Oki OL400e: Preisbrecher mit Qualität

Okis Beitrag im hart umkämpften Laserdruckermarkt ist der neue »OL 400e«. Er zeichnet sich nicht nur durch seinen niedrigen Preis aus.

Schnäppchen: Der OKI »OL 400e« bietet anständige Leistung fürs Geld

Seit »HP« die Preise seiner Laserdrucker deutlich senkte und unter anderem mit einem preiswerten 600dpi-Laser für Furore sorgte, geriet auch Oki unter Zugzwang. Mit dem »OL 400e« wollen Okis Techniker dagegenhalten. Das oft gerügte Gehäuse des »OL 410« mit seiner nach vorne herausragenden Papierkassette mußte einem kompakteren, schreibtischfreundlicheren Gehäuse weichen, bei dem die Papierkassette unter dem Drucker eingeschoben wird. Das Fassungsvermögen ist mit 100 Blatt DIN A4-Papier für den Hausgebrauch bestimmt ausreichend.

Die großzügigen Bedienelemente in Form von Folientasten und einem LCD-Display plazierten sind auf der Oberseite des Druckers plaziert. Mit den acht doppeltbelegten Tasten und dem zweizeiligen Display stellen Sie schnell alle Druckerparameter wie Emulationen und die Schnittstellenkonfiguration ein. Zur Grundausstattung gehören (parallele und serielle) Schnittstellen wobei der Drucker selbstständig das jeweils angesprochene Interface auswählt.

Auch in punkto Betriebsverhalten hat sich beim OL 400e einiges getan: so verfügt der Drucker z.B. über einen Standby-Mode, in dem sich der Drucker nach einigen Minuten automatisch in einen Low-Power-Modus schaltet, also Lüfter und Heizung keinen Strom mehr verbrauchen. Liegen erneut Daten an der Schnittstelle an, ist der Drucker nach kurzem Aufwärmen wieder betriebsbereit. Das Druckwerk schafft mit 4 Seiten pro Minute (Messung: Calamus und 8 MHz ST-Computer, 8 Minuten 20 Sekunden) genügend Papier für den privaten oder mittelständischen Anwender. Die Druckqualität ist mit 300 dpi in Schrift und Grafik ausreichend gut, um allen Anforderungen der gehobenen Korrespondenz bzw. semiprofessionellen CAD gerecht zu werden. Für den Grafikausdruck vorteilhaft ist das integrierte Datenkomprimierungsverfahren, das trotz des kleinen Standardspeichers von nur 512 kByte einiges an Grafik zu Papier bringt. Wem der Speicher trotzdem zu klein ist, kann bis zu 4,5 MB aufrüsten.

Dank der beachtlichen Zuverlässigkeit von 5700 Stunden MTBF und der Bildtrommelstandzeit von 20000 Seiten bzw. 1800 Seiten für den Toner gehört der Oki zu den im Unterhalt preiswertesten Druckern seiner Klasse (4,3 Pfg./Seite). Die Umweltverträglichkeit ist ein Kriterium für das sich erfreulicherweise immer mehr Anwender entscheiden. Der Oki OL 400e besitzt neben gesenkten Ozonwerten eine integrierte Tonerrückführung.

Die Kompatibilitätsanforderung erfüllt der OL 400e mit der HP LaserJet IIP-Emulation (PCL 4.5), die zwar nicht mehr zum letzten Schrei (PCL 5e) gehört, den Drucker aber die Arbeit mit fast allen Softwarepaketen ermöglicht. Leider fiel der extremen Preispolitik die Schriftenvielfalt zum Opfer: so verfügt der LED-Drucker nur über zwölf — und noch dazu nicht skalierbare - Bitmap-Fonts mit vier Schriftarten.

Die beiden deutschsprachigen Handbücher sind in einer auch für verständlichen Sprache verfaßt und enthalten eine komplette Beschreibung der PCL4.5 Programmiersprache.

Dank geringer Betriebskosten und bestechenden Leistungsmerkmale eignet sich der OKI 400e sowohl für den Privatmann als auch zur kommerziellen Anwendung, (uw)

WERTUNG

OKI OL400e

Hersteller: OKI Preis: ca: 1200 Mark

Auflösung: 300 x 300 dpi

Geschwindigkeit: 4 Seiten/Minute

Emulationen: HP-LaserJet IIP (PCL4.5)

Schriften: 12 Fonts von 4 Schriften (nicht skalierbar)

Speicher: Standard 512kB (max. 4,5MB)

Interface: seriell und parallel

Besonderheiten: integrierte Datenkompression

Stärken: solide Herstellung, zuverlässige Mechanik, außergewöhnliches Preis-Leistungsverhältnis

Schwächen: keine frei skalierbaren Fonts, nur PCL 4.5

Fazit: ein Laser-(LED)-Drucker mit vielen Features zum Preis eines Tintenstrahldruckers.


Hans Hoffmann
Aus: ST-Magazin 08 / 1993, Seite 22

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