Fibumat-PD 2.9: Gerüstet fürs Finanzamt

Buchhaltung ist ein lästiges aber notwendiges Übel im Geschäftsbereich. Mit »Fibumat-PD 2.9« gibt es jetzt eine kostengünstige aber dennoch leistungsstarke Software.

Leider bringt das Geschäftsleben außer Erfolgserlebnissen auch einige Pflichten mit sich. Die meisten Selbständigen kommen diesen Pflichten aber nur ungern nach, denn sie bedeuten meist ein gewaltiges Mehr an Aufwand. Gemeint sind die doppelte Buchhaltung und am Jahresende das Aufstellen einer Abschlußbilanz.

Wer die Zeit dafür nicht aufwenden will, sammelt übers Jahr sämtliche Belege und bringt die gesammelten Werke alsbald seinem Steuerberater. Für Gesellschaften ist das sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Was aber macht der kleine bis mittelständige Einzelunternehmer, der für diese Tätigkeit nicht zwingenderweise einen Dritten beauftragen muß, und dieses auch nicht bezahlen möchte? Er hat zwei Alternativen.

Das Erledigen der Buchhaltung per Hand, was sehr aufwendig und nicht mehr zeitgemäß ist. Oder er kauft sich eine Software, bei der er lediglich die Vorgänge, mit dem Datum versehen, eingeben muß, und die dann die Gegenbuchungen und die Abschlüsse automatisch vornimmt.

Im Falle, daß er per anno nicht mehr als 1200 Geschäftsvorfälle hat, was ungefähr einem durchschnittlichen Jahresumsatz von einer halben Million Mark entspricht, kommt ihn ein leistungsfähiges Finanzbuchhaltungsprogramm gar nicht so teuer, denn hierfür gibt es »Fibumat-PD 2.9« als PD-Software.

Das Hauptmenü ist selbst für Einsteiger übersichtlich

Es handelt sich dabei um eine lediglich in der Anzahl der Buchungsmöglichkeiten abgespeckte Ausgabe der Vollversion »Fibumat 2.9«.

Das Programm deckt mit seinem Options-Spektrum das gesamte Feld der Finanzbuchhaltung ab und wird den Anforderungen, die man an die Ordnungsmäßigkeit einer Speicherbuchführung stellen muß, gerecht.

Angefangen mit der Kassenbuchführung, über die Debitorenbuchführung, Vör-und Umsatzsteuer, Gewinn-und Verlustrechnung, Hauptabschlußübersicht, bis zur Abschlußbilanz und der Eröffnungsbilanz des nächsten Geschäftsjahres, übernimmt das Programm sämtliche Finanzverwaltung. Dazu besitzt es eine implementierte Linkviruserkennung, die eine Veränderung der Programmlänge sofort via Alertbox mitteilt und so auch ausreichenden Virenschutz bietet.

In der praktischen Anwendung gliedert sich »Fibumat-PD 2.9« in 16 Menüs, jedes davon verzweigt sich in verschiedene Untermenüs. Beim Einrichten des Programms sind zunächst einige Arbeiten erforderlich.

Als erstes erfolgt die Eingabe des Geschäftsjahres, dann die Erfassung der Firmenstammdaten, die Erfassung des Namens und der Anschrift des Unternehmens. Anschließend muß ein Kontenrahmen eingerichtet werden. Ein Musterkontenrahmen bringt schnelle Hilfe, denn er kann inklusive Kontennummern und Kontenbezeichnung übernommen und ergänzt werden. Die Kontennummern sind im übrigen zwischen 1 und 9000 frei wählbar, lediglich die Nummern der Debitoren müssen zwischen 5000 und 5999, die der Kreditoren zwischen 6000 und 6999 liegen.

Da die Kunden- bzw. Lieferantenkonten später zur Bilanzierung verdichtet werden, müssen die Konten »Forderungen« und »Verbindlichkeiten« mit genau dieser Bezeichnung eingerichtet werden. Jedes Konto benötigt eine Bezeichnung seiner Art, also Information darüber, ob es sich um ein Bilanzkonto, ein Erfolgskonto, ein Kreditoren/Debitorenkonto oder um ein Privatkonto handelt.

Die Kontenbezeichnungen können jederzeit wieder geändert werden, nicht so die Kontennummern, denn das hätte eine fehlerhafte Saldierung zur Folge. Am besten fertigt man den Plan zunächst auf einem Blatt Papier vor, bevor man ihn eingibt.

