Test: Farbfernseher Telefunken A125-P

Zwei in einem: Der Farbfernseher Telefunken A125-P am ST

Eine echte Alternative zu den oft teuren Farbmonitoren stellen die preiswerten tragbaren Farbfernseher dar. Denn auch wenn ihre Bilddarstellung nicht an gute Farbmonitore heranreicht, so haben sie doch den entscheidenen Vorteil, daß sie beides - Monitor und Fernseher - in einem sind. Und der Anschluß an den ST gestaltet sich dank der bei den Fernsehern weit verbreiteten Euro AV Buchse sehr leicht. Denn eine Kabelverbindung zwischen Monitorbuchse und Fernseherausgang führt jeder Elektronikfachhandel.

Unser Testkandidat, der A125-P von Telefunken, ist mit seinen knapp 600 Mark ein tragbarer Farbfernseher der unteren Preisklasse. Er präsentiert sich im typischen Fernseher-Look, mit abgerundetem und leider auch spiegelndem Bildschirm sowie vorne angebrachtem Lautsprecher und Bedienungselementen. Die wichtigsten Einstellungen lassen sich über die mitgelieferte Fernbedienung und auch direkt am Fernseher festlegen. So verfügt der A125-P unter anderem über Regler für die Lautstärke, die Farb-Intensivität, die Helligkeit und den Kontrast. Schalten Sie mit der Fernbedienung auf den AV Sonderkanal, empfangen Sie das Computer-Bild- und Tonsignal über den Euro AV Stecker.

In diesem Betriebszustand entprechen die Bildschirmausmaße in etwa denen des Atari-Farbmonitors SC1224 und sind somit ideal. Was den Kontrast und die Schärfe des Bildes betrifft, so stellt der Betrieb im niedrigsten Auflösungmodus (320 x 200) kein Problem dar: Der Desktop erscheint im satten Hellgrün und die großen und kleinen Schriften sind gut zu erkennen. Nur in detailreichen Grafiken erscheinen Einzelheiten etwas unscharf, denn hier macht die Auflösung des Fernsehers nicht mehr mit. Die Tonausgabe erfolgt dabei aus dem vorne angebrachten Lautsprecher und über den Kopfhörer-Ausgang. Im mittleren Farbmodus (640 x 200) bekommt der A125-P allerdings Schwierigkeiten. Hier stellt er Texte und kleine Symbole unscharf dar, wie Sie auch im Testbild sehen. Längeres Arbeiten mit Textverarbeitungs-Programmen wie beispielsweise »1st Word Plus« ist mit dem A125-P in diesem Farbmodus nicht zu empfehlen. Doch mit solchen Problemen steht dieser Fernseher nicht alleine da: Fast alle Fernseher und auch Farbmonitore dieser Preisklasse erzeugen wegen ihrer unscharfen Bilddarstellung nach längerem Arbeiten mit Texten Kopfschmerzen. Aber schließlich ist der Farbmodus des ST nicht für solche Anwendungen bestimmt - dafür sollten Sie sich einen hochauflösenden und flaxkerfreien Monochrom-Monitor besorgen. Mit Spielen und grafischen Anwendungen wie etwa Malprogrammen hat der A125P allerdings keine Probleme. Der Sound über Lautsprecher und über den Kopfhörer-Ausgang ist dabei sogar besser als bei fast allen Monitoren.

Wer den ST in Farbe hauptsächlich für Textverarbeitung oder zum Programmieren nutzt, wird mit dem Telefunken A125-P wegen seiner unscharfen Bilddarstellung im mittleren Farbmodus Probleme bekommen. Für Spieler und Benutzer von grafischen Anwendungen stellt der A125-P wegen seiner satten Farbdarstellung und seiner guten Tonausgabe allerdings eine echte Alternative zu preislich vergleichbaren Farbmonitoren wie etwa dem SC1224 von Atari und dem 1084-S von Commodore (Test auf Seite 40) dar. Und besonders sollten Sie nicht vergessen, daß Sie für den Preis von unter 600 Mark nicht nur einen Farbmonitor, sondern auch einen vollwertigen Farbfernseher erhalten, an den Sie neben einem Video-Recorder wahlweise auch ein Secam- und einen Videotext-Empfangsdecoder anschließen können. (ba)

Wertung
Name:Telefunken A125-P
Preis:599 DM
Vertrieb:jeder Fernseh Fachhändler

Technische Daten: - Farbfernseher mit 14-Zoll-Bildschirm - Euro-AV Buchse zum Anschluß an ST - 50/60 Hz Bildfrequenz
Stärken: - als Farbfernseher und als Farbmonitor zu benutzen - Fernbedienung im Lieferumfang enthalten - Anschluß für Videorecorder, Secam- und Videotext-Decoder - satte Farben - Kopfhörer-Ausgang - problemloser Anschluß an den ST
Schwächen: - stark spiegelnder Bildschirm - vor allem im mittleren Farbmodus unscharfes Bild
Fazit: preiswerte Alternative zu Farbmonitoren für alle, die den ST in Farbe hauptsächlich für Spiele und grafische Anwendungen nutzen

Martin Backschat
Aus: ST-Magazin 01 / 1990, Seite 38

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite