Voice Manager light: Sprechen Sie nach dem Piep...

Machen Sie Ihr Zyxel-Modem mit »Voice Manager light« preisgünstig zum Anrufbeantworter.

In der Dezember-Ausgabe des ST-Magazins berichteten wir über zwei Programme, die die speziellen Fähigkeit der »Zyxel«-Modems als Anrufbeantworter ausnutzen. Ein weiteres Programm hat sich seitdem der sprachverarbeitenden Riege angeschlossen der »Voice Manager light« von Thorsten Bella. Diese Software ist Freeware, Sie müssen also für ihre Benutzung nichts bezahlen. Der Programmierer bittet jedoch zufriedene Anwender um eine Spende an eine Hilfsorganisation.

Voraussetzungen

Den Voice Manager können Sie als Programm oder Accessory einsetzen. Letzteres hat den Vorteil der ständigen Zugriffsmöglichkeit. Um ihn zu installieren, genügt das Einrichten eines Verzeichnisses, in dem die Sprachaufzeichnungen gespeichert werden. Ist das erledigt, können Sie das Programm starten und das Setup aufrufen. Dort stellen Sie den Pfad für die Sprachdateien sowie die Schnittstelle und deren Baudrate ein. Sofern Sie kein »Zyxel-Plus«-Modem haben, ist die Minimalanforderung 38 400 Baud. ST-Besitzer benötigen dafür sowohl einen 16-MHz-Be-schleuniger als auch ein Tuning der seriellen Schnittstelle, z. B. durch das in dieser Ausgabe vorgestellte »RSVE« oder »RS_Speed« [1]. Selbst mit diesen Erweiterungen bleibt ihnen der, auf nicht Plus-Modellen optimale, ADPCM3-Modus verwehrt, da er nach Aussagen des Programmierers mindestens einen 25-MHz-68000 voraussetzt. Anwender des neuen Plus-Modells sind fein raus: die CELP-Aufzeichnungsart wird vom Voice Manager unterstützt. Dadurch können diese ihn auch ohne Umbauten ihres Rechners betreiben. Zusätzlich sind die erzeugten Dateien bei bester Verständlichkeit der Aufzeichnungen kompakter.

Konfiguration

Einstellbar sind die Quelle von das Modem Ihre Ansage aufnehmen soll (Telefonhörer oder -leitung), ob die Aufzeichnungen über den (sehr leisen) Lautsprecher des Modems oder einen dort angeschlossenen Telefonhörer ausgegeben werden sollen. Schließlich und endlich können Sie die Maximallänge einer Aufzeichnung bestimmen. Hier gibt es drei Möglichkeiten. Beim »Nur Ansage«-Betrieb wird gar nicht aufgezeichnet. Der Modus »1 Minute« bricht spätestens nach ebendieser Spanne ab. »Unbegrenzt« zeichnet auf, solange der Anrufende nicht auflegt oder eine längere Sprechpause macht. Den Geräuschpegel, den das Modem als Stille wertet und die maximal zulässige Sprechpause stellen Sie ebenfalls im Setup-Dialog ein. Es hat sich leider herausgestellt, daß bei vielen Telefonanschlüssen das Zyxel selbst bei niedrigst eingestellter Rauschempfindlichkeit das Auflegen des Anrufers nicht erkennt und bis zum Erreichen der Maximalzeit aufnimmt. Ist auch Ihr Anschluß von derart schlechter Qualität, sollten Sie den Modus »unbegrenzt« besser nicht verwenden. Natürlich können Sie im Voice Manager, wie es sich für jeden Anrufbeantworter gehört, die Zahl der Klingelsignale, nach der das Modem abheben soll, eingeben. Als Verbesserung wünschten wir uns an dieser Stelle nur die Möglichkeit, unterschiedliche Werte einstellen zu können, abhängig davon, ob bereits jemand »auf die Festplatte gesprochen« hat oder nicht. Ist alles wie gewünscht konfiguriert, vergessen Sie das Speichern nicht. Sie können nun Ihre Ansage aufnehmen.

Der Voice Manager ist nun bereit, Sie in Ihrer Abwesenheit würdig zu vertreten. Der Autor war bemüht um die Lauffähigkeit seines Programmes auf allen Ataris und auch unter MultiTOS. Wegen letzterem erscheint bei Aktivierung der Anrufbeantworterfunktion ein kleines Fenster mit dem Logo des Voice Managers, das Ihnen den Überblick bei mehreren aktiven Programmen zu wahren hilft. Ist der Voice Manager als Accessory installiert, entfallt dieses Fenster, (thl)

Patrick Dubbrow, Für eine Handvoll Bits, ST-Magazin 10/1992 Den Voice Manager können Sie in diversen Mailboxen des MausNet beziehen, u. a. in der MAUS DU2 und in der MAUS MS2.

Der Programmierer ist in der MAUS Duisburg zu erreichen Thorsten Bella @DU


Patrick G. Dubbrow
Aus: ST-Magazin 08 / 1993, Seite 39

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