Heimdall: Stairway to Heaven

Thors Hammer, Odins Schwert und Freyas Speer gehören eigentlich nach Asgard, den nordischen Olymp. Doch ein Schelm hat sie gestohlen. Ein tapferer Wikinger macht sich auf den Weg...

Ob sich in dem Sarkophag eines der göttlichen Relikte befindet?

Glücklicherweise hat die beklaute Asgard-Connection gute Verbindungen zu einigen Menschlingen, die unten auf der Erde herumspazieren. Von den Zweibeinigen hat sich vor allem der tapfere Wikinger Heimdall hervorgetan (in der nordischen Religion bekleidete der kühne Recke den Posten des »Wächters der Götter«). Folglich ist es nun seine Aufgabe, nach Schwert, Lanze und Hammer zu suchen.

Die tragikomische Saga aus der nordischen Mythologie inspirierte die Grafiker und Soundmacher bei Core Design zu geradezu himmlischen Szenen, Effekten und Klängen, während die Programmierer wohl eher eine schwache Phase hatten. Leider fallt daher die Spielbarkeit dieses grafischen Leckerbissens ziemlich dürftig aus: Die Joysticksteuerung in Actionsequenzen arbeitet extrem ungenau, wackelt zum Gotterbarmen und sorgt schon in der ersten Actionsequenz für zornesrote Köpfe. Auch konzeptionelle Mängel sind zu beklagen: So muß man beispielsweise in Actionsequenzen halsbrecherisch zwischen Maus und Joystick wechseln. Die Handhabung der Waffen ist nur etwas für Fingerflinke: Wer sich für den Kampf entscheidet, klickt blitzschnell die gewünschte Waffe und möglichst zeitgleich auch das Attack-Icon an. Dummerweise hat der computergesteuerte Gegner solche Probleme nicht und bläst dem eigenen Sprite daher meistens das Licht aus.

Die erkämpften Punkte verteilt Heimdall auf seine Begleiter

Nach den ersten drei Aufgaben entscheidet sich, mit welchen Eigenschaften Heimdall seine fünf Helfer für den zweiten Teil des Spiels ausstatten darf. Nach alter Wikingersitte muß er mit scharfer Klinge der unschuldigen Helga die blonden Zöpfe vom Kopf trennen. Anschließend soll der Held Schweine in einen Pferch jagen, um letztendlich noch von einem Boot aus nach einem Beutel Gold zu schnappen.

Die erkämpften Punkte verteilt Heimdall auf die unterschiedlichen Eigenschaften seiner Begleiter. Zusammen mit seinem Team durchstreift der Wikinger die dreigeteilte Welt nach Schwert, Lanze und Hammer.

Übersichtskarte

Unfreundliche Wächter werden gewaltsam ausgeschaltet, damit Heimdall ungestört in Truhen herumschnüffeln kann. Dabei nimmt er die Fundstücke genauer unter die Lupe und benutzt sie gegebenenfalls. Gesteuert werden diese Vorgänge mit der Maus, mit der man auch magische Sprüche und Verwandlungen auslösen kann. Zwischendurch grübelt der Held über Rätseln, die er an zahlreichen Plätzen lösen muß.

Core Design ist es gelungen, eine schöne Geschichte ästhetisch einwandfrei zu gestalten und zu vertonen. Wirklich schade, daß die Steuerung so sehr vernachlässigt wurde! (hu)

WERTUNG

Heimdall

TT ✘ STE ✓ ST ✓

Hersteller: Core Design
Preis: ca 85 Mark
Mono: nein
Genre: Rollenspiel-Adventure
Motivation: 4 von 6
Grafik: 5 von 6
Sound: 4 von 6

Bomico, Am Südpark 12, 6092 Kelsterbach


Carsten Borgmeier
Aus: ST-Magazin 06 / 1992, Seite 131

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