Hat man sich dann einen firmenspezifischen Kontenrahmen zurechtgeschneidert, kann die Bücherei losgehn. Dazu muß als erstes der zu buchende Monat bestimmt werden. Danach erscheint eine Buchungsmaske, in deren Felder die nötigen Eingaben, wie Datum, Konto, Gegenkonto, Betrag und Steuerschlüssel landen. Unmögliche Buchungen quittiert das Programm mit einem Fehlerhinweis und gibt Gelegenheit zur Überprüfung. Hat man seine Angaben bei der abschließenden Sicherheitsabfrage verifiziert, wird der Vorgang sofort auf Diskette gespeichert.

Die Erfassung der Buchungen kann im übrigen in beliebiger Reihenfolge geschehen. Es empfiehlt sich, die Belege vorzukontieren und sie anschließend chronologisch anhand der Auszüge der Geldkonten zu verbuchen.

Vorkontierung ist wichtig

Zur Umsatzsteuer: Bei den meisten Geschäftsvorfällen wird Umsatzsteuer erhoben, bzw. Vorsteuer geleistet. Gebucht werden solche Vorfälle netto mit Angabe des Umsatzsteuerschlüssels. Der Prozentsatz kann in einem eigenen Menü beliebig festgelegt und verschlüsselt werden.

Unter dem Menüpunkt »Umsatzsteuervoranmeldung« ist es möglich, sich sämtliche Buchungen eines bestimmten Monats oder Quartals umsatzsteuerlich auswerten und das Ergebnis ausdrucken zu lassen. Zu Informationszwecken können außer der Umsatzsteuer noch andere Selektionen vorgenommen werden. Man kann sich alle Buchungen eines Zeitraums auflisten lassen. Dies geschieht sowohl umfassend, als auch auf einige ausgesuchte Buchungen beschränkt. Es ist auch kein Problem, sich Information über seine Sachkonten zu verschaffen, dies geschieht entweder gesamt, blockweise, einzeln, ohne Kreditoren/Debitoren oder einschließlich Kreditoren/ Debitoren.

Zu guter Letzt ist auch das Kassenbuch eines der Konten, dem man verstärkt Betrachtung schenkt: Man erhält einen Überblick über sämtliche Buchungen und eine Ausgabe der Bestandsspalte mit laufendem Saldo. Die Abschlußbilanz bzw. die Erfolgsrechnung wird schließlich auf Wunsch vom Programm automatisch zusammengestellt.

Vorher lassen sich die nötigen Um- und Abschlußbuchungen in der Hauptabschlußübersicht vornehmen, in der man einzelne Konten auch noch verdichten kann.

Der Kontenrahmen kann bis auf wenige Ausnahmen selbst zusammengestellt werden

Dann berechnet das Programm die Kapitalkonten aus den bisherigen Buchungen. Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres wird die Abschlußbilanz mittels Saldenübernahme zur Eröffnungsbilanz.

Im Untermenü der Option »Saldenübernahme« bestehen vier Möglichkeiten, diesen Vorgang abzuwickeln. Es können alle Bilanz- und Personenkonten ins neue Jahr gebucht werden, oder aber nur die Bilanz-, Personenoder einzelne, ausgesuchte Konten.

Restaurieren -kein Problem

Sollte an irgendeiner Stelle einmal eine der Katastrophen wie Stromausfall, versehentlicher Reset eintreten, ist noch nicht alles verloren. Unter dem Punkt »Bilanz restaurieren« bereitet Fibumat-PD 2.9 die Bilanz aus den bisherigen Buchungssätzen neu auf. Die Daten, die das Programm erzeugt, werden allesamt, auch auf Diskette, als Text ausgegeben. Sie können also mit einem beliebigen Editor/Textverarbeitungsprogramm weiterverarbeitet werden, um sie in der Korrespondenz oder im Geschäftsbericht zu verwenden.

Wer keine doppelte Buchführung benötigt, sondern wem eine einfache Einnahme-Überschußrechnung genügt, dem hilft Fibumat auch weiter. Er muß lediglich die Konten Vor- und Umsatzsteuer, die bei der doppelten Buchführung als Bilanzkonten angelegt werden, als Erfolgskonten definieren. Anschließend entspricht die Gewinn-und Verlustrechnung den Anforderungen des §4, Abs. 3 des EStg (Einnahmensteuergesetz). So haben Sie sich die Kosten für einen Steuerberater gespart und doch eine vernünftige Buchhaltung fürs Finanzamt gezaubert, (mb)

»Fibumat-PD 2.9« ist auf der PD-Pool-Diskette #2130 erhältlich.


Andreas Vogelmann
Aus: ST-Magazin 12 / 1990, Seite 42

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