Spiele-Kurztests

Hard Drivin’

Freie Fahrt auf dem Vektor-Highway gegen die Zeit

Rennspiele entpuppen sich meist als simple Reaktionstests; halbwegs anspruchsvolle Fahr-Simulationen sind rar. Eines der tollsten Automatenspiele des letzten Jahres gibt’s jetzt für den ST; den Auto-Simulator »Hard Drivin’«. Hier jagen Sie nicht mit einem Rennboliden nach Grand-Prix-Punkten, sondern steuern einen ordinären PKW über eine ganz normale Landstraße. Das ist bei weitem nicht so einfach wie es klingt denn die sehr sensible Steuerung — wahlweise per Maus oder Joystick — kann aus der Fahrt eine wilde Schleuderpartie machen.

Bei Hard Drivin’ fahren Sie um Punkte und gegen die Zeit. Neben der normalen Landstraße gibt es einen Stuntkurs, der mit Steilkurven, Rampen sowie einem Looping gespickt ist und besonders viel Können erfordert. Wer weiterfahren will, muß bei allen Streckenabschnitten bestimmte Zeitlimits einhalten. Wenn Sie eine komplette Runde innerhalb von 1:35 min schaffen, qualifizieren Sie sich für ein Rennen gegen den computerge steuerten Flitzer »Phantom Photon«.

Trotz der sehr guten Spielidee und der beeindruckenden Grafik überzeugt Hard Drivin’ nicht vollends. Der Spieler macht bei diesem Programm drei Phasen durch: Zunächst ist eine Ladung Frust angesagt, bis man durch fleißiges Üben mit der sensiblen Steuerung klarkommt. Wer am Anfang meist im Straßengraben rotiert, soll nicht verzweifeln, denn nach einer Weile kommt er besser in Fahrt und hat seinen Spaß an dem Programm. Langfristig ist die Spiel-Motivation allerdings nicht berauschend, denn es gibt nur zwei Strecken. Ein Probespiel vor dem Kauf lohnt sich. (tb)

Hard Drivin’

Hersteller: Tengen
Preis: 69,95 Mark
Benötigt: □ Farbmonitor □ 512 KByte RAM

Kurzbeschreibung: Fahrsimulation mit realistischer Vektorgrafik

Mindbender

Durch Spiegleindrehn kommt der Strahl subtil ans Ziel

Handfeste Denk- und Tüftelspiele, die fixe Gehirnarbeit fordern, sind dünn gesät. Vor gut einem Jahr brachte das Grübelspiel »Deflektor« puzzlewütige ST Besitzer um so manche Stunde Schlaf. Bei diesem Programm kam es darauf an, einen Laserstrahl zu einem bestimmten Punkt auf dem Spielfeld zu lenken, indem man an Schaltern und Reflektoren herumdrehte. Dieses Rezept war so erfolgreich, daß jetzt ein Nachfolgespiel erschienen ist: Bei »Mindbender« müssen Sie in 50 neuen Spielfeldern ein gutes Auge beweisen; mit dem Editor und etwas Erfindungsgeist schaffen Sie auch neue Levels. Gespielt wird alleine oder zu zweit gleichzeitig.

Zu Beginn einer Spielstufe schaltet sich der Laser ein. Stets ist das Ausgangstor sichtbar — dieses muß der Strahl treffen, um den Level zu beenden. Sie plazieren einen Cursor auf Spiegeln. Durch Drücken der linken bzw. rechten Maustaste dreht sich der Spiegel im oder gegen den Uhrzeigersinn. Dementsprechend ändert sich auch die Bahn des Laserstrahls. In der Regel sind verzwickte Kombinationen von Spiegel zu Spiegel nötig, um den Laser an sein Ziel zu führen. Eine Reihe von zum Teil neuen Objekten macht das Strahlsteuern zu einer kniffligen Angelegenheit. Oft muß der Spieler mit dem Laser Kessel zerstrahlen oder Glühbirnen anzünden, bevor sich die Tür zum nächsten Level öffnet. Es gibt auch bunte Bälle, die man nicht unbedingt erwischen muß, die beim Zerplatzen aber fleißig Bonuspunkte spendieren.

Wer von Action-Knallbonbons genug hat, auf spektakuläre Grafik verzichtet und ein nettes Denk-/Geschicklichkeitsspiel sucht, ist bei Mindbender gut aufgehoben. (tb)

Mindbender

Hersteller: Gremlin
Preis: 64,95 Mark
Benötigt: □ Farbmonitor □ 512 KByte RAM

Kurzbeschreibung: puzzle-lastige Mischung aus Denk-und Reaktionsspiel mit Editor


Heinrich Lenhardt
Aus: ST-Magazin 03 / 1990, Seite 148

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