatte und Transputer, trotz des ganzen Rummels am Atari-Stand: Die CeBIT ’89 hinterließ bei Atari-Fans Enttäuschung. Denn der TT, der schon so oft angekündigte Atari-Computer der 32-Bit-Generation, war immer noch nicht zu sehen. Fassen Sie es ruhig rhetorisch auf, wenn ich Sie hier frage: Sind Sie mit Ataris Entwicklungs- und vor allem mit Ataris Ankündigungspolitik zufrieden? Schreiben Sie uns Ihre Meinung, wir stellen sie hier gerne einer breiten Leserschaft vor.

Wenn Sie sich ans ST-Podium wenden, geben Sie bitte an, ob Sie mit einer Veröffentlichung einverstanden sind. Denken Sie daran, daß für jeden Brief nur begrenzter Platz frei ist. Deshalb haben kurze, prägnante Briefe die größte Chance, veröffentlicht zu werden. Haben Sie Verständnis, wenn Ihre Zuschrift gekürzt erscheint. Ich bemühe mich, daß durch die Kürzungen keine Sinnverzerrungen entstehen.

Vor vier Monaten fragten wir, ob Sie immer anspruchsvollere Drucker im Heimbereich für notwendig halten. Ihre einhellige Meinung: Für den Heimbereich reicht die vorhandene Leistung aus. Diesmal widmen wir uns einem Peripheriegerät, von dem viele Heimcomputeranwender träumen: der Festplatte. Wie wichtig ist es Ihnen, diesen Massenspeicher zu Hause zu haben? Welche Verbesserungen der Festplattentechnik würden Sie am liebsten sehen? Welche Technologie für Massenspeicher hat Ihrer Meinung nach die größten Zukunfts-Chancen?

Mit dem ST steht ein Gerät bereit, das von keinem anderen Heimcomputer in seiner Leistungsvielfalt übertroffen wird. Diese Vielfalt bedeutet eine ständige Herausforderung für unsere redaktionelle Arbeit. Schließlich soll jeder ST-Anwender seine Interessen im ST-Magazin wiederfinden.

Wir wissen beispielsweise, daß sich ein sehr großer Teil unserer Leser für Spiele interessiert. Für diese Leser haben wir die Rubrik »Fun« erweitert. Die MIDI-Freaks erhalten in dieser Ausgabe erstmals eine eigene Rubrik. Für Geschäftsleute stellen wir Profisoftware vor — diesmal in einem Schwerpunkt, sonst kontinuierlich im Testlabor. Studenten dürfen in der nächsten Ausgabe mit dem Schwerpunkt »ST im Studium« rechnen.

Diese ganzen Projekte stellen natürlich nicht sicher, daß unser Konzept nicht noch verbesserungsfähig ist. Hier sind wir auf Ihre Kritik angewiesen. Schreiben Sie, wenn Sie der Meinung sind, daß die Gewichtung im ST-Magazin nicht stimmt, daß wir eine Lesergruppe vergessen, vernachlässigen oder bevorzugen. Nur mit Ihrer Hilfe können wir unseren Anspruch erfüllen: Das Fachmagazin zu sein für alle, die sich für den ST interessieren.

Herzlich
Paul Sieß, Redakteur

Spitzen-Service für Einsteiger

Ich besitze einen Atari 1040 ST und einen Star NL10. Vor kurzer Zeit hatte ich Probleme (es wurden unkontrollierte Leerzeilen erzeugt) mit Drucker und Programm. Der »Fachhändler«, bei dem ich den Drucker gekauft habe, konnte mir nicht weiterhelfen. In meiner Not habe ich der Firma Star mit der Bitte um Hilfe geschrieben. Schon einen Tag später wurde ich von Star telefonisch aufgefordert, meine Programme, mit denen ich Schwierigkeiten habe, zu übersenden. Zwei Tage später waren meine Disketten bei Star, und ich wurde von einem Star-ST-Fachmann angerufen. Dieser erklärte mir dann, was ich falsch gemacht habe, ohne die sonst bei Computer-Fachgeschäften übliche Überheblichkeit gegenüber Anfängern. Seitdem funktionieren Programme und Drucker einwandfrei. Ich möchte mich auf diesem Wege nochmals bei der Firma Star bedanken und Ihnen sagen, Ihre Drucker und der Service ist Spitze.

Günther K., Pocking

Stolzer Festplattenbesitzer

Seit heute bin ich, dank Ihrer Nachfrage bei Vortex, endlich stolzer Besitzer einer funktionierenden Festplatte.

Obwohl einige Fragen für immer unbeantwortet bleiben werden, ist es dennoch ein gutes Gefühl, wenn sich eine solche Investition im nachhinein nicht als in den Sand gesetzt erweist.

Ich möchte mich hiermit bei Ihnen auf das herzlichste für Ihre Hilfe bedanken!

Meine ersten Gehversuche habe ich bereits gemacht. Gleichzeitig festgestellt, daß die nächste Ausgabe schon vorprogrammiert ist. Da ich zur Zeit in der Hauptsache mit einem Platinenlayoutprogramm arbeite und mir Geschwindigkeitsvorteile erhoffte, reicht mein 1-MByte-Speicher nun nicht mehr. Eine Uhr könnte ja auch noch ... u.s.w.

Für Ihre Bemühungen nochmals meinen herzlichsten Dank!

Lothar N., Herscheid

Auf dem Teppich bleiben

Die Entwicklung neuer Technologien in der Computerindustrie macht riesige Fortschritte, was natürlich auch für die Druckerbranche gilt. Wer hätte noch 1982 daran gedacht, daß 64 KByte einmal nicht ausreichen könnten? Niemand ist auf die Idee gekommen, daß eine Festplatte einmal zu jeder »Heimcomputer«-Peripherie gehören könnte, daß 4 MByte Arbeitsspeicher eine erschwingliche Standardausrüstung sein würde?

Wir als private Anwender sollten aber sehr genau zwischen dem, was wir wirklich benötigen und dem, was der Markt uns anbietet, unterscheiden.

Ein 9-Nadel-Drucker kostet durchschnittlich etwa die Hälfte eines 24-Nadlers, der zugegeben etwas flotter ist und auch ein schöneres Schriftbild hat. Aber haben wir wirklich so wenig (Frei-)Zeit, um nicht einmal eine Minute länger auf ein Listing oder einen Brief zu warten? Zumal man bei der Verwendung eines Spoolers nebenher auch noch etwas anderes erledigen kann, wenn’s schon sein muß. Aber seien wir mal ehrlich, wer hat denn schon seinen Drucker im Dauerbetrieb?

Bei uns Hobbyisten spielt die Geschwindigkeit wirklich keine so große Rolle. Ich zumindest lasse weder täglich Listings aus-drucken, noch versende ich jeden Tag Briefe. Und wenn dann der Drucker statt 10 Minuten halt 12 Minuten zum Ausdruck benötigt, so nehme ich mir diese Zeit. Ich habe ja gleichzeitig bei der Anschaffung meines Druk-kers einiges gespart.

Deshalb: Spitzentechnologie ja — aber dabei auf dem Teppich bleiben.

Matthias P., Gießen-Kleinlinden

Informationsüberfluß

Wenn ich ein paar Jahre zurückdenke, als der C 64 gerade auf den Markt kam und von der Fachwelt bestaunt und als Supercomputer angepriesen wurde, habe ich viele Tests und Berichte über diesen Computer gelesen, bevor ich ihn kaufte.

Die Tests von damals beschränkten sich zum Glück fast immer nur auf das Wesentliche, die Hardware und das Zubehör.

Heute dagegen befassen sich Testberichte mit weitaus mehr als nur mit der Hardware. Da werden die Computer zerlegt, da werden neue Standards aus dem Boden gestampft und da werde ich als Leser mit Informationen überschüttet, die ich gar nicht wissen will, mich aber beim Kaufverhalten beeinflussen.

