Golden Disk: Photo-CD-Paket »ColorDisc PCD«

Seit einiger Zeit gibt es nun die Photo-CD von Kodak, und nun gibt es auch ein Photo-CD-Paket für den Atari.

Photo CD und Atari: Color PCD

Die Firma »Color Concept« bietet die Software »ColorDisc PCD« zusammen mit einem Toshiba CD-ROM an.

Das Laufwerk kommt in einem formschönen und stabilem Metallgehäuse mit Netzteil und zwei 50-poligen SCSI-Anschlüssen an der Rückseite. Dementsprechend einfach gestaltet sich der Anschluß des Laufwerks: einfach das Laufwerk an den SCSI-Anschluß des Computers stöpseln, das war’s! Vor den ersten Start der Software haben die Programmierer die Installation gesetzt, die aber dank eines kleinen GEM-Programms kein Problem darstellt. Das Programm unterstützt die Installation von ColorDisc PCD unter »TOS« ebenso wie unter »MiNT« bzw. »MultiTOS«. Bei der Benutzung unter TOS wird »Metados« mit einem Treiber eingesetzt. Wenn Sie ColorDisc PCD unter MiNT benutzen wollen, wird das mitgelieferte MiNT automatisch installiert und das CD-ROM wird über einen Filesystem-Treiber angesprochen.

Nach dem Start von ColorDisc PCD erscheint ein kleines Fenster mit Farbicons, die die einzelnen Werkzeuge und Funktionen repräsentieren. Es gibt auch eine recht einfach gehaltene Hilfefunktion, in der die Bedeutung der einzelnen Icons kurz erklärt wird. Diese Hilfefunktion ersetzt aber nicht das noch nicht fertiggestellte Handbuch, was bald nachgeliefert werden soll.

Die Arbeitsgeschwindigkeit von ColorDisc PCD ist durchaus zufriedenstellend, Bilder von der CD werden sehr schnell geladen und dargestellt, und auch das Dithering auf 256 Farben kann sich sehen lassen. Ein Überblick über alle Bilder auf einer Demo-CD mit 24 Bildern ist in 16 Sekunden erzeugt. Aber das Laden und Ansehen von Bildern der Photo-CD ist beileibe nicht alles, was ColorDisc PCD beherrscht. Stellen Sie sich vor Ihre Photos seien mit einer falschen Belichtung aufgenommen, oder hätten Farbstiche durch Kunstlicht. ColorDisk erlaubt es, diese Fehler mit Korrektur- und Filterfunktionen zu beheben.

Beim Aufhellen bzw. Abdunkeln stellen Sie einfach die verwendeten Kurven frei ein, wobei entweder eine Gamma-Korrektur oder Be-zierkurven verwendet werden. Bei der Farbkorrektur kann man für die einzelnen Farben einstellen, ob diese abgeschwächt oder verstärkt werden sollen. Auch Fehler in der Bildschärfe lassen sich mit ColorDisc PCD beheben.

Nach der Bearbeitung in ColorDisc PCD kann man die Bilder sichern, wobei die Formate »TIFF«, »ESM« (Cranach) und »Targa« unterstützt werden. Auch farbseparierte Bilder im CYMK-Format lassen sich aus ColorDisc PCD speichern, in dem Fall wird dann immer »TIFF 6.0« geschrieben. Während des gesamten Tests lief die Software stabil und Inkompatibilitäten mit anderen Programmen traten auch nicht auf. Störend aufgefallen ist die Umsetzung der Farbpalette bei der Darstellung der Bilder auf einer Karte mit nur 256 Farben. Dabei erscheinen Fensterelemente und auch die Farbicons z.B. in Grün erscheinen.

ColorDisc PCD läuft auch auf dem Falcon 030, so daß man dort sich die Bilder in bis zu 65536 Farben ansehen kann. Auch auf True-Color-Grafikkarten gibt es keine Probleme.

Insgesamt ist ColorDisc PCD mit dem Toshiba CD-ROM ein hervorragendes Paket zur Bearbeitung von Photo-CDs. (uw)

Color Concept, Im Alten Breidt 4, 5204 Lohmar-Breidt

WERTUNG

Color Disk PCD

Hersteller: Color Concept
Preis: Paket aus Color Disk PCD und Toshiba CD-ROM-Laufwerk XM-3401:1699 Mark, Paket aus Color Disk PCD und Toshiba CD-ROM-Laufwerk XM-330T. 1499 Mark, Color Disk PCD: 499 Mark

Stärken: unkomplizierte und gutaussehende Hardware, schnelles Dithering, umfangreiche Manipulationsmöglichkeiten

Schwächen: Änderung der Farbpalette, fehlendes Handbuch

# Ladezeiten
Auflösung TOS MiNT
Überblick (24 Bilder) 16 22
Base/16 (192 * 128) 1 1,5
Base/4 (384 * 256) 2,5 3
Base (768 * 512) 7 10
Base4 (1536 1024) 57 111

Base*16 (3072 * 2048) konnte mangels Speicher nicht gemessen werden


Dirk Steins
Aus: ST-Magazin 04 / 1993, Seite 34

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