Einsteiger-Faxpaket: Alles kompletti!

Mit Ihrem Atari können Sie auch Faxen machen. Ein Einsteigerpaket verhilft zu einem komfortablen Faxgerät.

Wenn Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt haben, Ihren Computer auch als Faxgerät zu nutzen, bietet sich nun eine gute Möglichkeit: EDV-Service Christian Bontenackels bietet Neulingen einen leichten Einstieg mit einem Komplettpaket. Grundlage bilden das Faxmodem »CSR 9624« und die Faxsoftware »Q-Fax Pro« in der Version 3.88. Aber auch an solche Kleinigkeiten wie Netzteil, serielles Kabel oder TAE-F-Stecker für den Anschluß an das heimische Telefonnetz wurde gedacht. Lediglich Mega-STe- und TT-Besitzer müssen zusätzlich einen Adapter für die serielle Schnittstelle von 25 auf neun Pole zusätzlich ordern.

Die Installation des Paketes gestaltet sich denkbar einfach: ein Plätzchen fürs Modem gesucht, alle Kabel angestöpselt und los geht’s. Sofern die Partition C Ihrer Festplatte noch mindestens 500 kByte freien Speicher hat, brauchen Sie nur die Q-Fax-Diskette auf die Platte zu kopieren, andernfalls müssen in der Konfigurationsdatei einige Pfade entsprechend angepaßt werden. Außerdem sollte noch ausreichend Speicherplatz für die ausgehenden und empfangenen Faxe vorhanden sein.

Nach einem Reset ist der Rechner faxbereit. Bei genügend RAM — 2 MByte sollten es schon sein — ist die Software als Accessory installiert und benötigt etwa 300 kByte des begehrten Speichers. Wenn das laufende Hauptprogramm sauber programmiert ist, können Sie so auch im Hintergrund Faxe empfangen. Zum Senden benötigen Sie wie bei normalen Faxgeräten zunächst einmal eine Vorlage. Diese fertigen Sie mit einer beliebigen Textverarbeitung an, indem die Druckausgabe über mitgelieferte Treiber (z.B. für Calamus, TEX oder Signum) in eine Datei umgeleitet und in einem speziellen Verzeichnis gespeichert wird. Rufen Sie anschließend das Accessory auf, ist das Dokument bereits in einer Sendeliste eingetragen. Mit zwei Tastendrücken können Sie es anschließend per Modem auf die Telefonleitung schicken.

Prima Qualität

Faxe per Modem zu verschicken ist nicht nur preiswerter als der Kauf eines kompletten Faxgeräts, sondern bietet auch enorme Qualitätsvorteile: Während normalerweise schon beim Abtasten der Vorlage viele kleine Fehler passieren (schiefer Papiereinzug, Helligkeitsunterschiede), wird dies durch die Aufbereitung im Computer vermieden. Die Dokumente erreichen den Empfänger in voller 200-dpi-Qualität. Außerdem lassen sich mehrere Seiten zeitversetzt an beliebig viele Adressaten verschicken. — Der Empfang von Faxen ist dagegen weniger komfortabel: Der Rechner muß dazu eingeschaltet sein, wobei ein Dauerbetrieb stromfressend und hardwareverschleißend ist. Die Vorteile dieser Lösung liegen also eindeutig in der Sendefunktion.

Ein Faxmodem überflügelt konventionelle Faxgeräte um Längen: links ein Calamus-Ausdruck, in der Mitte das Fax per Modem und rechts eine normale Übertragung. Man beachte die Wiedergabe von Grauverlauf und den kleinen Schriften (4 bis 10 Punkt).

Haben Sie sich mit der Kommunikation via Telefonleitung angefreundet, läßt sich das Modem auch zu Datenfernübertragung und weltweiter Kommunikation mit Mailboxen (DFÜ) nutzen. Dabei dürfen die Erwartungen aber nicht zu hoch gesteckt werden, da das Modem nur im Faxmodus mit 9600 Bit/s arbeitet und sonst nur 2400 Bit/s schafft. Außerdem fehlen interne Übertragungsprotokolle oder Packfunktionen wie MNP5 und V.42bis. Aber zum Reinschnuppern und gelegentlichem Datenaustausch ist es ausreichend. Zur Datenübertragung sei dabei das Sharewareprogramm »Rufus« empfohlen.

Das Paket bietet hardwaremäßig in der Grundausstattung technisch nur das Minimum, dagegen auf der Softwareseite ein komfortables, leicht bedienbares Faxprogramm. Auch Anfängern gelingt somit leicht der Einstieg in die Materie und hervorragende Übertragungsqualität. (thl)

WERTUNG

Einsteiger-Faxpaket

Preis: 298 Mark

Stärken: anschlußfertig mit allen Kabeln und z.T. konfiguriert; auch DFÜ möglich

Einschränkungen: Modem für DFÜ etwas langsam; wackeliger Netzteilstecker; Modem ohne »FTZ«-Zulassung

EDV Service Christian Bontenackels, Beethovenstr. 5, 5102 Würselen

Die Elektronik wurde in ein solides Metallgehäuse gepackt

Thorsten Luhm
Aus: ST-Magazin 11 / 1992, Seite 20

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