Da wird mir klipp und klar gesagt, daß die Tastatur meines neuen ST nur Schrott ist und ich mir am besten gleich noch eine zusätzliche kaufe. Die Leute, die das behaupten, sollten die Gummitasten von früher sehen!

Ja und meine 512 KByte RAM im ST sind ja viel zu wenig zum vernünftigen Arbeiten, mindestens 1 MByte muß schon vorhanden sein! Obwohl doch die meisten PCs nur 512 KByte RAM besitzen, und die stehen in Firmen und Büros!

Auf dem Druckermarkt ist es fast noch schlimmer, — nur fast — weil es für Drucker noch keine nachkaufbare Software gibt!

Hier bekomme ich doch felsenfest vorgegaukelt, daß mein Drucker nur noch Müll wert ist, daß ich ohne 99 verschiedene Schriftarten keinen vernünftigen Brief schreiben kann, und daß es schädlich ist, wenn sich mein Drucker mit 25 Zeichen pro Sekunde über das Papier quält! Doch wen juckt’s denn? Hinter mir steht doch niemand mit der Stoppuhr in der Hand und hetzt!

Ja noch schlimmer soll es kommen, sogar der 24-Nadler ist nicht mehr das, was er einmal war! Heutzutage gehört zu einem richtigen Computer auch ein richtiger Drucker, also her mit dem Laser; ab jetzt kann ich wirklich alles ausdrucken was dem Herz Freude und Frau und Kinder Kummer macht!

Karl-Heinz W., Leidenhofen

Coburger Computer Club e.V.

Der Coburger Computer Club widmet sich allen Computern. Im Clubraum in der Walkmühlgasse finden regelmäßige Treffen statt, hier stehen vereinseigene Computer zur Verfügung. Der Club bietet Public Domain-Software an, führt Kurse durch, gibt eine Clubzeitung heraus und betreibt eine Mailbox. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 36 Mark jährlich.

Coburger Computer Club e. V., Walkmühlgasse 15, 8630 Coburg, Mailbox: Tel. 09561/ 90606 Parameter: 8N1 300 Baud

Kontaktadresse:
Coburger Computer Club e.V. z.Hd. des 1. Vorsitzenden Peter Stöhr Adamistraße 6c 8630 Coburg

FST-Computer-Club 4000

Zwei ST-Anwender wollen den ST-Computer-Club 4000 ins Leben rufen. Die 4000 steht für den Wirkungsbereich des Clubs, der das Gebiet mit 4000er-Postleitzahlen umfassen soll.

Die Ziele des Clubs sind der Aufbau einer Public Domain-Bibliothek, Hilfen für Einsteiger und Unterstützung beim Programmieren. Es sollen sich Anwendergruppen zusammenfinden, zum Beispiel zur Nutzung bestimmter Programme oder zur Durchführung von Hardware-Basteleien. Vorschläge für weitere Themengebiete sind erwünscht.

Thomas Laufs, Hofackerstr. 23, 4330 Mülheim an der Ruhr

Weniger Spiele

Ich lese das ST-Magazin wegen der speziell auf die Atari-ST-Rechner zugeschnittenen Informationen. Da ich mich als Student (Maschinenbau) eher für Anwendersoftware als Textverarbeitungsprogramme oder Programmiersprachen interessiere, empfinde ich den Anteil der auf Spiele bezogenen Beiträge als zu hoch. Es scheint auf dem Markt genügend Zeitschriften zu geben, die sich mit diesen Themen befassen. Deshalb meine ich, daß Spieletests im ST-Magazin nur zur Auflockerung dienen sollten.

Die Darstellung des ST als Spielekonsole trägt sicher nicht gerade dazu bei, seine Stärken im eher professionellen Bereich aufzuzeigen, ein Ziel, das Ihnen offensichtlich naheliegt (mir auch). Deshalb sollte der Anteil der Spieletests eher deutlich gesenkt als gesteigert werden.

