1stView und 1stGuide: Fensterputzer

»1stView« und »1stGuide« sind Accessories zur Anzeige von Dateien unterschiedlicher GEM-Standardformate mit integriertem Hilfs- und Informationssystem.

MultiGEM, Magix und das in der Entwicklung befindliche Atari-MultiTOS zeigen, wie wichtig die saubere Programmierung von GEM-Applikationen ist, damit diese auf allen denkbaren Systemen lauffähig sind. Nur so können Sie als Anwender die neuen Möglichkeiten eines multitaskingfahigen Atari ST/TT voll ausnutzen. Diese Doktrin schließt selbstverständlich auch die vielen nützlichen Utilities aus dem PD-und Shareware-Bereich mit ein. So ist es nicht verwunderlich, daß sich die Programme 1stGuide und 1stView von Guido Vollbeding immer größerer Beliebtheit erfreuen.

GEMINI-Schnittstelle

Die beiden Applikationen lassen sich durch Umbenennung* der Dateiextension sowohl als Programme vom Desktop starten, als auch als Accessories installieren. Sie sind beide sauber ins GEM eingebunden, wodurch sie mehr als sieben Fenster gleichzeitig verwalten können. Kommunikation mit anderen Applikationen wird über das, vom Shareware-Desktop GEMINI her bekannte, AV-Protokoll ermöglicht. So können Sie 1stGuide dazu veranlassen, bestimmte Dateien anzuzeigen, indem Sie einfach Dateien aus einem GEMI-NI-Fenster in den Bereich eines 1stGuide-Fensters oder -Icons schieben. Noch bequemer ist es, wenn Sie eines der Programme im Desktop auf bestimmte Dateiendungen anmelden.

Der Unterschied zwischen 1stView und 1stGuide besteht darin, daß sich 1stView allein auf die Darstellung von Dateien beschränkt. 1stGuide hingegen bietet zusätzlich noch ein hypertextähnliches Hilfs- bzw. Informationssystem, dessen Funktionsweise an die des Pure-C-Help-Accessorys angelehnt ist. Vorteil für Besitzer »kleiner« Ataris: 1stView benötigt weniger Speicherplatz.

Beim Anzeigen von Textdateien werden auch das Ist Word- und das OUT-Format unterstützt, wodurch Textattribute wie fett, unterstrichen und kursiv umgesetzt werden. Unbekannte Dateiformate werden als ASCII interpretiert. 1stWord-und ASCII-Dateien können im OUT-Format gespeichert werden, so daß sie anschließend durch ein OUTPUT-Programm, via installiertem GDOS-Druckertreiber, ausgedruckt werden können.

Das GEM-Image- und Metafile-Format, sowie die Interleaved-Bitmaps (ILBM) des Interchange-File-Formats (IFF) verarbeiten beide Programme. Neben normalen IMG-Dateien werden auch XIMG-Files korrekt behandelt, wodurch die Zuordnung einer Farbpalette zu den einzelnen Bitplanes ermöglicht wird. Außerdem haben Sie mit 1stGuide und 1stView noch die Möglichkeit, sich die Resource-Dateien (*.RSC) Ihrer Programme anzusehen.

1stGuide wartet im Gegensatz zu 1stView mit einem Hilfssystem auf, für das Sie auch eigene Anwendungen erstellen können: ganz einfach durch Editieren normaler ASCII-Dateien. Da das System dateiorientiert arbeitet, reicht es aus, innerhalb eines Textes eine Referenz des Wortes »GEM« auf die Textdatei »TOSXGEM. TXT« zu schreiben.

Jede Datei bekommt ihr Fenster

Lassen Sie sich die Datei mit der besagten Zeichenfolge von 1stGuide anzeigen, wird das Wort »GEM« nun fett und unterstrichen dargestellt. Durch einen Doppelklick lädt 1stGuide automatisch die Datei »TOSXGEM. TXT« nach. In diese können Sie wiederum Referenzen einbauen, die auch auf Bilddateien verweisen können. Von diesen läßt sich allerdings nicht weiter verzweigen, da keine Verweise eingetragen werden können.

Spooler als Nachbrenner

Dem Programmpaket liegt eine Vielzahl umfangreicher, wenn auch nicht vollständiger, Hilfsdateien zu den beiden Programmen und zum Betriebssystem bei. Außerdem wird noch ein Accessory »Calclock« mitgeliefert, das Ihnen einen Druckerspooler zur Verfügung stellt. Diesem können Sie selbst eine Datei übergeben oder es direkt von 1stGuide oder 1stView aktivieren.

Die Programme 1stGuide und 1stView sind nicht nur Besitzern von MultiGEM oder Magix zu empfehlen. Aufgrund ihrer sauberen Programmierung sind sie gegenüber ähnlich angelegten Programmen einige Schritte voraus, (thl)

Die Programme werden nach dem Shareware-Prinzip verteilt und sind u. a. über diverse Mailboxen zu beziehen. Die Registrierung beim Autor kostet 20 Mark einschließlich Zusendung der aktuellen Programmversionen sowie eines vollständigen Info-Systems.

Guido Vollbeding, Bulstringer Str. 47,0 3240 Haldensleben


Olaf Niermann
Aus: ST-Magazin 07 / 1992, Seite 24

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