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HP Laserjet III

Special: Drucker

Alle Hersteller von Laserdruckern orientieren sich an dem Standard, den Hewlett Packard mit dem Laserjet II setzte. Der neue Laserjet III verspricht, diesen Standard zu erweitern.

Kein Hersteller von Laserdruckern kommt zur Zeit am Standard vorbei, den Hewlett Packard mit dem Laserjet II setzte. Nun versucht Hewlett Packard, mit dem Laserjet III das alte Model abzulösen und einen neuen, erweiterten Standard zu definieren.

Der Laserjet III verfĂŒgt bereits in der Grundausstattung ĂŒber 14 feste und acht skalierbare Schriften. GenĂŒgen diese nicht, stehen weitere Fonts als Download-Schriften bereit.

Um die DruckqualitĂ€t zu steigern, ließ sich Hewlett Packard etwas Besonderes einfallen: Bei schrĂ€gen Linien und Rundungen gibt der Laserjet III die Bildpunkte in unterschiedlicher GrĂ¶ĂŸe aus. Ergebnisse sind eine gleichmĂ€ĂŸigere SchwĂ€rzung und glattere ÜbergĂ€nge. Dieses als »RET« (Resolution Enhancement Technology) bezeichnete Verfahren bietet bis jetzt noch kein anderer Laserdrucker. Hewlett Packard erweiterte auch die Steuersprache des Laserjet ill gegenĂŒber der des Laserjet II und gab ihr den Namen »HP-PCL 5«. Wollen Sie trotz der ĂŒberragenden GrafikfĂ€higkeiten und Schriftenvielfalt nicht auf Postscript verzichten, so erweitern Sie den Drucker einfach mit einer Steckkarte, und der Laserjet III versteht auch diese Sprache.

Ebenfalls als Steckkarten sind eine Epson FX- und eine IBM Proprinter-Emulation erhĂ€ltlich. Dies ist besonders fĂŒr ST-Besitzer wichtig, da die meisten Anwendungen Treiber fĂŒr Epson-, Proprinter-Drucker oder HP Laserjet II bieten. Leider sind Treiber, welche die FĂ€higkeiten des HP Laserjet III voll ausnutzen, zur Zeit noch nicht vorhanden. Laut Hewlett Packard arbeiten aber bereits verschiedene SoftwarehĂ€user an Anpassungen, so daß das Treiberproblem bald der Vergangenheit angehören dĂŒrfte. Die Papierkassette des Laserjet III faßt in der Grundausstattung 200 DIN A-4 BlĂ€tter. Die Kassette wird von vorne in einen Schacht gesteckt und ragt etwa zur HĂ€lfte aus dem GehĂ€use. Dadurch benötigt der nicht gerade zierliche Laserjet III eine noch grĂ¶ĂŸere StellflĂ€che als dies ohnehin der Fall ist. Die Bedienung erfolgt in der vom Laserjet II gewohnten Weise ĂŒber acht Tasten an der Frontseite. Über den Tasten befindet sich ein LC-Dis-play, das die Meldungen des Lasers im Klartext prĂ€sentiert.

Das mit dem TestgerĂ€t gelieferte gut strukturierte Handbuch erklĂ€rt in englischer Sprache den Umgang mit dem Laserjet III auf ĂŒber 250 Seiten. In Deutschland kommt der Laserjet allerdings mit einem deutschsprachigen Handbuch in den Handel.

Als Fazit lĂ€ĂŸt sich festhalten, daß der HP Laserjet III das Zeug dazu hat, bei Laserdruckern wie sein VorgĂ€nger einen Standard festzuschreiben. Dies hĂ€ngt in erster Linie davon ab, wie die SoftwarehĂ€user das GerĂ€t unterstĂŒtzen. Sicher ist, das man den Kauf bereits jetzt nicht bereuen wird. (uh)

Hewlett Packard GmbH, Hewlett-Packard-Straße, 6380 Bad Homburg

WERTUNG

Name: LaserJet III
Preis: 6372 Mark
Hersteller: Hewlett Packard

StĂ€rken: Ausgezeichnete DruckqualitĂ€t □ einfache Bedienung □ solide Verarbeitung □ serielle und parallel Schnittstelle bereits in der Grundausstattung vorhanden □ 22 Schriften fest eingebaut

SchwĂ€chen: Zur Zeit noch keine Treiber verfĂŒgbar

Fazit: Mit dem Laserjet III erwirbt man einen Laserdrucker, der das Zeug hat, einen neuen Standard bei diesen AusgabegerĂ€ten zu setzen, und der sich nicht nur vom ST aus ansprechen lĂ€ĂŸt.

Test: LaserJet III - Faktor (SLM 804) DIN-Brief: 56 sec. - 0,79

Der HP Laserjet III benötigt nicht nur wegen der Papierkassette einiges an Stellraum auf dem Schreibtisch
Ulrich Hofner