Alles in allem bin ich mit den Beiträgen recht zufrieden, manchmal könnten die Artikel allerdings etwas ausführlicher ausfallen (z.B. der Artikel über Drucker in Heft 1/89).

Thomas M., Essen

Mehr Spiele

Der Atari ST eignet sich gleichermaßen für die professionelle und spielerische Anwendung. Zumindest wird dies immer wieder in Artikeln betont.

Das ST-Magazin ist eine Fachzeitschrift für den ST. Trotzdem wird hier in erster Linie über »ernste« Anwendungen berichtet, jedoch kaum über Spiele. Sicher, die Qualität dieser Produkte läßt zu wünschen übrig (ein erstklassiges Programm wie Dungeon Master gibt es nur einmal in drei Jahren), doch haben sie durchaus eine Berechtigung, mehr beachtet zu werden. Ihr braucht nicht jedes neue Game vorzustellen, lieber eine Auswahl guter Spiele.

Ob jeder neue Texteditor den User interessiert, wage ich zu bezweifeln. Also, mehr Spielerezensionen würden dem ST-Magazin einen runden Eindruck verleihen.

Peter M., Hartenfels

Spiele austricksen

Drucken Sie doch bei ihren Spieletests die eventuellen Cheatmodi (Kniffe, um Spiele »auszutricksen«, Anm. d. Red.) gleich dazu! Ich begrüße es auch sehr, daß Sie sich dazu entschlossen haben, den Spieleteil ab Ausgabe 3/89 zu erweitern.

Peter B., Wetzlar

Ihre Idee finden wir ausgezeichnet, nur sind wir dazu auf die Hilfe unserer Leser angewiesen. Jeder, der einen Trick entdeckt hat, soll uns schreiben. Wir stellen diese Entdeckungen allen Lesern vor. (tb)

Notwendige Drucker-Features

Ich überlege mir den Kauf eines neuen Druckers aus folgenden Gründen:

  1. Älteren Druckern fehlen die heutigen, modernen Papierführungen. Gerade für den privaten Anwender ist eine Papierparkfunktion und ein automatischer Einzelblatteinzug sehr hilfreich.
  2. Bei älteren 9-Nadel-Druckern muß man doch recht lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
  3. Durch verbesserte Systemsoftware der Drucker erhält man bessere Druckergebnisse und erheblich verkürzte Druckzeiten.

Fazit: Wer seinen Drucker zur Textverarbeitung nutzen will, sollte beim Drucker nicht sparen. Aber deswegen sollte man seinen alten Drucker nicht gleich wegwerfen, sondern statt dessen genau überlegen, ob der alte Drucker nicht doch die Forderungen erfüllt und welche Features man wirklich braucht. Meine Wunschvorstellungen an einen Drucker sehen so aus: 24 Nadeln, mittlere Geschwindigkeit, P6-kompatibel und vollautomatischer Einzelblatteinzug.

Noch ein Wort zu Ihren neuen Druckertests. Ihre Bemühung, mehr Übersicht in das Druckerwirrwarr zu bringen, ist sehr zu begrüßen, doch Sie sollten dabei nicht die technischen Daten vergessen. Die Idee mit der Referenzliste ist gut, doch sollten Sie nicht nur einen Drucker in die Liste aufnehmen, sondern zu jedem Drucker das zugehörige Druckbild aller eingebauten Fonts drucken, alle wesentlichen technischen Daten veröffentlichen und die Preise der Zubehörteile angeben.

Bernd Ganter, Reutlingen

ST-HOTLINE

Um sicherzustellen, daß Sie bei einem Anruf den zuständigen Redakteur erreichen, haben wir feste Telefonstunden eingeplant. In dieser Zeit erwarten wir Ihre Anregungen und versuchen, Ihnen bei Fragen und Problemen zu helfen.

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Aus: ST-Magazin 05 / 1989, Seite 100

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